Showroom-Preview: & Other Stories

Der Launch von & other Stories ist in aller Munde, jeden Tag tauchen im Internet neue Teaser auf und lassen die Erwartungen steigen. Aber warum braucht es neben H&M, COS, Monki und Weekday noch ein weiteres Konzept der H&M-Gruppe? Um das herauszufinden, habe ich mich heute Nachmittag auf den Weg zu Prag PR gemacht: Elke Kieft,

Der Launch von & other Stories ist in aller Munde, jeden Tag tauchen im Internet neue Teaser auf und lassen die Erwartungen steigen. Aber warum braucht es neben H&M, COS, Monki und Weekday noch ein weiteres Konzept der H&M-Gruppe? Um das herauszufinden, habe ich mich heute Nachmittag auf den Weg zu Prag PR gemacht: Elke Kieft, PR-Managerin aus Stockholm, präsentierte dort eine Preview des Sortiments und stand Rede und Antwort.

Alles begann mit dem Wunsch, dem breiten Sortiment von H&M und Co. eine Beauty-Linie hinzuzufügen. Damit ist nicht nur Make-up gemeint, sondern ebenso klassische Körper- und Gesichtspflege und selbstverständlich Nagellacke in allen erdenklichen Farben. Die Entwickler wünschten sich außerdem hübsche Accessoires wie Ledertaschen und Schmuck dazu. Schließlich wurde Kleidung und Wäsche addiert – und so präsentiert & other Stories eine Art Allround-Paket für die Kundinnen.

 

Drei Jahre wurde an dem Gesamtkonzept gearbeitet und Elke Kieft stand die Erleichterung, dass die Katze jetzt aus dem Sack ist, ins Gesicht geschrieben. Die Designteams sitzen in Stockholm und Paris und haben zuvor zum Beispiel bei Lanvin oder Sonja Rykiel gearbeitet. Die Unterschiede der beiden Stile werden sehr deutlich, wenn man sich die Kollektion genauer anschaut: Während aus Stockholm vor allem cleane und coole Looks kommen, setzen die Pariser Designer eher auf einen extravaganteren und femininen Stil. Insgesamt ist die Kollektion in vier Stile unterteilt: Poetisch & schick, mondän & architektonisch, industriell & unkompliziert, Gegensätze & Minimalismus.

Die Kosmetik wird von Make-up Artist Lisa Butler entwickelt und Ben Gorham, Duftkomponist bei Byredo, hat acht verschiedene Duftrichtungen entworfen. Die Tiegel und Töpfchen in denen Pflege wie „Body Scrub Fig Fiction“ Platz finden, werden recycelt. Wer sein leeres Döschen zurück in den Shop bringt, bekommt auf das neue Produkt 10% Rabatt. Auch das Packaging ist sehr einfach gehalten, auf überflüssiges Verpackungsmaterial wird verzichtet.

 

Die Preise bewegen sich zwischen H&M und COS und richten sich nachvollziehbar nach Material und Produktionsaufwand. Produziert werden die Lederaccessoires vornehmlich in Italien, die Kleidung in China, der Türkei und Rumänien. Interessant war auch zu erfahren, dass fast alle Departments wie PR, Design oder Marketing unter einem Dach sitzen. Auch das Fotostudio ist fester Bestandteil des Stockholmer Offices. Anstatt Topmodels und bekannte Fotografen zu buchen, hat es sich & other Stories zur Aufgabe gemacht, junge Talente zu fördern. Sehr sympathisch.

Was sich jetzt insgesamt sehr schwärmerisch anhört, ist genau so gemeint: Am liebsten hätte ich gleich hemmungslos zugeschlagen und wäre mit meiner Auswahl zur Kasse gelaufen. Wann genau der einzige Shop Deutschlands in der Alten Schönhauser Straße in Berlin nun eröffnet, steht noch nicht ganz fest. Dass die Schuhabteilung ca. 100qm umfassen wird, wurde aber bereits verraten.

 

 

Von Julia

Vor 5 Jahren zog ich mit dem Wunsch, Modedesign zu studieren, von Mannheim nach Berlin - im Sommer 2011 dann hatte ich meinen Abschluss am Lette Verein in der Tasche. Um die Modebranche ein wenig besser kennen zu lernen und auch andere Dinge als Nähen, Zeichnen und Schnitttechnik zu probieren, habe ich seit dem redaktionell bei LesMads, Interview Magazin Deutschland und dem Zeit Magazin gearbeitet. Außerdem bin ich als Stylistin - zuletzt u.a. für It‘s Fashion TV - tätig.

