Closet Diary mit GLAMOUR Fashion Editor Madeline Dangmann

Ihr habt sehnlichst darauf gewartet und hier sind sie wieder:
7 Tage 7 Looks, unser Closet Diary.

Mit dem Traum, die nächste Marietta Slomka zu werden, beginnt Madeline Dangmann ihren Werdegang im Politikjournalismus und merkt schnell, dass ihr die Mode doch viel näher liegt.

Von Berlin nach München, von der Politik in die Mode, landet Madeline bei GLAMOUR und schreibt dort über aktuelle Modetrends, interviewt spannende Frauen und ist für das Styling der Modestrecken verantwortlich.

Damit ist Madeline die perfekte Kandidatin für unser Closet Diary und wir freuen uns, euch ihre 7 Looks vorstellen zu dürfen.

 

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Montag

Tagesbilanz: 352 Schritte. Glorreicher kann ein Lockdown-Montag im Homeoffice wohl kaum starten. Mein persönlicher Styling-Trick, um nicht jeden #wfh-Tag auf die Jogginghose zurückzugreifen: Dad Pants. Die sind bequem und geben mir dennoch das “richtig angezogen”-Gefühl was ich montags dringend brauche. Ich starte die Woche mit einer Runde Mails, arbeite danach an einem Artikel für die Glamour-Website und checke in einer ruhigen Minute meine Instagram-Saves vom Wochenende – immer auf der Suche nach neuen Trends für unsere Leserinnen. Langsam aber sicher gehen die in Richtung Frühling und nach Monaten voller dicker Winter-Outfits freue ich mich auf die neue Saison.

Was mir bei meinem Look außerdem wichtig ist? Eindeutig schöner Schmuck! In der Homeoffice-Edition machen Ohrringe und Ketten in Videocall-Kacheln etwas her, schöne Ringe und Armbänder erfreuen mich selbst beim Blick auf meine Hände, während ich auf der Tastatur herumtippe (also ungefähr acht Stunden am Tag). Ich liebe es, dass einige meiner Schmuckstücke eine emotionale Bedeutung haben: Die Uhr von Longines habe ich von meinen Eltern zum Bachelorabschluss geschenkt bekommen und das Céline-Armband von meinem Freund zum Geburtstag.

Mein neues Lieblingsstück ist aber mein Verlobungsring, den ich erst vor kurzem bekommen habe. Mein Freund (äh oder besser Verlobter, aber an diesen erwachsenen Ausdruck habe ich mich noch nicht gewöhnt) hat ihn extra mit meiner Lieblings-Schmuckdesignerin Nina Kastens entworfen – und er ist in meinen Augen einfach nur perfekt.

Pullunder: & Other Stories. Hemd: Filippa K (ähnlich hier). Hose: Zara (ähnlich hier). Slides: Birkenstock x Proenza Schouler (ähnlich hier). Armreif: (Old) Céline (ähnlich hier). Creolen: Romantico Romantico (ähnlich hier). Uhr: Longines (ähnlich hier). Verlobungsring: custom made Nina Kastens

Dienstag

Heute steht eine meiner liebsten Aufgaben an: die Vorbereitung eines Modeshootings.
Am Anfang jeder neuen Saison recherchiere ich neue Trends anhand dessen, was auf den Runways gezeigt wurde. Daraus leiten sich dann Makro- und Mikro-Trends ab und wir überlegen, welche wir eher als Shopping-Themen oder in Form von Modestrecken abbilden. Diesen ersten Schritt habe ich für die Frühjahr/Sommer-Saison 2021 schon erledigt und bereite heute eine konkrete Modestrecke für das neue Heft vor: Ich schaue die Kollektionen der Brands durch, screenshotte passende Looks für den Trend, notiere mir erste Styling-Ideen und überlege, wo sich das Thema gut fotografieren lässt, dass es eine runde Geschichte wird. Zur Visualisierung baue ich mir mit ein paar Location-Moods und den Key Looks ein Moodboard.

