Homestory: Die Doppelhaushälfte im Berliner Fliegerviertel von Berberlin Gründerin Julia

Hereinspaziert! In unserer Homestories-Serie gewähren Design-EnthusiastInnen aus unserer Community regelmäßig exklusive Einblicke in ihre Wohnungen.

Vom Lieblingsort über spannende Label-Entdeckungen bis hin zu den Möbel-Credits: Lasst euch von diesen vier Wänden inspirieren!

Schirm: Vintage, Patchwork-Decke: Vintage, Leuchte: Marta Bonilla via Zora Auguste, Bettlampen via Vintagegalprestore,
Pullover: Eckhaus Latta, Rock: Arket, Beniourain: Berberlin

Zu Gast bei Julia

Ich bin Julia, 42 Jahre alt und habe zusammen mit meinem Mann Walid Kacem vor knapp 6 Jahren unser kleines nachhaltiges Teppich Label @Berberlin_rugs gegründet. Wir produzieren und importieren Teppiche aus Marokko und Walid’s Heimat Tunesien.

Zusammen mit unseren drei Kindern leben wir in einer Doppelhaushälfte aus den Dreißigerjahren im Fliegerviertel in Berlin, die wir seit über drei Jahren renovieren.

Als wir das Haus – Gott sei Dank, vor dem Corona-Wahnsinn – erworben haben, hatte es 160 Quadratmeter.  Wir haben das Dach ausgebaut und wollen dieses Jahr noch einen Wintergarten anbauen. Dann haben wir das Glück auf ca. 220 Quadratmetern wohnen zu können.

Jetzt wo die Blumen blühen bin ich am liebsten im Garten.  Der ist zwar nicht riesig, aber mit drei Jungs das allerbeste an unserem Haus. Denn wenn alle zu wild werden, geht´s ab aufs Trampolin oder ein paar Bälle kicken.

Ich habe unser Haus lange zusammen mit Skog Design, einem befreundeten Architekten und Bauleiter, geplant. Er hat es genau nach meinen Vorstellungen umgesetzt.

Nachdem mein Mann und ich anfangs wegen jedem Lichtschalter zu diskutieren anfingen, hat er mir das Projekt netterweise überlassen. Wir arbeiten ja schon bei Berberlin täglich zusammen und teilen uns die Kinderbetreuung 50/50. Da muss man sich nicht noch wegen Scheuerleisten auseinandersetzten.

Seit wir jedoch eingezogen sind, hab ich nicht mehr die komplette Eigenregie. So ein Mist! 🙂

Leuchten: Designhouse Stockholm, Radio und Obstkorb:  Vintage vom Mauerpark Flohmarkt, Küchenhocker: Vintage Funde, Küche: eigenes Design wurde vom Tischler umgesetzt

Die meiste Zeit verbringe ich wohl in der Küche – momentan aber etwas zu viel, denn gefühlt haben die Kinder ganze 24 Stunden am Tag Hunger.

Ohne Pandemie und wenn es nicht ständig sein muss, koche eigentlich wirklich gerne und dann macht es in einer schönen Küche natürlich noch mehr Spass.

Für die Küche haben wir die Wand zum Esszimmer und auch die zum Flur entfernt. An der Flurseite befand sich ein Haushaltschank. Diesen haben wir durch eine Holzwand mit integriertem Kühlschrank und Wäscheschacht ersetzt. Dadurch wirkt die Küche viel großzügiger und wir haben jetzt vor allem jede Menge Stauraum.

Die Küche hat ein Tischler angefertigt. Sie ist aus natürlicher Eiche, kombiniert mit einer (ja sehr empfindlichen) Marmorplatte.

Bei der Wandfarbe und den Oberschränken habe ich mich für einen Farbton entschieden, der im Marmor vorkommt. So passt alles sehr harmonisch zusammen.

Lampen: Designhouse Stockholm, Teppich: Berberlin, Kunstwerk Eier: Sarah Illenbeger, Kunstwerk Milchglas: Andre Bowen, Brett: Vintage vom Antikmarkt

Ich liebe Farben und das heißt nicht, dass sie alle knallig sein müssen. Ich finde Farbtöne, die richtig aufeinander abgestimmt sind, können den langweiligsten Raum wunderschön wirken lassen.

Schöne Farben, Formen, Materialien und Objekte zusammenzustellen ist meine Lieblingsbeschäftigung. Das mache ich auch nebenberuflich für Andere, leider habe ich dafür aber momentan zu wenig Zeit. Hoffentlich bald wieder mehr, wenn sich der Alltag etwas normalisiert!

Ich liebe es Inspirationen für Kunst und Interieur zu sammeln und habe mir dafür sogar einen Instagram Account angelegt. Inspiration ist überall und ach, wird das schön, wenn wir die alle auch wieder real und weniger digital geniessen können.

Meine größte Herausforderung beim Einrichten ist es, die Balance zwischen Kindertauglichkeit und meiner Liebe zu schönem Interieur und Kunst zu finden. Die Polster auf der Bank am Esstisch sind sehr Tomatensaucen-freundlich.

