Gesprächsstoff: Wenn Fakes den Spaß am Original verderben

Dass High-Street-Ketten die Entwürfe von Luxus Labels kopieren ist nichts Neues. Aber wie wirkt sich das auf unser Kaufverhalten aus? Warum kaufen wir überhaupt noch Originale? Wir haben im Team Journelles diskutiert.

Erst am Wochenende war ich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder in einem Shopping-Center, denn davon haben wir in Berlin reichlich. Es war verkaufsoffener Sonntag und ich dachte: Super, alles an einem Fleck, wie praktisch. Beim Bummeln durch die Läden ist mir dann aber so ein bisschen der Spaß vergangen – es wurde eher zu einer Art Schatzsuche, bei der ich regelmäßig sagte: „Ach guck mal an, das Teil sieht dem von Gucci, von Céline, von Acne usw. aber verdächtig ähnlich.“

Dass High-Street-Ketten wie Zara, H&M, Mango und Co. High-Fashion-Designer kopieren überrascht mittlerweile eigentlich keinen mehr. Egal ob Acne Velocite Jacke, Chloé Susanna Boots oder Self-Portrait Kleider (die Liste ließe sich an dieser Stelle unendlich weiter führen), Modeketten machen vor gar nichts mehr Halt.

Wie Designer das finden, zumindest diejenigen, die für eine große Luxusmarke arbeiten, hat Jessie hier schon einmal mit Tom Fords Zitat klargestellt:

„A lot of the things I did—it’s not going to sound anything but egotistical—if I’m lucky and I did the right thing, they will be at Zara way before I can get them in the store and I don’t like that. [But] my company has gone to a point where I can no longer service the global markets that I need to service by doing one-on-one presentations.“

Die Luxus-Marken haben scheinbar resigniert und sich damit abgefunden, sehen es sogar als Kompliment, wenn die gesamte Kollektion in anderen Läden gefälscht an den Stangen hängt. Die Konsequenz: Die Straßen und Kleiderschränke sind voll von Fakes, an jedem zweiten Mädchen wird man diesen Herbst mal wieder die nachgemachte Acne Velocite Lederjacke sehen, denn die ist bei Zara schon ausverkauft.

Kann uns das egal sein und macht es uns gar nichts aus? Lieben wir unsere Designerteile trotzdem noch genauso wie vorher oder verderben Fakes uns den Spaß am Shoppen? Wir haben im Team Journelles diskutiert.

Alexa: Walter Benjamin hat mal gesagt, wenn es die Mona Lisa als tausendfach kopierten Abzug gibt, verliert das Kunstwerk an sich seine Aura. Ich glaube, das gilt auch für die Mode. Acne Velocite, Chloé Susanna Boots oder Self-Portrait Kleider sind super Beispiele. Tatsächlich finde ich die Sachen nicht mehr so begehrenswert, wenn man sie überall, wirklich überall, sieht. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass die Originale immer noch schöner sind und die Imitationen nicht an die Qualität heranreichen. Die Acne Jacke besteht aus Kunstfell, die Chloé Boots sehen billig aus und die Spitzenkleider fallen wahrscheinlich nach einem Mal tragen auseinander.

Ari: Ich sehe das ähnlich wie Alexa, aber finde eben auch, dass der „Kenner“ einen Fake sofort erkennt. Mir haben die Originale schon immer mehr Spaß gemacht und wenn ich sie mir nicht leisten konnte, dann war es eben so. Ich habe dann gespart und sie versucht Secondhand oder im Sale zu schießen. Hat zwar manchmal ein paar Jährchen gedauert, wie bei der Acne Velocite, die ich schon gefühlt fünf Jahre auf der Wunschliste hatte und dann erst letzten Winter für einige Hundert Euros günstiger mein Eigen nennen konnte.

Marie: Sehe ich genauso. Der „Kenner“ sieht meiner Meinung nach immer noch den Unterschied. Und ja, eigentlich sollte man Mode für sich selbst tragen, aber es ist halt psychologisch auch ein Bestandteil von sozialer Zugehörigkeit, so hart wie es klingen mag. Man ordnet sich ja damit auch einer gewissen Gruppe zu… Ich weiß nicht, ob das mit den Fakes auch gelingt. Auch wenn es falsch klingt: Ich fühle mich schon ein bisschen anders, wenn ich selbst weiß, dass ich ein Original trage. Kommt momentan zwar noch nicht so oft vor und ich besitze auch Fakes, so ist es nicht!

Lea: Das beste Beispiel ist doch die gute alte Louis Vuitton Handtasche. Wenn ich die auf der Straße sehe, denke ich sofort an ein Fake. Attraktiv gleich null. Wenn man daran denkt, dass die Trägerin vielleicht am Tag davor mit einem Bus gleichgesinnter Schnäppchenjäger über die Grenze nach Polen gefahren ist und sich das „gute“ Stück dort für schlappe zehn Euro gekauft hat. Da ist der Wunsch nach einem Original auch schnell verflogen!

Marie: Was du über die Louis Vuitton Handtasche sagst, hab ich mit der klassischen Chanel 2.55. Die hat komplett ihren Reiz für mich verloren, weil sie einfach zu viele haben und ich sie wirklich an jeder Ecke sehe. Da sehe ich nicht ein 3000-4000 Euro auszugeben.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von giphy.com zu laden.

Inhalt laden

Alexa: Das habe ich dieses Jahr auf Rhodos gemerkt: Da gab es überall die Chanel Boy Bag und sogar Céline Taschen. Super dreist, aber gefaked wird nur, was alle haben wollen. So haben diese Kopien ein Gutes: Man lernt den eigenen Geschmack zu schärfen und wird mutiger nach Dingen Ausschau zu halten, die eben nicht jeder hat. So ist meiner Meinung nach auch der Trend zu Vintage oder das ganze Customizing mit Bommeln, Straps und Patches zu erklären.

Marie: Ja, das sehe ich genauso. Der Trends zu Vintage-Modellen kommt bestimmt daher, dass viele einfach keine Lust mehr auf Fakes haben. Find ich super!

Lea: Vielleicht machen die ganzen Fakes ein Original aber auch noch begehrenswerter. Letztlich müssten sich die Designer doch geehrt fühlen, wenn plötzlich jeder auf der Straße ein bestimmtes Teil tragen möchte und sich die High-Street-Ketten überbieten, um die besseren Replikas zu produzieren. Und wer das Original trägt, sollte sich nicht ärgern, sondern darüber schmunzeln und sich an seinem Qualitätsstück erfreuen!

Marie: Die Frage ist doch, kann ich mich noch an meinem Original erfreuen, wenn ich Eins zu Eins Replikas für einen Bruchteil des Preises sehe? Also irgendwie – tut mir leid für das Wort – fühlt man sich da doch als Kunde (der viel Geld für das Original ausgiebt) verarscht. Natürlich kann man sich an dieser Stelle fragen, ob es wirklich immer einen Qualitätsunterschied zwischen Fake und Original gibt, der so einen krassen Preisunterschied rechtfertigt. Ich hatte gerade ein Interview beim Zoll: Dort hat man mir die Herstellungskosten für Luxushandtaschen und Sonnenbrillen und deren Fakes gesagt. Die Kosten waren gleich!!! (Qualität hin oder her). Da denke ich mir doch: Ist man nicht vielleicht viel schlauer, wenn man Fakes kauft und nicht Geld nur für den Markennamen auf den Tisch legt?

Alexa: Fakes stinken oft nach Kleber, das Leder ist nicht echt. Wichtig finde ich auch den Aspekt: Mit Fakes unterstützt man den Terrorismus. Dahinter stecken eben keine kleinen Fälscherbuden, sondern kriminelle Banden.

Marie: Na klar, nicht umsonst gibt es ja sowas wie den Zoll, der sich um Markenpiraterie kümmert. Wobei man da wahrscheinlich auch noch mal zwischen einer gefälschten LV-Tasche und Medikamentenfälschungen unterscheiden muss… Und ich habe da beim Zoll auch so gute Fälschungen gesehen, auch qualitativ, die sind für uns Laien nicht mehr zu erkennen. Da muss man sich auch vom Klischee des Klebstoffs verabschieden. Natürlich sollte man diese Art von Kriminalität aber auf keinen Fall bewusst unterstützen. Schließlich lässt sich mit Produktpiraterie mehr Geld machen als mit Drogen, wie ich erfahren habe. Aber das führt hier vielleicht auch zu weit.

Alexa: Ne, finde ich nicht. Letztendlich geht es darum, dass wir als Konsumenten eine Verantwortung haben. Bei Fakes entscheiden wir uns bewusst eine kreative Leistung des Designers zu mißachten, auch bei Zara-Kopien wollen wir den Trend für wenig Geld mitmachen. Meiner Meinung nach ist das aber ein selbstreinigender Prozeß. Mit dem Alter will man keine Fakes mehr. Ein Pullover von Zara sieht auf der Stange vielleicht aus wie von Céline, nach einmal Waschen aber wie eine Requisite von Games of Thrones: lappig, verpillt, stinkig. Der Zara Pulli kostet 30 Euro, der von Céline 1600 Euro – ich werde mir das nie leisten können, aber dann verzichte ich lieber auf den Look und kaufe mir einen anderen Pulli.

journelles-gespraechsstoff-fakes-original-designer

Marie: Gut, dass du das Thema Trends nochmal ansprichst. Eigentlich kaufen wir ja nur so viele Fakes, weil wir schnell Trends mitmachen wollen, genau wie du sagst. Eine Entschleunigung der Modewelt wäre vielleicht auch ein Ansatz, mit der man das Problem eindämmen könnte. Weniger Trends, weniger Kollektionen, weniger Schnelligkeit, weniger Kauf-Drang und Zwang. Dann lohnt es sich nämlich auch, mal richtig auf ein Original zu sparen. Weil man sich sicher sein kann, dass es auch noch in Jahren gefällt und qualitativ gut ist. Man sieht ja auch, dass Klassiker sich immer noch durchsetzen: Nehmen wir Céline Taschen, Chanel Ballerinas und Co.

Alexa: Ich fand den Satz aus Jessies Selbstversuch zum Magic Cleaning gut: „Nimm jedes einzelne Kleidungsstück in die Hand und überlege, ob es dich wirklich glücklich macht, sprich: ‚Does this spark joy'“ – bei den meisten Sachen kann man nach einem Jahr ganz klar sagen: Nö.

Ari: Dito. Die meisten „inspirierten“ Zara-Teilchen, die man dann doch manchmal mitgenommen hat, haben mir nie länger als ein, zwei Mal tragen Freude bereitet und sind dann mit auf den Flohmarkt gekommen.

Lea: Ich denke, man muss zwischen Fakes vom Polenmarkt und den Fakes, die bei Zara & Co. hängen, unterscheiden. Wir sind uns vermutlich einig, das wir weder Terrorismus unterstützen wollen, noch nach Kleber-riechende Plastiktaschen zum Kauf in Erwägung ziehen. Aber eine gut gemacht Acne-ähnliche Echt-Leder-Jacke könnte ich mir schon vorstellen. Das könnte daran liegen, dass ich mir das Original in nächster Zukunft einfach nicht leisten kann. Also vielleicht einfach eine Frage des Geldes?!

Kerstin: Ich bin immer ganz traurig, wenn ich meine begehrten Teile der Designer bei Zara hängen sehe. Einerseits weil mir dann klar wird, wie belanglos der ganze Kram ist und das mein teures Stück nun an Wert verliert. Wenn es eine gefälschte Handtasche ist, erkennt man meist den Unterschied so gravierend, dass es meine Freude am Original nicht trübt. Aber gerade an kleineren Marken, da stören mich die Kopieraktionen von den vertikalen Firmen immens. Der Mira Mikati-Look hing komplett bei Zara und die meisten wussten noch nicht mal, wer das Original kreiert hat. Das finde ich traurig. Und ja, vom Look sind die Zara, H&M etc. Sachen gut gemacht, aber qualitätsmäßig eine Katastrophe. Da muss man schon beim Einkauf im Gewühl suchen, dass man ein Teil ohne Fehler findet. Deshalb allein lohnt sich der Kauf des Originals. Im Großen und Ganzen bin ich natürlich – schon allein durch meinen Beruf – kein Freund von Zara und Co.

Alexa: Zara bekommt ja auch immer wieder Stress mit Designern, die sich dagegen wehren, kopiert zu werden. Fragt sich was wichtiger ist: Schutz des Originals oder Demokratisierung der Mode?

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von giphy.com zu laden.

Inhalt laden

Marie: Vielleicht gäbe es dieses Problem gar nicht, wenn die Preise der Luxus Labels nicht so extrem wären. Zara müsste hochwertiger produzieren und könnte eigene Entwürfe verkaufen, die Designer weniger für ihren Markennamen verlangen und wären so für viele (die jetzt Massen an Zara-Produkten kaufen und so auch viel Geld ausgeben) erschwinglicher. Lösungsansatz? In unserer umsatzorientierten Welt wohl nicht.

Kerstin: Ich glaube, dass sich Beides nicht ausschließt. Zara könnte doch auch eigene Ideen umsetzen. Der Raub am Original ist doch das, was so schade ist. Ich habe selbst schon gesehen, wie in manchen großen Firmen gearbeitet wird. Die beschäftigen eher technische Zeichner, die einfach die „Musterteile“, die sie einkaufen – Originale von Designern – einfach abskizzieren. Dann wird das Musterteil auseinandergenommen, Schnitt kopiert, fertig ist das Ding. Billiger Stoff und ab in den Verkauf. Das nervt! Ich finde es toll, wenn Mode entworfen wird, die sich viele leisten können. Aber bitte doch dann mit Design-Eigenleistung und kein Plagiat.

Lea: Für die Design-Eigenleistung fehlt den High-Street-Ketten ja jegliche Zeit. Diese produzieren in einem Wahnsinnstempo. Der Fokus liegt ja viel mehr auf dem Abverkauf als auf kreativer Originalität. Die Kunden freut’s!

Alexa: Von wegen „Eine Kopie ist das schönste Kompliment“! Auf der anderen Seite reagieren viele Designer auf Fakes mit der See-Now-Buy-Now-Strategie. Für kleine Labels wie Mira Mikati, was Kerstin erwähnt hat, sind Fakes oder Kopien auf jeden Fall eine finanzielle Katastrophe. Dagegen wehren sie sich zurecht.

Tine: Wenn Zara & Co Entwürfe Eins zu Eins kopieren, macht mich das auch traurig. Was tröstet, ist, dass sie doch trotzdem nie an das Original hinkommen. Aber jede von uns hat sich doch als Teenie oder Studentin gefreut, dass sie für wenig Geld die neusten Trends tragen konnte, sind wir doch mal ehrlich. Nur weil man sich inzwischen das ein oder andere Designerstück leisten kann, sollte man das nicht vergessen. Und wer Mode liebt, wird ja dann auch, sobald es das Budget zulässt, für besondere Teil etwas tiefer in die Tasche greifen und sparen.

