Closet Diary mit Milena Glimbovski, Gründerin von Original Unverpackt

Ein Kleiderschrank mit 17 Teilen

Jeder Deutsche produziert im Schnitt rund 220 Kilo Verpackungsmüll – und das pro Jahr. Wahnsinn, oder? Dass sich daran aber etwas ändern lässt, war Milena Glimbovski klar. Als 22-Jährige hat sie 2014 den Laden „Original Unverpackt“ in Berlin-Kreuzberg gegründet – einen Laden, der ganz ohne Einwegverpackungen auskommt. Mehr als 600 Artikel kann man hier kaufen, man muss lediglich Behälter zum Abfüllen dabei haben.

Milena hatte mit einer Freundin die Geschäftsidee und startete im Netz eine Crowdfunding-Kampagne. Seit der Gründung gilt sie als die deutsche Stimme der Zero-Waste-Bewegung und inzwischen gibt es bundesweit rund 80 Läden nach ihrem Vorbild. Nebenbei hat die gerade einmal 28-Jährige auch noch einen Verlag gegründet und mehrere Bücher geschrieben.

Die Zutaten für ihre Outfits findet Milena in ihrem Kleiderschrank, der genau aus 17 Kleidungsstücken besteht. So spannend!

Milena Glimbovski (@milenskaya) auf Instagram:

Darf ich mich vorstellen? Ich bin Milena. Man kennt mich von Hits wie „Den Kaffee in meinen Mehrwegbecher, bitte“, „Ich nehm das Gemüse ohne Plastiktüte“ und „Ach, den einen Keks nehm ich noch – oh das Glas ist ja schon leer“. Ich lebe mit wenig Müll und sehr umweltbewusst. Ich habe 2014 den ersten Unverpackt-Laden in Berlin „Original Unverpackt“ gelauncht und damit eine Welle an weiteren Läden in ganz Europa ausgelöst. Heute ist den meisten Zero-Waste-Lifestyle ein Begriff und dass Plastik böse ist, ist konsens. Das war ein langer Kampf und ich freue mich, dass wir durchgehalten haben.

Auf dem Weg dahin gründete ich außerdem einen Verlag mit meinem Kumpel Jan Lenarz. Wir bringen unter anderem den Achtsamkeitskalender „Ein guter Plan“ heraus und helfen damit Menschen mehr Selbstliebe und Achtsamkeit in den Alltag zu bringen. Heute kämpfe ich vor allem für Aufklärung rund um den Klimawandel auf Instagram, Twitter, aber auch durch Vorträge und eigene Bücher. Im April kommt zum Beispiel mein neues Buch heraus „Einfach Familie Leben“ mit Susanne Mierau mit Tipps für den nachhaltigen Familienalltag.

Mein Highlight war die Geburt meines Sohnes im August. Der kleine Goldjunge hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Seit fast drei Monaten gehe ich wieder arbeiten und mein Freund ist zwölf Monate in Elternzeit. Ich arbeite 3,5 Tage die Woche und so leben wir im beschaulichen Kreuzberg vor uns hin.

Eine Hose, eine Jeans, ein Rock, drei Pullis, zwei Hemden, vier Kleider, zwei T-Shirts, zwei Gürtel, eine Mütze, eine Jacke, drei paar Schuhe und zwei Langarmshirts aus Merion für drunter – das ist mein Kleiderschrank, ingesamt 17 Kleidungsstücke plus Accessoires und Loungewear. Ich muss morgens also nicht lange überlegen, was ich anziehe, und nicht schauen, welche Jeans zum Pulli passt: Ich habe ja nur eine. Alle Sachen passen farblich zusammen. Sie sind dunkelgrün, weiß, grau oder eben Denim. Es sind wenige Teile, aber nach Marie Kondos Motto: Jedes einzelne „sparks Joy“. Ich kaufe schon lange keine Fast-Fashion-Sachen. Viele dieser Marken produzieren nicht fair und beuten Menschen aus. Das widerspricht meinen Werten und deswegen kaufe ich nur noch bei fairen Labels ein, bevorzugt aus Bio-Materialien oder Secondhand.

Der Umstieg zu fairer Mode ging nicht von einem Tag auf anderen, er dauert sogar noch an, aber Stück für Stück konnte ich mich umstellen – sogar bis zu den Details wie Socken und Gürtel. Ich freue mich, euch durch meine Woche mit meiner kleinen Garderobe mitzunehmen.

