Karriere-Interview: Caro Daur, Instagram-Star und Studentin

Vor knapp einem Jahr wurde wurde im Rahmen des Bunte New Faces Award erstmals auch ein Modeblog prämiert. Die Gewinnerin war die 20-Jährige Caro Daur aus Hamburg. Wir waren damals gespannt, wie es mit ihr weitergehen würde, denn viele Award Shows sind nur kurzweilige PR-Spektakel. Der Benefit für junge Talente verpufft, sobald die Lichter ausgehen.

Vor knapp einem Jahr wurde wurde im Rahmen des Bunte New Faces Award erstmals auch ein Modeblog prämiert. Die Gewinnerin war die 20-Jährige Caro Daur aus Hamburg. Wir waren damals gespannt, wie es mit ihr weitergehen würde, denn viele Award Shows sind nur kurzweilige PR-Spektakel. Der Benefit für junge Talente verpufft, sobald die Lichter ausgehen. Nicht im Fall von Caro Daur.

Selten haben wir jemand gesehen, der so schnell im Alleingang Karriere gemacht hat. Ein Jahr später kommt keiner an der inzwischen 21-Jährigen vorbei. Mit über 612.000 Followern zählt sie zu den erfolgreichsten Instagramerinnen Deutschlands.

Wie sie ihren beruflichen Alltag neben dem BWL-Studium organisiert und welche Ziele sie für die Zukunft hat, verrät uns Caro im Karriere-Interview!

„Ich bin Caro, 21 Jahre jung, und studiere im wunderschönen Hamburg BWL. Dieser Blog handelt von den Dingen, die ich liebe: Mode, Fitness, Reisen, Fotografie und Essen.“ So fing alles an! Inzwischen bist du eine der bekanntesten deutschen Instagramerinnen. Hast du überhaupt noch Zeit für die Uni?

Natürlich bin ich momentan sehr viel unterwegs. Da bleibt wenig Zeit für die Uni… Ich werde mein BWL-Studium aber auf jeden Fall zu Ende führen. Momentan bin ich im 6. Semester. Dadurch, dass ich seit dem 5. Semester nur noch ein Teilzeitstudium absolviere, ist das machbar.

Kannst du dir vorstellen, dein Studium zu beenden und in der Richtung etwas zu machen? Oder orientierst du dich weiterhin im Bereich Mode?

Ich möchte mich natürlich weiterhin im Bereich Mode orientieren. Trotzdem möchte ich mein BWL-Studium vollenden. Das im Studium vermittelte theoretische Wissen ist genauso auch in der Modebranche anwendbar und zum Aufbau einer Selbstständigkeit sicher hilfreich.

 

Wie hast du deine Liebe zur Mode entdeckt?

Meine Mutter hat mich besonders geprägt. Sie war schon immer sehr modeaffin. Sie kauft die Vogue seitdem sie 24 Jahre alt ist. Das betont sie auch immer! Ich habe mich schon immer von ihrer klassischen Stilsicherheit inspirieren lassen. Trotzdem trägt sie auch in ihrem Alter noch Nike Airmax. Ich liebe ihren Stil!

Du hast Ende 2014 mit deinem Blog angefangen. Damals gab es schon jede Menge Modeblogs. Was wolltest du anders machen?

Ich habe einfach angefangen, meine Leser in mein Leben mitzunehmen und über meine Reisen und meinen Stil gebloggt. Ein guter Blog ist für mich ein persönlicher Blog, wenn du authentisch deine Persönlichkeit zeigst. Dann bist du automatisch anders als andere Blogger.

Wer hat dir bei den ersten Schritten geholfen?

Ich habe im Grunde genommen alles alleine begonnen. Natürlich waren meine Familie und Freunde schon immer eine große Hilfe. Ohne diesen Support würde das alles so nicht funktionieren.

Auf jeden Fall hattest du den richtigen Ansatz, denn bereits 2015 hast du den Bunte New Faces Award gewonnen. Was hat sich seitdem für dich verändert?

Viele Marken, PR-Agenturen und (Online-)Magazine sind durch den Award auf mich aufmerksam geworden. Das habe ich durch den Gewinn natürlich schon gemerkt.

