Happy Birthday, Sabrina Dehoff! Karriere-Interview zum 10-jährigen Jubiläum der Berliner Schmuckdesignerin

Sabrina Dehoff zählt seit zehn Jahren zu den Aushängeschildern der Berliner Modeszene. Mit ihren Gespenster-, Ananas- oder Bananen-Ketten sowie bunten Armbändern mit funklenden Swarovski-Kristallen hat sie wichtige Trends vorweggenommen und die Modestadt Berlin auf die internationale Landkarte gesetzt. Heute wird ihre Kollektion nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch den USA, Asien und im Nahen

Sabrina Dehoff zählt seit zehn Jahren zu den Aushängeschildern der Berliner Modeszene. Mit ihren Gespenster-, Ananas- oder Bananen-Ketten sowie bunten Armbändern mit funklenden Swarovski-Kristallen hat sie wichtige Trends vorweggenommen und die Modestadt Berlin auf die internationale Landkarte gesetzt.

Heute wird ihre Kollektion nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch den USA, Asien und im Nahen Osten verkauft.

Anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums lanciert die Designerin jetzt erstmals eine Unisex-Kollektion namens Fluxus, die es neben den Bestsellern und der aktuellen „Hokus Pokus“-Kollektion im Sabrina Dehoff Flagshipstore in Berlin und im Onlineshop zu kaufen gibt.

Für uns ein guter Anlass zu gratulieren und Sabrina die wichtigsten Fragen zu ihrer Karriere zu stellen:

Glückwunsch zum 10-Jährigen, liebe Sabrina! Wie feierst du diesen schönen Anlass?

Vielen Dank für den Glückwunsch! Erst einmal feiern wir mit unseren Kunden und unserer 10th Anniversary Collection: Ja, Qui, Yes und dann schauen wir mal!

10th Anniversary Collection "Fluxus" von Sabrina Dehoff
10th Anniversary Collection „Fluxus“ von Sabrina Dehoff
10th Anniversary Collection "Fluxus" von Sabrina Dehoff
10th Anniversary Collection „Fluxus“ von Sabrina Dehoff

Erinnerst du dich noch mit welchem Entwurf alles anfing?

Ja, klar. Ich hatte für eine Fashion Show meines vorherigen Labels Von Rot Schmuckstücke entwickelt. Klassische Tierbroschen wie z.B. Giraffen und Käfer, die extrem vergrößert waren. Diese hatte ich per Hand genäht, ausgestopft und vollständig mit Pailletten bestickt.

Danach hatte ich den Ehrgeiz ganz kleinen Schmuck zu machen und daraus entstand die erste Kollektion: die „Little Helpers“, kleine gestickte, wattierte Lederanhänger. Noch heute gibt es einige der Motive in unserer New Little Helpers Kollektion, inzwischen allerdings aus Sterling Silber.

Little Helpers Kollektion von Sabrina Dehoff
Little Helpers Kollektion von Sabrina Dehoff
News Little Helpers Kollektion von Sabrina Dehoff
News Little Helpers Kollektion von Sabrina Dehoff

Was würdest du sagen ist dein berühmtester Entwurf?

Die Kordelarmbänder oder „Knotenarmbänder“ wie manche sie nennen. Original heißen sie „Unification Bracelets“ und natürlich der Fox-Ring, ein Ring mit drei dreieckigen Kristallen, die einen Fuchskopf bilden.

 

Für was steht deine Marke heute?

Schmuck, der Superpower verleiht!

Neu ist erstmals eine Unisex-Kollektion: Wie kam es zu dieser Idee?

Ehrlich gesagt als ich in Paris während der Mens Fashion Week im Juni war und ich die vielen niedlichen Jungs gesehen habe, die alle einen coolen, eigenen Look hatten.

Wie entwickelt man sich als Schmuckdesignerin weiter und woher schöpfst du die größte Inspiration für deine Designs?

Viel nachdenken…

Wie kann man sich deinen Arbeitsalltag vorstellen? Ist Schmuckdesign ein klassischer 9-to-5-Job am Schreibtisch?

Wie jede kreative Arbeit und Selbständigkeit ist es kein 9-to-5-Job, sondern eher ein 24/7-Job. Ich habe den Alltag einer multiplen Persönlichkeit, die am Tag in 20 verschiedene Rollen schlüpft. Viel Computer, viel Kommunikation, wieder viel nachdenken…

Wie und wann wirst du kreativ?