Alexa: Stimmt, man glaubt auch immer nicht, dass es Menschen gibt, die bei Primark einkaufen. Aber wer einmal am Alexanderplatz in Berlin war, der weiß: ALLE unter 20 Jahren kaufen dort, denn da kosten die Mules im Gucci-Look nur 22 Euro.

Ari: Das stimmt auf jeden Fall. Obwohl ich als Teenie noch nicht den Drang hatte, so viele Designerteile besitzen zu müssen. Meine erste richtige Ledertasche war eine Balenciaga Bag vom lang ersparten Praktikantengehalt Anfang 20 – ich werde das besondere Gefühl bis heute nicht vergessen. Und das hätte mir kein Fake geben können. Das war dann auch für lange Zeit das einzige teure Stück in meiner Garderobe – bis irgendwann die Acne Pistol Boots dazukamen. Schon kurz darauf tauchten die ersten billigen Kopien von Görtz und Co. mit komischen Absätzen auf, die auch noch einige meiner Freundinnen trugen. Ein wenig habe ich mich darüber geärgert, dass nun jedes zweite Mädchen mit ihnen rumlief, aber irgendwann waren die Schuhe bei den meisten qualitätsmässig durch. Meine sind heute noch nach fast 6 Jahren und vielen, vielen Partynächten gut in Schuss, weshalb der Preis für mich absolut gerechtfertigt ist. Wer Mode liebt und sich tagtäglich damit beschäftigt, sollte auf jeden Fall bei Fakes zurückschrecken. Am Ende befinden wir uns in einer kleiner Blase. Die wenigsten Menschen in meinem Umfeld sind bereit so viel Geld für ein Kleidungsstück oder eine Tasche auszugeben. Wenige wissen, dass ich Taschen im Wert von einer Monatsmiete besitze, da es sie einfach nicht so sehr interessiert und das ist auch okay so. Und oftmals denke ich auch, dass die wenigsten wissen, ob ein Teil bei Zara, Gina Trikot oder Primark von einem Designer oder Designer X inspiriert worden sind. Für sie sind das einfach schlichtweg hübsche Teile zu einem erschwinglichen Preis. Nur sich mit Eins zu Eins Fakes von Designer für Instagram auszustaffieren finde ich ein wenig befremdlich, zumal diese Art von Piraterie wirklich illegal ist.

(GIFS: via GIPHYvia GIPHY)

Von Marie

Der erste Satz, wenn mich Leute kennenlernen ist: „Das ist aber selten.“ Ja, ich bin ein seltenes Exemplar: Berliner Eltern, Berliner Blut, Berliner Göre. Tatsächlich bin ich so sehr mit der Hauptstadt verbunden, dass ich meinem Kiez in Schöneberg seit über 20 Jahren die Treue halte und noch nie von hier weggezogen bin – und auch nicht dran denke. Und obwohl wir Schöneberger zwar sehr viel von Bio-Supermärkten und esoterischen Edelsteinläden halten, gibt es hier auch das ganz große Mode-Paradies: das KaDeWe. Der Tempel des Shoppings und der Ersatzkindergarten für meine Eltern, sozusagen das Småland bei Ikea für mich (andere Kinder haben dort ihren ersten Wutanfall, ich schmiss mich in voller Rage im Atrium des KaDeWe auf den Boden und weigerte mich zu gehen). Kein Wunder also, dass Mode und ich nie wirklich Berührungsängste hatten.

Spätestens seit der Oberstufe, in der ich – dank Blair Waldorfs Inspiration aus Gossip Girl (ja, das war meine Serie zusammen mit Gilmore Girls) – die Schule nie ohne Haarreif, Fascinator oder eine gemusterte Strumpfhose betrat, hatte auch mein Umfeld begriffen: Marie macht was mit Mode. Und weil ich damit in meinem katholischen "Elite-Gymnasium" so ziemlich die Einzige war, suchte ich meine Verbündeten 2011 woanders: im Internet. Auf meinem Blog Style by Marie. Und so begann meine modische Laufbahn.

Noch mehr Gleichgesinnte und vor allem Freunde fand ich auf der Akademie für Mode & Design in Berlin, bei der ich 2013 meine Ausbildung in Modejournalismus und Medienkommunikation startete. Was für mich seit der 1. Klasse klar war, nämlich das Schreiben mein Ding ist, wurde jetzt zu meinem Beruf: Journalistin. (Denn ja Oma, es gibt noch etwas anderes als Modedesignerin). Dank meines Blogs und einem Praktikum bei der Harper’s Bazaar Germany in der Online-Redaktion blieb ich auch dem Internet und dem Online-Journalismus treu. Und ratet mal, wo ich jetzt bin: Genau, bei Journelles, dem Blogazine, was alle meine Leidenschaften verbindet: Bloggen, Schreiben, online sein – zusammen mit euch!

Kommentare (132) anzeigen

132 Antworten auf „Gesprächsstoff: Wenn Fakes den Spaß am Original verderben“

Ein spannender Artikel! Ich finde aber, dass man dennoch in der Bewertung unterscheiden muss, ob es sich um eine Fälschung (gibt vor ein Markenprodukt zu sein) oder ein Produkt handelt, das dem Original aufgrund des Designs ähnelt. Fälschungen gehen mMn überhaupt nicht, das ist schlichtweg auch einfach verboten. „Nachgemachte Produkte“ finde ich hingegen in Ordnung. Es können sich vor allem junge Leute, auch wenn sie sparen, keine teure Taschen leisten. Wenn ihnen aber zB das Steppmuster von Chanel trotzdem gefällt, finde ich es wenig verwerflich, wenn sie sich eine andere gesteppte Tasche kaufen.

Ich seh das genauso wie du, eine Fälschung, wie eine 5Euro Chanel Tasche aus Polen geht gar nicht. Aber wenn Modeketten etwas nachmachen finde ich es nicht verwerflich. Ich z.B kaufe mir nichts weil es aussieht wie ein Designer Stück, sondern weil es mir gefällt und ich finde es ist nichts verwerfliches dran. Es gibt gewisse Trends, jeder will mitmachen und es ähnelt sich halt. So what? Jeder hat auch andere Prioritäten und möchte nicht so viel Geld vielleicht in teure Kleidung investieren und andere haben so viel auch nicht, ist doch auch schön wenn man mit wenig Geld gut gekleidet sein kann…

Ihr müsstet euch mal reden hören! „Mit Fakes unterstützt man den Terrorismus.“

Schon mal an die Leute gedacht, die sich die originalen Teile nicht leisten können oder eben gar nicht wollen, sie aber trotzdem schön finden? Wie hirnrissig ist es bitte, 300-800€ für ein Kleidungsstück auszugeben – wo ist denn da die Relation? Trends sind kurzlebig – eben genau deshalb ist es genau richtig, dass es auch „Fakes“ gibt, Sachen die den Designer-Teilen ähnlich sehen oder davon inspiriert sind.
Es ist auch nicht jeder Blogger, der die meisten Teile noch geschenkt bekommt, nur weil er mal eben darüber schreibt.
Mein hart gespartes Geld investiere ich dann doch lieber in Dinge, die ihren hohen Preis auch Wert sind.

Den Artikel habe ich mir ja nicht ausgedacht, das ist ein Fakt. Und von uns bekommt keiner was geschenkt, nur weil wir darüber schreiben – da kann ich dich beruhigen.

Ein wirklich interessantes Thema was ihr da ansprecht! Ich selber arbeite im Einzelhandel eines Young-Fashion-Unternehmens und muss gestehen,dass wenn ich unsere Ware abpacke, oft Fake-Designer-Teile dabei sind… Mich macht das auch traurig, denn manchmal vergeht einem wirklich die Lust an einem Designerstück auf das man monatelang spart, wenn jeder zweite Teenie damit rumläuft und bloß 19,95 gezahlt hat. Von den Stoffen will ich da gar nicht anfangen!!! Kein Vergleich möglich, da es sich überwiegend um Polyester/Acryl handelt .Jetzt das große Aber: in der heutigen Bloggerwelt und Modewelt die überall present ist und alle Designerteile schon vor Ankunft in den Läden von Influercern getragen werden, ist Imitation unvermeidbar. Alle jagen diesen Trends hinter her und gerade die jüngere Generation, die sich nichts anderes leisten können, können nur so diese Trends mitmachen.Natürlich sehen Unternehmen da eine Chance!Traurig aber so ist das Geschäft

Ich stimme Laura in ihrem ersten Punkt absolut zu: ihr macht leider gar keinen Unterschied ob es sich um einen gefälschten Artikel handelt oder ein nachgeahmtes Produkt. Diese Sachen unterscheiden sich einfach grundlegend, vor allem weil das nachahmen erlaubt, fälschen aber illegal ist. Ich muss auch wirklich sagen, dass ich teile des Artikels echt erschreckend finde und absolut arrogant in Sätzen wie:

„Und ja, eigentlich sollte man Mode für sich selbst tragen, aber es ist halt psychologisch auch ein Bestandteil von sozialer Zugehörigkeit, so hart wie es klingen mag. Man ordnet sich ja damit auch einer gewissen Gruppe zu… Ich weiß nicht, ob das mit den Fakes auch gelingt. “

Wenn es dir mit einem „Fake“ nicht gelingt dich sozial einer Gruppe zuzuordnen, würde ich mir aber noch einmal mächtig Gedanken machen..

„Mit Fakes unterstützt man den Terrorismus.“ Echt jetzt? Sorry aber ich finde der Artikel geht in vielerlei Richtung etwas zu weit. Bin leicht irritiert und fand es die letzten Male als es um das Thema ging immer sachlicher und um Längen sympathischer.

Ich frage mich echt, ob ihr euch euren Artikel noch ein zweites Mal durchgelesen habt. Ihr hört euch wirklich extrem selbstgerecht an. Lauft ihr echt durch die Straßen und ärgert euch über das 14-jährige Mädchen in der von Acne inspirierten Velocite?! Kauft ihr euch denn Designerteile, um euch von dem armen „Fußvolk“ abzuheben, das keine trägt, oder einfach weil sie euch gefallen und ihr „Spaß“ daran habt, wie ihr sonst so oft betont?!

Liebe Sandra,

uns geht es gar nicht darum, uns abzuheben. Wir haben ja auch alle betont, dass wir auch Fakes besitzen. Die Frage ist doch, beeinflusst das unser Kaufverhalten von „Originalen“?
Das ist das Hauptthema des Gesprächsstoffs.

Liebe Sandra,

um von vorne anzufangen: Bitte unterscheidet zwischen Kopien und Fälschungen/Fakes.
Wenn du jetzt sagst, dass ihr auch alle Fakes besitzt, dann gibst du zum Einen zu, dass du dich strafbar gemacht hast.
Zum Anderen frage ich mich: Merkst du was? Du schließt dich mit dem Tragen von Kopien also einer Kohorte an, von der du dich eigentlich abheben und demonstrativ unterscheiden willst.
Das ist das Hauptthema des Gesprächsstoffs und der hier geäußerten Kritik.

Danke, dass ich nicht alleine zutiefst erschrocken bin über obenstehende Diskussion!
Ich musste nicht nur einmal schlucken. „Mit Fakes unterstützt man den Terrorismus.“ – honestly?
„Es ist halt psychologisch auch ein Bestandteil von sozialer Zugehörigkeit, so hart wie es klingen mag. Man ordnet sich ja damit auch einer gewissen Gruppe zu… Ich weiß nicht, ob das mit den Fakes auch gelingt.“ Also seid ihr Blogger, die ihr so viel teuren Designerkram geschenkt bekommt, eine bessere Gruppe als wir, die hart dafür arbeiten müssen oder sich gar dagegen entscheiden, mehrere Hundert Euros für Kleidung/Taschen etc. auszugeben.

Autsch, dieser Artikel ging mächtig nach hinten los.

Ja, honestly.

„Analysieren wir die Anschläge oder Anschlagspläne in Europa der vergangenen Jahren, dann müssen wir feststellen, dass sich die Attentäter selbst finanziert haben. Oft finanzieren sie sich über Schmuggel und Produktpiraterie.“

Jean-Charles Brisard, französisches Terrorismus-Analysezentrum CAT

Weitere Artikel dazu findest du hier:

http://www.tagesschau.de/inland/terror-finanzierung-101.html

http://www.br.de/nachrichten/terrorfinanzierung-mit-produktpiraterie-100.html

http://www.sueddeutsche.de/politik/produktpiraten-polohemden-fuer-den-terror-1.918051

Oder auch hier:

http://www.ardmediathek.de/tv/Plusminus/Terror-Geld-durch-Zigarettenschmuggel-un/Das-Erste/Video?bcastId=432744&documentId=37332050

Für mich klingt der Artikel leider genauso, wie Sandra sagt: selbstgerecht und fremdbestimmt, weil ihr nicht mehr allein in eurem Designerteil glänzen könnt. Dabei stört mich z.B. eher, dass so viele Blogger Chloé und Gucci im Original als reinen „Hype“ kaufen, ohne den Wert des Designs zu schätzen. DAS verdirbt mir, als studierten Modedesignerin und Modeliebhaberin, die Lust an den originalen Designer-Pieces. Also ist vielleicht eher eine Diskussion über Überangebot angebracht? Über Hypes? Über Konsumkultur? Ich gönne jedoch gerne jedem die Möglichkeit, sich auch für viel oder auch weniger Geld „trend-inspiriert“ kleiden zu können und darüber vll ein Bewusstsein für die Originale zu entwickeln. So ging es uns doch am Ende allen. Insgesamt schießt der Artikel weit über das Ziel hinaus oder vorbei: mir fehlt hier die sachliche Reflexion über Original und Fälschung in der Mode, weg vom eigenen geminderten Vergnügen. …und bevor wir Terrorismus ins Spiel bringen, überlegen wir vielleicht noch einmal, ob nicht auch Major Designer-Brands immer sauber wirtschaften, produzieren oder vielleicht doch in den Panama Papers auftauchen… Da wäre ich ja eher vorsichtig.

Ich finde die ganze Industrie rund um Designer-Fakes auch hoch problematisch.

Wenn aber günstige Ketten Trends aufgreifen, ist das in meinen Augen nicht problematisch. Wie hier schon einige gesagt haben, die breite Masse der Konsumenten kann sich auch trotz Sparen keine Designer-Teile leisten und möchte aber an Trends dennoch teilhaben können.

Ich finde es eher schade, dass günstige / bezahlbare Marken nicht mehr „ihr eigenes Ding“ machen, statt in erster Linie Designerware abzukupfern. Meiner Meinung nach wäre es schön, wenn es grundsätzlich eine größere Vielfalt an Farben und Schnitten zu kaufen gäbe – und nicht nur das, was halt gerade „in“ ist.

Ihh! Was ist denn mit euch los? Die Tonlage eurer „Diskussion“ ist fast schon eklig … *Schüttel*

Wenn die eigene Freude am Designer-Teil dadurch geschmälert wird, dass es billigere Imitationen zuhauf gibt, dann sollte man sich ernsthaft Gedanken über die Intention hinter dem Kauf machen.
Ich finde, dann liegt der Gedanke nahe, dass es einem viel zu sehr um Selbstdarstellung geht. Viel richtiger wäre doch, dass was man so trägt, in erster Linie für sich selbst zu tragen – dann ist auch piepegal was die Anderen so anziehen.