Von wem oder wie hast du am meisten über diese Branche gelernt?

Man lernt am meisten von anderen Influencern und natürlich auch von den Markenverantwortlichen.

Die BILD hat in einem Artikel über dich und den Beruf des Modebloggers geschrieben: „Edle Marken tragen, für bekannte Designer arbeiten, um die Welt reisen – die Mode bietet absolute Traumjobs.“ Welche Vorurteile hörst du gegenüber Modebloggern immer wieder?

Oft hört man, dass das Bloggen gar keine wirkliche Arbeit wäre – nur Champagner trinken und auf Events rum hopsen. Das ist wirklich nicht der Fall. Bloggen bedeutet so viel mehr. Ich sitze oft bis nachts am Laptop, schreibe an meinen Posts, bearbeite Bilder, shoote bei Wind, Wetter und Kälte meine Outfits, beantworte Mails usw.

Ein großer Teil deiner Beiträge drehen sich um das Thema Sport. Wieso sind dir Beiträge über Fitness wichtig bzw. wo siehst du den Link zur Mode?

Ich bin mit Sport aufgewachsen. Ich habe 14 Jahre lang Tennis gespielt, Ballett getanzt, Fußball gespielt und habe Leichtathletik gemacht. Leider hat irgendwann die Zeit für den Mannschaftssport nicht mehr gereicht. Also habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet.

Auch der Sport im Gym macht mir total Spaß! Ich mag Kurse sehr gerne – besonders Spinning!

Fitness ist ein Teil meines Lebens. Daher schreibe ich natürlich auch darüber. Ich denke Sport ist ein super Ausgleich. Auch im Bereich Mode kann die Fitnesskleidung absolut mithalten. Ich finde beispielsweise die Stella Mccartney x Adidas Kollektion super cool und stylisch.

Das von den Medien, Blogs und Instagram transportierte Körperideal ist heftig umstritten. Stichwort: „Thigh Gap“. Wie ist deine Meinung zu dem Thema und welche Botschaft möchtest du auf Caro Daur vermitteln?

Ich denke, dass es kein Ideal gibt. Jeder soll so sein, wie er sich wohl fühlt!

Wie schaffst du es bei diesem Job regelmäßige Sporteinheiten einzulegen?

Es ist eine Frage, wie man Prioritäten setzt. Man schafft es immer, sich mindestens 30 Minuten Zeit zu nehmen. Irgendwann ist es ein Rhythmus!

Wie kann man sich also deinen Arbeitsalltag vorstellen? Du stammst ja aus Seevetal bei Hamburg. Wohnst du immer noch bei deinen Eltern?

Es gibt momentan keinen richtigen Alltag in meinem Leben. Entweder reise ich, bin in der Uni oder shoote oder treffe Freunde, PR-Agenturen etc. Ich wohne noch zu Hause und bin damit auch super glücklich. Ich verbringe sehr gern viel Zeit mit meiner Familie.

Welche Pläne hegst du für die Zukunft, was deine Karriere betrifft?

Ich lebe momentan meinen Traum. Ich liebe, was ich tue und mein Ziel ist es einfach nur, dass ich weiterhin genau DAS machen darf. Ich möchte meinen Blog auf jeden Fall noch weiterentwickeln – sowohl vom Layout, als auch vom Inhalt und den Fotos. Das wäre mein Ziel für die nächsten Monate.

Gibt es Menschen, die dich bei deinem Job unterstützen?

Ja klar. Meine Familie und Freunde helfen mir sehr!

Wer ist für dein Management zuständig?

Mein Management übernehme ich aber vollkommen alleine. Daher kann es manchmal ganz schön stressig werden…

Nach welchen Gesichtspunkten wählst du Kooperationen aus?

Ich wähle Kooperationen sehr gewählt aus. Ich möchte mich immer mit dem jeweiligen Produkt bzw. Kunde identifizieren können.

Man sieht dich oft auch mit anderen bekannten Namen der Branche auf einem Foto: Stefanie Giesinger, Nova Lana Love, Nina Suess oder Lena von Blogger Bazaar. Wie echt sind diese Freundschaften?