Ich kann mich hinsetzen und konzentriert am Design arbeiten, brauche aber Ruhe dafür und gehe daher entweder in unseren Showroom oder arbeite zu Hause. Kurz bevor ich zu Bett gehe, bekomme ich allerdings häufig ungewollte Kreativschübe. Nachts denke ich, es sind wahnsinnig gute Ideen, bei Licht und Tag relativiert sich das dann etwas. (lacht)

Wie verbindest du Familie und Job?

Es ist und war nicht immer leicht. Ich bin so froh meinen Sohn und meine Familie zu haben, das ist das Schönste. Aber meine Arbeit ist und war mir immer sehr wichtig, ich kann gar nicht anders, als mir immer neue Sachen auszudenken und neue Projekte zu entwickeln.

Natürlich gibt es oft stressige Momente, aber Organisation hilft, ein Partner der mitmacht hilft, Großeltern, die manchmal anreisen helfen, Rat und Zuspruch von Eltern und Freunden hilft, Freude an der Arbeit hilft, ein tolles Team hilft, Humor hilft, Yoga und gesundes Essen hilft – oder einfach nur meinen süßen Sohn anschauen, das hilft am allermeisten!

Du bist eigentlich Modedesignerin. Welche Vorteile haben sich im Laufe deiner Karriere als Schmuckdesignerin dadurch ergeben?

Am Anfang hat mir die langjährige Erfahrung als Modedesignerin sicherlich viel geholfen, vor allem in Bezug auf den internationalen Markt, da ich in London studiert und viele Jahre in Paris für große Modehäuser wie Lanvin gearbeitet habe.

Modedesign und Schmuckdesign sind ja nicht unähnlich: Ich entwerfe genauso Kollektionen, habe meine Moods, Themen, Farben und Materialen. Das Wissen über die Techniken und Fertigung musste ich mir allerdings erst aneignen und hatte da einige Trial and Error Erfahrungen.

Du betreibst sowohl einen Onlineshop als auch einen Flagshipstore auf der neuen Berliner Modemeile Torstraße. Warum sind beide Absatzkanäle wichtig für die Marke?

Es ermöglicht uns einen direkten Kontakt zu unseren Kunden zu haben und die Vielfalt unserer Kollektionen am besten zu zeigen.

Sabrina Dehoff Flagshipstore Berlin
Sabrina Dehoff Flagshipstore Berlin

Wo wird Sabrina Dehoff außerdem weltweit verkauft und wie spricht man internationale Kunden am besten an?

Wir verkaufen in 70 Stores weltweit und treffen unsere Kunden auf den Messen wie der Premiere Classe in Paris.

Wie sieht die Sabrina Dehoff Kundin aus?

Ich stelle mir die Sabrina Dehoff Kundin als eine selbstbewusste, vielschichtige, interessierte, im Herzen immer junge Frau vor, die gerne lacht!

Welche Art von Schmuck bzw. Accessoires wünschen sich Frauen deiner Meinung heute?

Schmuck, der ihnen Spaß und Freude macht!

Welche deiner Teile trägst du persönlich am liebsten?

Das ist ganz unterschiedlich und sehr von meiner Stimmung abhängig. Manchmal habe ich Lust, richtig viel und großen Schmuck zu tragen und manchmal gar keinen oder nur was Kleines. Gerade trage ich gerne das „Angeber-Armband“ (wie eine Freundin es sehr lustig nennt), gemeint ist das sehr coole „Big Houdini Bracelet“, wirklich nur ein Teil für starke Frauen, es verleiht aber auch Kräfte – Superpower eben!

Wie groß ist dein Team heute und wie kann man bei dir einsteigen?

Unser Team besteht aus 12 Mitarbeiterinnen, gerade suchen wir in diversen Bereichen
Zuwachs. Wir suchen immer engagierte, smarte Mitarbeiter. Bei Interesse einfach bei uns melden.

Du warst eine der ersten Schmuckdesignerinnern aus Berlin, wenn nicht sogar DIE Berliner Schmuckdesignerin. Siehst du dich heute als Vorreiterin für jüngere Labels wie Margova, Ina Beissner & Co.?

Danke, das ist sehr nett, aber ich sehe mich nicht als Vorreiterin, ich mache es vielleicht nur ein bisschen länger.

Was wünschst du dir für die nächsten zehn Jahre?

Die Verwirklichung meiner Unternehmensträume und ein glückliches Leben!

Danke für deine Zeit, Sabrina!

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.