So geht’s: Soft Waves für mittellanges Haar

Meine Mama hat dicke Haare, mein Papa Locken wie aus dem Bilderbuch und ich habe die Mischung aus beiden bekommen – aber ohne dem Bilderbuch. Ich habe dicke Haare und echte Naturwellen, die manchmal besser, meistens schlechter liegen und immer das machen, was sie wollen. Meistens wollen sie am Hinterkopf sehr gelockt sein, sich links

Meine Mama hat dicke Haare, mein Papa Locken wie aus dem Bilderbuch und ich habe die Mischung aus beiden bekommen – aber ohne dem Bilderbuch. Ich habe dicke Haare und echte Naturwellen, die manchmal besser, meistens schlechter liegen und immer das machen, was sie wollen. Meistens wollen sie am Hinterkopf sehr gelockt sein, sich links vom Scheitel gar nicht drehen und am rechten Schopf sieht es schon fast nach 20er Jahre Wasserwelle aus (siehe Vorher-Foto).

Was für normale Tage akzeptabel ist, möchte ich bei Events, besonderen Anlässen und Dates mit meinem Freund ein bisschen pimpen. Naturwellen schön und gut, aber von einer atemberaubenden Frisur kann man von Montag bis Donnerstag bei mir nicht sprechen. Das würde ich gerne ändern. Da momentan der Longbob mit sanften Wellen sehr angesagt ist (gesehen an Jennifer Lawrence, Emma Stone und Cameron Diaz), wollte ich wissen, wie Soft Waves (oder auch Beachwaves gennant) für meine Länge übersetzt aussehen.

In London habe ich die Chance genutzt und im John Frieda Salon Hair-Stylist Andreas Wild gefragt wie das geht. Er muss es wissen – Andreas hat schon Sienna Miller und Claudia Schiffer die Längen um den Lockenstab gedreht. Funktioniert das auch mit mittellangem Haar?

John Frieda Beach Waves / Journelles

Und ob es funktioniert. Dazu braucht man: ein Shampoo und einen Conditioner, die Frizz verbannen, einen Primer für die Längen, einen Lockenstab, eine Stylingcreme und ein schützendes Haarspray, das gerade für frisch gewaschenes Haar zu empfehlen ist. Als Lockenstab kann ich euch den Stylingstab von Cloud Nine empfehlen – einer der wenigen dicken Lockenstäbe ohne Clip, die große, fließende Wellen zaubern können.

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So geht’s:

Step 1: Anti-Frizz-Vorsorge
Muss man natürlich nicht am gleichen Tag machen – Haare waschen und einen pflegenden Conditioner verwenden. Im Salon von John Frieda verwenden die Stylisten natürlich die hauseigenen Produkte der Anti-Frizz-Linie, die ich nicht schlecht finde – sie werden gerade noch ausgiebig getestet. Nicht nur meine zickige Kopfhaut kam prima mit den Produkten klar, ich hab selbst bei Regen (kein Londonbesuch ohne Nieselregen) keine Kringelhaare am Hinterkopf entdeckt. Ob das Shampoo Schuld dran ist, kann ich nicht sagen…

Step 2: Der Haar-Primer
Nach dem Waschen die Haare durchkämmen und den Haarprimer in die Längen einarbeiten. Dieser soll Geschmeidigkeit und Glanz liefern und die perfekte Basis für folgende Stylingprodukte bieten. Es ist also wie beim Make-up – und ich versuche nun öfter an diesen Step zu denken.

Step 3: Der Lockenstab
Nach dem Föhnen (die Haare müssen wirklich ganz trocken sein, sonst verbrennt man sich die Längen!), kommt der Lockenstab zum Einsatz. Für große sanfte Wellen nimmt man einen großen Lockenstab und wählt nicht zu große Strähnen (siehe Video) – das ist der Schlüssel zum Erfolg! Diese wickelt man zu 2/3 um das Eisen und rollt die Strähnen nicht ganz bis zur Kopfhaut auf. Diesen Trick habe ich mir von Andreas abgeschaut – wickelt man die ganze Strähne auf, bekommt man lustige Locken, die an Papilotten aus den 90ern erinnern. Aufgerollt wartet man ca. 3 Sekunden und lässt dann die Strähne fallen. So arbeitet man sich um den Kopf. Keine Scheu: So viel kann man da nicht verkehrt machen und wer auf Nummer sicher gehen will: Haare in Partien abteilen und sich von Part zu Part arbeiten.

Step 4: Auflockern!
Damit die Locken nicht zu akkurat aussehen und es einen lässigen Beachwaves-Style bekommt, mit den Fingern durch die Haare gehen. Keine Sorge, man macht nichts kaputt, entwirrt die Stränge nur ein bisschen – so sieht es auch gleich nicht so gewollt aus.

