„Tiergarten? Echt jetzt?“ Ja, das haben die Mädels auch erstmal zu mir gesagt, als ich den Bezirk für unseren Food Guide vorgeschlagen habe. Nach Charlottenburg, Kreuzberg und Schöneberg hat dieser Ort nämlich auf den ersten Blick gar nicht so viel zu bieten — außer jeder Menge Grün dank des Parks und Touri-Action am Potsdamer Platz. Als wir dann aber alle zusammen gebrainstormt haben, wurde auch ihnen klar: Das ist DER neue „In“-Spot in Berlin.
Und das wird euch nach unserem West Guide hoffentlich auch klar:
Breakfast
Auf der Suche nach einer kleinen Oase im Berliner Trubel? Das Café Einstein Stammhaus ist im Gegensatz zu den durchgestylten Food Places, die an jeder Ecke aus dem Boden zu schießen scheinen, erfrischend bodenständig. Das Café ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Anker der Berliner Gastronomie. Man kann nach Lust und Laune einkehren, sein klassisches Croissant mit Konfitüre einnehmen oder Wiener Schnitzel essen. Im Sommer ist der Außenbereich besonders schön!
Kuchen zum Frühstück? Oh ja! In der traditionellen Konditorei gibt es neben einer immensen Auswahl an Torten auch Baumkuchen. Das Café liegt direkt an der Spree und auch hier fühlt man sich so ganz und gar nicht wie in Berlin, sondern eher wie in einem Urlaubsort. Am Sonntagnachmittag fährt das Team Journelles für ein Stück Kuchen schon mal quer durch die Stadt. Wir garantieren: Bei diesem Mekka für Naschkatzen lohnt sich der Weg jedes Mal!
Lunch
Die Potsdamer Straße ist schon lange nicht mehr das, was sie einmal war. Neben Galerien, High-End-Boutiquen und einem ausgiebigen Nightlife gibt es jetzt endlich auch eine Alternative für den Tag. Ob Frühstück, Lunch oder Coffee To Go. Das Oliv Eat ist der perfekte Spot für eine Shopping Break oder zum Ausklingen eines Galerie-Besuches.
Da der Tiergarten groß genug für zwei Biergärten ist, gibt es ein paar Schritte vom Café am Neuen See entfernt, den Schleusenkrug. Im Sommer sitzt man hier gemütlich bei seiner Berliner Weisse und vergisst, dass es so etwas wie Stadtlärm gibt. Unser Anlaufpunkt nach einem Tag am See!
Sommerlich geht es weiter! Bis jetzt saßen wir nur auf der Terrasse des Restaurantschiffs Patio. Den Ausblick bei kälteren Temperaturen zu genießen, ist aber bestimmt genau so schön. Die klassische Küche besticht durch seine Qualität. Und die Szenerie macht jeden Besuch zu einem besonderen Anlass.
Dinner
Als das Restaurant im Januar diesen Jahres eröffnete, stürmten wir unabhängig voneinander in das japanische Restaurant. Neben Filialen in Kopenhagen und London hat sich das dänische Restaurantkonzept nicht ohne Grund den neuen ‚In‘-Bezirk ausgesucht. Das Essen ist sagenhaft, die Drinks lassen sich auf jeden Fall auch sehen und die offene Küche erst recht.
Sterneküche, olé! Der spanische Küchenchef Paco Pérez sorgt dafür, dass der Besuch in seinem Berliner Restaurant zu einem Erlebnis der Superlative wird. Das Restaurant befindet sich in den Räumlichkeiten des Hotel Stue’s. Das kommt gelegen – so kann man vorab einen Aperitif an der Bar des Luxus Boutique Hotels schlürfen. Alleine die sind spitzenmäßig. Vom Interieur wollen wir gar nicht erst anfangen. Später kann man zwischen dem Experience Menü und Speisen à la Carte wählen. Abgesehen davon, dass so ein Besuch gerne mal unser finanzielles Budget durcheinander bringt, lohnt es sich wirklich!
Drinks
Wer bereits dem Oh Panama einen Besuch abgestattet hat, wird über die kleine gemütliche Bar im Innenhof, die entweder vor oder nach einem kulinarischen Essen aufgesucht werden kann, Bescheid wissen. Aber auch ein ganz unabhängiger Abstecher lohnt sich. Während andere Bars einen Absturz bereits beim Betreten der Räumlichkeiten vorhersagen, wird die Tiger Bar eher einem gemütlichen Mädelsabend oder einem Treffen mit den Eltern gerecht. Diese Orte sind rar, umso mehr schätzen wir diesen Spot!
Diese Bar gehört zu den alten Juwelen Berlins. Seit 2001 bekommt man hier genau das, was man will: gute Drinks, die Möglichkeit sich gegenseitig Rauchringe ins Gesicht zu pusten und charmantes Bar-Personal. Das Publikum ist kunterbunt gemischt und ein Abend kann auch bei der nötigen Ausdauer erst bei Sonnenaufgang sein Ende finden.
In der wohl verruchtesten Gegend des Tiergartens befindet sich ein absoluter Oldie und Klassiker des Berliner Nightlifes. Das Kumpelnest 3000 ist schon seit den 80er-Jahren die Anlaufstelle für Künstler, Feierbiester, Business-Männer und Promis. Selbst Karl Lagefeld hat in der Location mit dem trashigen Interior die Top-Adresse für Fotoshootings gesehen. Schrill, verrückt und teilweise „over the top“ kann man dort zu Diana Ross und Aretha Franklin bis in den nächsten Nachmittag verweilen.
Shopping
Gehört für uns zu den Klassikern beim regelmäßigen Bummel-Streifzug! Der Concept Store von Andreas Murkudis hat einfach alles, was das Herz begehrt. Die Ladenfläche bietet einige Optionen für ein Last-Minute-Geschenk, bietet noch mehr Inspiration und treibt einen manchmal in den Wahnsinn, da man gerne alles hätte. Dennoch steht einer Rückkehr nie etwas im Weg.
Vintage Shopper aufgepasst! Hier werden die ausgewählten Kleiderstücke noch per Kilo abgerechnet. Also viel Zeit und Geduld mitbringen und sich an einem Regentag in das bunte Chaos stürzen und bei Ladenschluss mit ein oder zwei vollen Tüten glücklich nach Hause schweben. Abholservice empfohlen!
Die zahlreichen Galerien in der Nachbarschaft und die beeindruckenden Räumlichkeiten überzeugten das schwedische Label Ende 2015 hier ihre zweite Berliner Filiale zu eröffnen. Ein voller Erfolg! Wir sprechen aus Erfahrung, wenn wir sagen, dass wir alleine nur zum Gucken regelmäßig vorbeischauen – das Shop-Design hat es einfach in sich und die Klamotten natürlich sowieso.