MONTAG

Am Montag führe ich Vorstellungsgespräche. Da versuche ich ein Tick seriöser auszusehen als sonst. Daher trage ich die einzige weiße Bluse, die ich besitze. Die habe ich mir während der Schwangerschaft gebraucht auf Mamikreisel bestellt. Der Schnitt ist toll und ich trage sie immer noch. Ich trage auch ausnahmsweise meine Brille, damit ich die BewerberInnen besser sehen kann und vielleicht ein Tick erwachsener aussehe. Mit 28 Jahren die Chefin von insgesamt 29 Leuten in zwei Firmen zu sein, ist schon ungewöhnlich, glaube ich. 

Wir haben aktuell drei offene Stellen. Eine davon ist eine VerkäuferInnen-Stelle – da führt unsere Filialleiterin das Gespräch. Die anderen beiden sind jedoch Senior-Level eher in anderen Abteilungen – da muss ich die Gespräche führen und die Leute kennenlernen sowie aussuchen. Als Geschäftsführerin habe ich es größtenteils geschafft, mich aus dem Tagesgeschäft rauszuziehen und nur noch bei Rückfragen, strategischen und personalbezogenen Themen dazuzukommen. Da wir keine „fancy Holocracy-Führungsmodelle“ haben, sondern eher ein klassisches, aber respektvolles „TopDown“, haben wir verschiedene Bereiche mit jeweils einer verantwortlichen Person.

Nach den Vorstellungsgesprächen gibt es zwei Jour Fixe (Besprechungen). Zuerst für Original Unverpackt und dann für den Kalender „Ein guter Plan“. An dem Tag bin ich gar nicht achtsam: Es gibt keine Mittagspause. Ich schaffe es nicht mal, meine Mails zu öffnen. Muss dann eben bis Dienstag warten. Verspätet kurz vor 15 Uhr fahre ich nach Hause. Auf dem Rückweg regnet es wieder überraschend und ich freue mich über meine Gummistiefel und die trockenen Füße. Den Rest des Tages mache ich gar nichts. Nur noch Kuscheln mit meinem Sohn und die Suppe vom Vortag aufessen. Hach, das einfache Leben. 

Bluse: Secondhand Asos (ähnlich hier), Jeans: Kings of Indigo, Schuhe: Ilse Jacobsen, Brille: Ace und Tate

DIENSTAG

Ich arbeite rund 25 Stunden die Woche. Das geht, weil mein Freund in Elternzeit ist. Ganze zwölf Monate. Wie wir uns alles 50/50 teilen? Spoiler: Wir tun es nicht. Aber wir sind auf einem guten Weg. In unserer Kennlernzeit erzählte mir er, dass er sich vorstellen könnte, mit den Kindern später Zuhause zu bleiben. Mindestens die Elternzeit. So in ferner Zukunft. Damals wussten wir noch nicht, dass diese ferne Zukunft sechs Monate später eintreffen würde. 

Vor der Geburt sprachen wir viel darüber, wie es später werden würde. Wer arbeitet ab wann, wie viel und von wo? Wer bleibt Zuhause mit dem Goldjungen? Wann hat man Freizeit und was ist mit dem Haushalt? Wir hatten keine Antworten. Erst nachdem ich meine Freundin Kübra Gümüsay für mein neues Buch „Einfach Familie Leben“ interviewt hatte, kam ich einer Antwort näher. Ich übertrug Kübras Modell und geheime Zutat auf unser Leben: feste Zeiten vereinbaren. 

Das sieht bei uns dann so aus: Montag bis Mittwoch von 8:30-15:00 Paul und Baby Zuhause. 15:00-18 Uhr Milena und Baby Zuhause. 18-20 Uhr Familienzeit mit Abendessen. 20-24 Uhr Paul und Baby und 24-8:30 Milena und Baby. Donnerstags arbeite ich halbtags von Zuhause aus, freitags habe ich das Kind; das Wochenende gestalten wir gemeinsam. Die Person, die gerade Schicht hat macht alles. Das heißt wenn Paul „Schicht“ hat, kann ich auch Zuhause sein, aber habe mal babyfrei und kann den Haushalt machen oder mich theoretisch entspannen (hahahaha, als ob).

