Closet Diary mit Journalistin Jana Ackermann

Frohe Pfingsten! Wir haben natürlich trotzdem ein Closet Diary

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Mit dem heutigen Closet Diary wird Jana Ackermann von der leidenschaftlichen Leserin virtueller Mode-Tagebücher zur eigenen Autorin. Erfahrung sammelte sie unter anderem während eines Praktikums in New York und bei Vogue.de sowie als Redakteurin für die digitale Ausgabe der deutschen Harper’s Bazaar.  Im letzten Jahr machte sie sich als freiberufliche Journalistin und Texterin selbstständig. Im Homeoffice zu arbeiten ist deshalb nichts neues für sie. Was Jana am Freelancen liebt?

„Dass ich mit meinem Laptop von überall aus arbeiten kann. Meistens ist es in München oder auf Bali, wo ich viele Monate im Jahr mit meinem Freund verbringe. Die Kontraste dieser Orte sind sehr bereichernd für mich – in der Großstadt sind Mode und Design präsente Themen, über die ich mich unterhalte, lese und schreibe. In Bali leben wir dagegen minimalistischer, Spiritualität und Yoga sind Teil der Kultur. Diese beiden Welten beeinflussen auch meinen Stil: Manchmal mag ich es ruhig und reduziert – oder bunt und verspielt“, schreibt sie uns per Mail. Treffender hätte wir ihr Closet Diary auch nicht einleiten können.

Jana Ackermann (@iamjanaackermann) auf Instagram:

MONTAG

Es ist Montag und ich starte entspannt in den Tag. Obwohl ich selbstständig bin, arbeite ich am liebsten nach klassischen Bürozeiten. Trotzdem versuche ich mich immer wieder selbst daran zu erinnern, dass ich mein eigener Chef bin: Heute erlaube ich mir darum ein Stündchen mehr Schlaf. Umso fitter fühle ich mich in der neuen Woche. Für extra gute Laune sorgt die Sonne, die in die Küche scheint, und mein verspieltes Boho-Kleid, das ich mir nach langem Anschmachten gegönnt habe.

Denn auch wenn ich im Alltag oft zu Jeans und Pullover greife, merke ich im Sommer immer wieder, dass ich ein richtiges Kleidermädchen bin. Dieses Traumkleid von Innika Choo bekommt jedes Mal Komplimente, wenn ich es trage. Heute bleibt es mir – und Euch – vorenthalten, denn ich verbringe einen klassischen Tag im Homeoffice. Ich plane meine Jobs und To-dos für die Woche und finalisiere eine Abgabe. Dass ich dabei trotzdem ein schönes Kleid trage, ist für mich ein Teil von Self Care. Auch meiner lieben Fotografin Lisa fällt auf, wie wohl ich mich in diesem Look fühle. Welche Power die Mode hat, begeistert mich immer wieder!

Kleid: Innika Choo, Slides: ATP Atelier, Ohrringe: PDPaola, Ringe: Sunbath Jewelry & Wildthings (ähnlich hier), Armband: Tela Wãve (ähnlich hier)

DIENSTAG

Als ich mich vor einem Jahr selbstständig gemacht habe, sah meine Vorstellung vom Homeoffice ungefähr so aus: Im Pyjama auf der Couch und dem Laptop auf dem Schoß. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass das so für mich nicht funktioniert. Seitdem ziehe ich mich meistens so an, als würde ich ins Büro gehen – und bilde mir ein, dass ein schönes Outfit die Kreativität steigern kann. Mein heutiger Look ist eine klassische Office-Uniform, wie ich sie oft in der Redaktion getragen habe. Und das Top von Totême ist mein sicherer Hafen, wenn ich unschlüssig vor dem Kleiderschrank stehe.

Die nächsten Stunden arbeite ich für einen Berliner Department Store. Ich texte Newsletter und recherchiere Kollektionen für Advertorials. Da ich den ganzen Tag vor dem Laptop am Küchentisch verbringe, freue ich mich nach Feierabend auf mein Lieblings-Workout „The Class“. Taryn Toomey ist meine Heldin in diesen Tagen – ihre Methode verbindet Yoga, Pilates, Tanz, HIIT und Meditation. Eine Stunde tolle Musik und Taryns wertvolle Gedanken tun der Seele so so gut!

