Ein Resümee: So war meine Testwoche auf Snapchat – und so geht’s weiter

So schnell isse auch schon wieder rum, meine Testwoche aus Snapchat! Zeit für ein Resümee – und die Antwort auf die Frage, ob ich mit meinem Journelles-Account dabei bleibe oder mich wieder zurück ziehe… Zunächst mal habe ich Snapchat ziemlich gut und schnell in meinen Alltag integrieren können. Ein kurzes Video geht viel schneller, als das

So schnell isse auch schon wieder rum, meine Testwoche aus Snapchat! Zeit für ein Resümee – und die Antwort auf die Frage, ob ich mit meinem Journelles-Account dabei bleibe oder mich wieder zurück ziehe…

Zunächst mal habe ich Snapchat ziemlich gut und schnell in meinen Alltag integrieren können. Ein kurzes Video geht viel schneller, als das vermeintlich perfekte Bild zu schiessen. Ich konnte euch ich in der ersten Woche ein paar Basics aus meinem Leben (Tagesroutine, Büro, Wochenendaktivitäten, Abendveranstaltungen oder einen typischen Kurztrip wie nach Rom) zeigen und war manchmal selbst überrascht, was so alles in einen Tag passt. Gut für mein Langzeitgedächtnis, dieses Snapchat!

Zeitpensum

Einen Social-Media-Kanal mehr zu bedienen ist in erster Linie zeitintensiver und führte bei mir dazu, dass meine Arbeitsstruktur zunächst ein wenig gelitten hat. Ich habe mich dabei ertappt, während des Tages sehr oft in die App zu schauen und dadurch schneller den Überblick verloren. Warte mal, die Email hab ich noch gar nicht abgesendet! Und was wollte ich in dem neuen Tab? Ist der neue Artikel schon online? Wo sind meine Notizen??

Ich habe durch Snapchat zudem meinen bislang wichtigsten Kanal vernachlässigt: instagram. Ach ja stimmt, Bilder muss ich ich ja auch noch knipsen! Und hochladen!

Prioritäten der Social Media Channels eruieren

Das führt unweigerlich dazu, mir eine Strategie zu überlegen und zu eruieren, was auf welchem Kanal am Besten funktioniert. Die Woche hat mir gezeigt: Instagram ist ausschliesslich für die Ästhetik (wir wissen ja, dass der zufällige Schnappschuss dort ohnehin nicht mehr gängig ist und honoriert wird), womit die Foto-App immer mehr zum Ästhetikporno wird. Ich schaue mir auch gern aussergewöhnliche und stimmungsvolle Bilder an, daher verstehe ich die Entwicklung durchaus – nur ist damit der Grundgedanke der App nicht mehr gegeben. Den „echten“ Part übernimmt nun in der Tat Snapchat:

Hier herrscht das Authentische, Wahre, Ungeschönte – ohne Photoshop und tausend Takes. Hier gibt es die Momente, die nun mal genauso passieren. Das ist nicht immer schön, aber eben echt. Dass der Zuschauer immer das Nahbare möchte, gern hinter die Kulissen schaut und live mitgenommen wird, ist natürlich keine Neuheit.

Sprich: Jeder Kanal muss unterschiedlich geführt werden und seine eigene Bedeutung/Stärke bekommen. Das gilt es nun auszubauen!

Direktes Feedback und Interaktiviät

Mal abgesehen von den merkwürdigen Direktnachrichten, die ich erhalten habe (mit dabei war beispielsweise auch ein Palmen wedelnder Typ!), sind zahlreiche tolle Nachrichten und sogar Videos bei mir eingeflattert. Das ist der Moment, wenn LeserInnen ein Gesicht bekommen – für mich unheimlich spannend und bekräftigend. Es freut mich sehr, euch zu sehen und zu lesen! Grundtonus des Feedbacks war übrigens, dass ich in jedem Fall weitermachen soll. Ausserdem wünscht ihr euch, dass ich mehr Pakete öffnen soll 🙂 Machen wa!

Mehr Snapchat-Zuschauer, weniger Leser? 

Ein ganz klein wenig fürchte ich mich aber auch. Man sagt ja nun schon seit einer Weile, dass Bewegtbild spannender ist als das geschriebene Wort. Youtube-Stars sind der beste Beweis dafür. Auch auf Facebook werden Kurzfilmchen tausend Mal besser geklickt als Texte. Könnte es also sein, dass Snapchat vom Blog ablenkt? Oder Dinge vorweg nimmt? Sprich: Lest ihr noch unseren Rom-Artikel, obwohl wir bereits Teile davon auf Snapchat gezeigt haben?

Dagegen spricht: Da ich auch Artikel oder die Vorbereitungen von Content auf Snapchat gezeigt habe, konnte ich direkte Interaktionen feststellen. Ich habe gesnappt, dass ein neuer Artikel online ist, und ich konnte einen direkten Anstieg der Leserzahl (ich kann es mir mit einem Live-Statistik-Tool ansehen) verzeichnen. Puh!

 

 

Ab welcher Followerzahl lohnt sich ein Snap?

Natürlich stelle ich mir auch die Frage, ab wann es sich wirklich lohnt, Snapchat zu nutzen. Je mehr Reichweite ich generieren kann, desto mehr lohnt sich auch der zeitliche Aufwand. Das klingt unsexy und ist wenig emotional, aber aus BWLer-Sicht hoffenltich nachvollziehbar.

Model Steffi Giesinger, die auch auf instagram ein Star mit mehr als 1 Mio Follower ist, hat im Durchschnitt wohl 600k Zuschauer für ihre Snaps. Ich habe in der ersten Woche nun etwas über 800 Zuschauer bei meinen Snaps, hihi. Ist das nun also viel oder wenig, relevant, irrelevant? Und wie wächst man eigentlich auf Snapchat, wenn man nur über den Nutzernamen gefunden werden kann?

