Closet Diary mit Valerie Präkelt, Redakteurin bei der AD Germany

Seven days, Seven Looks mit Valerie

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Als Digital Lead für Features und Social Media ist Valerie Präkelt für die langen und die ganz kurzen Geschichten verantwortlich, die bei AD Germany online erscheinen. Dazu gehört auch die Homestory, die vor einiger Zeit in Jessies Wohnung fotografiert wurde und die ihr hier nachlesen könnt.

Wirft man einen Blick in den Kleiderschrank der AD Redakteurin, entdeckt man dort vorwiegend Schwarz – das ist für Valerie nämlich nicht nur die aufregendste (Nicht)farbe, sondern auch absolut Hundehaar-sicher. Beruflich beschäftigt Valerie sich täglich mit den schönsten Interieurs, Möbeln und Objekten und versucht, nicht nur in ihrer Wohnung, sondern auch in ihrem Kleiderschrank immer mehr auf Vintage-Teile mit Geschichte zu setzen, die sie im Kleiderschrank ihrer Mutter oder im Vintage-Store ihres Vertrauens (in München: „Deine Schätze“) findet. Wie man an arbeitsintensive Tage auf einer Messe gut gekleidet ist und warum sie manchmal für das Closet Diary geschummelt hat, lest ihr jetzt in ihren täglichen Texten nach.

Valerie Präkelt (@valeriepraekelt) auf Instagram:

MONTAG

Ich bin auf der Möbelmesse in Köln und muss den ganzen Tag laufen. Deshalb trage ich Chelsea Boots von Monki, die sehr bequem sind. Die Samthose mit Schlag ist von Calzedonia, sie ist hinten aber leider schon abgelaufen, weil sie etwas zu lang ist.

Dazu einen Samtblazer von Ipuri, den ich kürzlich bei meinen Eltern im Keller gefunden habe. Das Label gibt es nicht mehr, aber ich erinnere mich noch daran, wie meine Mutter dort im Alstertal Einkaufszentrum in Hamburg einkaufte. Als freiwillige Hilfskraft legte ich bei Ipuri (so erzählt man es zumindest) im Alter von sechs Jahren äußerst akkurat Kleidung zusammen. Man prognostizierte mir eine große Karriere im Einzelhandel. Wer heute meinen Kleiderschrank sieht, wäre anderer Meinung.

Zurück zum Outfit: Ich wechsle selten die Tasche, sondern trage täglich das gleiche Modell. Die Prada-Tasche habe ich online auf einer der zahlreichen Vintage-Plattformen gekauft. Sie hatte kleine Quasten an den Seiten, die ich (Sakrileg, ich weiß), abgeschnitten habe. Das Foto ist am Messestand der Möbelmanufaktur Freifrau entstanden, dort habe ich Deike, die den gesamten Pressebereich leitet, auch genötigt, sie zu machen. Sie hat es viel weniger peinlich berührt durchgezogen, als ich dachte (Danke, Deike!). Morgen schaffe ich es dann auch, in die Kamera zu gucken. Und Schuhe putze ich auch.

Abends findet unsere Messe-Party statt, die AD einmal im Jahr feiert. Ich habe vergessen, ein Foto zu machen, aber ich trage aktuell Abends eh meistens das gleiche und setze deshalb auf Archiv-Material: Ein Vintage Moschino-Kleid, das Blümchen stolz gemacht hätte über einem Rollkragen-Pulli. Dazu flache Schuhe, weil Messe.

Samtblazer: Ipuri (Vintage) (ähnlich hier), Samthose: Calzedonia (ähnlich hier), Chelsea Boots: Monki (auch ähnlich hier), Tasche: Prada (Vintage) 

DIENSTAG

Ja, das ist ein bisschen Military-mäßig. Das Oberteil ist von Zara, die Hose auch. In dem Moment, als mein Kollege Felix das Foto von mir macht, habe ich mich übrigens gefragt, ob ich mir nicht ein intellektuelleres Outfit als „Quelle: Zara“ hätte ausdenken sollen und habe direkt akute Angst, dass das hier das einfallsloseste Closet Diary aller Zeiten wird. Pardon!