Wir versuchen, die Zeit fair aufzuteilen. Ich kümmere mich um die Erwerbsarbeit, Paul und ich zusammen um die Carearbeit (unser Wort für Pflegearbeit um Kinder und Angehörige – sie ist zwar unbezahlt, aber trotzdem Arbeit, denn eine*r muss sie ja machen) und den Haushalt (das ist auch Arbeit, die sich nicht von selbst erledigt). Erwerbs-, Care- und Haushaltsarbeit sind bei uns gleich gewertet.

Zusätzlich deklinieren wir die ganzen Haushaltsaufgaben durch und teilen diese in Einzelschritte auf: Zum Beispiel wasche ich Wäsche, er hängt sie auf und ich sortiere die Trockene ein. Er befüllt die Spülmaschine, ich räume sie aus. Ansonsten ist die Küche sein Feld – bis auf den Müll. Das mache ich als Müllexpertin. Jedes Mal, wenn neue Aufgaben auftauchen, halten wir sie in einer gemeinsam Drive Datei fest. 

So die Theorie. Die Praxis war jetzt: Paul zwei Wochen krank, ich mache alles, dann wiederum ich zwei Wochen krank, Paul macht alles. Und dann klappt mal alles und dann mal nichts. Jeder Tag ist eine Herausforderung und die Regeln sind eher eine Orientierung. Helfen tun sie auf jeden Fall. 

Pulli: Sehr alt von COS, Jeans: Kings of Indigo, Gürtel: Vegan Leather Company, Schuhe: Ilse Jacobsen

MITTWOCH

Die letzte Nacht war schwierig. Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Das Kind musste jede Stunde gestillt werden und zwei Mal abgehalten werden. Abhalten ist, wenn man das Baby ohne Windel über die Toilette oder das Töpfchen pinkeln lässt. Das macht unserer lieber als in die Windel. Die Nacht war also anstrengend und trotzdem darf, will und muss ich heute ins Büro.

Zähne putzen und duschen ist meist drin. Make-up? Eher weniger. Schnell ein T-Shirt rüber, ein Pulli in den Rucksack und ab ins Büro. Gleich um 9 habe ich eine Telko (Telefonkonferenz) mit dem Vorstand des Unverpackt-Verbands. Da mache ich die Öffentlichkeitsarbeit. Ein Ehrenamt. Nicht, dass ich die Zeit hätte, aber es ist mir wichtig, und irgendwie quetsche ich es doch rein.

Danach aufm Klo doch noch mal Concealer gegen die Augenringe aufgelegt und das nötigste an Make-up für dieses Foto. Zwischendurch kommt meine Freundin Katja Vogt vorbei. Sie hat gestern ihr Crowdfunding für einen Menstruations-Planer gelauncht und wir besprechen, was als nächstes ansteht. Ich coache sie etwas und freue mich, dass ihr Projekt so abgeht. Um 14.30 geht es wie immer Heim. Zuhause darf ich jedoch nicht ins Wohnzimmer. Mein Freund tüftelt mit dem Kleinen an einem Geschenk. Ich übernehme das Baby und würde gerne ein sehr langes Mittagsschläfchen halten, mein Sohn hat aber andere Pläne. Spielen, quietschen, essen und von vorne. Erst um 18 Uhr kommt mein Freund wieder, nimmt ihn mir ab und ich kann einen späten Mittagsschlaf machen. Mein kleines Highlight des Tages.

Der Rucksack ist eine Wickeltasche mit vielen Fächer inkl. Laptopfach von Maramea, super praktisch für die Business-Muttis. Die Schuhe sind zwar von Adidas, aber dafür aus Plastik aus dem Meer, das geupcyclet wurde. Super bequem, viel getragen – entsprechend sehen sie auch aus.

Jacke: Patagonia, T-Shirt: Original Unverpackt, Jeans: Kings of Indigo, Schuhe: Adidas Parley, Rucksack/Wickeltasche: MaraMea, Mütze: Rotholz, Gürtel: Vegan Leather Company

DONNERSTAG

Danke liebes Leben, für dieses kleine Wunder an meiner Seite, für diesen tollen Mann, diesen Job, diese Teams und was wir gemeinsam bewegen, für dieses wundervolle Leben.