Diese Freundschaften haben sich über eine längere Zeit entwickelt. Mittlerweile habe ich sie sehr ins Herz geschlossen. Es ist ja normal, dass man im Arbeitsumfeld Freunde hat. So ist es bei uns Bloggern auch. Ich bin wirklich dankbar, dass ich durch meinen Beruf so viele tolle Persönlichkeiten kennenlernen durfte.

 

Wie gehst du mit negativen Kommentaren von Lesern um?

Ich bin schon sensibel und nehme Kommentare ernst. Mit der Zeit habe ich aber auch gelernt, diese nicht mehr so persönlich zu nehmen. Allgemein habe ich aber wirklich sehr liebe Leser, die nichts „Böses“ schreiben. Für konstruktive Kritik bin ich aber sehr dankbar.

Wenn du auf die letzten zwei Jahre zurückblickst: Was waren da die High- und auch Lowlights?

Mein absolutes Highlight war auf jeden Fall das Coachella 2016! Wir waren so eine coole Truppe und es hat so Spaß gemacht.

 

Wir sprechen auf Journelles viel darüber, was eigentlich passiert, wenn jeden Tag 20 neue, gut gemachte Modeblogs dazu kommen und vermutlich irgendwann die Blase platzt. Welche Gedanken gehen dir dazu durch den Kopf?

Ich bin gespannt, was in den nächsten Monaten passiert. Ich denke aber, dass der Markt noch nicht gesättigt ist und wir gemeinsam als große Community eine Menge auf die Beine stellen können. Inspirieren und inspirieren lassen!

Welches Modeblog oder Magazin ist deiner Meinung nach wegweisend?

Vogue, Instyle Grazia, aber auch Journelles und Blogger Bazaar finde ich super.

Instagram oder Snapchat – was bedienst du zurzeit lieber und warum?

Ich finde beides super!

Wie gut kennst du deine Zielgruppe, d.h. wer sind die Caro Daur Leser?

Von 13 bis 45 Jahren ist, denke ich, alles dabei. Gerade letztens wurde ich in der Stadt von einer Mutter angesprochen, die mir gesagt hat, wie cool sie das findet, was ich mache! Das freut mich immer total!

Welchen anderen Beruf könntest du dir vorstellen – nur für den Fall, dass es dein Blog eines Tages nicht mehr geben sollte oder du keine Lust mehr hast?

Gern im Marketing eines großen Unternehmens.

Vielen Dank für deine Zeit, liebe Caro!

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

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38 Antworten auf „Karriere-Interview: Caro Daur, Instagram-Star und Studentin“

Kannte die gar nicht und habe eben mal kurz in ihren Blog reingeklickt. „Bis jetzt habe ich immer eher einen Bogen um die Farbe gemacht. Ich war immer der Meinung, dass würde nicht so mit meiner blonden Haarfarbe harmonieren. Nun habe ich mich aber mal an den Eyecatcher „Gelb“ in Form von Accessoires herangetraut.“ Gah. Bin, glaube ich, zu alt für so etwas.

Das ist ja auch nicht ganz fair, sie ist ja auch wirklich noch sehr jung und spricht sicher eher Teenager und Anfang 20er an. Ich finde mich da auch nicht wieder, aber muss ich ja auch nicht.
Sie sieht auf jeden Fall aus wie ein Top-Model, man sieht, dass sie Sport liebt, Respekt! Mir gefällt, dass sie am Studium festhält – macht das auf jeden Fall zuende! – und anscheinend hat sie ja auch eine tolle Familie, die sie unterstützt (und schützt).

Du sprichst mir aus der Seele. Definitiv zähle ich mich mit 28 rein gar nicht in ihre Zielgruppe.

Ein Hoch auf universell-lesbare Blogs/online-Magazine ala Journells, TIJW & amazedmag…

„Gah. Bin, glaube ich, zu alt für so etwas.“ – Danke. Same. Mit 22. Ich las diesen Artikel und war am Ende eigentlich nur gespannt auf die Kommentare, ob wohl die andren auch so denken wie ich? Bin ein wenig erleichtert. Und wie es Carina auch schon sagte, Seiten wie Journelles mit einer eigenen Handschrift sind mir einfach Gold wert.