Unsere Berberlin Teppiche sind super schmutzresistent: Wolle ist selbsteinigend, denn durch das natürliche Fett Lanolin sind sie quasi imprägniert. Alle paar Jahre muss man sie dann doch mal reinigen lassen. Der Rest der im Alltag mit Kindern halt so passiert, wird unter Patina verbucht.

Stühle: Thonet & Vitra. Lampen aus Marokko, Teppich: Berberlin, Outdoor Chair: Marni

Unseren Esstisch und die Sitzbank habe ich selbst entworfen und vom Tischler bauen lassen. Die Midcentury Leuchte habe ich bei  Vintage Galore Store gefunden. Die Karaffe kommt aus Mallorca und ist von dem Label Terra Cuitaa.

Das schönste Interior Piece das wir vor Kurzem erstanden haben, ist das Sesann Sofa, welches von Gianfranco Frattini in den Siebzigern für Cassina entworfen wurde. Tacchini hat dieses nun neu aufgelegt und es ist einfach wunderschön. Psst: Man kann es jetzt über uns bestellen. 🙂

Ich finde zwei Sofas im Wohnzimmer mega gut und bald geht der Wunsch in Erfüllung: Ganz bald kommt noch ein zweites Sofa von Freistil dazu und das Sesann wird dann die Sessel ersetzen. Damit haben wir dann noch eins, auf der die ganze Familie Lümmeln kann.

Ich hatte großes Glück, den Siebzigerjahre Murano Glas Leuchter online zu ergattern. Ich hab ihn bei Vinterior gefunden.

Ganz neu ist bei uns die schöne Heizungsverkleidung, die wir bei einem Tischler in Auftrag gegeben haben. Nächste Woche kommt noch ein neues gelbes Bücherregal dazu. Ich freu mich schon.

Den ikonischen Silvertree Couchtisch von Roche Bobois habe ich durch Zufall bei Ebay Kleinanzeigen gefunden.

Das Kunstwerk ‚ Standing up for myself‘ ist von der tollen, in Berlin lebenden Textil-Künstlerin Sophie Unikal.

Tischlampe: Vintage aus Mallorca, Sessel: Vintage von Hans Wegener, Tisch: Roche Bonbois, Sofa: Sesann von Tacchini, 
Kissen: Kenzo, Tiger Bild: aus Antikladen in Charlottenburg, Wandlampe: Kramari Berlin, Bild: Paloma von Florentine Aisslinger, Beniourain: Berberlin

Ein Objekt, das ich wirklich liebe, ist die schöne Lampe von Marta Bonillam, im Schlafzimmer, die ich beim  Zora Auguste Pop-Up gekauft habe.

Ich shoppe eigentlich nicht besonderes viel. Aber wenn dann am liebsten Vintage. In Berlin gibt es so viele tolle kleine Vintage Möbelläden und Märkte, online gucke ich am liebsten bei Vinterior.

Die Fotos aus Paris und New York sind Bilder, die mein Mann als Kind als Tourist gemacht hat. Ich habe sie ihm mal vergrössert und gerahmt zu Weihnachten geschenkt.

Lampe: Marta Bonilla, Vase: Vintage, Samt Kissen: selbstgenäht,
Patchwork Quilt: Vintage

Korb: Marni, Vorhänge: Vintage, Leuchte: Kätn
Bild im Anschnitt: Sarah Neuendorf

Bett: Mini Lit,, Kisten: Vintage, Elephant: Minimarkt, Kunstwerk: Donut von meinem Sohn und umgesetzt von @die_kritzelei, Wandteppich: Slow Down Studios, Tagesdecke und Vorhänge: The Socialite Family, Leuchten: Schneid Studios

Abgesehen von dem Teil des Gartens wo der Wintergarten hinkommen soll, ist der größte Chaos-Ort in den Spielzeugkörben der Kinder. Denn da schmeissen wir am Ende des Tages immer alles rein und schieben sie unter die Betten, so dass es sich irgendwie ordentlich anfühlt – denn erst dann kann ich mich wirklich entspannen.

Die antiken Kinderbetten, habe ich zusammen mit einem Freund aufgearbeitet. Sie sind, wie auch unsere Teppiche, alle Unikate und wir verkaufen sie via @minilit_berlin.

Fun Fact: Von unseren geliebten Berberlin Teppichen kann ich mich manchmal nicht trennen und deswegen ziehen öfter mal neue Modelle ein.

Bett: Mini Lit, Körbe: Muuto, Kissen: Ferm Living, Vorhang und Tagesdecke: The Socialite Family, Girlande: Heimatkinder, Lampe: Gropius Lamps
Puppenbett: Smallable, Stühle: Vintage, Teppich: Berberlin

Von charlotte

Huhu, ich bin Charlotte! Was ich hier genau mache? Nun, Journelles hat Beiträge, die durch Kooperationen unterstützt werden. Und genau diese Kooperationen und Partner sind mein Aufgabenbereich. Ich bin dafür verantwortlich, dass ihr mit schönen Markenbotschaften von Brands, die wir lieben, versorgt werdet.

