Hereinspaziert! In unserer neuen Homestories-Serie gewähren Design-EnthusiastInnen aus unserer Community ab sofort regelmäßig exklusive Einblicke in ihre Wohnungen. Vom Lieblingsort über spannende Label-Entdeckungen bis hin zu den Möbel-Credits: Lasst euch von diesen vier Wänden inspirieren!
Der Mix machts:
alt und neu, high und low, Klassik und Zeitgeist
Hallo, ich bin Judith von @lifetimepieces, arbeite als Interior-Designerin und wohne in Köln in der historischen Hofanlage Gut Schillingsrott, die 1997 zu Wohnzwecken umgebaut wurde. Auf 110 qm lebe ich hier meine Leidenschaft für Designklassiker aus. Genau dafür steht auch der Name „Lifetime Pieces“, denn das Schöne an diesen Möbeln ist, dass sie zeitlos sind und uns ein Leben lang begleiten.
Oder auch mal drei Generationen…
Denn angefangen hat alles mit dieser Pipistrello Leuchte, die ich schon aus meinem Elternhaus kannte und die als erster Klassiker in den 80s bei mir eingezog. Mittlerweile steht sie auch bei meiner Tochter Lou @somegoodspirits zu Hause und ist das beste Beispiel dafür, dass Designklassiker jeden Trend und Zeitgeist überleben. Damit sind sie übrigens auch die nachhaltigsten Möbel.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Schmuckstück
Minimalistisch auf das Wesentliche reduziert schreien Klassiker nie nach Aufmerksamkeit, sie fügen sich mit ihrer ästhetischen Klarheit ganz selbstverständlich in die verschiedensten Interior Designs ein. Die Schönsten, wie ich finde, entstanden in den 60er Jahren, der Ära großer Interior-Designer wie Arne Jacobsen, Eero Saarinen, Verner Panton oder Charles Eames, deren Entwürfe bis heute aktuell sind.
Mittelpunkt und mein absoluter Lieblingsplatz in der Wohnung ist der Essbereich. Hier findet alles statt, was Spaß macht: es wird gegessen, getrunken, geredet, gespielt, gelacht. Runde Tische mag ich sehr, weil sie einfach besonders kommunikativ sind. Jeder schaut jeden an und man sitzt in einem schönen Kreis, der irgendwie verbindet.
Der Saarinen Tisch mit den den Tulip Chairs steht nun auch schon fast zwanzig Jahr hier und ich liebe seine Eleganz wie am ersten Tag. Er war definitiv der beste Interior-Kauf, den ich je gemacht habe.
Darüber beugt sich ein weiterer Designklassiker: die Arco Bogenleuchte von Achille und Pier Castiglioni. An ihr mag ich besonders, dass das Licht von oben kommt ohne dass ein Kabel von der Decke baumelt. Das ist eine persönliche Macke von mir: wenn es irgendwie geht, verzichte ich auf sichtbare Kabel, Schalter und Steckdosen.
Tisch: Eero Saarinen, Tulip Stuhl: Eero Saarinen, Arco Bogenleuchte: Achille und Pier Castiglioni
Hier im Wohnzimmer steht noch eine kleine Version des Saarinen Tables. In dieser Ecke sitze ich super gerne zum Entspannen mit einer Tasse Matcha auf dem gemütlichen Sessel, den der amerikanische Designer Warren Platner Anfang der 60s entwickle hat. Daran gefällt mir besonders der Moiré-Effekt, bei dem die filigranen Linien des Metallgestells, je nach Blickwinkel des Betrachters, ineinander verschwimmen.
Beistelltisch: Eero Saarinen, Sessel: Warren Plattner, Beistelltisch Metall: Warren Plattner
Vasen sind meine kleine Sammelleidenschaft. Besonders mag ich die des Keramikdesigners Jonathan Adler, der eine eigene, unverwechselbare Ästhetik geschaffen hat, die das Modern Century Design mit dem Geist des 21. Jahrhunderts verbindet. Seine Balloon Vase ist mein neustes Interior-Accessoire.
Hier stehen weitere Adler-Keramiken vor den zwei Neon-Bellinis meiner Lieblingskünstlerin und guten Freundin Anastasia Benko. Ihre Kunst hat so etwas Erfrischendes, Unbeschwertes, das sofort gute Laune macht, wenn man sie anschaut. Die Bilder sind der besondere Farbtupfer in meiner sonst farblich eher ruhig gehaltenen Wohnung.
Balloon Vase: Jonathan Adler, Pipistrello Tischleuchte: Gae Aulenti
Ein Zuhause muss für mich Ruhe, Geborgenheit und Entspannung ausstrahlen. Deshalb mag ich es harmonisch und unaufgeregt in sanften Naturtönen und mit wenigen Stücken eingerichtet zu sein. Eigentlich nur mit dem, was man wirklich braucht oder Dingen, die ich gerne anschaue.
Wie diese Pillars, die ich entworfen habe und die es in verschiedenen matten Farben und Größen gibt. Darauf kann man Objekte oder Blumensträuße besonders schön präsentieren. In meinem Account @lifetimepillars findet ihr alle Varianten und Dekoinspos dazu.
Neben Coffee Table Books gehören die Eames House Birds von Vitra zu meinen liebsten Deko-Accessoires. Sie wandern immer mal woanders hin.
Und dieser Panton Chair ist mein Highlight, besonders, wenn er die Sonne so schön reflektiert. Mein Tipp: Vitra hat den Stuhl gerade in ein paar tollen neue Farben gelauncht und es gibt auch eine Outdoor Version für den Sommer.
Im oberen Geschoss geht es zunächst ins Homeoffice. An dem großen, quadratischen Ikea-Konferenztisch können wir rundherum zu mehreren arbeiten. Bei den Stühlen hab ich mich für die Eames Aluminium Chairs mit einem nudefarbenen Bezug entschieden.
Die matchen schön mit den AJ-Leuchten in Pale Rose und Edelstahl von meinem persönlichen Design-Hero Arne Jacobsen, die auf dem USM ‚Lifetime Board‘ stehen, das ich mit Smow konfiguriert habe.
Konferenztisch: Ikea ,Schreibtischstuhl: Markanto, Tischleuchte: Arne Jacobsen, Sideboard: Haller, Silber Stuhl: Pantone
Im Schafzimmer findet man wieder den typischen Mix von alt und neu, high and low, Klassik und Zeitgeist. Neben dem Malm-Bett ‚vom Schweden‘ leuchten hier zwei Panthella-Klassiker um die Wette. Mir gefällt der Fuß der Panthellas besonders gut zu dem Fuß des Saarinen Side Tables.
Die Liegefläche des Betts kann man übrigens hochklappen und darunter ist viel Platz um alles mögliche zu verstauen. Mein kleiner Chaos-Ort.
Fotos & Text: Judith Mosqueira do Amaral