In der Mittagspause muss ich dann mal an die frische Luft. Ich treffe eine Freundin zu einem kleinen Spaziergang durch unser Viertel und trage dafür meine Lieblingstasche von Chloé. Die hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, denn sie stand lange auf meiner Wunschliste. Zu meinem 30. Geburtstag hatte ich mir von all meinen Freunden einen Zuschuss für sie gewünscht und mir die Tasche endlich gegönnt.

Mantel: & Other Stories. Pullover: Arket. Jeans: Goldsign. Sonnenbrille: Gucci. Tasche: Chloé (hier in kleiner Ausführung). Schuhe: Mango. Creolen: von einem Goldschmied aus Myanmar (ähnlich hier).

Mittwoch

Wenn ich mir aus der Schule eine mathematische Regel gemerkt habe, dann ist das “Minus mal Minus ergibt Plus” – und die trifft heute irgendwie auch auf meinen Look zu. Bis vor kurzem habe ich Leggings verschmäht und Röcke trage ich super selten. Doch dank Split-Hem-Leggings und der Chanel ​Métiers d’art Show 2020/21, die von Looks mit Röcken über Leggings dominiert wurde und mich damit inspiriert hat, hat sich das geändert.

Zugegeben, für’s Homeoffice ist es vielleicht etwas overdressed, aber heute ist das okay, denn es gibt einen Tapetenwechsel: Morgens quäle ich mich immer mittwochs vor 7 Uhr aus dem Bett, um eine Runde Yoga mit den Mädels von Om One Happening zu machen, gerade natürlich via Stream. Danach radel ich diese Woche zu meiner lieben Freundin Jana mit der ich immer wieder mal Co-Working-Tage einlege. So ein bisschen Abwechslung muss dann doch mal sein und wirkt bei mir Wunder für die Kreativität – außerdem kocht Jana wirklich immer die leckersten Lunchs in ihrer schönen Wohnung und einen Feierabend-Vino gibt es auch noch.

Pullover & Rollkragenpullover: N.Peal. Blazer: Arket. Rock: H&M Studio (ähnlich hier) Tasche: Wandler. Leggings: Asos (ähnlich hier). Ankle Boots: Proenza Schouler (ähnlich hier). Ringe: Bruna (ähnlich hier). Verlobungsring: custom made Nina Kastens

Donnerstag

Wäre ein Closet Diary, das im Lockdown entstanden ist, ohne Jogginghose authentisch? Bei mir auf jeden Fall nicht. Innerhalb von einem Jahr hat sich mein Besitz von eben jenen nämlich verdreifacht – dem “Zoom-Faktor” sei Dank. Bei dem verhält es sich nämlich wie bei Selfies und Selbstporträts von Van Gogh, Dürer und Co.: Es ist total egal, was du ab dem Bauchnabel abwärts trägst, hauptsache obenrum sieht’s gut aus. Heute hab ich mein Outfit also genau danach ausgewählt. Obenrum spiele ich lieber mit Strukturen als mit Farben – Leder meets Kaschmir meets Blazer. Dazu trage ich meine zwei liebsten Ketten von Nina Kastens, die ich mir wirklich fast täglich umhänge. Untenrum wirds mit Jogger und Shearling-Birkenstocks dann bequem – schöne Hausschuhe sind nämlich noch so etwas, was im letzten Jahr bei mir an Bedeutung gewonnen hat.

Passend zum “Zoom-Faktor” stehen bei mir heute einige Videocalls an: Im Team besprechen wir die Modethemen für die nächste Ausgabe, außerdem habe ich noch zwei externe Calls. Einmal mit einem Label, das mir einen Ausblick auf alle Highlights in der neuen Saison gibt und noch ein digitales Lunch-Date mit zwei lieben Mädels einer PR-Agentur, dank dem es mittags Sushi statt Stulle gibt. Abends treffen mein Freund und ich ein paar Freunde aus Frankfurt und Berlin via Zoom zum digitalen Spieleabend. Früher wären wir wohl nie auf die Idee gekommen uns zum online “Codenames”-Spielen zu verabreden, aber Corona made us do it. Darüber bin ich super happy, da ich diese Lieblingsmenschen auch sonst wegen der Entfernung zwischen uns viel zu selten sehe.