Heute bin ich 29 Jahre alt geworden. Nicht die drückende 30, aber kurz davor. Ich habe keine Angst vorm Älter werden. Es ist eher eine Neugierde und Vorfreude auf das, was kommt. An meinem Geburtstag nehme ich mir jedes Jahr die Zeit zu reflektieren: Wie war das Jahr? Wo stehe ich? Bin ich glücklich? Wer sind die Menschen um mich herum? Was tue ich, um die Welt als einen besseren Ort zu hinterlassen? Das sind nur einige Fragen. Ich schaue einen Tick länger in den Spiegel und sehe immer mehr Falten, besonders um die Augen rum, ich sehe den Bauch, der nach der Schwangerschaft eher aussieht wie mittendrin. Ich beobachte und beurteile und verzeihe. Es ist harte Arbeit, sich so anzuerkennen, wie man ist und sich so zu lieben.

Wenn uns täglich von morgens bis abends ein Schönheitsideal vermittelt wird, das einfach fern jeder Realisierbarkeit ist, was uns eigentlich nur zum Konsum anregen soll, was so tief sitzt, dass man es kaum los wird, ja, wie soll man sich da eigentlich noch lieben können? Ich versuche es trotzdem. Jeden Tag aufs Neue, jedes Jahr aufs Neue. Danke liebes Leben, für dieses kleine Wunder an meiner Seite, für diesen tollen Mann, diesen Job, diese Teams und was wir gemeinsam bewegen, für dieses wundervolle Leben.

Der Kinderwagen ist bio und fairtrade. Hergestellt von Angelcab, einem deutschen Startup in Deutschland. GOTS zertifizierte Materialien und mega schöne Designs. Das war der Grund, warum wir uns für den entschieden haben. Eine super Lenkung hat er auch noch.

Jacke: Patagonia (ähnlich hier), Kleid: Jyothi Fireworks, Schuhe: Ilse Jacobsen, Strumpfhose: Hudson, Mütze: Rotholz, Kinderwagen: Angelcab

FREITAG

Freitags habe ich frei, da habe ich den Kleinen den ganzen Tag und mache so lustige Dinge, wie demonstrieren gehen. Da trifft man zum Beispiel FridaysForFuture. Mit Parents4Future und guten Freunden gehe ich demonstrieren und nutze die Demokratie, in der wir leben, und die Möglichkeiten, die wir haben. Manchmal darf es auch an einem Samstag oder Sonntag sein: Dann kommt der Goldjunge in die Trage und wir ziehen los. Er ist jetzt sechs Monate alt und war schon auf sechs Demos. Ich bin auf seinen unfreiwilligen Aktivismus ein bisschen stolz.

Meist geht es um Frauenrechte, wie das Recht auf Abtreibung und die Streichung des §219a oder Umweltschutzthemen. Damit ich auf der Demo auch bei dem Wetter nicht friere, ziehe ich fellgefütterte Bergsteigerschuhe an, eine Daunenjacke aus recycelten Daunenfedern, ein Langarmshirt aus Merino für drunter und einen Wollpulli. Dann die Trage von Ergobaby. Das Baby wirkt praktischerweise wie eine Wärmflasche. Sollte es doch mal lauter werden, haben wir für seine Öhrchen Lärmschutzköpfhörer dabei.

Nach der Demo wärme ich mich im Isla in Mitte oder im Arabica in Kreuzberg auf – meine Lieblingscafés! Guter Kaffee und gute Leute. Spätestens am Nachmittag treffe ich dann meinen Freund Zuhause und wir besprechen das Wochenende oder hängen einfach nur rum. Hoch die Hände Wochenende! 

Jacke: Patagonia, Jeans: Kings of Indigo, Schuhe: WoodWood, Handykette: XouXou, Schal: Armedangels, Mütze: Rotholz, Babytrage: ErgoBaby, Babyanzug: Disana, Schühchen: Iobio

SAMSTAG

Samstags machen wir eigentlich immer was als Familie. Ich bin aber ganz schön erschöpft von der Woche und hänge nur Zuhause rum, koche, räume auf, spiele mit dem Baby, netflixe meine neue Lieblingsserie „Working Moms“ und komme einfach runter. Ein Tag, wo ich mal nicht von Verabredung zu Verabredung hetze, sondern wirklich für mich bin und auflade. Ich schaffe es ungefähr jeden zweiten Morgen für 15 Minuten zu meditieren. Samstags manchmal sogar länger. Ich gehe die Termine und Pläne für nächste Woche mit meinem Freund durch und freue mich auf einen wilden Abend mit ihm – auf dem Sofa mit Netflix und Tee.