Kann ich nur zustimmen!!
Da ich nicht in der modeindustrie arbeite und mich sonst nicht arg viel mit Fashion beschäftige, bemerke ich nicht, ob ich gerade ein nachgeahmtes Produkt kaufe .. ich kaufe es, weil es mir gefällt und da spielt es keine Rolle, ob zara, Chanel oder sonst ein Name draufsteht.
Den Artikel fand ich höchst fragwürdig und arrogant an einigen Stellen. Bitte unbedingt unterscheiden zwischen Fälschung und nachgeahmtem Produkt! Mari

Ja, so geht’s mir auch. Ich kaufe etwas, weil es mir steht und ich es schoen finde, aber nicht weil es ein nachgemachtes Designer Teil ist. Da kenne ich mich auch viel zu wenig aus …

Und ich die in der Modeindustrie arbeitet und studierte Modejournalistin ist, erkenne selbst oft nicht jeden Trend wenn ich bei Zara bin und kaufe viele Teile einfach weil sie mir in diesem
Moment gefallen. Ja natürlich ist die kreative Leistung, die es zu würdigen gibt, die des Designers aber wenn der Designer selbst damit kein Problem habt dann solltet ihr als Konsumenten erst recht keinen haben bzw. habt gar nicht das Recht dazu! Designerkleidung ist immer eine Frage des Gehaltes. Wenn ich 1700€ netto verdiene und 1000€ warm für meine Wohning im München zahle (was nicht übertreiben viel ist) dann bleiben mir nach allen Fixkosten wie Essen noch ca. 200€ fürs freie Verprassen. Naja da kann ich lange sparen um mir ein Designerteil zu kaufen. Und auch Designerware lebt von Trends… Ich hätte jetzt das Geld um den Gucci-Samt-Trend und was ist?! Oh es ist wieder out!! Also auch Designer leben von Trends, die meist nur 3 Saisons überdauern. Und ich sehe euch auch immer nur in den neusten Trends gekleidet. Zu behaupten mit Zara unterstütze man dem Terrorismus ist ja wohl das lachhaftigste der Welt!! Ja mit einer gefakten Rayban mit Logo natürlich aber glaub mir H&M wird oft geprüft und hat sich bisher noch nie strafbar gemacht, denn du musst zwischen Fake und inspirierter Kleidung unterscheiden.
Bisher mochte ich euch und euren Blog sehr gerne, gerade wegen euren eigenen Meinung, aber so viel persönlichen Bullshit, unrecherchierte Behauptungen und gekränkte Eitelkeiten auf einem Fleck kann ich gar nicht mehr lesen! Für so einen Artikel in einem Magazin würde man ein Magazin sofort schließen oder seinen Job verlieren. Vorallem wenn man eine Zielgruppe hat, die zu 90% aus einer Zara-Kaufenden Zielgruppe gesteht! Danke für diesen großartig dummen Artikel!!

Oh Hilfe, was ist das denn für ein Elfenbeinturm-Text?
Ist ja schön für euch, dass ihr so viel verdient, dass ihr euch Designerteile leisten könnt. Das hat aber mit der Lebensrealität von grob geschätzt 80% der deutschen Bevölkerung nichts zu tun. Und diese Arroganz die in vielen eurer Sätze steckt… Puh Mädels, ich lese euren Blog gerne, aber das kann man so nicht stehen lassen.

Und lasst uns doch mal über die VIEL zu teuren Designerpreise reden. Ja, die Materialen sind besser, aber rechtfertig das solche Preise? Wohl kaum. Und ganz im Ernst: Die bessere Qualität ist dann doch oft auch die Ausrede, die herhalten muss, weil man vor sich selbst rechtfertigen muss, gerade so wahnsinnig viel Geld ausgegeben zu haben.

Der einzige Grund Zara und Co. zu kritisieren ist in meinen Augen ihre Produktionsweise, weshalb ich persönlich versuche, einen Bogen darum zu machen. Aber seien wir ehrlich, auch viele Designerprodukte werden genauso menschenunwürdig produziert. Mit den hohen Preisen wird oftmals also nicht dafür gesorgt, dass Näherinnen besser bezahlt werden, etc. (auch wenn es natürlich ein paar lobenswerte Ausnahmen gibt, klar).

Aber ganz im Ernst: Euer Gespräch macht einen traurig. Bitte mal ab und zu die Fashion-Blase verlassen und mal wieder in die echte Realität eintauchen. Interesse und Liebe für Fashion hat nichts mit dem Geldbeutel zu tun. Dann könnten sich guten Stil nur die oberen 10% leisten.

Ich finde die Diskussion hier ziemlich einseitig und arrogant geführt. Ihr sitzt auf einem echt hohen Ross. Schon mal daran gedacht, dass es jede Menge Leute gibt, die diese Summen gar nicht ausgeben können, weil sie nur 1500 € netto nach Hause bringen? Was sollen die dann machen, 10 Jahre sparen?
Und wie groß ist denn der Kennerkreis? Die Masse sind nun mal keine Kenner. Mich eingeschlossen. Ich kenne keine Mira Mitaki und die Designerklassiker sind mir auch größtenteils unbekannt, weil nicht meine Preisklasse. Und es käme mir auch nicht in den Sinn auf die Gucci-Mules für 550 € zu sparen. Weil es erfahrungsgemäß nur ein kurzes Glücksgefühl wäre, wenn ich sie endlich hätte und dann würde ich gleich das nächste Trendteil wollen.
Ich finde es eher traurig, so unglaubliche Summen für Kleidung auszugeben, auch wenn man sich das leisten kann. Und dann läuft man durch die Strasse und fühlt sich richtig toll mit seinem Original und guckt dann etwas traurig und mitleidig auf das Mädel auf der anderen Straßenseite, die ein für euch Kenner ja offensichtliches Fake trägt.
Und man könnte doch auch fragen, warum sich der ganze Modezirkus so entwickelt hat und warum schon Teenies den Drang haben, so viel zu wollen, auch Designerteile. Das wird doch durch die unzähligen Blogs und Instagram mit den Outfitposts und auch eure Seite unetrstützt. Das reinste, kopflose Konsumieren.
Ist ja schön, wenn ihr so viel Wert auf Designerteile und Originale legt, aber verurteilt nicht die Leute, die bei Zara kaufen und sich der Fakes/Kopien nicht unbedingt bewußt sind.

Liebe Bea,
wir verurteilen Niemanden. Weder die Studentin, die bei Zara shoppt, noch die Anwältin, die Stammkundin bei Chanel ist. Jeder darf tragen, was er möchte. Und es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man sich als Redakteurin all die schönen Dinge vom Runway leisten kann. Ich zähle mich selber auch eher in die Kategorie Highstreet-Fan und bin der Ansicht, dass es in Ordnung ist sich die Acne-ähnliche Lederjacke bei Zara zu kaufen. Jeder wie er mag.

Fakt ist jedoch, dass in dieser Diskussion Fake-Käufer verurteilt werden (da sie den Spaß am Oroginal verderben – Titel des Artikels). Leider bleiben die Gründe, warum sie das tun, völlig außer acht. Und genau das ist doch das eigentliche „Problem“.

Auch ich sitze als freie Journalistin nicht in einem Elfenbeinturm, sondern in Berlin in der Greifswalder Strasse im 2. Stock. Ich kann mir weder eine Acne Velocite noch eine Chanel-Tasche leisten. Trotzdem will ich den Abklatsch von Zara nicht, auch aus den Gründen die du genannt hast.

Aber das stimmt doch so auch nicht oder? Ich finde dich sehr sympathisch und lese auch deinen „privaten“ Blog Alexa Peng und ich erinnere mich auch sehr gut, dich auf Instagram mit einer Chanel Tasche gesehen zu haben. Selbst wenn Secondhand, so trotzdem für die meisten Leute zu teuer…

Echt hey!
Ich muss mir keine fünf Minuten den o.g. Instagram Account ansehen, um Handtaschen und Schuhe im Wert von mehreren Tausend Euro zu entdecken. Alles geschenkt, alles Vintage, alles geliehen?

Die „Diskussion“ der Bloggerinnen ist doch scheinheilig, geheuchelt und entlarvend!

Es geht ja nicht nur um die Chanel…gucke ich mir dein Instagram an, sehe ich diverse Taschen, Schuhe etc für sehr viel Geld. Und leider eben auch jede Saison neue Trendteile. Es sei dir gegönnt, spiegelt aber nicht den Regelfall der Bevölkerung hier zu Lande wieder. Eure heutige Diskussion ist für mich ein klarer Fall von „Schuss ins Knie“. Sorry.

Also ich kann mich an ein Interview mit Christian Audigier (Ed Hardy) erinnern. Damals wurden seine Meisterwerke der Designkunst ja auf jedem Plagiat-Markt weltweit für Spotpreise angeboten. Aber anstatt sich darüber aufzuregen, meinte er, dass die Fakes die beste Werbung für seine Marke seien. Am Ende würden die, die das Geld hätten, sich eh das Original leisten. Von daher keine Konkurrenz. Kann man jetzt sehen wie man will, nur ich denke, da steckt schon eine Menge Wahrheit drin. Selbst wenn ich die Velocite bei Zara&Co. ständig nach gemacht sehe, will ich umso mehr die Echte.
Bei kleinen Marken kann ich verstehen, dass man da abkotzt, wenn die High Street Ketten kopieren. Nur das Klientel ist und bleibt ein anderes und wird auch weiterhin sich die echten Chanels und originalen Designs leisten wollen (siehe Kerstin). Diejenigen, die bei Zara einkaufen, werden ja nicht auf einmal sagen: Ach, das Teil gefällt mir sooo gut, ich kauf es lieber beim „echten“ Designer für hunderte Euros mehr. Ne, die hätten eh nie das Original gekauft. Auch wenn das natürlich keine Entschuldigung ist, einfach 1 zu 1 zu kopieren.

Bei aller Diskussion und Kritik an diesem Kopieren muss man halt auch immer an Menschen denken, die vielleicht niemals!!!!!! in ihrem Leben 1000€ oder mehr für eine Jacke ausgeben werden. Und das sind wahrscheinlich die meisten aller Deutschen oder nicht? Was ist deren Alternative? Selbst wenn sie dann nicht diese nachgemachte Jacke kaufen, ist ja nahezu jedes Teil bei den High Street Ketten irgendwoher kopiert. Manche Menschen können sich einfach nichts anderes leisten als Primark und wollen sich vielleicht trotzdem modisch anziehen. Naja, ich scheife ab.
Wie dem auch sei, bei dem Tempo von Zara, H&M & Co wird es schwierig sein, tolle eigene Designs zu kreieren. Angebot und Nachfrage etc etc

Die Diskussion ist wohl eher etwas einseitig und mir gefällt der Ton auch nicht. Der Aspekt, das Mode und das Nacheifern von Trends gerade in der Pubertät Selbtsbewusstsein und –wahrnehmung beeinflusst, ist doch das eigentliche Problem und der Grund, dass überhaupt Fakes existieren. Und in diesem Alter kann man nicht so viel Geld ausgeben und kann auch nicht ein Jahr sparen, um in „Zeitlose“ Dinge zu investieren. Die Modeindustrie hat sich das Üroblem selbst geschaffen und dieses Phänomen existiert doch überall.
Andersrum können manche vielleicht gar nicht unterscheiden, ob es sichern ein „Fake“ handelt, wenn sie bei genannten Läden einkaufen gehen, sondern sie kaufen es, weil es gefällt.
Wenn man bereit ist, sehr viel Geld in Markenmode zu investieren, dem muss auch bewusst sein, dass der hohe Preis nicht durch die hohe Qualität (wie hochwertig kann Leder in diesem Format noch sein?) gerechtfertigt wird – ganz im Gegenteil.

Ei heikles Thema. Letztendlich muss es jeder für sich selbst überlegen, wie er damit umgeht. Aber man muss eben dran denken, dass es viele Menschen gibt, die Mode lieben, sich aber nicht mal annähernd Originale leisten können. Zara demokratisiert die Mode, auch wenn es letztendlich einfach nur ein echt mieses Unternehmen ist. Ich versuche Zara und Konsorten zu meiden, eben weil sie mies arbeiten und grauenhaft produzieren und die Qualität auch oft nicht gut ist. Natürlich kommt der ganze Rest an Markenware oft aus den gleichen Werken, trotzdem finde ich den ganzen Umgang mit der Thematik bei den Fast-Fashion Labels besonders schlimm. Aber auch hier muss jeder für sich entscheiden, ich verurteile niemanden, der bei Zara kauft.
Ich bin Studentin, mein Budget ist also aktuell auch begrenzt. Es gibt originale Teile, die ich unglaublich toll finde, sie mit etwas sparen auch sicher kaufen könnte… jedoch möchte ich es nicht, weil ich mich nicht in anderen Bereichen dafür einschränken möchte. Entweder geht es, oder es passt eben gerade nicht. Ich lege dann lieber Geld, was übrig ist, zu Seite für Reisen. Oder warte auf den Sale. Kopien kaufe ich trotzdem nicht, zum einen weil ich die Ketten meide, zum andern weil sie einfach immer gegen Originale nur verlieren. in allen Bereichen. Aber ich habe z.B. letztes Jahr mal eine Pulli von Vila gekauft, der einem von Acne sehr ähnlich war. Ist aber nicht schwer, grauer Pulli ist eben grauer Pulli. Aber den von Acne wollte ich mir nicht kaufen, der war viel zu teuer für „den schlichten grauen Pulli“. Der von Vila war auch aus Mohair und Wolle, genauso schön weich und sieht immer noch nach Dauereinsatz im letzten Winter toll aus. Das ist mein einziges Erlebnis mit einer „Kopie“. Würde ich aber wieder machen. War denke ich mal nicht der klassische Fall von kopieren. Wie schon gesagt, jeder muss das für sich entscheiden. Ich trage meine Originalen Sachen nicht weniger gerne, nur weil auf der Straße überall Leute mit Fakes rum laufen. Ich trage das nur für mich, kaufe es nur für mich und freue mich daran. Ich sehe das so, wie Ari es im letzten Absatz beschreibt, das trifft es gut auf den Punkt. Viele meiner Freunde wissen gar nicht, was man da trägt oder was sie selbst tragen.

Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Ich finde den Tonfall des Artikels arrogant und wenn ihr etwas anderes mit dem Thema ausdrücken wolltet, wie ihr hier in den Kommentaren sagt, dann hättet ihr vielleicht den Artikel anders schreiben sollen – dafür seid ihr ja, wie ihr richtig sagt, Redakteurinnen.

Ein Fake sollte nicht verkauft werden, da bin ich eurer Meinung, aber ich persönlich bin froh, dass sich auch die leistbaren Marken wie H&M, Zara und Co. an den großen Designern orientieren, denn so können sich auch Normal-Sterbliche wie wir uns schöne Kleidung leisten.