Ging mir genauso! Mit 23. Auch wenn ich manchmal bei den großen Blogs, die es Jahre gibt, und von Leuten geführt werden, die seit 10 Jahren dabei sind, denke: Huch, was ist das?!… nach dem Interview weiß man es auf jeden Fall sehr zu schätzen, dass es Journelles und einige andere gute Anlaufstellen gibt! Danke, dass es Euch alle gibt!

Das hat für mich leider wenig mit Inspiration und Individualität zu tun. Ein weiteres Mädel, dass in Chiara Ferragnis Fußstapfen tritt. Gähn. Nichtsdestotrotz habe ich Respekt davor, dass sie in so jungem Alter schon so erfolgreich ist! Vielleicht dauert es auch einfach noch ein Weilchen bis man ihre Handschrift erkennen kann ?

„Ich las diesen Artikel und war am Ende eigentlich nur gespannt auf die Kommentare, ob wohl die andren auch so denken wie ich? “ – das ging mir ganz genau so!
Hier wird vor allem wirklich die junge Zielgruppe bedient… Ich bin gespannt (etwas aengstlich) ob es hier in Zukunft immer mehr Interviews mit YouTubern und anderen „Newcomern“ geben wird, die sich selbst Influencer nennen. Fuer mich erschliesst sich leider ueberhaupt nicht, warum diese dann Awards gewinnen, Celebrity -Status haben und hochdotierte Werbedeals an Land ziehen. Aber nun gut, huebsch ist die Caro ja und sicher auch eine gute Geschaeftsfrau.
Fuer Journelles wuensche ich mir nur etwas mehr Menschen mit Charakter – ueber deren Werdegang lese ich wesentlich lieber.

Oberflächlich und komplett desinteressiert trifft es wohl am besten .Verfolgt man ihre Geschichten auf Snapchat wird schnell klar ,jede einzelne Vorlesung die sie ausnahmsweise mal in Hamburg wahrnehmen muss ist zu viel und wird herrlich kritisiert .
Zum modischen Verständnis lässt sich leider nur sagen ,dass sie von einer eigenen Handschrift weit entfernt ist und vielmehr aussieht wie aus dem letzen P&C Katalog entrissen.Liebes Journelles Team,bitte fokussiert euch wie wieder auf Frauen mit eigenem Stilempfinden und einer eigenen Geschichte.
Caro Daur ist hierbei lediglich ein hübsches jünges Mädchen was sich selber überschätzt .

Och nööö – ich les‘ Journelles eigentlich immer gern, genau weil ich da von dem ganzen DaurNovalanadingensSuessSamislimaniGiesinger-Gedöns verschont bleibe. Mit knapp 29 falle ich da weit aus der Zielgruppe und finde es gerade für jene, die wahrscheinlich überwiegend aus Zwölf- bis 18-Jährigen besteht, hochbedenklich, solche Inhalte zu konsumieren.

Aber: Du kennst sie alle! 😉 Und deshalb finden wir, dass es thematisch durchaus interessant ist. Wir machen so viele Karriere-Interviews aus den unterschiedlichsten Sparten und dazu passt Caro in jedem Fall. LG Jessie

Ich finde den Kommentar von Jessie zu dem Artikel berechtigt: Sie hat eine große Anzahl von Followern und dadruch, dass sie und ihre Gruppe von Mädels irgendwie omnipräsent scheinen, ist ein Interview gerechtfertigt.
Für mich persönlich ist ein Blog ein Online-Magazin, das interessante und durchdachte Texte liefert, die auch mal kritisch sind. Im Fall von Caro Daur ist das wohl eher ein Bilderbuch. Die Bilder sind schön anzuschauen, die Texte sind nicht erwähnenswert.
Ich folge ihr auch auf instagram, habe mich durch die Fotos bzw. Bildunterschriften aber nie dazu verleitet gefühlt, ihren Blog zu besuchen.
Bei so einer hohen Anzahl von Followern sollte man vielleicht darüber nachdenken, mehr Inhalt zu liefern – wie Jessie auf snapchat einige male betont hat: „Content ist King“.

Ich schließe mich (erleichtert, dass ich nicht alleine mit meiner Meinung dastehe) an,
sicher ein ausgesprochen hübsches Mädchen, aber sie spricht mich überhaupt nicht an, auch nicht, nachdem ich das Interview gelesen habe, das ich sehr belanglos fand.

