Update Mercedes-Benz Fashion Week Berlin Januar 2015

Selten gab es so viel Aufregung im Vorfeld der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin wie dieses Mal. Oder geht das nur uns Berlinern so? Erst mal die gute Nachricht: Die Fashion Week findet wieder mitten in der Stadt am Brandenburger Tor statt, und nicht wie im letzten Jahr aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft in einem nicht gerade verkehrsgünstig gelegen

Selten gab es so viel Aufregung im Vorfeld der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin wie dieses Mal. Oder geht das nur uns Berlinern so?

Erst mal die gute Nachricht: Die Fashion Week findet wieder mitten in der Stadt am Brandenburger Tor statt, und nicht wie im letzten Jahr aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft in einem nicht gerade verkehrsgünstig gelegen Eisstadion in Wedding. Doch dann brodelte die Gerüchteküche: Es hieß, die Bread & Butter würde nicht stattfinden.

Die offizielle Bestätigung kam Anfang Dezember per Presse-Mitteilung. Für die Berliner Modemeute war das ein Schock, denn die Streetwear-Messe legte ohne Frage den Grundstein für die Modestadt Berlin. Aber das ständige Hin und Her zwischen den Standorten Berlin und Barcelona, sowie die wachsende Konkurrenz durch andere Messen wie der Premium oder Panorama sorgten dafür, dass zuletzt die Aussteller für das riesige Gelände auf dem ehemaligen Flughafengebäude in Tempelhof wegblieben. Kurz vor Weihnachten meldete der Veranstalter Karl-Heinz Müller die Insolvenz der Bread & Butter GmbH an. Angeblich ist für Januar eine Art „Straßenmarkt“ in Planung, aber genaue Details gibt es noch nicht.

Auch auf dem Schauenplan für die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin vom 19. bis 22. Januar per fehlen ein paar Namen, welche die Strahlkraft der Berliner Modeszene ausmachen.

Hien Le zeigt offside im Kronprinzenpalais, Lala Berlin veranstaltet „nur“ eine Präsentation und ein Dinner für geladene Gäste. Das Label Issever Bahri, in den Saisons davor als einer der wichtigsten Newcomer gefeiert wurde, hat sich in der Zwischenzeit aufgelöst. Ebenso wird die Marke Firma, die 17 Jahre lang für minimalistische Mode aus Berlin stand, nach der Herbst/Winter Saison 2014 eingestellt.

Die Jungs von Achtland hatten schon im letzten Winter ihren Umzug nach London angekündigt, um dort den internationalen Erfolg ihres Labels aufzubauen. Dafür ist Kaviar Gauche wieder dabei.

Fest steht: Wir freuen uns wie jedes Jahr auf die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin Januar 2015 und berichten wieder fleißig. Stellt sich nur noch die Frage, wie sehr euch Leser das eigentlich interessiert? Freuen uns auf Feedback!

Foto: Getty Images

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

Kommentare (9) anzeigen

9 Antworten auf „Update Mercedes-Benz Fashion Week Berlin Januar 2015“

von mir aus,braucht ihr nichts zu berichten über die fashion week berlin 2015. es ist so öde geworden, immer die selben designer und dann das manche gar nicht mwhr in berlin sind und alles, das hat ja schon was zu heißen!!! ich finde es auch sehr schade wegen der bread and butter, seid der absage interessiert mich diese fashion zeit gar nicht. auf wen oder was sollte man sich freuen? diese kleineren messen die sind ein witz im gegensatz zur bbb! das war eine veranstaltung, ein karneval, eine party!!!!!!

so ist meine meinung, berlin ist grau und grauer geworden.

Mal nicht den Kopf in den Sand stecken, Lexi!
Hien, Vladimir, Lala, Kaviar Gauche und wir eben auch. Fast alle der Berliner Brands zeigen und big player wie Schumacher sind weiterhin dabei. Nur die Präsentationsform hat sich eben geändert. Wir mussten uns bewegen um etwas zu bewegen!
Dafür bekommt liegt der Fokus jetzt hoffentlich auf unseren Kollektionen, in die wir unser ganzes Herzblut stecken. Pur und ungefiltert, deutsche Mode. 🙂

Liebe Malaika, „pur und ungefiltert“ klingt gut. Auf deine Show freuen wir uns sowieso wieder mit am meisten! Liebe Grüße!

Liebe Alexa,

ich muss gestehen, dass ich über das Aus der Bread & Butter nicht sonderlich überrascht bin. Es ist für die Stadt Berlin, die sich als Modestadt etablieren möchte, ein derber Schlag in die Magengegend. Und auch, dass alle halbe Jahr` wieder neue Hiobsbotschaften die Runde machen – der Weggang vielversprechender Labels (Achtland) oder die ganz großen Namen, die gar nicht mehr zeigen. Nun die neuen Meldungen, dass Lala Berlin und Hien Le nur noch bescheiden präsentieren.