Ich blicke auf eine schlimme Konsumwut zurück, die mittlerweile zum Glück ein Ende gefunden hat, mir aber mit Mitte 20 noch viele Teile schwedischer und spanischer Kleidungsmacher in den Schrank legte. Zurück zum Dienstag: Abends fahre ich zurück nach München und sammle noch meinen Hund Caspar ein, der einer der entscheidenden Gründe für meine überwiegend bequeme Garderobe ist.

Oberteil: Zara (ähnlich hier), Hose: Zara (ähnlich hier), Chelsea Boots: Monki (auch ähnlich hier), Tasche: Prada (Vintage)

MITTWOCH

„Ich habe heute leider kein Foto für dich“: Post-Messe-Stress führt dazu, dass ich vergesse, ein Foto zu machen. Ich trug meine Lieblingssjeans von Lee, einen Rolli von H&M, einen karierten Blazer von Arket, dazu Doc Martens und setze jetzt auf eure Vorstellungskraft. Abends gehe ich zum boxen, danach treffe ich Freunde, erinnere mich ans versprochene Foto und werfe mich mit einem Kleid des griechischen Labels Milkwhite Official in feinste Schale. Darüber dann noch ein schwarzer Pulli von Zara. Von da sind auch die Stiefel.

Kleid: Milkwhite Offical (ähnlich hier), Rollkragenpullover: Zara (ähnlich hier), Stiefel: Zara (ähnlich hier)

DONNERSTAG

Eigentlich möchte ich jeden Tag angezogen sein wie Rachel Green aus Friends (oder wie Steve Harrington von Stranger Things). Davon könnte ich heute nicht weiter entfernt sein. Der Rock ist uralt und von H&M, das Label des Woll-Pullis kann ich nicht mehr entziffern. Für das Foto zwinge ich erneut meinen Kollegen Felix hinter die Kamera, kann aber kaum die Augen aufhalten, weil ich sehr müde bin.

Condé Nast sitzt mitten am Münchner Odeonsplatz, was Mittagspausen sehr schön macht, weil es zahlreiche Kaffees und Museen gibt. Hinter mir liegt die Pinakothek der Moderne, die immer einen Besuch wert ist, für Sonderausstellungen aber auch für eine tolle Sammlung. Wer mehr über Design lernen möchte, sollte sich die Ausstellung der Neuen Sammlung im Keller der Pinakothek der Moderne ansehen.

Pullover: Vintage (ähnlich hier), Rock: H&M (ähnlich hier), Stiefel: Zara (ähnlich hier), Tasche: Prada (Vintage)

FREITAG

Willkommen zu einer neuen Runde Zara. Dort ist die Hose her, die Wickelbluse habe ich bei „Deine Schätze“ in München Second-Hand gekauft. Die Schuhe hatten offensichtlich so wenig Fans, dass ich sie spottbillig kürzlich bei Marc’O‘Polo erwarb. Ich habe einige Anläufe gebraucht, das richtige Outfit zu finden, weil ich matt und maulig bin. Nach der Arbeit gehe ich mit einer Familienfreundin im „Soy“ essen, ein veganer Vietnamese in München, den ich an dieser Stelle wärmstens empfehlen möchte.

Bluse: Vintage (ähnlich hier), Hose: Zara (ähnlich hier), Stiefel: Marc O’Polo (ähnlich hier)

SAMSTAG

Aufgrund eines komplett-Knockouts spulen wir an dieser Stelle eine Woche vor und vergessen die nächsten Tage, in denen ich in Jogging-Hose eine Grippe bekämpfte. Genesen gehe ich am Samstag mit meiner Freundin und Kollegin Mona ins „Aroma“-Café und schaffe es nicht aus Yoga-Hose und riesigem Pulli. Danach treffe ich meine Nachbarin Anna, die eine tolle Fotografin ist und wechsle in Jeans von Zara. Die Lederbluse habe ich Second-Hand bei Maier-Spitzbarth in der Münchner Theresienstraße gekauft. Sie war viel zu teuer, aber mein Geburtstagsgeschenk an mich selbst.