Blazer: & Other Stories. Lederhemd: Vintage (ähnlich hier). Rollkragenpullover: Allude. Jogginghose: Topshop. Slides: Birkenstock.

Freitag

Den Tag starte ich wie jeden Morgen mit unserer News-Konferenz, in der wir die aktuellen Themen für die Website besprechen. Danach steht heute etwas Abwechslung an: Ich gebe einem lokalen Radiosender ein Interview über die Jeans- und Schuh-Trends für Frühjahr/Sommer 2021. Ich sag nur: Wide Leg Denims! Ballerinas! Running Sneaker! Für den Selbstvertrauens-Booster trage ich heute keine Jogginghose, sondern nutze aus, dass ich dank Sonnenschein totale Frühlingsgefühle habe – auch wenn ich mich tagsüber kaum aus der Wohnung bewege.

Macht aber nix, denn das mache ich mir bei meinem Outfit einfach zu eigen und trage eine weiße Wide Leg Jeans, die draußen trotz Winter-Sonnenschein nur dreckig werden würde (been there, done that.) Dazu kombiniere ich einen Vintage-Blazer aus einem kleinen Berliner Secondhand-Laden, der eigentlich meinem Freund gehört, den ich aber regelmäßig für mich beanspruche. Für ein bisschen Bretagne-Feeling kombiniere ich ihn mit einem Marine-Shirt. So eins sollte meiner Meinung nach in keinem Schrank fehlen, da es einfach ein simpler Allrounder ist. Meins ist ein Mitbringsel von einem Frankreichurlaub mit meiner Mama. Immer wenn ich es trage muss ich an salzige Luft und Moules Frites, mein unangefochtenes Lieblingsessen, denken.

Blazer: Bogner Vintage (ähnlich hier). Marineshirt: Saint James (ähnlich hier). Pullunder: & Other Stories. Jeans: Zara (ähnlich hier). Creolen: von einem Goldschmied aus Myanmar (ähnlich hier). Mono-Earring mit Dino: Hola Amor Estudios. Perlen-Earcuff: Eliza Weiss.

Trenchcoat: & Other Stories. Pullover: Mango. Hemd: Filippa K (ähnlich hier). Hose: The Frankie Shop (ähnlich hier). Sonnenbrille: Bottega Veneta. Stiefel: Cos. Creolen: Romantico Romantico (ähnlich hier)

Samstag

Die Sonne scheint und seit heute haben wir für ein paar Tage den Hund von einer Freundin zu Besuch – also geht’s für eine große Runde in den Englischen Garten und ich zeige meiner Health-App, dass ich die 10000er Schrittmarke easy knacken kann. Eine Tasche lasse ich heute bewusst daheim, da ich eh nur mein Handy für gefühlte 1000 Bilder in meiner Rolle als stolze Hunde-Stiefmama sowie, naja, Kackbeutel brauche – und das passt wunderbar in die Manteltaschen.

Der Kommentar von meinem Freund zum Look plus Vierbeiner-Accessoire? “Du siehst aus wie jemand vom britischen Landadel.“ Kann ich mit leben. Denn nicht nur die, sondern auch ich liebe kniehohe Stiefel und das Mixen von Beigetönen. Allgemein habt ihr sicher schon bemerkt, dass ich bei meiner Garderobe eher auf gedeckte Farben setze, die sich alle easy miteinander kombinieren lassen. Von einer Capsule Wardrobe bin ich gerade zwar noch in etwa so weit entfernt, wie Donald Trump vom Friedensnobelpreis, da ich dann doch immer mal wieder bei schönen Highstreet- und Fast-Fashion-Pieces schwach werde – manchmal ist die Versuchung, wenn ich einen Shopping-Artikel schreibe, dann doch zu hoch und es wandert fix etwas in den Warenkorb.

