Wenn man heute die Düfte eines klassischen Parfum-Hauses in Händen hält, hat man bis auf wenige Ausnahmen oft keinen Schimmer, wie viel Feingefühl und Geschichte in so einem Flakon stecken. Dank Chefdesigner Alessandro Dell’Acqua begeistert Rochas seit einigen Saisons mit Shows auf der Paris Fashion Week.
Jetzt weht auch in der traditionsreichen Parfum-Abteilung des französischen Labels ein frischer Wind – und wie der duftet! Natalya war in Paris bei der Lancierung von „Secret de Rochas“ für unsere Kategorie „Beauty du JOUR“ dabei. Hier ist ihr schöner Bericht.
Am Tag nach der Herbst/Winter 2015 Show von Rochas und über den Dächern der Stadt mit Blick auf die Oper im Hotel InterContinental darf ich mich durch die Parfum-Geschichte des Modehauses riechen und bekomme die Basics, wie zum Beispiel den Unterschied zwischen einer Zitrone und einer Bergamotte, erklärt.
Den ersten Duft lancierte Marcel Rochas bereits in den 1930er Jahren. Wie in seinen Couture-Kollektionen hatte er den Blick stets auf die Zukunft gerichtet und war ein regelrechter Avantgardist – in den 40er Jahren beispielsweise brachte er ein Parfum für Männer, als diese üblicherweise noch gar keine Parfums trugen, auf den Markt: „Moustache“.
Die Kreationen von Rochas wurden damals in einem Atemzug mit Dior und Chanel als die Vertreter der olfaktorischen Exzellenz von Paris genannt. „Femme“, kreiert von Edmond Roudnitska, der auch für die Düfte „Diorissimo“ und „Eau de Sauvage“ von Dior verantwortlich war und zu den großen Meister-Parfumeuren zählte, ist bis heute ein absoluter Klassiker. Die aktuelle kreative Nase des Hauses Rochas, Jean-Michel Duriez, dachte den „Femme“-Duft weiter und arbeitete mit „Secret de Rochas“ insgesamt zehn Jahre an dem Parfum für die moderne Pariserin.
Femme wurde von einem Mann kreiert, der sehr verliebt war.
– Will Andrew, P&G Frangrance Creation Team
Der neue Rochas-Duft riecht frisch aufgesprüht vor allem nach Früchten: Passionsfrucht, Mango, Pfirsich, aber auch nach frischem Grün und Rosen. Nach einer Weile gesellen sich dann Osmanthus (eine kleine, Jasmin-ähnliche Blume aus China, die nur im Herbst blüht), Jasmin und… eine geheime Zutat dazu. Dem Namen des neuen Parfums soll schließlich alle Ehre gemacht werden. In der Basisnote geht es mit Patschuli- und Moschus-Noten würzig zu.
Man denkt an ein wehendes Kleid im Pariser Wind im Hochsommer – da wundert es nicht, dass die französische Schauspielerin Cécile Cassel, die das Pariser „Je ne sais quoi“ zweifelsohne beherrscht, zum Gesicht der Kampagne wurde. Für mich ist nach diesem Duft-Launch klar: Für meinen persönlichen französischen Hauch muss ich fortan nur noch „Secret de Rochas“ auftragen – und habe gleich viel weniger Fernweh nach Paris.
Den Duft gibt es ab morgen nur bei Müller!