Im Atelier bei Kaviar Gauche – Hinter den Kulissen für die Bridal Couture SS 2017

Oh là là! Wir durften kurz vor der Show in Paris ein Blick in das Atelier von Kaviar Gauche werfen und die schönsten Entwürfe für SS 2017 anschauen.

Von einer guten Runway-Show sollten die Gäste eigentlich nur das mitbekommen: Traumhafte Roben, eine exklusive Front Row, gute Musik. Wie viele Monate und Wochen Arbeit dahinter stecken, ist aber nur den wenigsten klar. Der schöne Schein verdeckt die ganzen Strapazen der Designerinnen Alexandra Fischer-Roehler und Johanna Kühl, deren Näherinnen und Assistenten.

Wir haben Kaviar Gauche wenige Tage vor ihrer Show in Paris im Berliner Atelier einen Besuch abgestattet – und herausgefunden, dass neben dem ganzen Stress auch ganz viel Liebe und Hingabe in jedem Kleid steckt.

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Der Name der Bridal Couture Kollektion für 2017? „Sans Souci“, zu Deutsch: Ohne Sorgen. Und die vergaß man auch beim Anblick der zarten Stoffe und Stickereien. Elemente, die sich durch die ganze Kollektion ziehen sind Pfaue, Punkte, Herzen und Blütenmotive. Das Key-Piece der Kollektion war das oben gezeigte Kleid mit Tüll und Pfauen-Stickerei – was vier Tage vor der Show übrigens noch lange nicht fertig war. Da war Last-Minute-Arbeit gefragt.

 

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Auch an den 3D-Daisy Blütenstickereien wurde wenige Tage vor der Präsentation noch Hand angelegt, die feinen Blümchen verzieren schließlich meterweise den Seidentüll der transparenten Kleider und Capes. So wird die heimische Blumenwiese zum Vorbild für Couture-Roben.

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Beim Atelier-Besuch liegt die Hauptkonzentration von uns darauf, keinem im Weg zu stehen. Die Nähmaschine rattert, ständig rennt jemand aus dem Team die zwei Treppen zwischen Büro und Atelier hinauf und hinab und mittendrin behalten die beiden Designerinnen die Ruhe: Die letzten Details für Paris werden besprochen, das Moodboard noch einmal überarbeitet und die Reihenfolge der Looks festgelegt.

 

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Die zarten Punkt-Details der Kleider finden sich auch in den Schuhen mit Fesselriemen wieder. Die Festlegung letzter Details und Accessoires-Abstimmungen finden allerdings erst bei den Model-Fittings statt. Das Highlight neben den Schuhen? Der feine Kopfschmuck des Labels Cécile Boccara.

 

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Neu an der Kollektion ist vor allem das Element der Lässigkeit bei Brautmode. 3D-bestickte Bomberjacken, Capes oder schlichte Ensembles mit Hose – nicht jeder träumt schließlich von der Prinzessinnen-Hochzeit schlechthin. Aber genau das ist es ja, was das Label auch ausmacht: Klassische Femininität trifft auf coole und moderne Eleganz.

 

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Unser Fazit nach dem Atelierbesuch: Die neue Kollektion sichert Kaviar Gauche mal wieder einen der ersten Plätze unter den Brautmodendesignern und wir sind ganz schön stolz auf die beiden Designerinnen, die auf der Paris Fashion Week präsentierten. Die Kleider lieben wir jetzt noch einen Ticken mehr – nun da wir wissen, wie viel Schweiß, Herzblut und Liebe im Atelier mit jedem Nadelstich in Seide, Taft und Tüll fließt.

 

<> during the Kaviar Gauche show as part of the Paris Fashion Week Womenswear Spring/Summer 2017 >> on October 1, 2016 in Paris, France.

Kein Wunder, dass die Kollektion auch am Samstag, als sie in Paris präsentiert wurde, gut bei den Gästen ankam. Die Runway-Show fand in der opulenten Fondation Mona Bismarck statt, Special Guest war das deutsche Topmodel Toni Garrn, die auch selbst ein Couture-Kleid des Labels trug. Nach der Show war dann auch alles vergessen: der ganze Stress, die langen Nachtschichten, die vielen Fittings. Die beiden Designerinnen waren danach ganz „Sans Souci“, ohne Sorgen. Zurecht, wir sind begeistert!

 

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (6) anzeigen

6 Antworten auf „Im Atelier bei Kaviar Gauche – Hinter den Kulissen für die Bridal Couture SS 2017“

Klasse, da scheinen ja tolle und auch etwas ungewöhnlichere Entwürfe dabei zu sein!
Ich habe oft das Gefühl, wenn man als angehende Braut nicht auf die Variante „explodierte Sahnetorte“ steht, ist es gar nicht so leicht, etwas schönes zu finden.

Da blutet mein Herz! <3 Hach, für die Hochzeit kommendes Jahr wäre ein solches Kleid natürlich das i-Tüpfelchen… ach was sag ich! Das komplette i.

Einfach nur schön.

Liebst,
Leonie

Ohh ja die Kollektion ist wirklich wunderschön – hab mir das Video der Show angesehn. Ihr glücklichen, dass ihr hinter die Kulissen blicken durftet!
Alles Liebe, Feli

Wahnsinn, die Kollektionen von Kaviar Gauche werden von Jahr zu Jahr besser! Ich bin restlos begeistert!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.