Alle guten Dinge sind drei – deswegen haben wir nach unserem ersten und zweiten Teil unser „Berlin Food Guide“-Serie mit den Mädels von Newniq auch hier wieder eine Perle für euch: eine wahre Oase im Herzen von Berlin. Das Hotel Oderbeger hat nämlich nicht nur kulinarisch etwas zu bieten, auch die Innenausstattung des ehemaligen Schwimmbads ist einzigartig. Wir die Schwimmhalle jetzt aussieht und was aus alten Heizungsräumen gemacht wurde, haben Judith und Julia für uns festgehalten.
Das Hotel Oderberger Berlin
Lange Zeit liefen Julia und ich in Berlin öfters an einem imposanten, leerstehenden Gebäude vorbei, ohne wirklich zu wissen, was sich darin verbirgt. Spätestens als wir den ein oder anderen Bagger um das Haus herum ausgespäht hatten wussten wir: Hier entsteht etwas Neues und wir sind ganz gespannt was es sein wird. Kurze Zeit später hatten wir es herausgefunden: In der ehemaligen Badeanstalt Berlins wird ein neues Hotel eröffnen und der Blick durch die Fenster liess nur Schönes erahnen. Kaum eröffnet stand für uns also fest: Das neue Hotel Oderberger Berlin müssen wir uns schnell genauer anschauen.
Bevor wir euch aber schriftlich und bildlich durch das besondere Interior führen, muss man einfach ein wenig was von der Geschichte erfahren. Denn das ehemalige Stadtbad wurde 1902 eröffnet. Damals hatten die (Berliner) Wohnungen eben noch nicht alle eine Dusche, geschweige denn ein Bad. Man ging also ins Oderberger Stadtbad, das neben einer Schwimmhalle um die 200 Duschkabinen besaß. 1986 musste die Badeanstalt allerdings schliessen, da ein Riss im Schwimmbecken entstand, der schlichtweg nicht repariert werden konnte.
Die nächsten Jahre stand das Oderberger leer. Es war beliebte Kulisse für einen Tatort-Dreh, für diverse Abend-Veranstaltungen und die ein oder andere Fashion-Show hat ebenfalls dort stattgefunden.
In 2011 dann ist das Hotel quasi aus dem „Dornröschenschlaf“ erwacht und wurde an das GLS Sprachenzentrum verkauft, deren Inhaber das Jahr drauf mit der Sanierung begonnen haben.
Das Gebäude steht grundsätzlich natürlich unter Denkmalschutz. Das bedeutet zwar die ein oder andere bauliche Herausforderung, hat das Hotel aber unserer Meinung nach auch zu dem besonderen Ort gemacht, der es jetzt ist.
Julia und ich hatten das Glück, dass wir in einer ausgiebigen Hotelführung nicht nur tolle Fotos schiessen durften und das ein oder andere interessante Detail zum Interior erfahren haben, sondern auch einmal das Frühstücksangebot für euch auschecken konnten. Aber fangen wir lieber mal von vorne an:
Die Schwimmhalle mit fahrbarem Boden
Im gesamten Hotel findet man eine wunderbare Mischung aus historischen Ornamenten, hohen Decken und alten Türbogen gepaart mit modernen Gegenständen. Die ehemalige Schwimmhalle wird heute als selbige genutzt. An den Wänden sieht man noch die besonderen Muster und Motive aus der damaligen Zeit. Neu ist die hochwertige Lichtanlage, die verschieden farbiges Licht erzeugen kann und definitiv ein Hingucker ist. Ein weiteres Highlight in der Schwimmhalle ist wohl der Beckenboden. Der kann nämlich hochgefahren werden, wodurch die Halle für Veranstaltungen bis zu 800 Personen genutzt werden kann. Vor gut zwei Wochen hat das Hotel nun auch eine Sauna samt kleinem Wellness-Bereich eröffnet. Auch hier findet sich das ein oder andere historische Detail wieder.
Die Zimmer und Räume – keines gleicht dem anderen
Besonders gefallen hat uns in den Zimmern und Räumen, dass sich auch hier die Kombination aus neu und alt wiederfindet. Die alten Duschkabinen-Türen aus der damaligen Zeit wurden aufpoliert und wieder verwendet. Gut erhaltene Fliesen wurden wieder eingesetzt und teils findet man ein altes Mauerstück, was als Raumteiler oder Wand verwendet wird. Eine schöne Alternative zur Ketten-Hotellerie: Jedes Zimmer hat hier einen anderen Schnitt und eine andere Größe. Der Denkmalschutz hat also wirklich zur Individualität des Hotels beigetragen.
Viele Tische und Bänke in den öffentlichen Räumen sind außerdem noch die Originalmöbel aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie wurden von einem Tischler aufgearbeitet und mit modernen Samt-Kissen kombiniert. Der Samt-Stoff findet sich auch im gesamten Haus an verschiedenen Möbeln und Accessoires wieder.
Das Restaurant – der ehemalige Heizungsraum
Vorgefunden hat man im jetzigen Restaurant vor vielen Jahren den einstigen Heizungsraum der Badeanstalt. Heute befindet sich hier das Restaurant, das durch das Einziehen von zwei weiteren Ebenen wirklich gemütlich geworden ist. An den Wänden hängen noch alte Heizungszähler, die ein bisschen erahnen lassen, wie der Raum einmal aussah. Besonderes Highlight in dem Raum ist aber die große Neon-Leuchtschrift „Oderberger“ in blau. Draussen wird es bald noch eine Terrasse geben und im Juli eröffnet das á la carte Restaurant. Bis dahin haben wir das Frühstück getestet, das um ehrlich zu sein auch seine Besonderheiten hat.
Breakfast-Time im Oderberger
Das Frühstücksbuffet hat im Grunde genommen alles im Angebot, was wir für ein leckeres Frühstück gebraucht haben. Frisches Obst, Joghurt, Deftiges, frische Waffeln, oder Eierspeisen auf Wunsch vor Ort zubereitet. Das Besondere daran ist, dass beinahe alle Speisen und ein Großteil der Säfte und der Getränkeauswahl wie beispielsweise die Smoothies aus der Region kommen. Aus Berlin oder Brandenburg stammen also die meisten Produkte, worauf das Hotel viel Wert legt.
Die Öffnungszeiten & Preise
Wer einmal zum Schwimmen im Oderberger vorbei schauen möchte, sollte sich vorher unbedingt die Öffnungszeiten des Schwimmbads anschauen, da dieses manchmal für Veranstaltungen geschlossen ist. Der Eintritt zum Schwimmen kostet 6 Euro und 19 Euro für die Nutzung des Schwimmbads mit Sauna. Für Hotelgäste ist es etwas günstiger.
Die Hotelbar kann man jeden Tag besuchen, im Sommer wird es noch Terrassenmöbel geben. Frühstücken lässt sich für Nicht-Hotelgäste für 20 Euro pro Person. Zimmer weit im Voraus reservieren lohnt, denn das Hotel ist schnell ausgebucht. Hier könnt Ihr Euch nochmal genauer umsehen.
Also wir können uns gut vorstellen, mal ein, zwei Tage Kurzurlaub im Hotel in der eigenen Stadt zu verbringen. Wenn dann noch das Restaurant eröffnet hat, in dem wir uns den Magen auch abends vollschlagen können – perfekte Auszeit in schöner Umgebung würde ich sagen.