Ich liebe Designermode und würde mir gerne die Acne Jacke im Original kaufen, aber 2.400€ sind für mich mehr als ein Netto-Monatsgehalt und somit fast unerreichbar. Daher bin ich froh, dass z.B. Zara eine bezahlbare Variante anbietet. Ich finde das schmälert den Wert der Acne Jacke kein bisschen.

Viele Grüße
Toni

Interessant von verschiedenen Standpunkten diskutiert – aber was mir unangenehm aufstößt ist, dass Lea direkt zweimal vom ‚Polenmarkt‘ spricht… das finde ich unpassend und unreflektiert und es klingt, sorry, nach dummer Stammtischdiskussion.

Liebe Julia,

ich habe mit dem Beispiel lediglich versucht etwas zu veranschaulichen. Es war keineswegs meine Intention jemanden zu beleidigen oder zu verärgern. Wenn dem so ist, entschuldige ich mich.

Lea

Macht bitte einen Unterschied zwischen Fakes, auf denen ein Markenname steht und „Nachbauten“ oder „inspirierten“ Klamotten.
Fakes gehen nicht.
Nachbauten haben doch alle. Ganz vorne die von Euch so geliebte Isabel Marant. Die Schnürsandalen letzten Sommer? Die quasi Jensen-Boots? Der wirklich unverschämte Nachbau des Stan Smith? Oder die weiß-blaue Tunika. Undundund.
Oder Lagergeld und Chanel: letztes oder vorletztes Jahr liefen da Chanel gelabelte Chucks über den Laugsteg.
Die von euch heute vorgestellten Guitar-Bags. Da gibt’s eine Edie von Mulberry. Schon seit mindestens 5 Jahren ausgelaufen das Modell. Wer hat’s erfunden? Vermutlich auch damals schon nicht Mulberry.
Wer hat den DaunenParka mit Fell erfunden? Woolrich bestimmt auch nicht.
Ich kann mich darüber nicht aufregen. Zumal ihr und alle anderen Blogger als Brigitte-Ersatz/Ergänzung auch ein Übriges tut, Hypes zu befeuern. Und sorry, auch als gutverdienende nicht mehr 25jährige kann ich mir die Sachen, die auch Jessie mal gerne vorstellt- vor 2/3 Wochen habe ich da mal geschaut und die Konsumempfehlungen waren ganz deutlich im vierstelligen Euro-Bereich- nicht unbedingt leisten.
Zumal sich das teure Trendzeug auch extrem schnell überlebt. Troddeln wird’s nächstes Jahr vermutlich nur noch bei Rudis Resterampe geben.
Und die Qualität von Designer-Teilen ist zum Teil nicht besser als vom Billigprodukt…da passt das Muster oft genug nicht zur Naht, egal ob 500 oder 25 Euro-Tag dranhängt.

Was nicht billig sein darf sind Schuhe. Wobei mein originaler Acne Boot auch ordinär geklebt ist. Und Mäntel. Ein billiger Knitterstoff sieht da nie gut aus.

Weites Thema auf jeden Fall.
Eure Beiträge fand ich jetzt aber auch nicht so prickelnd;-).

Das mit dem kopieren unter Designern, was du ansprichst, finde ich sehr gut… habe ich gar nicht dran gedacht, aber jetzt fällt mir da auch eine ganze Reihe zu ein. Sollte bei der Diskussion nicht vergessen werden. Das Rad kann man ja auch nicht neu erfinden – so ist es in der Mode ganz oft auch… finde ich zumindest.

Danke für diesen sehr erheiternden und pointierten Kommentar, Sabina!

Zur vielbesungenen Qualität von Designermode: Bei meinem sehr hübschen und kleidsamen Blazer von Isabel Marant gingen nach kurzer Zeit die Nähte an beiden Ärmeln auf. Ich würde mich nicht der Illusion hingeben, dass der Preis von Designer-Teilen durch die fantastische Qualität gerechtfertigt ist, aber es fühlt sich halt gut an zu wissen, dass man ein paar hundert Euro für ein Stück Stoff hinlegen kann, ob hart verdient oder routiniert.

Ich lese Journelles ausgesprochen gern, aber solche Diskussionen stimulieren eher zum bloßen Anschauen der Bilder von Jessies meist fabelhaften Outfits.

Also eine Sache mal direkt, die mir hier als sehr unschön aufgestoßen ist, ist der häufige abwertende Gebrauch des Wortes Polen. Ich bin selbst Polin und finde es einfach nur beleidigend, wenn man ein Land und seine Mitbürger dazu heranzieht, um etwas als billig, gefaked oder kriminell aufzutun! Ich würde mir sehr wünschen, wenn der Ton bei eurer nächsten Diskussion erwachsener und weniger abwertend wäre. Vielen Dank.

Habe ich auch sofort so kommentiert… Und dafür muss man auch selbst nicht Polin sein, um das richtig dämlich zu finden.

Danke, Joanna! Genau dasselbe habe ich mir auch gedacht. Die Aussagen sind einfach nur daneben.

Liebe Joanna,

das war wirklich nicht meine Intention, jemanden zu verärgern. Es war keinesfalls abwertend gemeint und diente lediglich der Veranschaulichung.

Lea

Ein wirklich interessantes Thema was mich auch seit einiger Zeit mehr und mehr beschäftigt. Vor meinem Umzug nach London hab ich so viele Sachen aussortiert und auf dem Flohmarkt verkauft (alles Highstreet-Labels wie Zara und Co.). Ich finde, wenn man auf ein Design spart und es sich dann tatsächlich leisten kann, weiß man es viel mehr zu schätzen als ein Spontankauf bei Mango o.ä. in der Mittagspause. Generell geht es mir mehr um Qualität als um die Marke 🙂

Die Produktion von Fakes und abgekupferten Günstig-Klamotten wird wahrscheinlich auch durch Modeblogs befeuert, die propagieren, dass es erstrebenswert ist, extrem teure Stücke zu besitzen.
Und da kommt dann halt die Tatsache ins Spiel, dass schätzungsweise ein Großteil der Blog-Leserinnen aus Normalos wie mir besteht, die schon eine Marc O’Polo-Tasche für 400 Euro als teuer empfinden.

Macht doch mal sowas wie einen runden Tisch mit ganz unterschiedlichen Frauen und lasst die über Mode, Designer, Preise, Hypes, Fakes etc. diskutieren. Das fände ich sehr spannend. Denn dass Frauen aus der Modebranche sagen, dass es sich lohnt, für teure Teile zu sparen usw., ist ja ziemlich erwartbar.

Ich denke auch, dass viele auch Stücke von Zara und H&M kaufen, weil sie ihnen einfach gefallen und in zentralen Lagen präsent sind. Meine Freundinnen wissen z.B. gar nicht, dass geschweige denn welche Marken imitiert werden. Mit wenig Budget kommt man leider nicht über die Billigketten hinaus, wobei sich viele nicht einmal Zara leisten können. :/

Hallo ihr Lieben – ein sehr spannendes Thema, aber auch umso komplexer.

Eines vorweg: ich bin Modedesignerin, ich habe Originale und ja, ich besitze auch Fakes. So, jetzt ist es raus. Auf meine Original-Taschen habe ich lange gespart, sie bereiten mir die größte Freude und hoffe sie begleiten mich ein Leben lang. ABER ich freue mich auch wenn ein guter Fake bei H&M landet, da ich mir das Original meistens nicht leisten kann und auch nicht immer will. Manche Stücke möchte ich nicht 6 Jahre tragen müssen, damit sich die ‘Investition’ gelohnt hat. Klar, abkupfern ist doof, aber Fake ist nicht gleich Fake. Im Grunde muss man jedes einzelne Teil genau betrachten. Als Beispiel: Die Form der Acne Velocite Jacke gibt’s schon lange, sie war eine Art Bomberjacke der Airforce für den Winter, siehe hier: https://de.pinterest.com/pin/482096335094241786/
Acne hat diese Art der Jacke nicht erfunden, sondern nur sehr zeitgemäß und qualitativ hochwertig umgesetzt. Aber natürlich dürfen sich auch andere Labels an diesem historischen Modell versuchen. Das ist ja auch das Schöne an der Mode, man kann sich nicht ewig auf einem Teil ausruhen, sondern muss immer neue tolle Sachen kreieren. Die Luxuslabels müssen sich dadurch bemühen, besondere Stücke zu machen die sich einfach nicht so leicht faken lassen. Und die sich außerdem durch die Qualität abheben.
Alles in Allem denke ich es belebt das Geschäft, denn Konkurrenz hat noch nie geschadet.
Und man sieht ja auch am Zara Modell, dass es nicht so schön und wertig ist wie das Original, aber dafür zu einem fairen Preis – für alle Segmente gibt es einen Kunden. Ich würde mir nur wünschen, das dieser dann auch weiß, wer’s erfunden hat.

Puh!!! Was für eine mega interessante Diskussion. Das Thema ist sehr komplex und ich würde hier gerne meine „Blogger Kolleginnen“ etwas in Schutz nehmen. Sicher sind manche Aussagen etwas unüberlegt, aber vielleicht sollten wir alle auch nicht päpstlicher sein als der Papst… Das mal nur am Rande. Ich finde auch, dass man unbedingt zwischen Fake und ähnlichem Design unterscheiden muss. Wo sollte man denn sonst anfangen, auch unser Lieblingsschwede, Ikea, dürfte dann nicht weiter unterstützt werden. Obwohl ich mich wirklich sehr viel mit Mode beschäftige erkenne ich nicht immer welches Teil nun „nachgemacht“ ist und welches nicht. Mir gefallen Dinge aufgrund des Schnitts, der Farbe o.ä. Dann gibt es da noch die „Klassiker“, bei welchen ich versuche auf Qualität zu setzen. Ein Wollpullover hält nun mal häufig länger als ein Teil aus Polyester. Wobei wir da wieder bei den Produktionsbedingungen wären… ich sage ja, diese Diskussion ist ein Fass ohne Boden und kann von uns nicht „aufgelöst“ werden. Super wichtig finde ich, niemanden zu verurteilen. Ich habe früher auch oft über gefälschte Taschen und Co. gelästert, will aber versuchen das nicht mehr zu machen. Wer bin ich auch mir anzumaßen, fremde Menschen für ihr Handeln zu verurteilen? Wie gesagt, keiner ist perfekt und jeder muss selbst mit seinen Entscheidungen leben… Ich danke euch jedenfalls für diesen tollen Beitrag, die sind es, weswegen ich euren Blog SO gerne lese. Liebe Grüße Neele

Dieser Artikel liest sich, als hörte man verwöhnte Teenager reden, nicht aber erwachsene Frauen. Äußerst unsympathisch mit welcher Arroganz hier be- und verurteilt wird 🙁

Letztlich fügt sich der Artikel nahtlos in mittlerweile eine ganze Reihe von Artikeln ein, in denen einfach Jessies „Handschrift“ ein wenig fehlt. Ich bin ein großer Fan und lese euch seit 4 Jahren täglich, aber in letzter Zeit fühle ich mich wirklich als würde ich die InStyle aufschlagen: Kommentierte Lookbooks, „Schauenprotokolle“, Seitenweise „New in“ und „Trendreport“, und mittlerweile sogar Promi Klatsch. Für mich hat das nur noch wenig mit dem ursprünglichen Profil der Seite zu tun. Ich lese euch wegen Jessies JourLook, liebevoll und klug recherchierter Artikel (wie jetzt über die Krankenhaustasche), persönliche Reisetipps und und und. Aber nicht für schnell produzierten Content, den ich in jeder Jolie/Glamour etc finde. Es ist natürlich komplett klar, dass Jessie dafür aktuell keine Zeit hat. Umso mehr hoffe ich dass ihr das als konstruktive Kritik auffasst.

Danke Sandra, dass sehe ich genauso, auch wenn Journelles meiner Meinung nach nicht unbedingt zu den reflektierten und informativen Blogs gehört (Bilder sind wichtiger als Text), so war es qualitativ (Wortwahl, Tonfall, …) nie auffällig, aber seit einiger Zeit gibt es heir immer den ein oder anderen Ausrutscher in der Rechtschreibung und im Ausdruck (Teenie-Sprache?). Zum Thema des Artikels: Für mich steht im Fokus dieses Atikels das Thema Status. Warum sonst sollte es so eine große Rolle spielen, ob ich die schwarze Hose bei Marant oder Zara gekauft habe. Umweltaspekte und Arbeitsbedingungen spielen für die meisten Konsumenten wohl kaum eine Rolle und über die Qualität kann man sich streiten. Da passt der von Marie angedeutete „Gruppenzugehörigkeitsdruck“ perfekt dazu. (Insbesondere wenn man wohl in der Modebranche arbeitet.) Die Frage ist, ist dieser Druck wirklich da oder doch nur selbstgemacht? Immerhin sollten Menschen die im kreativen Bereich arbeiten frei und tolerant sein. Individualität und progressives Denken/Konsumieren statt Massengeschmack. Für mich sind die Kollektionen der Designer in erster Linie Inspiration, eine Reaktion auf die Zeit in der wir leben und eine Form von künstlerischem Ausdruck. Die Mode die ich kaufe entspricht meinen Werten, meinem Empfinden von Ästhetik und meiner Vorstellung von Stil, kurz gesagt ist Ausdruck meiner Selbst. Nachdem ich diesen Gesprächsstoff gelesen habe, bin ich doch sehr froh, kein Teil dieser statusorientierten Gruppenzwang veursachenden Modeblase zu sein und den Raum zu haben zu kaufen was ich will (natürlich nicht vollständig ohne Einfluss).

Hm, also meine bescheidene Erfahrung zeigt:
Chanel Tasche gekauft, vom ersten großen Job anno dazumal, für unglaubliche 1790€ (die kostet inzwischen mehr als das doppelte – warum?). Nach 1 Woche (!) ist die Kette gerissen, wurde zwar repariert, aber echt, die Liebe ist seither geschmälert.
Isabel Marant Stiefel kosten um die 400 Euro. Ihre Kollektion für H&M hatte die Jenny Boots damals 1:1 enthalten, für 89 Euro. Ich besitze beide Paare und kann euch sagen, sie sind identisch, sogar das Herstellungsland.

Ich habe inzwischen große Schwierigkeiten, überhaupt irgendwas noch neu zu kaufen. Die Preise, die die großen und mittelgroßen Labels abrufen, sind allesamt absurd und überhaupt nicht gerechtfertigt. Wenn man sich ansieht, dass Celine, Marant und Co. dazu noch jede Saison die Preise saftig erhöhen, einfach nur so, dann kann man sich schon veräppelt fühlen, denn genau das wird man auch.

Am Ende des Tages muss man sich die Frage stellen, wieviele Sachen man wirklich benutzt und braucht, und wie der Preis-Leistungs-Rahmen aussieht. Ich habe Klamotten von COS oder Stories seit vielen Saisons und Jahren, die immernoch absolut top und hochwertig sind. Meinetwegen sind das Imitationen, aber sie sind für mein Leben, meinen Geldbeutel und mein Gewissen absolut in Ordnung.