Top: Totême, Jeans: Goldsign, Mules: & Other Stories (ähnlich hier), Tasche: Coccinelle (ähnlich hier)

MITTWOCH

Jedes Jahr fiebere ich auf das Frühlingswetter hin – weil: So kann ich Kleider mit Pullovern und Sandalen tragen. Eine Kombi, die ich mir von den Skandinavierinnen abgeguckt habe und ziemlich liebe. Apropos Skandinavien: Diesen Pullover aus Mohair hat meine Mama nach dem Vorbild einer dänischen Marke für mich gestrickt und ich trage ihn zu jeder Jahreszeit, manchmal wickle ich ihn mir auch als Schal um den Hals. Das asymmetrische Kleid der Marke Meisou habe ich auf Bali entdeckt. Die Kollektionen werden aus Bio- Baumwolle und unter nachhaltigen Bedingungen produziert.

Den Vormittag teilen Nina Schwichtenberg und Patrick Kahlo vom Blog Fashiioncarpet ihr Office mit mir. Diese Tage gehören zu meinen liebsten in der Woche – die beiden sind meine Auftraggeber, gleichzeitig verstehen wir uns aber so gut wie alte Freunde. Am späten Nachmittag radle ich wieder zurück nach Hause und verbringe den Abend mit zwei Freundinnen auf dem Balkon. Wir stoßen darauf an, uns endlich wieder sehen zu dürfen und bestellen die beste neapolitanische Pizza bei Soul Kitchen.

Kleid: Meisou (ähnlich hier), Pullover: Handmade by Mama (ähnlich hier), Slides: ATP Atelier, Ohrringe: Jane Kønig (ähnlich hier), Haarspange: Vintage (ähnlich hier), Ringe: Sunbath Jewelry (ähnlich hier)

DONNERSTAG

Mein Wunschtraum für diesen Tag steht auf dem Buchtitel: TAKE ME TO THE LAKES! Denn nach vielen Wochen zuhause trifft mich langsam das Fernweh. Eigentlich wäre ich jetzt auf Bali, wo ich viele Monate im Jahr mit meinem Freund verbringe und mit Blick auf die Reisfelder arbeite. Darum greife ich auch zu meinem „glowing dress“, wie mein Freund das grüne Wickelkleid nennt, und das ich unzählige Male am Strand in Bali getragen habe.

Doch zurück nach München: Um neben der Arbeit ein wenig Vitamin D zu tanken, verlagere ich meinen Arbeitsplatz auf den Balkon und schreibe von dort aus mit Vogelgezwitscher im Ohr die Texte für einen Kunden. Danach treffe ich eine Freundin zu einem Abendspaziergang an der Isar und fülle meinen Mandelmus-Vorrat im Bioladen auf (wenn es eine Sache gäbe, die man hamstern düfte…).

Kleid: Rhode, Armband: Souvenir aus Italien (ähnlich hier), Korb: Lalla Babouche (ähnlich hier), Sonnenbrille: Céline

FREITAG

Der inoffizielle Dresscode im Homeoffice lautet heute: casual Friday. Ich gebe zu, dass ich bis zum Lockdown keine Jogginghose besessen habe. Ich muss auch zugeben, dass das ein Fehler war: Wie konnte ich bloß ohne diese Hose leben? Darum habe ich nun jeden verpassten Tag nachgeholt und küre meine Merino- Jogger von Arket zum meist getragenen Kleidungsstück der letzten drei Monate. Darüber werfe ich einen Seidenkimono, den ich auf einem Markt in Bali entdeckt habe und der sich besonders zuhause angenehm tragen lässt.

Auf der To-do-Liste steht diesen Morgen ein Telefonat mit einem potetiellen Kunden, worüber ich mich sehr freue. Zwar hat mich die Krise bislang nur minimal getroffen und ein Job wurde gecancelt – gleichzeitig mache ich mir mehr Druck. Zum Glück lief der Call erfolgreich – wir besprechen das Thema, danach starte ich mit der Recherche für den Artikel und finalisiere einen Job für einen TV-Sender. Den späten Nachmittag muss ich für die Dinge nutzen, vor denen ich die letzten beiden Wochen erfolgreich prokrastiniert habe: Rechnungen sortieren und Buchhaltung (das klingt besser, als der Papierhaufen in Wirklichkeit aussieht). Danach schwöre ich mir, diese Aufgaben nicht immer so lange aufzuschieben. Den Abend lasse ich beim Kochen und der neuen Podcastfolge von Hotel Matze ausklingen.

