Wohnen ist ein Thema, das uns alle tagtäglich beschäftigt – weil wir es alle tagtäglich tun. Logisch. In den letzten Jahren ist das Thema unter dem Schlagwort ‚Interior‘ immer wichtiger geworden. Immer wieder auftauchende Aspekte sind Individualität, Ästhetik und Authentizität.
Und auch hier in den Dienstagsdingen geht es natürlich meist um die schönen Dinge des Wohnens. Die, die man sich eben mal so zulegen kann oder die, die einen zu den kleinen Wagnissen fürs Zuhause inspirieren.
Zum Thema Wohnen gehören aber auch ganz andere Bereiche, umfassendere. Da wäre die wichtige Frage: Wie wollen wir in Zukunft miteinander wohnen?
Wohnraum ist eine knappe Ressource – das wird in den letzten Jahren immer deutlicher. Die Immobilienpreise steigen und klassische Konzepte des Wohnungsbaus können dem Bedarf nicht mehr gerecht werden. Außerdem leben immer mehr Menschen anders als in klassischen Familienstrukturen. WG-Häuser, Patchworkfamilien, Mehrgenerationen-Wohnbauten lösen traditionell bürgerliche Vorstellungen des Zusammenlebens ab.
Diese Herausforderungen haben eine stille Revolution in der zeitgenössischen Architektur ausgelöst: das Bauen und Wohnen im Kollektiv. Dazu gleich mehr – und natürlich als Sahnehäubchen obendrauf noch eine ganze Dosis ästhetischer Kleinigkeiten.

Wie wollen wir in Zukunft miteinander wohnen?
Eine Ausstellung des Vitra Design Museums stellt ab 2. Juni diese zentrale Frage unserer Zeit. »Together! Die Neue Architektur der Gemeinschaft« ist die erste Ausstellung, die dieses Thema umfassend beleuchtet. Zu sehen gibt es alles: von der Geschichte sozialer Wohnideale – die interessanterweise zumeist aus einem Protest gegen bestehende Verhältnisse entstanden sind – bis hin zu zeitgenössischen Ideen neuer Wohnkollektive. Diese sind übrigens deshalb auch ein Labor gesellschaftlicher Entwicklungen, weil sie neue Verbindungen von Wohnen und Arbeiten erproben, die erst dank der Digitalisierung möglich geworden sind. Wer im Süden ist: Hin da!
Aus wenig ganz viel
In ihrem Design-Experiment mit dem Titel „Chimney Containers“ untersucht Marta Bakowski, wie aus einem einfachen und billigen Material wie Beton mithilfe der Poesie von Farbe etwas überraschend Neues entstehen kann. Ein guter Gedanke und ein Ergebnis, das zeigt, dass sich aus nur wenigen Mitteln viel Schönes zaubern lässt.


Japanische Einfachheit
Ich bin ein bisschen verliebt in diesen pastellfarbenen Tisch aus Kastanienholz. Karimoku heißt die japanische Firma und zu bestellen gibt es den Cocktail Table über Scholten & Baijings.
70er olé
Um diese Vase von House Doctor scharwenzele ich gefühlt schon eine halbe Ewigkeit herum. Was mich davon abhält, sie zu kaufen, weiß ich nicht so recht. Der Preis kann’s jedenfalls nicht sein! Hier geht’s zum Objekt der Begierde.

Fotos: Vitra Design Museum; Marta Bakowski; Karimoku; Kauf dich Glücklich; Erik Lefvander, Styling: Amanda Rodríguez (und Asa Lagerwall)