Eines der faszinierendsten Dinge an der Mode ist für mich, wie sie die Art, wie wir uns fühlen und bewegen beeinflusst und verändert. Mode ist somit ein Kommunikationsmittel und ein Medium zwischen unserer Identität und unserer Umgebung. Wenn es nach mir geht, muss Mode jedoch nicht immer strengen Kriterien und Anforderungen standhalten. Ich bin absoluter Befürworter von spontanen Gefühlsergüssen beim Anblick eines Kleidungsstückes.

In diesem Sinne gibt es von mir auf Journelles jede Woche das Neueste aus den Onlineshops, alles zum Thema Shopping, Trendjournale und die schönsten Stilikonen.

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21 Antworten auf „Showroom-Preview: & Other Stories“

wisst ihr zufällig etwas über die größenspektren? bei COS geht es ja bis 44, h&m trend nur bis 42… danke!

Zum Glück gibt es in Europa noch nicht so viele an Übergewicht erkrankte Menschen wie in Amerika, sodass Größe 42 doch auf jeden Fall ausreichen dürfte, Anne 🙂
Kleidung in starken Übergrößen zu produzieren halte ich auch für falsch, da es die Krankheit normalisiert und die betroffenen Menschen so weniger gezwungen werden etwas für ihre Gesundheit zu tun.

was soll den das jetzt heißen??? ich würde jetzt nicht 44 als starke übergröße bezeichnen, genauso wie es falsch ist, alle die 34 tragen als magersüchtig abzustempeln!

Naja, dass eine Kleidergröße 44 nicht mehr auf einen gesunden Körperbau zurückzuführen ist, ist ja wohl unstrittig.
Es geht ja auch gar nicht um abstempeln, sondern darum mehr Bewusstsein für diese Krankheit zu wecken. Indem man Kleidung in diesen Größen anbietet, signalisiert man Menschen, dass es normal ist übergewichtig zu sein. Vergleichbar, wenn auch nicht auf voller Länge, ist das vielleicht mit dem Rauchen, wo auch erst einmal bei den Rauchern ein Bewusstsein dafür geweckt werden musste, dass ihr Lebensstil ungesund ist.

aha. und bis die übergewichtigten begriffen haben wie dumm und ungesund sie doch leben und etwas daran ändern, hüllen sie sich am besten in meterware oder was? niemand hält sein gewicht für „normal“, nur weil er eine passende hose findet und sich modisch kleiden kann. und das gilt für das gesamte größenspektrum. deine ausgrenzende und verletzende einstellung ist meiner meinung nach das größere gesellschaftliche problem.

hallo.

hie anderen mädels hier können froh sein, dass sie selbst nie an übergewicht gelitten haben!!! als ich jünger war, hate ich eine ganz andere figur. ich bin dann zur therapie gegangen. auch weil ich nicht mehr in die normale kleidung gepasst habe. da merkt mans dann schon, dass man nicht mehr gesund ist… mir hat das echt geholfen, dass man iwann merkt, daß man krankhaft dick ist.

nadine, die einstellung in unserer gesellschaft ist wirklich ein problem, aber nicht so wie du schreibst. du hast wohl selber eine gesunde Figur. mir hätte es nicht geholfen, wenn alle mir gesagt hätten, dass mein gewicht normal ist. und es gibt ja auch kleider für übergewichtige menschen. nur in so einen laden zu gehen ist echt ein schritt. aber das ist gut so! ich hoffe ihr versteht das ein bisschen besser. ist vielleicht auch schwer vorzustellen, wen man das noch nie hatte.

Unglaublich unreflektierte Antwort. Schon mal daran gedacht, dass es beispielsweise Frauen gibt die über 1,80 m groß sind und einen Körperbau haben bei absolut normalen BMI, bei dem es einfach nicht möglich ist in eine 42 zu passen?! Ich liege im absolut gesunden Gewichtsbereich, bin aber über 1,82 groß und trage fast immer 42 oder 44 weil ich die Schnitte so nun mal gerne habe. Vor allem bei vielen Hosen ist es von der Länge alleine unmöglich für mich kleinere Größen zu kaufen.

Diese Antwort ist echt der Knaller. Vor allem noch so nett und wohlwollend formuliert mit Smilie und so: Man merkt du meinst das gar nicht böse sondern wirklich ernst! Sehr lustige Einstellung….

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.