Glücklicherweise überwiegt bei mir der Spaß und auch die direkte Interaktion, weshalb ich mich von Followerzahlen nicht leiten lassen möchte.

Alltag zeigen und/oder Specials in Bewegtbild anbieten?

Wie es bei uns im Büro zugeht, wisst ihr nun – vor dem Rechner sitzen ist eben nicht mal halb so spannend, wie auf Achse zu sein und tolle Menschen zu treffen. Daher denke ich, dass ich besser auswählen muss, welche Momente wirklich interessant sind – und welche nicht. Ich muss euch nun ja nicht jeden Morgen meinen Kaffee oder den Weg ins Büro zeigen, wenn nix passiert. Daher sind ein paar Specials vielleicht eine hübsche Idee? Heute würde ich mit meinen aktuell 5 liebsten Songs starten!

Weitermachen?

Yes! Ich mache in jedem Fall weiter! Möchte aber weiter an der Qualität arbeiten und tanze euch in dieser Woche meine Favoriten vor. Los geht es mit meinen aktuellen Lieblingssongs!

Anregungen und Wünsche?

Bitte immer her damit – gern auch als Snaps 😉 Ihr findet mich bei Snapchat ganz einfach unter >>>>>>>>

journelles

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

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13 Antworten auf „Ein Resümee: So war meine Testwoche auf Snapchat – und so geht’s weiter“

Ich freue mich, dass du nicht mit Snapchat aufhörst – du gehörst jetzt schon zu meinen Lieblingen. Ich finde dich vertont unheimlich sympathisch und vielleicht minimiert man ja so die missgünstigen Reaktionen auf das ein oder andere tolle Kleidungsstück hier… 🙂

Und wie ulkig ist es denn, dass du nicht nur Frauen zu stimulieren scheinst 😀

Ich freue mich auf mehr!

Vielen Dank für den Überblick. Ich tue mich mit Snapchat noch ein bisschen schwer und weiß nicht, ebenfalls vor allem zeitlich, wie man die ganzen Kanäle bespielen soll. Aber es eine schöne Entwicklung mit den Bewegtbildern, ich werde einen zweiten Versuch starten! 🙂

Liebe Grüße
Helen

Danke für den Review, Jessica! Meine Kinder nutzen Snapchat ja schon länger … ich habe es ehrlich gesagt noch nie so richtig kapiert, wie es funktioniert! Obwohl ich mich sonst eigentlich nicht so dumm anstelle. ;-))

Vielleicht ist es doch noch einen intensiveren Versuch wert?

Ich weiß nicht so recht, was ich von Snapchat halten soll – Authentizität ist vor allem als Blogger natürlich total wichtig, ohne das kann man, so glaube ich, letztlich nicht erfolgreich sein. Andererseits killt ein zu tiefer Einblick ins „heimische Wohnzimmer“ auch irgendwie einen gewissen Zauber, finde ich. Ich persönlich muss dir nicht auf „Schritt und Tritt“ durch den Tag folgen (… wobei du mir lustigerweise heute im Winsviertel entgegengekommen bist. War aber zu schnell auf dem Fahrrad vorbei, um noch Hallo zu sagen …), allerdings tummele ich mich auch nicht auf Instagram, weil mir Nur-Bilder einfach zu wenig ist. Ich brauche irgendwie mehr Substanz (im Sinne von mehr Info, also Texte). Da bin ich wohl ein Fossil …

Hehe! Hast du meine Snaps schon mal gesehen? Ich finde auch, dass auf Schritt und Tritt folgen nicht so spannend ist – daher auch das Resümee, das man sich genau überlegen muss, was man wie und wo snappt. Eine gute Mischung macht es wohl am Ende – und ich bin dementsprechend froh, dass du weiterhin hier bist und Texte liest!
PS. Siehste, ich habe meine Schritte im Winsviertel heute nicht dokumentiert und schon vergessen, wann ich wo war (???!) 😉

Ach, ich bin Dir sehr dankbar, das Du dir die Mühe gemacht hast, Deine Gedanken zu und Erfahrungen mit Snapchat zu teilen. Ich habe schon nach Deiner Ankündigung deines Snapchat Tests auf dein Fazit gewartet.
Persönlich lese ich lieber mühevoll zusammen-geschriebene Gedanken und bebilderte Artikel während ich einen Kaffee genieße und starte dann in den Tag. Bis zum Abend bleibe ich Social-Media abstinent und beim Abend-Tee checke ich je nach Laune und Tag Instagram o.ä..
Auf You Tube schaue ich mir auch nur gezielt Tutorials an oder Interviews von lustigen/interessanten Persönlichkeiten (z.B. Leandras).

Sehr cool, dass Du Snapchat beibehältst! Ist auch eine unserer Lieblings-Social-Media Platform 🙂

Liebe Grüße
L&A

Ich folge Journelles auf Facebook und Instagram (und lese natürlich die Artikel). Snapchat hatte ich bisher nicht, nach eurer Ankündigung habe ich aber mal die App runtergeladen und ich muss sagen, mit der App selbst kann ich mich irgendwie gar nicht anfreunden, (unübersichtlich und mir geht es ein wenig so wie dir anfangs, bin ich zu alt mit meinen 29 Jahren?) Aber ich muss sagen, auch wenn ich selbst nichts poste macht es unglaublich viel Spaß euren Alltag zu verfolgen und ihr seit gleich noch symphatischer geworden.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.