Die Antworten sind wirklich, ähnlich wie bei einer Misswahl, total voraussehbar. Da fehlte nur noch eine Antwort mit „Weltfrieden“…

Sie ist bestimmt sehr nett und hat sich das alles erarbeitet. Aber für mich steckt da leider keine Individualität dahinter.

Muhahaha, Weltfrieden – ich schmeiß mich weg!!! Ansonsten bin ich im Grunde Deiner Meinung, Sophie, und die der anderen: Vor ihrer Geschäftstüchtigkeit zieh ich den Hut, die Fotos auf dem Blog sind hübsch (sehen allerdings aus wie die zig anderer Influencer). Ansonsten sind die Antworten im Interview arg belanglos und wischiwaschi – ähnlich wie die Texte auf ihrem Blog, von denen ich mal probeweise drei gelesen habe. Tut zwar keinem weh und der Erfolg sei ihr gegönnt. Aber von Inspiration oder Profil sehe ich da nix.

Eigentlich möchte ich im Netz immer nur positives Feedback dalassen, aber heute muss ich mal meinen Senf dazugeben. Ein Karriere Interview stelle ich mir irgendwie anders vor. Über 600K auf Instagram? Gähn.

Caro ist hübsch, keine Frage, aber ihr Blog ist alles andere als professionell. Die Fotos unscharf, die Outfits 08/15 und ihre Texte lassen mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Was Blogger und ihre Karrieren angeht, hat Deutschland weitaus mehr an Qualität und interessante Geschichten zu bieten. Schade, dass ihr auf den Trendzug aufspringt und über sie berichtet. Aber wahrscheinlich ist es für eure SEO gut, gell?

Meine Altersgruppe spricht sie mit Anfang 30 auch nicht an. Aber sie ist mit ihren jungen Jahren einen sehr beeindruckenden Weg gegangen. Mit der Zeit und den Jahren wird ihr Blog sicherlich noch eine individuellere Handschrift bekommen…

Hmm, ich sehe mich trotz meiner 19 Jahre auch nicht in ihrer Zielgruppe. Aber was, wenn sich die Zielgruppe nicht durch das Alter beschränkt? Wir, als Journelles und wohl überwiegend auch TIJW LeserInnen sind interessiert an persönlichen Texten, Meinungen und Diskussionen. Findet man nicht auf Caros Blog. Na und? Ist doch spannend, dass es noch andere erfolgreiche Konzepte gibt, die Menschen ansprechen. Auch wenn ich mit ihrem Blog herzlich wenig anfangen kann – das Karriere Interview hier finde ich weder belanglos noch uninspiriert.

Ich frage mich bei sehr hübschen und sehr jungen erfolgreichen Blogerinnen oft, ob da nicht manchmal dezent verschwiegen wird, dass sie (zumindest nebenher) als Model arbeiten, weil das dann vielleicht in den Augen vieler Leserinnen die „Blog-Leistung“ schmälern könnte?

(Denn die entsprechende Berufserfahrung, gute Kontakte und womöglich ein leichterer Zugang zu tollen Klamotten erleichtern es sicher, einen erfolgreichen Blog zu lancieren.)

Wichtig: Ich möchte

Huch, zu früh abgeschickt…

Wichtig: Kommentar war nicht als Angriff gemeint, sondern als interessiert-neugierige Überlegung meinerseits.

Ich finde einige Kommentare hier unmöglich. Schließlich geht es hier nicht um ihr Stilempfinden sondern, wie es in der Überschrift schon steht, um ein Karriere Interview. Jeder hat einen anderen Geschmack und das ist auch gut so. Caro ist innerhalb von kürzester Zeit eine der einflussreichsten Influencerinnen Deutschlands geworden und das ohne Manager und neben dem Studium mit 21 Jahren!! Diese Leistung ist bemerkenswert und mit Sicherheit nicht ein „Kleiderständer“-Job. Wir Mädels sollten doch viel mehr zusammenhalten und froh sein, dass wir in Deutschland mittlerweile so viele junge Unternehmerinnen haben die auch international viel Zuspruch finden.