Ich habe nur inzwischen eine leichte Abneigung gegen Floskeln und Worthülsen wie: Investieren, besonderes Gefühl, für die Ewigkeit, Klassiker, qualitativ besser etc pp. Das stimmt wirklich nicht überall und gibt dem Durchschnittsleser eines Blogs doch oft das Gefühl, wenn man nur diszipliniert genug spart, findig genug sucht, dann ereilt einen auch bald der Traum vom Designerstück. Bis dann die nächste Sau durchs Dorf gejagt wird, für dich sie die Investition ach so sehr lohnt… da steig ich einfach aus.

Einen tollen Artikel zu dieser Art über Mode zu reden habe ich kürzlich im 1843 Magazin vom Economist gelesen:

https://www.1843magazine.com/style/spare-me-the-fashionese

„The most grotesque examples of fashionese stem from the assumption that customers or readers need to believe that, in buying a new garment, they will somehow demonstrate grittier qualities than hedonism and a taste for luxury – judiciousness, cold-blooded calculation, financial acumen. Referring to a “dress” as an “investment”, for instance, makes as much sense as asking “does my bum look big in these equities”. The word “directional” – as in “leg-o’-mutton sleeves have defined this season’s directional silhouette” – is “avant-garde” translated for the era of management-speak.“

^^ Ich stimme Dir zu.

Gerade über die „Investitionen“ muss ich oft schmunzeln. Und in wie fern beurteilt werden kann, ob die Qualität von etwas gut ist, wenn es max. drei Mal getragen wird, bevor es vom nächsten Trend abgelöst wird, ist fraglich.

O ja, „Investition“ ist für mich perönlich fast schon zum „Unwort“ der Modeblogs geworden. Ich wage zu behaupten, dass sich meist doch nur ein hilfloser Rechtfertigungsversuch dahinter verbirgt (der ja noch nicht mal nötig wäre). Vor allem dann wenig überzeugend, wenn die kostbaren „Investitionen“ drei Monate später bei Tictail oder ähnlichen Plattformen untern Hammer kommen …

Richtig, aber dazu gehören ja noch so viele weitere Worthülsen, um nicht zu schreiben „habe ich gekauft“: „hab ich mir gegönnt“, „ist im Warenkorb gelandet“, „kann ich jetzt mein Eigen nennen“ etc etc – das nervt mich unheimlich.

Und dieses ewige Argument der „Investition“ – kann ich später mal weiterverkaufen – funktioniert für mich auch nicht. Ich habe auch Designerteile aber die werden auch ordentlich getragen, die kauft mir dann niemand mehr ab.

Zum Artikel:
es muss unbedingt zwischen „Fälschungen“ (ja, und es ist Fakt, dass sich Terrorgruppen gerne so finanzieren – wenig Aufwand und geringere Strafen als Drogen- oder Waffenhandel) und den „Nachbauten“ der Ketten unterschieden werden.
Da schließe ich mich den Vorrednerinnen an, die sagen, dass es sich hier ja um unterschiedliche Zielgruppen handelt.

Sehr schwierig finde ich Maries Zitat „Und ja, eigentlich sollte man Mode für sich selbst tragen, aber es ist halt psychologisch auch ein Bestandteil von sozialer Zugehörigkeit, so hart wie es klingen mag. Man ordnet sich ja damit auch einer gewissen Gruppe zu… Ich weiß nicht, ob das mit den Fakes auch gelingt. Auch wenn es falsch klingt: Ich fühle mich schon ein bisschen anders, wenn ich selbst weiß, dass ich ein Original trage.“ Das sehe ich ganz anders. Ich spare und kaufe mir ein schönes Teil nicht wegen der Marke und damit die Leute denken, ich sei etwas besseres sondern wegen der Qualität. Besonders bei hochwertigen Leder-, Kaschmir- oder Seidenteilen hat man mehr vom Original. Man gehört doch viel mehr aufgrund von Leistung, Intellekt und handfesten Erfolgen einer „gewissen“ Gruppe zu und doch nicht, weil eine Markentasche am Handgelenk baumelt.

Ich finde das Problem sind doch eindeutig die zu hohen Preise der Designer. Man bekommt mit Sicherheit eine hochwertigen Pullover für 100€ wenn nicht noch günstiger. Ich finde es ehrlich gesagt relativ unverschämt für einen Pulli 300€ und mehr zu verlangen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass es gar keine Zwischestufe zwischen billig und teuer mehr gibt. H&M und co werden immer günstiger und die Qualität lässt nach, gleichzeitig wird es am anderen Ende immer teurer! Das ist wirklich eine traurige Entwicklung!!!

Was Du sagst, finde ich richtig. Ich bin gerne bereit für ein hochwertiges Teil mehr Geld auszugeben und ich sehe auch die Leistung der Designer. Aber auch ich als Modeliebhaberin frage mich manchmal, was das eigentlich für absurde Preise sind??
Allerdings gibt es schon noch etwas dazwischen – gerade junge Designer wie Malaika Raiss, Perret Schaad oder Selfportrait entwerfen wunderschöne Stücke mit hochwertiger Qualität und die Preise sind zwar nicht günstig, aber durchaus noch im Rahmen des Möglichen (wenn es einem das wert ist natürlich)

Ich habe leider grad nicht die Zeit gefunden alle Kommentare genau zu lesen, also entschuldigt wenn es schon mal angesprochen wurde, oder ich etwas falsch verstanden habe- eine Sache die wohl einige Leser stört ist das Wort „Polenmarkt“. Vielleicht lehne ich mich da jetzt etwas weit aus dem Fenster, aber kann es sein, dass ihr nicht aus Berlin seid (bitte diese Frage nicht in den falschen Hals bekommen 😛 )? Wir haben hier den wohlbekannten „Türkenmarkt“ am Maybachufer. Der heißt offiziell so und der Name leitet sich wohl davon ab, dass er von zumeist Türkischen Markthändlern gemacht wird (außerdem ist dieser Markt natürlich hochfrequentiert von Berlinern Türkischer Abstammung/Herkunft)- das es dann nur ein kleiner Gedankensprung zum Wort „Polenmarkt“ für einen Markt der in Polen, meist vermutlich von Polen gemacht wird, ist (zumindest für mich) verständlich.
Ohne eine der Damen in der Redaktion persönlich zu kennen, bin ich mir doch ziemlich sicher, dass es nicht abwertend gemeint war (vielleicht hätte man es aber eben für „Nicht-Berliner“ besser erklären können).

Ich selbst bin auch manchmal erstaunt woher manche Blogger oder Redakteure ihre tollen/echten Markenteile haben, wenn sie doch nicht so viel verdienen- wenn ich dann aber an so manche Freundin von mir denke, die lieber 200€+ für ein paar Schuhe ausgibt, als sich Sorgen über ein überzogenes Bankkonto zu machen, dann kann ich mir vorstellen, dass Menschen die tagtäglich intensiv mit Mode arbeiten ähnlich denken und ihr Gehalt (egal wie hoch es sein mag) eher für Markenteile die sie glücklich machen ausgeben, als sich ein Polster auf dem Konto anzusparen.

Ich für meinen Teil versuche es so zu halten: wenn mir etwas gefällt, ich es brauche, und dann auch noch bezahlen kann, kaufe ich es mir- wenn nicht, dann eben nicht.
LG Carla

Ich lese Journelles furchbar gern und diese eine, unglückliche Diskussion wird daran auch nichts ändern, ABER – auch ich muss mich meinen Vorrednerinnen leider anschließen:

Der (vielleicht ungewollte) Unterton dieser Diskussion tut einem ja fast ein bisschen weh. Es klingt, als hätte man nicht das Recht neue Kreationen und Trends zu tragen, wenn einem das nötige Kleingeld fehlt, um sich die ‚Originale‘ leisten zu können. Was für ein unfairer Gedanke, dass man damit ‚den besser Verdienern die Freude am teuren Designerteil‘ verdirbt.

Ich selbst habe ein Einkommen, das es mir theoretisch ermöglichen würde, mir ab und an – mit etwas Sparsamkeit – ein Designerteil zu kaufen. Aber ehrlich gesagt möchte ich das gar nicht. Ich besitze beispielweise ein Paar Uterqüe Boots, die den ACNE Jensen Boots nachempfunden sind – für 150€. Ich finde diese Schuhe zauberhaft, die Qualität ist hervorragend und ich empfinde selbst 150€ noch als eine ordentliche Summe. Ja, ich hätte auch 450,00€ ausgeben können. Aber von den übrigen 200€ gehe ich lieber einmal mehr mit Freunden essen, fahre ein Wochenende an’s Meer oder lade mein Eltern auf ein Konzert ein.

Wer sich Designerteile leisten kann – der soll das auch tun. Ich neide das niemandem. Aber Menschen mehr oder weniger zu ‚verurteilen‘, weil sie sich keine Tasche für 1200€ kaufen können oder wollen – das finde ich nicht okay. Und den Gedanken, teure Labels zu tragen, um sich von der Masse abzusetzen, weil der Großteil sie sich eben nicht leisten kann und man selber aber schon – das finde ich auch sehr schwierig.

Die Diskussion über das Fertigungsland/Kinderarbeit/Nachhaltigkeit ist nochmal ein ganz anderes Feld. Das muss man trennen. Es gibt ja auch Grauabstufungen ZWISCHEN ‚in Italien vom Designer mundgeklöppelt‘ und ‚in Asien unter menschenunwürdigen Bedingungen von Kindern hergestellt‘!

Ich hoffe ihr versteht, warum sich hier so viele ein wenig angegriffen und herabgesetzt fühlen. Und, dass ihr es als konstruktive Kritik versteht. Ihr macht so einen tollen Job – Tag für Tag – aber diese Diskussion…?! Ich wünscht, ich hätte sie nicht gelesen.

Liebe Anne,

Du hast mit Deinem Kommentar den Nagel auf den Kopf getroffen!
Ich schließe mich zu 100% an.

…ich meine natürlich die übrigen 300€ (bgl der Uterqüe Boots) ..Davon kann ich ja sogar NOCHMAL essen gehen! ;))

Ein Tehma worüber man sich ganz klar streiten kann. Geschmäcker sind nunmal verschieden, Preisansichten sind auch verschieden. Ich verstehe jeden Gesichtspunkt und jeder sollte auch anders sein, halt so wie er möchte. Fakes sind natürlich nicht schön und wirtschaftlich nicht ok. Gebe es aber keine Kopien der Trends, würde die Mode doch fast nur aus Basics bestehen und wir würden auch alle etwas eintönig rumlaufen.
Wer viel Geld ausgeben möchte, der kann der gerne machen, wer nicht, auch nicht schlecht. Jeder kann nur das kaufen in welchem preislichen Rahmen er persönlich liegt.

Was mich aber an diesem Artikel stört ist der Bezug auf Polen.

„Wenn man daran denkt, dass die Trägerin vielleicht am Tag davor mit einem Bus gleichgesinnter Schnäppchenjäger über die Grenze nach Polen gefahren ist und sich das „gute“ Stück dort für schlappe zehn Euro gekauft hat“.

„Ich denke, man muss zwischen Fakes vom Polenmarkt und den Fakes, die bei Zara & Co. hängen, unterscheiden“.

Liebe Lea, Fake-Designer Stücke kannst du dort nicht für 10€ kaufen und Polen ist auch nicht der Fake-Markt. Die Fakes kommen aus Asien und finden nun mal auch dort Abnehmer und auch anderswo.
Mit ist nicht bekannt das Polen der Fake-Markt sein soll. Fakes findest du auch hier in Deutschland gerne auch in kleinen Ramschläden, wo es quasi nur nach Plastik stinkt.

Für mich ein No-Go so etwas zu schreiben.

Liebe Monika,

der Begriff „Polenmarkt“ diente für mich lediglich zur Veranschaulichung und keineswegs abwertend gemeint. Fakes kann man vermutlich überall kaufen, es hätte also ebenso gut ein anderes Beispiel sein können.

Lea

Liebe Lea,

in Polen ist es mittlerweile auch nicht mehr so einfach, gefälschte Sachen zu verkaufen und zu kaufen. Vor 10 Jahren war es noch super easy und das Angebot war enorm, aber das wird jetzt alles sehr stark kontrolliertz.
Außerdem kriegt man Fakes auch in Deutschland auf Flohmärkten oder in Urlaubshochburgen in Spanien, Griechenland und der Türkei – das sollte man dann vielleicht allgemeiner formulieren.
Finde das Beispiel sehr unglücklich gewählt und fühle mich irgendwie bewertet, aber du bereits geschrieben, dass das nicht deine Intention war, was ich Dir auch nicht unterstellen möchte, aber so merkt man, was ein Wort doch bei anderen auslösen kann.

Liebe Grüße
Nicole

…puhhh, genau Anne! Ich wünschte auch ich hätte diese Diskussion nie gelesen- irgendwie empfinde ich euch nicht als glaubhaft- zu lesen „ich könnte mir nie eine teure Designerteil leisten“ und dann auf Instagram zu sehen dass ebendiese Dame eine Tasche von Chanel und Céline hat…. da komme ich mir irgendwie verblödelt vor….außerdem empfinde ich es auch dass ein Teil des Teams von Journelles komplett die Relation zur Realität verloren hat…..übrigens bin ich Anwältin und kann NICHT bei Chanel shoppen! Die Zeiten sind längst vorbei wo Anwälte zu den Top- Verdienern gehören! Soviel zum Thema Vorurteile….

Finde ich auch schwierig, wenn so eine deutliche Diskrepanz zwischen Aussagen hier und Bildern auf Instagram besteht. Denn genau das ist, was vielleicht jüngeren Leserinnen Druck macht, diese Suggestion von wegen „Wenn die sich die teuren Sachen auch nicht wirklich leisten kann, dann muss sie sich ja wohl ihr Geld besser einteilen oder sich geschickter anstellen als ich“.

Dieses Herunterspielen oder Rechtfertigen von teuren Stücken, die man besitzt, zielt wohl eigentlich darauf ab, eine Nähe herzustellen zu Leuten, die sich das nicht leisten können. Der Effekt ist aber eher eine Entfremdung, weil man als Leserin zunehmend merkt, dass man da verschaukelt wird. (Auch wenn es nicht absichtlich passiert!)

In dieser Hinsicht fand ich das wirklich tolle Interview mit Garance Doré hier auf Journelles super.
Als es in einer Frage – ich glaube – um Neid ging, meinte sie sinngemäß: „Durch den Blog hat sich mein Leben verändert und ich bin jetzt eben nicht mehr die Studentin, die sich nichts leisten kann“.
Das hatte in meinen Augen nichts mit Angeben zu tun, das war einfach wohltuend. Eine Frau, die sich und ihr (Kauf-) Verhalten nicht klein redet oder herumdruckst, sondern die klar sagt, „Ja, ich habe Erfolg“.
Das hatte Klasse.
Und ist mir tausend Mal lieber als dieses „Ach Mädels, wir sitzen doch alle in einem Boot“. Nein, sitzen wir nicht, und wir müssen es auch nicht.