Step 5: Stylingcreme
Wenn es ein Stylingprodukt gibt, das mit mir eine ernste Beziehung führt, ist es die Stylingcreme. Ein bisschen habe ich immer in der Tasche, dafür fülle ich mir in kleine Töpfchen (zum Beispiel von MUJI) ein bisschen Haarcreme ab. Diese bündelt meine Haare so schön, macht (im Alltag) aus einem Wirrwarr schnell eine Frisur, definiert die Locken noch mal mehr und macht die Haare schön weich, ohne klebrige Strähnen zu hinterlassen. Ob diese Produkte die Haare wirklich pflegen, kann ich nicht sagen – aber ohne den smoothen Effekt möchte ich und meine störrischen Naturwellen auch nicht mehr leben.

Step 6: Haarspray
Ja, was habe ich mich jahrelang gewehrt! Haarspray erinnert mich noch heute an meine Ballett-Aufführengen, an das schmerzhafte Ausbürsten des Dutts und die ekeligen Schüppchen, die das Haarspray meiner Oma früher hinterließ. Irgendwann drückte mir dann eine liebe Bekannte das Regenschirm-Spray von John Frieda in die Hand und meinte: „Adieu liebe Regenkause“. Seitdem habe ich Frieden mit dem Sprühnebel gefunden und musste an die kleine Geschichte denken, als Andreas mir zum Schutz das Haarspray in die Haare sprühte. Kein Verkleben, kein Lackfilm auf dem Haar, dafür aber flexibler Halt, der sich in der Werbung klasse anhört und sich in echt noch besser anfühlte. Endlich Freunde – fürs Leben! Der zusätzliche UV-Schutz ist natürlich der Knüller.

 

John Frieda Beach Waves / Journelles

Die Haare auf der linken Seite machen trotzdem was sie wollen und hängen so gerade herunter wie die Fahne am Hafen in Hamburg, wenn es endlich mal windstill ist. Dank Haarspray (ich habe mich ja jahrelang gewehrt) und Stylingcreme, hält meine Frisur für besondere Auftritte, sogar noch einen weiteren Tag, auch wenn die Locken dann natürlich ein bisschen platter sind. Mein Learning: der Umgang mit dem Lockenstab will gelernt sein, aber Übung macht den Meister und der Trick mit der 2/3 Länge ist super – gerade bei mittellangem Haar.

Die Produkte machen die Frisur schön haltbar, so fallen die sanften Wellen nicht gleich beim ersten Kaffee in sich zusammen und stehen mit mir gemeinsam auch eine langatmige Einladung durch. Funktioniert natürlich auch bei ganz geradem Haar, da empfehle ich VOR dem Lockenstab ein bisschen Haarspray auf die einzelnen Strähnen zu sprühen.

John Frieda Beach Waves / Journelles

Fun Fact: Meine Seidenbluse ist übrigens von 7 Chic Avenue und erntete ein Lächeln von Suzie Menkes (!), die zufällig auch im Salon bei John Frieda in London war. Das Oberteil ist nun mein Glücksteil, das auch perfekt zu einem lockeren Business-Meeting passt, für das ich nun öfter den Lockenstab rausholen werde…

– In freundlicher Zusammenarbeit mit John Frieda –

Von Hanna

Ich liebe Beauty! Ein Besuch bei Space NK oder in einer großer Sephora-Filiale ist wie Balsam (vielleicht der von Aesop?) auf meiner Seele.
Runwaylooks inspirieren mich, "weniger ist mehr" liebe ich - und Lisa Eldridge ist meine Heldin. Ich bin für mehr bold lips, gegen zu hellen
Concealer und absolut pro SPF. Als Skincare-Junkie schau ich gerne in
andere Badezimmer und freue mich auf alle Beauty-Portraits hier bei
Journelles. Und vieles la mer...

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Kommentare (3) anzeigen

3 Antworten auf „So geht’s: Soft Waves für mittellanges Haar“

Das ist wirklich schöne Bluse, fiel mir beim Lesen sofort auf! Danke für den Beitrag und noch viel Spaß beim Stylen.

Liebe Hanna, welch‘ eine schöne Frisur! Könntest Du z.B. noch empfehlen, welche Bürsten zum Fönen Deiner Haare am besten funktionieren? Ich habe eine ähnliche Haarlänge und eine recht schwere, dicke Haarstruktur. Ein leichter Stufenschnitt schafft Volumen und Ordnung, jedoch bräuchte ich mal ein bisschen Bürsteninspiration. Ich mag einen natürlichen Look, d.h. es muss nichts sein, was so gekünstelt aussieht. Dafür habe ich morgens leider nicht immer Zeit… Bin für jeden Tipp dankbar. Viele Grüße!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.