Ja genau, aber wie sie wirklich dazu gekommen ist, vermeintlich ohne Kontakte eine der erfolgreichsten Influencerinnen Deutschlands zu werden, steht im KARRIERE-Interview leider nicht. Da hätte man sich als Interessierte andere bzw. tiefer gehende Fragen gewünscht. Ich liebe Alexas Schreib- und Interviewstil, aber solch ein Gespräch steht und fällt mit den Fragen – deshalb vielleicht auch mal diese hinterfragen, statt nur auf Caro einzudreschen.
PS: Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ihr Insta-Profil bis zum Schluss runterzuscrollen, und sie hat mit vielen Selfies, Hashtags wie #blonde #follow4follow und #like4like gearbeitet – was ja auch völlig ok ist, aber vielleicht auch, gerade zu Beginn, den steilen Aufstieg erklärt.

Das ist ein ganz normaler kommerzieller Blog. Und irgendwas scheint sie richtig zu machen, sonst hätte sie nicht die Anzahl von Klickern. Glückwunsch. Wie auch an alle anderen erfolgreichen Blogger.
Habs nur kurz überflogen, sie war in Coachella, trägt ne Chloé, wird von dem Otto-Shop gesponsert, trägt nen Acne-Jensen, war auf Malle, die Agentur von Jessie betont auch, dass sie viele tolle Influencer an der Hand hat…..so viel anders als hier ist das doch überhaupt nicht?
Aber da muss Frau auch erstmal hin kommen. Sie ist jünger.Und schreibt alleine, nicht wie hier mit Team. Als Karriere-Interview super.

Leider wird das Wort Influencer mittlerweile ja inflationär benutzt für jeden, der einen Instagram Account mit einer bestimmten Zahl von Followeren besitzt oder eben auf einem der anderen Social Media Kanäle viele Leser um sich scharrt. Und dabei muss ich mich fragen zu was mich diese Influencer denn beeinflussen sollen? Den selten ist eine der Marken oder Produkte, die ja auch überall simultan erscheinen, wirklich neu und inspirierend. Für mich zählen herausragende Persönlichkeiten, die dem Zeitgeist voraus sind, ihren eigenen Stil leben oder sich mit den gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit beschäftigen zu Influencern und nicht ein erfolgreicher Instagramer.
Das ist jetzt noch nicht mal Kritik an der hier vorgestellten, denn Caro ist wirklich wunderhübsch und das sie eben ehr Mädels in ihrem Alter anspricht ist auch klar. Es ist vielmehr eine Kritik an der grundsätzlichen Belanglosigkeit der meisten sogenannten Influencer.

Das sehe ich ähnlich. Viele der jungen Mädels mit vielen Followern kombinieren sich halt aus den Sachen, die gerade angesagt sind, hübsche, typgerechte Outfits zusammen. Klar: auch das muss man erstmal können, Stilsicherheit wird nicht jedem in die Wiege gelegt (mir persönlich leider überhaupt nicht).

Dennoch: originell, individuell oder gar richtungsweisend sieht anders aus.

Da muss ich dir echt recht geben. Vor allem weil man sich seine „Follower“ super easy kaufen kann?!

Auch dass die meisten Influencer so ähnlich sind finde ich ein kleines bisschen fragwürdig. Niemans springt aus der Reihe, alle laufen mit der Masse.

Mir fehlt auch den Mut etwas eigenes zu machen! Nicht immer das zu posten, was bei der Mehrheit „gut“ ankommt sondern einfach sein eigenes Ding zu machen. :/
Vor allem haben die sogenannten „Influencer“ echt die Möglichkeit die Welt ein bisschen besser zu machen und Ihre Reichweite für sinnvolle Projekte etc. einzusetzen. Das macht leider aber bisher niemand, bzw nur sehr wenige.

hm…ist sie nicht auch bei Cover PR? glaube nicht dass man das alles in so kurzer Zeit alleine schafft, wenn man keine Erfahrung in social media oder so was hat. Die meisten bloggen doch nur noch mit Strategie, alles passt zusammen und mit einer PR Agentur wird natürlich auch nochmal sehr gut gepuscht. naja und das mit einer großen Community kann ich auch nur bedingt annehmen…kleine Blogger werden da doch gar nicht gesehen und die großen Blogger bleiben ja unter sich, siehe hier, statt mal jemanden vorzustellen mit coolen Style/ Blog, gehts wieder um jemanden der 600K hat…nicht falsch verstehen, sie macht sehr viel für ihren Blog und das ist toll, aber auch wieder nur das gleiche…jemand, der vielleicht genau das anstrebt, aber bisher noch keinen Award gewonnen hat, aber mit Style überzeugt, fände ich da interessanter!

