Manchmal gibt es Phasen, in denen will man am liebsten die ganze Wohnung (oder auch das ganze Leben) auf einmal auf den Kopf stellen. Umdrehen und dann neu sortieren. Das kann hin und wieder ganz gut funktionieren, die anderen Male steht man nur da und fragt sich angesichts der Berge, die nur darauf warten bezwungen zu werden – seien es nun sich stapelnde Klamottenberge oder Herausforderungen im Beruf oder Studium – wie eigentlich nochmal dieser blöde, erste Schritt geht.
Wann hat man das letzte Mal den ersten Schritt gemacht? War das schwer? Was braucht man überhaupt dazu? Jeder Aufstieg fühlt sich an wie der allererste. Entscheidet man sich dann dazu, die Lampe aufzuhängen oder den ersten Punkt auf der To-Do-Liste abzuarbeiten, ist es meist, als ob einem jemand einen kleinen Schubs geben würde – so klein der gemeisterte Mini-Anteil der Bergbesteigung auch ist.
Und nun Vorhang auf für die Dienstagsdinge, die mit schönster Transparenz, Marmor und Papierlampen-Leichtigkeit den Dienstag ins Rollen bringen.
Transparenz
Hätte ich den passenden Raum für diesen Stuhl des jungen Designers Germans Ermics, ich würde ihn mir allein zum Anschauen in die Wohnung stellen. Solch eine schöne farbige Transparenz bringt bestimmt wunderbare Lichtspiele mit sich. Der Designer hat nach Stationen in Kopenhagen und Paris seit 2014 sein eigenes Studio in Amsterdam.
Designtage
Dieses Foto stammt aus der Serie, die im Zuge der Ankündigung der Oslo Design Fair veröffentlicht wurde, welche Ende August stattfindet. Der Fokus liegt dieses Jahr auf der Verknüpfung zwischen altem und neuem Design.
Japanische Leichtigkeit
Ich teasere schon mal ein bisschen an, denn bald erscheint eine Homestory, die wir in einer tollen Wohnung in Berlin-Mitte gemacht haben, in der genau diese Lampe im Schlafzimmer hängt. Und weil mir die Lampe so gefallen hat – an dieser Stelle verweise ich an meine kleine Ode an Papierlampen hier – muss sie, wie ich finde, unbedingt ein kleines Extra-Feature bekommen. Die Formakami-Leuchte ist von &tradition und preislich wohl das perfekte Mittelding zwischen Ikea und Vitra.
Resteverwertung
Noch ein unabhängiges Designstudio, das ich über die Berichte über die Mailänder Designwoche entdeckt habe: Bloc Studios. Die italienischen Designer arbeiten vorzugsweise mit Marmor und geben alles, um nichts von diesem schönen Material zu verschwenden. Sie sind in der Marmor-Stadt Carrara angesiedelt und verwenden die Reste, die beim Schneiden der Marmorplatten entstehen und ohne sie zum Abfallprodukt geworden wären. Neben tollen Lampen gibt es seit Neuestem auch filigrane Vasen, für die man nicht mehr als ein oder zwei Blumen kaufen muss, damit das Arrangement etwas hermacht.
Fotos: Germans Ermics, Oslo Design Fair, Margaret M. de Lange, &tradition, Bloc Studios, Carl Hansen.
Eine Antwort auf „Dienstagsdinge: Interior Likes KW 24“
Der Glasstuhl ist ja der Hammer. Auch wenn ich echt Angst hätte ihn zu benutzen. Aber ein Traum ist er