Pulli: Jan’n’June, Jeans: Kings of Indigo, Schal: Armedangels, Schuhe: Adidas Parley

SONNTAG

Da ich am Donnerstag an meinem Geburtstag nicht gearbeitet hatte, wartet eine Menge Arbeit auf mich. Ausnahmsweise fahre ich für ein paar Stunden ins Büro und arbeite das eilig runter. Das ist tatsächlich nicht die Regel, denn eigentlich ist mir mein Wochenende heilig – aber so ist das mit der Selbstständigkeit. Manchmal muss man ran.

Die Vorteile überwiegen immer noch: Ich darf in einem Thema arbeiten, das mich interessiert, ich darf aussuchen, mit wem ich arbeite, ich darf bestimmen, wie wir arbeiten. Also achtsam, flexibel mit Homeoffice und Gleitzeit, selbstbestimmt. Ich darf vorleben und durchsetzen, dass man bei Krankheit oder Regelschmerzen einfach Zuhause bleibt. Ich darf so arbeiten, wie ich es ich mir immer gewünscht habe. Deswegen mache ich das gerne und deswegen ist jetzt Schluss.

Gleich geht es nach Hause, wir treffen Freunde auf Kaffee und Kuchen. Mein heutiges Outfit? Einfach zwei alte Oberteile übereinander geworfen, dazu die Jeans und Gummistiefel.  

Pulli: Flohmarkt, Hemd: uralt von Zara, Jeans: Kings of Indigo (ähnlich hier), Schuhe: Ilse Jacobsen, Gürtel: Vegan Leather Company

Fotos von Ria Schäfli

Dieser Artikel enthält Affiliate Links.

Von Alexandra

Schreiben sollte mir eigentlich leicht fallen, könnte man meinen. Doch wenn es darum geht, etwas über mich selbst zu erzählen, bin ich – ja sagen wir mal – überfordert. Wo fange ich an? Ich habe bei Journelles als Praktikantin angefangen. Danach ging es weiter in die Moderedaktion vom Tagesspiegel und dann wieder zurück an die Uni und dann wieder zurück zu Journelles ;-)

Ich mag Mode und Beauty: Ich liebe neue Trends, spannende Outfits und (zugegeben) auch etwas Shopping. Doch fast noch mehr mag ich es, Mode als Phänomen zu betrachten: Wieso gibt es diesen Trend? Woher kommt er? Welchen Einfluss hat die Politik oder Gesellschaft auf die Mode? Und umgekehrt! Ebenso finde ich es spannend, über großartige Frauen und ihre noch so unterschiedliche Errungenschaften zu berichten, sie kennenzulernen, von ihnen zu lernen ...

Wenn ihr meine Texte lesen solltet: Dankeschön! Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass meine Artikel gelesen werden. Und bitte seid gnädig mit mir, wenn ich Fehler mache. Ich lerne noch ... das wird sich wohl auch nie ändern ;-)

Kommentare (15) anzeigen

15 Antworten auf „Closet Diary mit Milena Glimbovski, Gründerin von Original Unverpackt“

Schön, dass hier mit Milena die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Zero-Waste… Eingang finden. Ich finde Milena total interessant und mag ihren Input sehr. So wichtig, immer wieder angestupst zu werden, über den Tellerrand zu schauen. Ein bisschen ungünstig finde ich die Verlinkung zu Fast-Fashion-Angeboten, führt das nicht den Beitrag ad absurdum?

vielen vielen dank dafür! bitte mehr solche mischung in die diaries bringen. die welt ist bunt und die kleiderwahl mehr als name-(brand)dropping.