First World Problems.

Jeder, der sich was draus macht, sollte mit Mode Spaß haben. Und zwar nach der eigenen Façon.

Fertig.
Danke.

Was mich wirklich zu tiefst bestürzt ist, dass ihr vom Journelles-Team überhaupt darüber diskutiert inwieweit „eure Freude am Original“ durch Kopien getrübt wird!!! Das klingt so sehr abgehoben.. leider nimmt das hier auch immer mehr zu. Meine „Freude“ an Originalen wie auch Kopien (ja in meinem Kleiderschrank findet man beides) wird durch schlechte Arbeitsbedingungen/Ausbeutung/Kinderarbeit etc getrübt!!! Und nicht, ob ich ein Original besitze und einen Haufen anderer mit einer Kopie sehe oder eben auch umgekehrt. Dieser Artikel ist echt…VERRÜCKT/HIRNLOS.

Ihr Lieben, Diskussionsartikel wie diesen finde ich generell spannend und wichtig und sie sind mir lieber als andere Artikel. Ich lese Journelles echt gerne, ich hoffe, ihr nehmt meinen Kommentar nicht zu negativ auf. Hier mein bescheidener Senf zur Diskussion:

Ihr (alle) stellt doch auch sehr oft „Fakes“ im Sinne von Nachahmprodukten vor? Wie steht ihr dazu?

Es ist erstaunlich, als wie erstrebenswert der Besitz von hochpreisiger Mode seit einigen Jahren dargestellt wird. Das war nicht immer so. Luxusartikel sind so schön und (oft, nicht immer) hochwertig, kreativ und toll. Aber es ist nun einmal: Luxus. Ich liebe Blogs, wie gesagt auch euren, aber ich denke schon, dass diese Man-muss-mindestens-eine-Designerhandtasche-haben (besser mehr)-Entwicklung auch den Blogs geschuldet ist. Diesen Gedanken habe ich in der Diskussion vermisst.

Stichwort Finanzen: Ok, ich möchte jetzt keinen finanziellen Leitfaden, aber mich interessiert wirklich, wie ihr denn immer so viel „sparen“ könnt. Ich habe einfach viel zu viele andere Ausgaben (und ich habe noch keine Kinder!), als dass ich sparen und mir ein teures Luxusstück, ganz zu Schweigen von einem zum Neupreis, kaufen könnte.
Primark ist mir echt zuwider und auch Zara in mehreren Aspekten übel. Aber ich muss sagen: Es geht ganz oft gar nicht um Trendteile, die man in der Designerversion gesehen hat und als alter Sparfuchs und Ignorant lieber günstiger woanders kauft. Sondern: Die Leute haben schlichtweg nicht das Geld UND müssen einigermaßen gut angezogen sein, zum Beispiel im Job. (Ich liebe Secondhand, aber manchmal geht es nicht.) Da entscheiden sich viel für Zara. Und deren Modell ist Abkupfern – was ich auch nicht toll finde. Aber Zara ist oftmals besser als andere Highstreetfirmen und schwups, hat man einen Fake an.
Ich persönlich würde mir auch mehr Vielfalt und „Freiheit“ auf dem Modemarkt wünschen. Bin mal gespannt, wie sich das alles entwickelt.
Und um auf den Titel der Diskussion zurückzukommen: Verderben Fakes also den Spaß am Original? – Mir fehlen da die Erfahrungswerte, aber ich denke schon. Ich kann aber die Frage beantworten: Ist es langweilig, überall das gleiche zu sehen? – Ja, auf jeden Fall!

Enmal kurz hinterfragt: gehört der Aspekt ‚Trend‘ und dass viele manchmal das gleiche tragen nicht genauso zum Thema Mode, wie der Teilaspekt ‚Individualität‘?!

Ich meine: ein Trend bedeutet doch nun einmal, dass sich eine breite Masse dafür begeistert und damit identifiziert. Ist das so schlimm? Wenn eben viele Menschen finden, dass der ACNE Pistol oder Jensen Boot ein toller Schuh ist – und so auch die günstigeren Varianten davon? Und ist der Schuh dann nicht mehr toll, nur weil auch ANDERE ihn auch toll finden?!

Ist es nicht auch zumindest teilweise das Ziel einer neuen Kreation, daraus einen Trend zu generieren und Menschen damit zu begeistern? Und wenn der Trend dann da ist und alle springen auf und sind begeistert – DANN ist es auch wieder falsch? À la: wenn alle es gut finden – finde ich es doof.

Ich finde es spannend, dass man modisch individuell sein will – daraus entsteht ja Vielfalt. Aber ich finde auch spannend, dass man sich manchmal auf einen Trend einigt. Einen gemeinsamen Nenner findet – wie z.B. schon seit Jahren bei Skinny Jeans.

Ich frag mich nur, warum es SO schlimm ist, wenn manche Trends eben von vielen Menschen zeitgleich verfolgt werden? Und warum ist meine kleine, schwarze 3-fächerige Handtasche (Stichwort Celine Trio) plötzlich nicht mehr so toll, wenn ich auch ANDERE Mädels mit so einer Tasche sehe?! Ob jetzt Original oder Fake.

Ich hör doch auf nicht auf, Arcade Fire zu hören, wenn sie irgendwann mal mit einem Song in den Deutschen Singlecharts landen sollten?

Vielleicht kann man DAS Thema ja mal diskutieren…?!

Das ist ja wohl mal gründlich in die Hose gegangen. Meine Assoziation zum Text war hauptsächlich:
Ein Haufen Modepüppchen versucht erfolglos auf voll kritisch und intellektuell zu machen und scheitert kläglich.
Peinlich.

Extrem ekliger, und sehr unangenehm zu lesender Artikel. Ein kläglicher Versuch, seine Konsumsucht nach Produkten, deren Preise sich fernab jeglicher Realität befinden, zu rechtfertigen. Und all das nur für die Zugehörigkeit einer „gewissen Gruppe“.

Der Artikel ist interessant und spricht eine allgegenwärtige Problematik an. Auch mir machen meine Acne Jacke oder Chanel Tasche weniger Spaß wenn ich andere Frauen damit sehe. Oft haben diese zwar nur ein Fake an, welches man aber (gerade bei Handtaschen) kaum erkennen kann. Und so haben die Fake-Trägerin und die Original-Besitzerin eben doch einfach die gleiche Tasche, wenn auch zu einem anderen Preis.
Darüber hinaus ist mir allerdings ein weiterer Aspekt sehr wichtig: Werde ich Chanel Taschen, Acne Jacken oder Gucci Schuhen nicht auch überdrüssig wenn jeder mehr oder weniger bekannte Blogger, meist sogar noch sehr jung, diese besitzt und sie mir inflationär in den Medien begegnen? Auch das zeigt meiner Meinung nach, dass die große Individualität die wir alle leben wollen leider nicht existiert. Denn wenn wir Designer Teile tragen, dann meistens die, die alle anderen auch tragen.

…ui. Unterirdischer Artikel. Eine Mischung aus Hutschnur-Platzen und Fremdschämen. Und da stehe ich ja offensichtlich nicht allein. – Auf fast alles wurde schon eingegangen, ausser: „Obwohl ich als Teenie noch nicht den Drang hatte, so viele Designerteile besitzen zu müssen.“ – Möglicherweise, weil es zu unserer Zeit als Teenie vor 20-30 Jahren noch kein facebook, instagram etc. gab und somit auch keine Blogger… Blogger, die non stop product placement betreiben und nicht abgeneigt sind, mit möglichst viel Marke auf ihrem Blog/Account selbst einen höchstmöglichen Bekanntheitsgrad zu erreichen? WER bitte zeigt denn den Teens, WAS Trend wird… oder schreibt und knipst ihr nur für die „Oberschicht“? Und dann verhöhnt ihr mit neuem Team und dieser einseitig geführten Diskussion im Artikel eure Follower, die keine 500+ für Acne Pistol Boots oder 3.600+ Euro für eine Chanel 2.55 Bag zusammensparen können? Merkt ihr was? Da war das Fremdschämen! 🙁

Als ich den Artikel las , war ich entsetzt über die gelinde gesagt Borniertheit Unreflektiertheit und Unaufrichtigkeit, die hier zutage tritt . Ziemlich widerlich . Die Wahrheit ist doch , dass eben dieser Blog aus allen Rohren seine Zielgruppe mit den sogenannten , meist im oberen Preissegment angesiedelten Designer Musthaves ( bin so verliebt , schockverliebt etc pp ) beschießt . Das wirft offenbar mehr ab , als Werbung für High Street Mode . Interessant ist nun , sich die Zielgruppe mal näher anzuschauen : Ich wette , dass nur ein verschwindend geringer Prozentsatz in der Lage und vor allem WILLENS ist , Tausende für Klamotten auszugeben . Die nachgeschobenen Rationalisierungen ( hat man lange von , bessere Qualität etc ) sind leider falsch . Man braucht sich ja nur den zur Schau gestellten fortwährenden Konsum anzuschauen . Folglich weichen die meisten auf erschwingliche Mode aus . Ich glaube nicht , dass intelligente Frauen deswegen Probleme mit ihrer „Gruppenzugehörigkeit „haben könnten . Absurd !

Puh, das ist wirklich nur zum Kopfschütteln. Dieser Artikel wird Euch viele treue Leser kosten. Jessi, komm schnell wieder!!

Viele Dinge, die mich an dem Artikel gestört haben, wurden schon in den Kommentaren aufgegriffen. Was ich allerdings noch ergänzen möchte, ist die Sache mit der Qualität. Was stellt ihr denn bitte mit H&M oder Zara Klamotten an, dass sie nach dreimaligem Tragen auseinanderfallen? Natürlich gibt es auch dort schlecht verarbeitete Sachen, aber wenn man da ein wenig drauf achtet (Materialzusammensetzung, Nähte etc.) und die Klamotten nach dem Kauf pfleglich behandelt, sind sie doch nicht sofort kaputt. Ich habe in meinem Schrank einige Lieblingsstücke von den Highstreet Läden, die mich seit Jahren begleiten und immer noch schön aussehen. Das oft maßlos überteuerte Desingerware der Qualitätsgarant schlechthin sein soll, kann ich einfach nicht nachvollziehen.

Volle Zustimmung, Carolin. Ich frage mich das jedes Mal, wenn ich wieder irgendwo über ein solches Statement stolpere von wegen teure Designerkleidung hält jahrelang und Klamotten von Highstreetketten fällt nach 3 mal Tragen auseinander. Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich habe z. B. seit 7 oder 8 Jahren einen schwarzen Dufflecoat aus Wollgemisch von H&M, den ich immer noch trage. Ja, ich habe mal am Ärmel eine Naht nachgebessert – aber sonst? Der ist immer noch top und ich weiß dieses Stück auch dann zu schätzen, wenn es „nur“ von H&M stammt. Dafür muss nicht Acne oder Isabel Marant draufstehen.

Wie viele andere Kommentatorinnen fiel mir beim Lesen auch auf, dass einige von euch anscheinend ein bisschen den Bezug zur Otto-Normal-Frau verloren haben, die aufgrund ihres Einkommens nicht die Möglichkeit hat, eine Acne Velocity Jacke für 2300 Euro zu finanzieren – oder es vielleicht auch einfach nicht möchte, aber trotzdem modisch und trendig angezogen sein will. Die Jacke liegt eben im Trend, genauso wie aktuell die studded boots von Chloé. Und die Blogger geben in Sachen Hype ja den Ton an und wer da mithalten will oder die Designs toll findet, sucht eben nach erschwinglicheren Möglichkeiten.

Ich bin in einem Punkt ganz bei euch: Richtige Fakes, die vorgeben, von einer renommierten Designermarke zu sein, gehen gar nicht und dahinter stecken oftmals auch kriminelle Machenschaften. Bei von Designern inspirierten Produkten sehe ich das anders und bin oft froh, dass ich mich dank Zara oder diversen Schuhhändlern auch modisch kleiden kann. Gerade bei Schuhen sehe ich die horrenden Preise einfach nicht ein. Ich fand die Susanna Boots schon im vergangenen Jahr wunderbar – aber dafür ernsthaft 950 Euro ausgeben, was mir finanziell richtig weh tut? Nein! Wenn ich es finanziell gut stemmen könnte, würde ich es wahrscheinlich tun, denn dann würde mir vielleicht der erste Kratzer oder eine fiese Schramme im Leder der Chloé-Boots nicht ganz so weh tun… Ist aber nicht so. Also habe ich in diesem Herbst eine goldene nachgeahmte Variante bei Deichmann und schließlich noch eine silberne Echtledervariante bei Roland Schuhe gekauft. Selbstverständlich kommt gerade der Kunstlederschuh niemals an das Original heran – muss es aber auch nicht, ich freue mich trotzdem über den für mich schönen Schuh, der den Trend aufgreift. Für mich schmälert das aber auch nicht den Wert des Originals, die Designleistung finde ich nach wie vor klasse – sonst wurde ich ja auch nicht mit einem davon inspirierten Teil herumlaufen. Aber wer sich das Original leisten kann, soll das auch tun.

Etwas anders sehe ich das bei Produkten, die für mich etwas darstellen, an dem ich hoffentlich jahrelang wirkliche Freude habe und auf das man auch besondere Acht gibt. Mehr als zwei Jahre lang habe ich beispielsweise die Valentino Lock Schultertasche angeschmachtet – für mich schon jetzt ein Klassiker, den ich mir unbedingt einmal leisten wollte. Diesen Sommer war es dann so weit und ich könnte über den Kauf nicht glücklicher sein und schwebe nach wie vor auf Wolke 7. In diesem Fall hätte ich mir auch niemals eine nachgeahmte Variante gekauft, weil die Tasche für mich einfach das Ultimative ist.

Toll finde ich auch die Chloé Drew Bag, aber da die finanziell momentan nicht auch noch drin ist, habe ich eben eine davon inspirierte Tasche von Hallhuber gekauft, die von der runden Form und der Klappe her ähnlich ist, aber einen anderen Verschluss hat. Ist okay. Genauso ging es mir die letzen Tage mit dem Acne-Wollschal: 150 Euro für einen simplen, klassischen Schal ausgeben? Nein. Ich finde das Modell toll, aber meine 60 Euro-reine-Wolle-Variante reicht mir vollkommen.
Also: Wirklich verteufeln sollte man meiner Meinung nach nur die wirklichen Fakes und letztlich auch irgendwo die mangelnde Kreativität der Highstreet-Marken. Aber als mode- und trendbewusste Frau mit überschaubarem Einkommen bin ich dankbar, dass es erschwingliche Modelle gibt, die modisch, wenn vielleicht auch nicht ganz qualitativ mithalten können.

Wow – da ist man mal ein paar Tage nicht online weil auf Reisen und dann verpasst man gleich so einen Hammer-Bericht und eine aufgeheizte Diskussion.