Kimono: Ubud Art Market aus Bali (ähnlich hier), T-Shirt: COS (ähnlich hier), Jogger Pants: Arket (ähnlich hier), Sneakers: Uterqüe (ähnlich hier), Ringe: Pandora (ähnlich hier)

SAMSTAG

Die Wochen allein im Homeoffice fliegen nur so an mir vorbei – deshalb sehne ich mich am Samstag nach Menschen. Gleich in der Früh schlüpfe ich in meinen bunten Rock von COS, den mir meine Mutter vor ein paar Jahren zum Geburtstag geschenkt hat, und führe meine Tasche von Cult Gaia aus, die an japanische Picknickkörbe erinnert. Es gibt ein paar Outfits in meinem Schrank, die ich immer genau so (!) trage. Dieses hier ist eines davon.

Meine Freundin und ich treffen uns vormittags auf einen Cappuccino am Viktualienmarkt, auf dem langsam wieder Leben einkehrt. Danach besuchen wir die neue Ausstellung von Thierry Mugler in der Kunsthalle – und verbringen fast zwei Stunden dort. Beflügelt von dem ersten und sehr inspirierenden Kultur-Event nach drei Monaten radeln wir durch die Stadt und ich erledige auf dem Heimweg meine wöchentlichen Einkäufe.

T-Shirt: & Other Stories, Rock: COS (ähnlich hier), Flats: H&M Trend, Tasche: Cult Gaia

SONNTAG

Lange frühstücken und Yoga üben sind meine Lieblingsbeschäftigungen am Sonntag. Weil sich die Yoga- Leggings wie eine zweite Haut anfühlt, vergesse ich glatt, sie zu wechseln. Somit verbringe ich den Rest des Tages in der Yogahose und genieße es, Zeit in meiner Wohnung zu verbringen, in die ich erst vor einem Jahr gezogen bin. Da an den meisten Decken noch nackte Glühbirnen baumeln, durchstöbere ich Interior- Onlineshops und Ebay Kleinanzeigen auf der Suche nach der Erleuchtung.

Für einen Spaziergang um den Block und meinem Freund am Telefon werfe ich später meinen Trenchcoat von & Other Stories über. Nachdem ich den Mantel ein Jahr lang an einer Freundin bewundert habe, musste ich mir das Modell in Grün zulegen. Während dem Spazieren fällt mir wieder ein, dass ich immer noch in Leggings unterwegs bin. Irgendwie fühlt es sich so an, dass Leggings (und Jogginghosen) durch den Lockdown wieder ihre Legitimität im Alltag zurückgewonnen haben, oder? Dem Komfort halber kann man das nicht verübeln.

Trenchcoat: & Other Stories (ähnlich hier), Yoga-Top: Samadi Bali (ähnlich hier), Yoga-Leggings: Lululemon (ähnlich hier), Sneakers: Veja

Einleitung von Sarah Luisa Kuhlewind.  

Bilder von Lisa Höhne via Jana Ackermann.   

Kommentare (18) anzeigen

18 Antworten auf „Closet Diary mit Journalistin Jana Ackermann“

Wow, dieses CD beflügelt nicht nur meine Mode-, sondern auch Interior-Träume! Liebe bei beidem Janas Mut zur Farbe, der sich auf jeden Fall mehr als auszahlt – wunderschöne Looks (und Wohnung!).

Ich liebe das CD!! Richtig toll gemacht 🙂 nicht nur modisch inspirierend sondern irgendwie auch toll vom Lifestyle! Alles richtig gemacht 🙂

Seit langem mal wieder ein CD als richtig toll empfunden. Jana ist sehr inspirierend mit Style, Interior und Bildsprache 😍😍 Love it!!!

Jana ist mir sehr sympathisch, sowohl ihr Stil als auch das Interior gefallen mir sehr!
Ein richtig schönes CD. Und ihre Art zu arbeiten, ist einfach klasse.
Es hat richtig inspirierend Spaß gemacht zu lesen! Sehr gelungen!

Ein wunderbares Closet Diary mit einer unglaublich charmanten, inspirierenden und stylischen Frau (&Wohnung)! Vielen Dank für diesen schönen Montagmorgen!

Hallo Jana, Glückwunsch zu den Fotos, sie sind sehr schön geworden! Du hast dich authentisch vorgestellt, genau so bist du:) Beneidenswert übrigens deine Yoga-Pose! LG Mum

Liebe Jana, deine Fotos sind sehr schön geworden!
Sie sind authentisch – genau so bist du!
Deine Yoga-Pose ist beneidenswert:)
LG Mum

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.