Mega! Die Klamotten reißen mich jetzt zwar nicht vom Hocker, aber 17 Sachen, wow! Das bewundere ich total.
Den Unverpackt laden kenne ich von Beginn an. Muss bald mal wieder vorbeischauen dort. Auch dass sie mit ihrem Freund die Aufgaben teilt und er in EZ geht, Wahnsinn. Wir haben es vor 12 Jahren ähnlich gemacht und nie bereut.
danke für das Diary…

Einfach toll! Milena ist ein absolutes Vorbild, ich folge ihr seit Jahren und habe auch ihr Buch „Ohne Wenn und Abfall“ zu Hause. Was sie in ihrem Alter schon alles bewegt hat und tagtäglich rockt, beeindruckt mich zutiefst. Der Unverpackt-Laden in Kreuzberg ist genial. Ich bin zwar Lichtjahre von dem entfernt, was sie vorlebt, aber Frauen wie sie (oder z.B. auch Maddie von DariaDaria) waren und sind Ideengeber und Ansporn für viele Veränderungen in meinem eigenen Leben. Schön, dass ihr Milena hier im Closet Diary habt! <3

Ganz wunderbar. Diese Frau taugt als Vorbild. Ich hoffe in Zukunft auf weitere so interessante CDs. Dies hat mir seit langem mal wieder sehr gut gefallen.

Milena ist eine sehr beeindruckende Frau, und es ist interessant, mehr über sie und ihre Arbeit zu erfahren. Aber eine Modeikone kann und will sie wohl auch nicht sein – nicht mit 17 Kleiderstücken im Schrank. Deswegen hätte dieses Diary meines Erachtens eher in die Rubrik ‚Karriereinterview‘ gepasst. Mode in ihrer jetzigen Form basiert einfach auf Konsum, den man eigentlich nicht braucht. Ohne den ständigen Wechsel von Trends, die Entdeckung neuer Materialien und Designer, den Gegensatz von ‚in‘ und ‚out‘ gäbe es keine Modeindustrie. Das wäre nämlich sonst die Kleiderindustrie. Man kann den Konsum nachhaltiger gestalten, klar, aber man sollte sich wohl keinen Illusionen hingeben, dass die Modeindustrie ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz sein kann. Das ist einfach nur Marketing. Und ich sage das jetzt als jemand, der den Eskapismus, den Mode bietet, durchaus zu schätzen weiss …

Geht es denn im Closet Diary darum, „Modeikonen“ vorzustellen? Mein Eindruck ist eher, dass es darum geht, unterschiedliche Frauen und deren Stil vorzustellen.
Denn: die hier schon mehrfach im Closet Diary vorgestellten hübschen Studentinnen mit Modelfigur und gutem Budget, die schlicht und ergreifend all die (teuren) Teile tragen, die halt gerade angesagt sind, empfinde ich nun auch nicht gerade als Modeikonen. Da braucht’s für mein Empfinden dann doch noch ein bisschen mehr als eine tolle Figur und eine Ansammlung der neuesten Trendteile.
Ich persönlich fand es genial zu lesen und zu sehen, wie Milena es schafft, mit wenigen Stücken auf unaufdringliche Art für das Leben, das sie lebt, gut und passend angezogen zu sein.
Trotzdem kann natürlich gerne noch ein Karriere-Interview mit ihr folgen. 🙂

Dem muss ich mich anschließen. Es ist sehr beeindruckend, was diese junge Frau schon alles erreicht hat und ihr Weg ist mehr als inspirierend. Ein Karriereinterview wäre wirklich sehr viel besser gewesen als ein CD. Denn outfittechnisch ist es so spannend, wie ein CD mit einer einzigen Jeans nun mal sein kann.

Milena hat ihren Weg gefunden, Respekt. Ihren Style empfinde ich allerdings nicht als inspirierend. Den Outfits fehlt das gewisse Etwas.
Stil hat nichts mit der Menge der Kleidung zu tun, sondern die Art wie man Kleidungsstücke kombiniert. Materialien mixt. Altes und Neues miteinander verbindet.
Man kann sich auch mit Vintageklamotten einkleiden, die man günstig auf dem Flohmarkt erstanden hat. Da tut man auch was Gutes und erfindet einen einzigartigen Look…
Die zum Closet Diary hinzugefügten Artikel fand ich zu ausführlich, mich hat die Selbstbeweihräucherung gelangweilt.
Sicher hat Clean Magic seine Berechtigung, aber nicht jeder will auf dieser Welle mitreiten…, ich für meinen Teil bin immer froh, dass ich bestimmte Teile aufgehoben habe, denn es kommt doch alles wieder in Mode.
Ärgerlich bin ich hingegen auf meine Mutter, die viele tolle Sachen aus den 70ern oder 80ern weggeworfen hat.

Sehr inspirierend! Ich versuche gerade selber einen less waste lifestyle zu leben und finde dieses Closet Diary das beste bisher 🙂

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.