Meine bescheidene Meinung möchte ich an dieser Stelle selbstverständlich auch dazugeben. Ich finde:

– Plagiate gehen gar nicht!

– Highstreet-Labels haben eine Existenzberechtigung, denn warum sollen Normal-Verdiener sich nicht auch aktuell / modisch kleiden dürfen? Allerdings sollten ZARA und Co. sich etwas mehr Mühe geben um auch mal eigene Akzente zu setzen. Die Macht und Möglichkeiten haben diese Unternehmen.

– Warum wird immer geschimpft über die Qualität von ZARA, H&M und Co.? Die Teile aus guten Materialien wie Seide, Baumwolle und Co. halten bei mir bei guter Pflege sehr sehr lange, verziehen sich nicht und die Farben bleiben frisch. Noch besser ist mir die Qualität von & other stories und Edited the Label aufgefallen – und das, obwohl die Preise „günstig“ sind.

– Ein Highstreet-Label wie Edited schafft es auch, eigene Akzente zu setzen!

– Die Qualität von Luxus-Marken wie Chanel (da fällt auch gerne mal eine Kunstperle vom Modeschmuck ab) oder Isabel Marant ist manchmal nix besser als von ZARA.

Letztendlich sollte aber doch jeder selber seinen Weg durch den Dschungel der Stil-Findung und der persönlichen Weiterentwicklung des eigenen Schrankes finden und SICH SELBST TREU BLEIBEN. Vor allem hilft es aber auch, nicht zu sehr nach links und rechts zu schauen, sondern sich auf sich selbst zu konzentrieren. Ich habe für diese Erkenntnis aber auch lange gebraucht. 😉

Liebste Grüße aus Frankfurt
Anna

Jetzt pöbelst Du ja schon wieder rum! Das hat doch nichts mit Neid zu tun, dass manche sich hier aufregen, sondern über den herablassenden Ton.

Was für ein sympathischer Kommentar:-(!
Sorry, dass ich jetzt etwas persönlich werde.
Mit Neidgesellschaft haben die meisten Kommentare eher wenig zu tun. Mehr mit der Realität.
Macht Eure Diskussion noch weniger prickelnd.

Neid in eine Diskussion einzubringen um Argumente Dritter zu entkräften spiegelt nur die eigene Unsicherheit wider. Andere zu diskreditieren statt über eine andere Meinung nachzudenken sagt viel über das eigene Selbstbewusstsein aus. Dazu passt es dann auch, wenn man Statussymbole braucht um den eigenen Mangel an Charakterstärke zu kompensieren und sich selbst zu erhöhen. Mit Mode hat das gar nichts zu tun, egal ob Original oder Highstreetkopie.

Mal zur Grundaussage und Überschrift der Diskussion:
Warum sollen Plagiate denn bitte die Freude am Original verderben? Wenn ich mir ein Original von was-auch-immer leisten könnte und dann ein offensichtliches Plagiat sehen würde – dann würde ich mich einfach still an meinem Original freuen!

Und: Ich glaube, dass gerade auch sehr jungen Kundinnen bei Zara oder H&M gar nicht klar ist, dass sie ein abgekupfertes Teil kaufen. Die denken sich, „Schönes Teil, das kaufe ich“.

Ich kann mir vorstellen, dass vielleicht gerade die beiden jungen neuen Journelles-Mitarbeiterinnen in diese Diskussion gegangen sind mit der Haltung, das Sprachrohr für die Designer sein zu wollen.
Daran ist nichts Verwerfliches. Aber eine vielschichtige, differenzierte Diskussion sieht anders aus. Und so geht das Ganze letztlich sehr an der Lebensrealität vieler eurer Leserinnen vorbei. Schade!

Bei diesem Artikel durfte man einen kurzen Blick hinter die arrogante Fassade erhaschen! Danke dafür!

Mich stört bei all dieser Kritik hier, dass nicht näher differenziert wird WER etwas gesagt hat. Natürlich findet man in der Diskussion Widersprüche, weil sie nunmal von verschiedenen Leuten geführt wurde! Wer genau liest erkennt, dass nicht alle im Journelles Team der gleichen Meinung sind und z.B. vorallem die etwas „Jüngeren“ im Team nicht komplett Anti-Kopie sind.
Ich finde, dass Marie Recht hat mit dem hier oft kritisierten Satz von ihr zur „Gruppenzugehörigkeit“. Mode und Kleidung umfasst sowohl Abgrenzung als auch Zugehörigkeit zu gewissen Gruppen. Menschen, die in der Modeindustrie arbeiten besitzen nunmal oft das eine oder andere Designerteil, weil sie wegen der viel größeren Menge an Bildmaterial und Informationszufluss in diesem Bereich, schneller Mal ein Teil finden dass ihnen SUBJEKTIV den hohen Preis Wert ist und ihnen einen höheren Nutzen schafft als dieser monetäre Preis. Hört einfach auf zu kritisieren welchen subjektiven Nutzen die Fake-Einkäufer oder das Journelles-Team in bestimmten Produkten sehen. Sie haben lediglich jeder einzeln ihre Kaufentscheidungen beschrieben. Das fällt alles unter das Thema Marktsegmentierung.
Und dass sich hier alle gleich aufregen, dass der Begriff „Polenmarkt“ fällt, weil er politisch nicht korrekt genug ist, kotzt einfach nur an. Weiß doch letztlich jeder was damit gemeint war und dass es ein rein deskriptiver Begriff war und kein Angriff.

Im letzten Punkt muss ich dir massiv widersprechen. Es darf nicht sein, dass Menschen verletzende Äußerungen von sich geben und die, die dadurch verletzt wurden, darüber hinwegsehen sollen.

Der Begriff „Polenmarkt“ nutzt ein abwertendes Klischee über Produkte polnischer Herkunft. Ja, er mag zur Veranschaulichung verwendet worden sein, dass macht es aber nicht besser.

Sprache kann verletzend sein, darauf sollte man achten. Lea hat sich hier aber schon einige Male entschuldigt. Die Botschaft ist also angekommen. Nichtsdestotrotz geht es hier nicht um die neuerdings negativ konnotierte „politische Korrektheit“, sondern um Diskriminierung durch Sprache, worauf zu Recht hingewissen werden sollte.

Die Begriffe Fake, im Sinne von Fälschung und Plagiat, also das Verwenden geistigen Eigentums oder des Designs anderer, werden in der Diskussion zu sehr vermischt. Dass man eine Tasche oder ein Kleidungsstück aus billigem Material herstellt und dann den Namen des Originals draufschreibt, ist etwas anderes, als ähnliche Schnitte zu verwenden und dann seinen Namen drauf zu schreiben, auch wenn das natürlich ärgerlich für den Urheber ist. Letztlich kopieren doch nicht nur Zara und h&m, sondern auch mitttelpreisige bis teure Designer die Modelle anderer. Wie bereits erwähnt, z.B. Isabel Marant die Adidas Stan Smith, nur dass ihre jetzt innen aus Leder sind. Oder guckt mal hier, die Bluse aus ihrer Kollektion:
https://fashionunited.de/nachrichten/mode/isabel-marant-muss-sich-plagiatsvorwu-rfen-mexikanischer-gemeinde-stellen/2015062318340

Bei den ganzen Bucket Bags und aktuell den Schlangenlederstiefeletten, die auch auf Journelles zu sehen sind, regt sich auch keiner auf. Man kann doch froh sein, wenn man Alternativen zu den oft viel zu teuren big Names findet, denn dass man einen der Jourlooks eins zu eins nachkaufen kann, ist oft preislich illusorisch.Ich würde für keine Tasche 1500,- EUR ausgeben und auch keine 800,- EUR für Schuhe. Was aber nicht heißt, dass ich mir das nicht gerne anschaue, ich gönne es jedem, der das kann und möchte. Für mich ist es eher eine Inspirationsquelle und ich suche mir raus, was zu mir und meinem Budget passt. Was ich allerdings nicht unterschreibe ist, dass teuer auch = gute Qualität bedeutet. Ich habe mich schon so oft über die miese Qualität von Marant Schuhen und Kleidung geärgert. Dass Markenkleidung häufig in den gleichen Fabriken und unter den gleich miesen Bedingungen produziert wird wie bei den Billigketten, ist auch nichts Neues. Das muss jeder mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren, ob er ständig die neusten Trends mitmachen muss und auf dem Laufenden sein will, wer jetzt was zuerst designed hat.

Es ist bereits alles gesagt zum Thema Fake und Nachahmung, aber mir ist doch noch was aufgefallen, was vielleicht erklären könnte, warum der leicht arrogante Ton entstanden ist: wenn Marie in ihrem „About Marie“ schreibt, dass sie auf einem katholischen ELITE-Gymnasium war, und wir davon ausgehen können, dass dort selbstredend nur die Elite von Deutschlands Schülerinnenund Schülern zugegen ist, dann wissen wir vielleicht auch woher dieser Ton kommen mag. Ja, ja, die gute alte Elite, was habe ich sie als Normalo vermisst…

Danke euch, nach diesem Artikel ist meine Konsumlust gleich Null geschrumpft.
Soll ich ein schlechtes Gefühl haben, wenn mir eine Bluse bei H&M kaufe, die z.B. marantisch aussieht?
Und mir dann gegenüber den wahren Modemädchen minderwertig vorkommen, weil ich mir keine original IM-Bluse leisten kann oder möchte?
Vom minderwertigen Material gar nicht zu sprechen, das ich an meine Haut lasse…
Endlich ist mir bewusst, wie arm ich dran bin.
Was mir immer wieder zu denken gibt, ist, dass ganz oft vermittelt wird, dass es ganz normal sein sollte, sich all diese teuren Designerteile leisten zu können.
Ich bin mittlerweile in der Lage zu differenzieren, was realistisch ist und was nicht für mich machbar ist, aber ich kann mir bei vielen Mädels vorstellen, dass sie sich unheimlich leicht durch durch Instagram/Blogs verleiten lassen, weit über ihrem Budget zu leben. Weil wenn XY das alles hat und kann, geht das bei mir schon auch irgendwie.
Und das finde ich sehr bedenklich und auch sehr traurig, weil man sich oft nur noch über das definiert, was man hat oder was man sich leisten kann.

… Hm… Ich frage mich schon, was die Leserinnen eines solchen Blogzines (aka Plattform für Produkt-Placement) an journalistischer differenzierter / reflektierter Aussage erwarten. Hey, Blogzines wie dieses sind WERBUNG, d.h.
die Inhalte sind zum allergrößten Teil bezahlter Content, der gratis im Netz zu lesen ist. das ist das Geschäftsmodell. Es ist also weder ein privates Journal, noch wirklicher Journalismus. Wer differenzierte Inhalte möchte, sollte richtige journalistische Angebote kaufen, bei denen zumindest noch zwischen redaktionellem Text und Webebeilage unterschieden wird und die Themen mit anderemAnspruch verhandelt werden. Sofern es das überhaupt noch gibt, ich weiß….

Ich denke auch, ein kommerzieller Modeblog lebt nun mal davon, letztlich Werbung für meist sehr teure Sachen zu machen.

Persönlich stelle ich fest, dass mir dann aber schnörkellose ehrliche Werbung lieber wäre als Werbung, die eine vermeintliche Nähe zu Durchschnittskonsumentinnen herstellen will („‚Für Tasche XY lohnt es sich zu sparen“), bei denen eigentlich klar ist, dass sie solche Luxusgüter nie kaufen werden (können).

[…] Der Gesprächsstoff-Text bei Journelles sorgte ebenfalls diese Woche für Diskussionen in den Kommen…Unter dem Titel „Wenn Fakes den Spaß an den Originalen verderben“ wurde die massenhafte Kopiererei der Highstreetketten von Designern besprochen und der möglichen Folge, dass das Tragen der eigenen Designerteile keinen Spaß mehr mache. Tatsächlich finde ich es gerade für kleine Designer sehr schade, wenn sich große Unternehmen an deren Ideen bedienen, große Designer hingegen sehen das Kopieren oftmals als Kompliment, da deren Kundenstamm dennoch meist das Original kauft. Es ist ein schwieriges Thema, schließlich kann und will nicht jeder so viel Geld für ein Original ausgeben, wenn er gleichzeitig bei H&M, Zara und Co. ein ähnliches Teil bekommt. Durch die Schnelligkeit der Fashion Industrie wird das Kopieren immer rasanter, das Nachahmen von Trends hingegen ist ein alter Hut und ein sozialpsychologisches Phänomen des Trendbegriffs. Auch ich besitze neben ein paar Designersachen einige Highstreetketten-Produkte, die unter den Begriff „Kopie“ oder „angelehnt an“ fallen können. (Fakes bzw Plagiate, die vorgeben ein Original zu sein, sind natürlich eine andere nicht tolerierbare Sache.) Die Frage, die bleibt, ist meiner Meinung folgende: Warum kaufe ich überhaupt ein Kleidungsstück? Wichtig ist – und das vor allem in Zeiten der Selbstdarstellung auf Social Media – dass man sich bewusst macht, warum man manche Dinge besitzen will. Alle meine Designer-Originale sind aus der Liebe zur Sache gekauft, die meisten Teile sind für Nicht-Fashion-Leute nicht mal erkennbar als Designerprodukt und ich habe lange überlegt, bevor ich sie gekauft habe. Ich kaufe diese Dinge für mich. Diese Leidenschaft für Dinge beim Kauf gilt übrigens auch für Highstreetteile. Ob mir deshalb eine Kopie die Freude am Teil verdirbt? Definitiv nicht. Im Gegenteil, ich freue mich für jeden, der seine Leidenschaft für Mode auslebt, selbst mit kleinerem Budget. Dass Produktionsbedingungen sowie Herkunft nochmal eine andere Diskussion würdig sind, steht außer Frage. Was meint ihr? Ebenfalls lesenwert hierzu ist ein Artikel von Business of Fashion. […]

Was mir hier am allermeisten leid tut, ist, dass dieser unsägliche Artikel genau zu Jessies Mutterschutz erscheint!
Da hat sie als Gegenleserin sehr gefehlt….

Es ist recht schwierig über etwas zu diskutieren, wenn doch irgendwie alle die gleiche Meinung haben.

Ja finde ich auch. Und da wir alle super gerne Journelles lesen und es trotz dieses Artikels ein toller Blog bleibt, wäre es doch toll, wenn Ihr Autoren dazu noch mal Stellung bezieht anstatt Euch zu den meisten Punkten ausschweigt und „back to usual“ macht, wenn der Artikel in der Versenkung verschwunden ist. Ich denke hier gibt es Aufklärungsbedarf/bedarf es einer Stellungnahme Eurerseits.

Ich treffe meine Kaufentscheidungen wie folgt: gefällt es mir, stimmt die Qualität (ich achte sehr auf die Langlebigkeit meiner Kleidungsstücke), stimmt der Preis, kann ich es mir leisten, werde ich es lange tragen und (wichtig!) brauche ich es überhaupt?!