Sonntag

Als ich noch in Berlin lebte, habe ich die Stadt in meinen Jahren da original nicht einmal verlassen. In München hat sich das komplett geändert und ich habe das Umland lieben gelernt – den Alpen sei Dank. Am Wochenende sind mein Freund und ich also oft wandern oder Skifahren. Heute packen wir unseren Pflegehund Ruby ein und brechen früh für eine große Runde im Voralpenland auf. Den Look enthalte ich euch einfach mal vor, da ich bei Wandersachen total schnörkellos auf Funktionalität setze. Ich schwöre aber hoch und heilig, dass mir niemals, auch wenn ich noch etliche Jahre in Bergnähe wohnen sollte eine Zip-Hose in den Schrank kommt.

Nachmittags sind wir wieder zurück und nach einer Couch-Pause treffe ich noch kurz eine Freundin auf einen Spritz-to-go in unserem Viertel (große Schwabing-Liebe!). Dementsprechend bequem ist mein Look: Der Teddyfleece-Pullover von Cos war einer meiner liebsten Käufe im vergangenen Jahr und ist mein Go-to-Piece für einen comfy aber coolen Look. Die Leggings, ja, was soll ich sagen? Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass ich in meinem Closet Diary gleich zwei Leggings-Looks habe, hätte ich das mit einem dezenten Kopfschütteln abgetan, aber die Steg-Variante hat es mir genauso angetan, wie die geschlitzte Version vom Mittwoch – wiedermal der Beweis: ​change is the only constant.​

Pullover: Cos (ähnlich hier). Lederhemd: Vintage (ähnlich hier). Steg-Leggings: Zara (ähnlich hier). Loafer: College (ähnlich hier). Kette: Nina Kastens .

Alle Fotos sind von Eva Bareuther

Kommentare (17) anzeigen

17 Antworten auf „Closet Diary mit GLAMOUR Fashion Editor Madeline Dangmann“

Hammer Closet Diary! Total interessant und charmant geschrieben. Über die Outfits brauchen wir nicht disskutieren: simply LIT.

Ganz toller Beitrag.

WOW!! Ich liebe die Stylings von Madeline (Freitag und Samstag = <33)! Ihre Modefreude ist ansteckend und auch ihre Arbeit wirkt unglaublich inspirierend. Danke für dieses tolle Closet Diary mit den schönsten Power-Looks und wunderschön fotografierten Bildern.

Sehr schönes Closet Diary, liebe Madeline. Samstag und Sonntag sind meine Lieblingslooks (natürlich auch wegen Ruby) <3

Wunderbares Closet Diary. Alle looks total besonders; mein Favorit ist der Dienstag. Am besten gefällt mir aber der Text dazu. Super charmant geschrieben.

WOW!! Ich liebe das Closet Diary und Madelines vielseitige Stylings (Freitag & Samstag = <33), die einen total in ihre Leidenschaft für Mode mit reinziehen. Die Fotos und der Text sind wunderschön und inspirierend – danke für diese tolle Story.

Mega Stil, sympatisch geschrieben und so stimmungsvolle Bilder. Meine Favoriten sind Mittwoch und Sonntag. You rock girl!

So inspirierend! Meine Lieblings Looks sind definitiv Mittwoch und Samstag 🙂 Aber auch der Dienstag! Kann mich kaum entscheiden. Das Styling ist wie immer bei Madeline super kreativ und cool. Tolles Closet Diary <3

So lässige Outfits und auch die Bilder sind wirklich besonders. Danke für diese Inspiration zum Weltfrauentag.

Was für ein tolles und inspirierendes CD! Absoluter Favorit: dein Bretagne-Look vom Freitag. Très chic!

Madelines Outfits sind klasse! Individuell, modern und erwachsen 🙂 Und auch ihr Text spiegelt wieder, was für einen vielseitigen Lifestyle sie zu haben scheint. Wirklich ein gelungenes Closet Diary!

Bin ganz verliebt! ❤ tollste Frau mit großartigen Looks und Fotos am passenden Tag veröffentlicht. happy women’s day!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.