Die Ohrringe hat meine Schwester mir zum Geburtstag geschenkt, sie sind aus einer kleinen Manufaktur in Köln. Der Ring am Ohr ist von Saskia Diez. Die Schuhe sind von Vagabond und fürchterlich unbequem. Möglicherweise verliere ich bald einen kleinen Zeh. An meiner Seite übrigens ist mein Schatten Caspar, mein irrsinnig verschmuster Hund, der auf jedem Foto professioneller wirkt als ich.

Lederbluse: Vintage (ähnlich hier), Jeans: Zara (ähnlich hier), Tasche: Prada (Vintage), Ohrring: Saskia Diez (ähnlich hier), Schuhe: Vagabond (ähnlich hier)

SONNTAG

Ich habe Annas Fototalent auch gleich für das Sonntagsoutfit ausgenutzt – entstanden sind die Bilder aber schon Samstag. Dass ich gemogelt habe, hat mir so ein schlechtes Gewissen gemacht, dass ich aus Prinzip trotzdem genau das hier am Sonntag getragen habe.

Die Hose von Closed habe ich Vintage bei Cherry Pieces im belgischen Viertel in Köln gekauft. Der Laden hat eine wahnsinnig tolle Auswahl, dort warten noch ein Jil Sander Mantel und eine Alexander McQueen Tasche auf mich, für die ich meine Seele verkaufen würde. Die Jacke ist, wie so viele meiner Sachen, von meiner Mutter. Sie ist von Omen, dem Unisex-Label des Hamburger Geschäfts Thomas iPunkt.

Die Tasche ist von Danse Lente, einem englischen Label mit französischem Namen, dazu Doc Martens. Der Haarreif ist aus meiner Lieblingsparfümerie aus München in der Theatinerstraße. Ich habe eine kleine Sammlung davon, der hier war ein Geschenk von meinen Kollegen. Ebenfalls geschenkt bekommen habe ich den Schmuck von By Nouck von meine Lieblingsfreundinnen Clara und Lisa. Mit denen und Hund Caspar verbringe ich jetzt den Sonntag – möglicherweise erneut in Jogging-Hose.

Jacke: Omen (ähnlich hier), Hose: Closed (Vintage), Tasche: Danse Lente, Stiefel: Doc Martens, Schmuck: By Nouck (ähnlich hier)

Einleitung von Sarah Luisa Kuhlewind

Kommentare (7) anzeigen

7 Antworten auf „Closet Diary mit Valerie Präkelt, Redakteurin bei der AD Germany“

Witzig, sehr sympathisch, selbstironisch und dazu noch etwas gelangweilt-lässig – das gefällt! 🙂

Toll! Sehr authentisch & man erkennt sich an vielerlei Stellen wieder (ich sage nur „schlimme Konsumwut“ mit Mitte 20). Habe ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen ratzifatzi runtergelesen!

Mensch Valerie, das wär jetzt ein große Freude. Gar nicht mal so wegen der Looks – obwohl ich deren Normalität und schattige Präsentation auch sympathisch finde. Nein, der Text ist einfach so nett und witzig und cool und nachvollziehbar – ich war ganz entzückt und würde direkt gern jeden Montag hier lesen, was Du und der Hund so angestellt haben. Danke dafür und liebe Grüße
Katharina

Flat Coated Retriever? Ich habe hier auch so ein Exemplar und kann alle deine Gedanken zum Hund bestätigen. Große Schwarzliebe, die schönste aller Farben 🙂 du trägst sie mit Grandessa

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.