Ich frage mich allerdings oft, warum die Qualität der Designerstücke als vermeintlich wichtiges Merkmal und Rechtfertigung für den hohen Preis von vielen (netzweit) so sehr betont wird, die die Stücke ohnehin ein paar Wochen später durch etwas neues ersetzen. Die wenigsten Objekte der Begierde müssen lange ihre Qualität unter Beweis stellen.

Ich sehe selten in Blogs ein und das selbe Stück zweimal. Das finde ich sehr schade, da es im Alltag der meisten vor allem darum geht das, was man hat, möglichst kreativ miteinander zu kombinieren — anstatt ständig einem neuen Trend hinterher zu hasten.

Ich kann jetzt nur von meiner Garderobe sprechen und muss dazu auch sagen, dass ich keine Bloggerin bin: ich habe mir einige Teile von Isabel Marant gegönnt (Second Hand und im Sale), die bestickt sind. Zuvor hatte ich marantisch angehauchte Teile von Zara. Der Unterscheid liegt in der Verarbeitung: Die Stickerei ist sauberer, die Nähte sind besser vernäht.
Es handelt sich dabei um Stücke, die ich schon lange schön fand und weiterhin finde und die ich im Sommer auch häufig getragen habe, wenn das Wetter mitgespielt hat.

Ja, das stimmt. Aber leider lässt sich das nicht immer so pauschal sagen. Außerdem fragt man sich manchmal, ob ein bisschen mehr Qualität so viel teurer sein muss. Für mich stimmt da häufig das Verhältnis nicht. Klar, eine Jacke für 500 ist meist besser verarbeitet als eine für 70, aber was ist mit den Jacken für 2.000 Euro? Wollpullis für 1.500?

Ich bin auch kein Blogger, aber ich besitze gerne schöne Kleidungsstücke und bin gerne ab und an bereit zu investieren. Aber im Rahmen.

Dieser Artikel war ein ganz grosser Griff ins Klo.

Speziell diese Aussage:
„Dort hat man mir die Herstellungskosten für Luxushandtaschen und Sonnenbrillen und deren Fakes gesagt. Die Kosten waren gleich!!! (Qualität hin oder her). “

=> Womit ist denn dann die x-fache Marge, die die „Luxusmarken“ erzielen gerechtfertigt? Bezahlt man damit dann das Ticket in die Sphären, in denen ihr mittlerweile scheinbar gelandet seid?

PS: Um journalistisch ebenfalls in die für euch beanspruchte Luxusebene aufzusteigen solltet ihr dringend den Unterschied zwischen „Fake“ bzw. „Fälschung“ und „Inspiration“ oder „Replika“ & „Nachbildung“ recherchieren.

Grüsse aus der sonst so neutralen Schweiz

Ihr Lieben,

ich habe keine Ahnung, ob mein Beitrag überhaupt noch gelesen wird nach all dieser für mich heftigen Reaktion auf Eure Diskussion.
Danke für den Beitrag. Ich finde diesensehr gut…sie trifft den Kern der Sache voll und ganz.
Was ich ganz richtig verstanden habe und was für mich absolut deutlich rüber kam, weil aufmerksam und sensibilisiert gelesen: Es geht Euch ja nicht darum, dass günstige Mode nicht getragen werden sollte oder vielmehr nicht tragbar ist. Aber Zara, H&M und Co, seid selbst kreativ. Darum ging es. Ohne zu kopieren, ohne Nachahmung, sondern mit eigenen Ideen und eigenem Selbstverständnis. Und wer das an der Diskussion nicht rauslesen kann, der soll bitte bitte bitte bitte diesen Shitstorm unterlassen. Ich bin ein Verfechter von Kritik. Aber bitte mit Anstand, bitte mit Respekt.
Mich hat es zum Nachdenken angeregt, auf positive Weise. Ganz ohne Neid und voller Anerkennung muss ich sagen: Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen. Weiter so!

War es nicht Marant die ein 600 Jahre altes mexikanisches Design geklaut hat?
“Isabel Marant is committing a plagiarism because the Etoile spring-summer 2015 collection contains the graphical elements specific to the Tlahuitoltepec blouse, a design which has transcended borders, and is not a novel creation as is affirmed by the designer.”
Luxusmarken sind nicht fairer als Primark
„Luxuskonzerne schnitten bei der letzten Untersuchung besonders schlecht ab. Prada, Escada, Versace, Armani, Hermès, Marc Jacobs und Louis Vuitton: Sie alle stuft Rank a brand als „nicht empfehlenswert“ ein.“
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/prekaere-arbeitsbedingungen-luxusmarken-sind-nicht-fairer-als-primark/10157306.html

Also erstmal: journelles ist wirklich mein absoluter Lieblingsblog.

Aber wie hier fast ausnahmslos angemerkt: dieser Beitrag hat einige Probleme (ich weiß ich wiederhole hier einiges, aber aufgrund der Probleme solltet ihr ernsthaft überlegen einen neuen Artikel/Klarstellung zu schreiben, und eure eigene Recherche und Position noch mal gründlich überdenken)

-Das mit dem Abschauen unter hochwertigen Merken (ich hoffe dann doch, dass ihr alle keine andere Pilotenbrille, als die Aviator habt, weil ist ja das Original).
– Fake und Fake. Nun, es ist schlicht nicht das selbe, wenn ich mich inspirieren lasse, und wenn ich das Label auf eine Tasche nähe. Das hättet ihr von vorn herein erkennen und differenzieren sollen.
-das „ich kann mir das ja auch nicht leisten“ – etwas unglücklich, dass du dich in diese Verteidigungsposition gebracht hast, weil du, wie du ja auch selbst weißt, genau dieses Leben proklamierst, and you can’t have it both ways.
– die Qualität. nun, das ist schlicht nicht wahr; hohe Preise = hohe Qualität ist Quatsch, die Qualität bei den High Street Marken hängt auch von der entsprechenden Kollektion aus, und Qualität sollte insgesamt noch einmal in Verarbeitung und Material unterschieden werden.
– Denn es gibt tatsächlich Taschen (no-name), aber produziert in Italien, tolle Qualität und Verarbeitung. Kann man in Berlin kaufen, guter Preis, gute Verarbeitung, gutes gewissen, nur halt kein Chanel Zeichen.
– damit zusammenhängend: die Preise der Luxusmarken. Das ist unverhältnismäßig. Ja viele Teile empfinde ich als Kunst, aber nicht die die zumeist zu kaufen sind, sondern den Entwurf selbst,
-… denn das zu kaufende Teil wurde zumeist irgendwo in Asien produziert, die Nährein sieht dabei nicht mehr Geld, als wenn sie ein Teil für H&M produziert (und es ist ihr, oder ihm, vermutlich herzlich egal), und ja es gibt Unterschiede aber oftmals nicht viele (Burberry produziert doch nur noch seine Trenchcoats in UK, oder?)
– was ist mit den Designer-Kollaborationen? Sind die Okay für euch? Da erkennt ihr doch sicherlich das Problem. Das hier ist ein Geschäft, für die teure Marken, wie auch für die günstigen.
– das „Abgrenzen“ gut wenn deine Liebe für Mode auf einem Wunsch nach Abgrenzung basiert, dann ist es sicherlich ein Problem, wenn du versuchst ein „Fake“ Teil zu tragen. Schade nur, dass man auf Stil nicht sparren kann, damit würde dir vielleicht eine tatsächliche Abgrenzung gelingen.
– Was ist mit den Verlinkungen hier auf Eurem Blog „eine günstige Alternative hier“? Doppelmoral at its best.
– all das wäre wirklich noch nicht mal ein riesiges Problem, wenn nicht dazu noch die Selbstgefälligkeit käme. Und ja, mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass Jessie ihren Namen unter diesen Artikel gesetzt hätte (oder ihr okay gegeben).

Der Artikel wirkt einfach unehrlich. Es wirkt als wolltet ihr euch den Grad zu dem ihr Marken eben nur wegen der Marke selbst kauft, einfach nicht ganz eingestehen.

Überlegt euch die hier von allen Seiten geäußerte Kritik gut.

Ich möchte mal kurz einwerfen, dass Jessie ebenfalls ihre „Investition“- Sachen bei TicTail etc verkauft. Und was da nun selbst bezahlt wurde oder was einfach nur als product placement auf dieser Werbeplattform (blogzine – ich lach mich schlapp) seinen Weg gefunden hat weiss man ja auch nicht.

Also ehrlich, Jessie trägt auch Sachen, zeigt Sachen bei Instagram wo einem schlecht wird, weil es ein totales weltfremdes Leben einer 30jährigen darstellt.
Lobt sie nicht übern Klee.
Zu den Nasen aus dem Interview: richtig schlecht….

Autsch!
Lassen wir uns doch mal die gesamte Kette anschauen: Blogger tragen die must haves der Saison – mit freundlicher Unterstützung der Brands, must haves werden kopiert für den Massenmarkt und Blogger regen sich darüber auf und verweisen auf Terrorismus? Heißt das dann aber nicht auch, dass initial dieser Prozess durch deren Öffentlichkeitsarbeit überhaupt erst in Gang gesetzt wurde?

Grundsätzlich völlig falsch ist desweiteren die Annahme, dass jedes Luxusprodukt ausnahmslos exzellente Qualität vorweist. Das mag bei handwerklichen Produkten der Fall sein, aber bei mindestens ebenso vielen Fashionteilen steht genauso Viskose & Polyester auf dem Etikett wie bei H&M und Co. Das geht ja schon soweit, dass Stella Mc Cartney ihre Plastik-Falabella Bag für Unsummen verkauft, natürlich aus rein persönlicher Motivation, vegan und so – und das senkt zufällig die Produktionskosten um ein vielfaches. Freut die Marge und das Controller-Herz.

Und wo wir schon mal bei Lieblingsmarken sind: Hat Isabel Marant nicht zuletzt auch noch völlig unverfroren einen Stan Smith Abklatsch in ihrer Kollektion. Die Dame lebt schon seit Jahren nicht schlecht davon, Designs hier und da zusammen zu klauen und unter ihrem angesagten Namen zu verticken.

Let’s face it: die Designer heben doch hinter verschlossenen Türen die Tassen über soviel Oberflächlichkeit und blinder Gefolgschaft ihrer Blogger-Netzwerke. Und die sitzen dann hier in illustrer Runde zusammen und erlauben sich derartige Urteile?

Nunja.

Das ganze Thema ist nur solange ein Thema – wie man keine anderen Probleme hat.
Wer meint, dass er durch diesen oder jenen Pullover zur Persönlichkeit wird, dem ist ohnehin nicht zu helfen.
Warum muß man überhaupt dauernd was Neues kaufen? Es gibt ja für jede nur bestimmte Dinge, bestimmte Schnitte, bestimmte Farben, die ihr wirklich stehen. Die herauszufinden und dann dabei zu bleiben – das ist die wahre Kunst. Alles andere kann man weglassen.
Und sich anderen Dingen zuwenden.

Ich finde es wirklich sehr schade, dass das Team von Journelles auf diese von ihm im ‚Gesprächsstoff ‚ selbst angeregte Diskussion jetzt so gar nicht reagiert …echt schade !!

Also, zumindest unglücklich, Euer Artikel….unsympathisch, überheblich, oberflächlich – genau so, wie sich Außenstehende die Modebranche vorstellen. Schade.
Schon der Titel hätte die Alarmglocken schrillen lassen müssen – wie weit habt Ihr Euch von der Basis entfernt? Und dabei beschwichtigt Ihr Kritik an Eurer oft hochpreisigen Trend-Auswahl im Blog doch gerade mit dem Argument, es gebe ja preisgünstigere Alternativen…
Zwei Aspekte möchte ich noch in die Diskussion einbringen:
Erstens sind es doch besonders Blogger und Instagrammer, die erst die Begehrlichkeit schaffen und Läden wie Zara mit ihrem Geschäftsmodell der günstigen Trends befeuern.
Zweitens, zum Thema Qualität: Habe vor 2 Jahren reduziert, aber immer noch teuer einen Rock in Leo-Optik von Malene Birger gekauft. Jetzt, am Sonnabend in Hamburg BEI PIMKIE!!! einen Leomantel für 70 € gefunden – ABSOLUT DIE SELBE Qualität (2/3Wolle, Rest Kunstfaser), nicht ähnliches, sondern IDENTISCHES Muster. Die Qualitäts-Argumentation zieht bei sehr vielen Designerstücken eben nicht.
Ich freue mich auf künftige, vielleicht etwas gründlicher reflektierte Beiträge
su

[…] ich vor ein paar Tagen die Diskussion auf Journelles „Wenn Fakes den Spaß am Original verderben „ war ich erstaunt wie heftig in den Kommentaren diskutiert wurde. Es ist durchaus ein aktuelles […]

Ihr Lieben.
Ich habe Euren Beitrag gelesen.
Ich gehöre zu den Menschen, die wahrscheinlich noch nichtmal merken, daß das gerade gekaufte Teil die Kopie eines großen Designers ist.
Ich denke, daß es nicht nur mir so geht, denn die Welt besteht tatsächlich nicht nur aus Bloggern und Fashion Experten.
Die Menschen sind verschieden und manchmal „einfach gestrickt“. Die freuen sich, wenn irgendwo ein Name drauf steht, den sie schon mal gehört haben.
Weiterhin frage ich mich, ob es dem Träger eines Originals nicht genügt, zu wissen, daß es eines ist.
Spielt da möglicherweise die Missgunst mit, daß die Fakes ebenfalls für Originale gehalten werden könnten und man sich selbst nicht mehr genug von der Masse unterscheidet?!
Und sollte man dann nicht lieber an seiner Persönlichkeit als am nächsten Designerstück arbeiten?
Liebe Grüße.
Eure Steffi
@tephora (Instagram)

Was fuer ein spannendes Thema und interessantes Gespraech. Ich stimme insbesondere Maries Gedankengang zu: „Weniger Trends, weniger Kollektionen, weniger Schnelligkeit, weniger Kauf-Drang und Zwang.“ Es gibt einfach zu viele Kollektionen mittlerweile- Cruise hier, Cruise da, Sommer, Winter, ach nein, Pre-Fall etc. Die Modeindustrie sollte sich selbst entschleunigen. Dann muessen Konzerne wie Zara und Co. mit eigenen Design aufkommen, wenn sie weiterhin so schnelllebig verfahren wollen. Ein Aspekt der hier nicht angesprochen wurde: Zara klaut Ideen ja nicht nur bei den Grossen, sondern beutet haeufig auch kleine Indie-Designer aus – was meiner Meinung nach wirklich gar nicht geht. Kreative Designs sind geistiges Eigentum, werden aber leider nicht als solche geschuetzt bzw. von den Kopie-Unternehmen respektiert…

In anderen Bereichen, wie z.B. der Wissenschaft, ist die Plagiatsthematik doch deutlich klarer zu erkennen und auch zu verfolgen. Aus unerfindlichen Gründen ist es gerade im Textilbereich gerade für die Großen so einfach, unverschämten Ideenklau respektive Plagiate zu handhaben, obwohl jedem klar ist, das genau dieses vorliegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.