Ich kann an dieser Stelle nur für mich sprechen, aber ich kann Berlin da nicht (mehr) ernst nehmen. Wenn ich böse wäre, müsste ich sagen, dass die Stadt ein „Gernegroß“ ist und mehr Schein als Sein herrscht. Die international wichtigen Modeexperten, IT-Girls und Redakteure tauchen nicht auf, im Sommer wird parallel zu den HC-Schauen in Parisdie Fashion Week in Berlin veranstaltet und so weiter. Ich war selbst während der letzten Fashion Week in der Stadt unterwegs, aber so wirklich internationales und ernstzunehmendes Spirit war nicht zu spüren. Und ehrlich gesagt interessiert mich dieser enorme Informationsfluss rund um die Fashion Weeks nur noch in Maßen, weil einfach ALLE Kanäle voll sind damit und immer nur das Gleiche zu sehen ist. Ein totaler Überdruss. Immer die gleichen (langweiligen) Gesichter, immer das gleiche Brimborium, immer die gleichen Streetstyle-Affen, immer die gleichen Events, von denen berichtet wird, immer das gleiche nett drapierte Gericht in einem In-Restaurant. Hach, ich bin mittlerweile satt von dem allen und sehne mich nach Weiterentwicklung und etwas mehr Tiefgang (auch in der Berichterstattung), aber das ist meine persönliche Sicht.

Ich bin während der FW in Berlin, beruflich, werde dem Mode“zirkus“ aber bestimmt komplett aus dem Weg gehen, es sei denn, es hat was mit dem Job zu tun. Ich wünsche trotzdem viel Spaß und Inspiration.

Alles Liebe aus Frankfurt
Anna

http://stil-box.net/

Schön geschrieben. Die MBFW ist komplett überflüssig. Da begegnet sich der Berliner Hipsterzirkus und badet im eigenen Saft in der eigenen Wichtigkeit. Man kennt sich und alles ist super und soooo gemütlich. Nur interessiert es außerhalb Berlins echt niemanden. Für mich sind Berichte über die FW überflüssig.

Liebe Anna, danke für Deine Meinung, die ich sehr interessant finde! Was wäre denn in deinen Augen eine „Weiterentwicklung“? Was müsste passieren, damit du wieder gerne zur Fashion Week nach Berlin kommst? Liebe Grüße, Alexa

Liebe Alexa,

ich persönlich lese lieber Berichte, die etwas mehr an der Oberfläche kratzen und sich nicht nur um allgemeines „blablablupp“ wie „ach der Schnitt ist so schön“ und „grün blau rot ist DIE neue Farbe der Saison“ dreht. Ich denke da gerne an die teilweise sehr scharfsinnigen Beobachtungen in der FAZ, Zeit und so weiter.

Letztendlich frage ich mich natürlich auch, ob ein Onlinemagazin wie Journelles das überhaupt kann und / oder leisten will. Was mir subjektiver Weise auffällt (ich mag mich aber auch irren), ist, dass augenscheinlich auch ein gewisser Berliner „Filz“ besteht, sprich: Man kennt die Designer zum Teil persönlich, hat womöglich eine freundschaftliche Beziehung, man will niemanden mit Kritischen Berichten in den Rücken fallen, sondern die Designer mit positiver Berichterstattung unterstützen. Allerdings wirkt dann ein entsprechender Bericht schnell sehr öde und viel zu allgemein.

Auch finde ich wichtig, dass man zu bestimmten Dingen einen gewissen Standpunkt vertritt. Das fehlt mir bei Journelles leider sehr. Ich habe persönlich immer den Eindruck, dass alles immer wunderbar und positiv ist und Unangenehmes (was ja letztendlich auch interessant und wichtig wäre zu diskutieren) keinen Platz findet. Besonders ist mir dies bei der neulich geführten H&M-DD-Indien-Episode aufgefallen (auch wenn dieses Thema nun nichts mit der FW zu tun hat).

Ich fände es einfach sehr erfrischend, wenn man sich hier journalistisch einfach ein wenig weiterentwickelt und mal richtig in die Tiefe gehen, einen festen Standpunkt vertreten und auch mal Kritik üben würde. Vielleicht ist aber auch der Weg, der bisher gegangen wird, der gewünschte? Ich weiß es nicht. Und letztendlich sind meine o.g. Kritikpunkte meine persönlichen Wünsche an ein Onlinemagazin. Die meisten, die ich lese, haben nämlich genau die Art der Berichterstattung.

Alles Liebe aus Frankfurt und schon jetzt schöne Weihnachtsfeiertage

Anna
http://stil-box.net/

Mich interessieren die Artikel zur Fashion Week sehr, denn ich empfinde die Berichterstattung von Journelles da als erste und beste Adresse. Die Designer werden vorgestellt, die Kollektionen unter die Lupe genommen, neue Trends angesprochen und gezeigt und das alles immer sehr zeitnah.
Großes Lob!

Ganz grundsätzlich finde ich eure Berichterstattung über die MBFWB immer super, wobei ich eure Schauenprotokolle am Liebsten mag. Die Backstageberichte bzw. Artikel zur Messe und auch die Interviews lese ich ehrlich gesagt kaum. Zwar finde ich sie von der Idee her toll, aber es gibt in der Zeit von euch so viele neue Artikel, dass ich nur noch ausgewählte davon lese (und das sind dann besagte Schauenprotokolle).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.