Aber lasst mich von vorne beginnen. Ich komme ursprünglich aus der ominösen Stadt, die es angeblich nicht gibt - eine große Lüge: Bielefeld ist meine Heimat.

Nach dem Abitur ging ich ein Jahr als Au-Pair nach Mailand mit dem Ziel, danach nicht nur fließend Italienisch sprechen zu können, sondern auch eine Entscheidung getroffen zu haben, was ich danach studieren möchte.

Dort lernte ich viele interessante und tolle Menschen aus Kunst und Kultur kennen, von denen kaum einer ein Wort Italienisch sprach, aber alle ein sehr gutes Englisch! No problemo (wenn ich an dieser Stelle Alf zitieren darf), denn mit nach diesem aufregenden Jahr in bella Italia konnte ich die englische Sprache in mindestens fünf verschiedenen Dialekten sprechen und hatte einen Entschluss gefasst: Ich würde Modemanagement an der Akademie LDT Nagold studieren und somit vier Semester im Schwarzwald leben.

Um viele Erfahrungen reicher und mit einem Abschluss in der Tasche zog es mich in die Hauptstadt. Wohin sonst? Dass Berlin für die Modebranche im eigentlichen Sinne viel weniger zu bieten hat als der Süden Deutschlands, war mir damals schon bewusst, aber wo ein Wille ist, da ist ein Weg. So absolvierte ich einige spannende Praktika im Produktmanagemet und in der Redaktion bei Stylebook, in der PR bei Schoeller und von Rehlingen und lernte eine neue Facette der Modebranche kennen, mit der ich mich vorher nur wenig beschäftigt hatte: Kommunikation - ja, das kann ich!

Über vier Jahre habe ich dann gemeinsam mit Stylebook und Travelbook ein Bloggernetzwerk aufgebaut. Eine aufregende Zeit mit vielen unvergesslichen Erlebnissen. In einer Branche, in der es eine sehr hohe Fluktuation mit wenig Beständigkeit gibt, ist es ein sehr langer Zeitraum auf meinem Lebenslauf. Also entschied ich mich, neue Wege einzuschlagen und mich umzuschauen.

Ach, wollt wissen, wie ich Jessie kennengelernt habe und zu meinem Job bei Journelles kam? Es mag sicher wie ein Märchen klingen, ist aber die pure Wahrheit! Ich führte bereits Gespräche für potentielle neue Jobs, jedoch war ich in keinen Job so richtig "verliebt". Wie an so vielen Abenden telefonierte ich mit meiner Mutter und sagte zu ihr: "Ach Mama, weißt du was? Ich glaube ich muss mich bei Journelles bewerben."

Dazu müsst ihr wissen, dass ich trotz meiner jahrelangen Arbeit mit Bloggern nur wenige Blogs wirklich mit Herzblut verschlungen habe - Journelles war seit dem Launch mein absoluter Lieblingsblog. Ich war beeindruckt von Jessie und dem Frauenbild, das sie auf Journelles zeigt: selbstbewusst, modern, zeitgemäß, emanzipiert und gesund. Ich fühlte mich bei meinem täglichen Klick immer abgeholt und verstanden.

Ein Like hier, ein Herz dort! Persönlich getroffen hatten wir uns bis dato noch nie, Jessie und ich führten eine Instagram-Bekanntschaft. Könnt ihr euch also vorstellen, wie mir das Herz in die Hose gerutscht ist, als ich eines Tages eine Facebook-Nachricht von Jessie bekam, ob wir uns bezüglich einer potentiellen Stelle bei Journelles auf einen Kaffee treffen wollen?!

Ich fiel aus allen Wolken und landete direkt auf Wolke Sieben: Sales und Marketing für mein liebeste Blogazine - das wäre mein Herzensjob! Woher wusste Jessie bloß, dass meine Bewerbung schon in meinem Emailfach als Entwurf darauf wartete, abgeschickt zu werden? Uns beiden war klar: Das muss Gedankenübertragung gewesen sein.

Diese telepathische Verbindung erleichtert natürlich die Zusammenarbeit, denn Konzepte zu schmieden bedarf viel Feingefühl und Kreativität. Seitdem sind wir auf Standleitung und möchten euch in Zukunft mit vielen schönen Kooperationen überraschen.

Hier könnt ihr mir auf Instagram folgen!

Kommentare (4) anzeigen

4 Antworten auf „Homestory: Die Doppelhaushälfte im Berliner Fliegerviertel von Berberlin Gründerin Julia“

Wow was für ne tolle homestory! bin begeistert von julias einrichtung, erwachsen und verspielt gleichzeitig, und so persönlich! scheint ne tolle familie drin zu leben, alle gute euch!
LG elena

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.