Ich finde gerade bei Caro (stellvertretend auch Novalanalove und wie sie alle heißen) im Vergleich zu Journelles wird die Thematik Klasse statt Masse deutlich hervorgehoben. Ein paar hübsche Outfitfotos aber kein kreativer Umgang mit Content, kein größeres Konzept. Aber ist wohl Zielgruppenfrage.

Naja, immerhin verkörpert sie ein gesundes und positives Welt- und Menschenbild an ihre Milliarden von Followern (vgl. mal wieder Novalanalove)

Ich freu mich schon auf das nächste Karriereinterview mit mehr Insights und Inspirationen!

Dass sie mit Kritik umgehen kann, bezweifle ich. Ich habe einmal auf Instagram eine kritische Frage zu einer ihrer zahlreichen Kooperationen gestellt. Diese war sachlich und keinesfalls so formuliert, als dass sie sich hätte davon angegriffen fühlen müssen. Binnen fünf Minuten wurde ich blockiert. Wenn sie dieses Vorgehen bei über 600k Followern durchhalten will, ist es nicht verwunderlich, dass sie so sportlich ist! 😉

So gut wie jedes Bild hat mit irgendeiner Kooperation zu tun, ein stumpfer Satz à la „so in love with my new dress from X #sponsored #happiestgirl“.. nee, diese „Influencer“-Welt ist echt nicht mein Ding. Keine Ausstrahlung, keine Message.. aber ist wohl gefragt zur Zeit. :/

[…] Bei Alexas Interview mit Caro Daur aus dieser Woche finde ich vor allem die Diskussion in den Kommentaren spannend – obwohl Caro zu den reichweitenstärksten Influencern Deutschlands zählt, bleiben die Reaktionen eine Frage der Zielgruppe. Zum Glück darf und soll es im Bloggerkosmos nach wie vor alles geben, von Instagramstars bis zu Independent-Onlinemagazinen – und man selbst entscheidet, was man für sich persönlich herauspickt. […]

Hm.
Mich hätten da die Anfänge mal wirklich konkret interessiert. Das scheint mir keine Sache zu sein, die sich jemand über Jahre hinweg allein aufgebaut hat, sondern hier scheinen meines Erachtens „Freunde und Familie“, also Beziehungen, wohl auch eine wichtige Rolle zu spielen. Kann mich aber auch täuschen und das Insta-Glück war ihr einfach hold.

Hab mich nach den aussagelosen 08/15- Antworten mal durch ihren Insta-Account geklickt. Wenig inspirierende Outfits, Bilder wirken wie ne Standard-Fotostrecke, irgendwie ohne Persönlichkeit. Ich kann nur für mich sprechen, aber ICH bleibe da nicht hängen.

Schöne Sache, mit Anfang 20 schon so viel unterwegs zu sein, aber im Grunde ist sie meines Erachtens hauptberuflich ein Werbeträger.
Zu einem Blogger, der mir nachhaltig im Kopf bleibt und dem ich auf allen Kanälen folgen möchte, gehört mehr dazu – wie bei dir z.B., Jessie! 🙂

Als 20-Jährige muss ich ja sagen, dass nicht alle in meinem Alter Instagram-Persönlichkeiten interessant finden. Viele, aber eben nicht alle. Ich finde interessante Biographien viel ansprechender. Und da kann die Protagonistin 18 oder 29 sein. In dem Fall ist es eine Geschichte, die wir zum wiederholten mal hören: Eine sehr attraktive junge Frau, die fotogen ist, sportlich aber gleichzeitig was für’n Kopf macht und studiert. Bestimmt ne super Person aber eben nichts besonders oder außergewöhnliches.

Interessant. Verdienen also viel Geld via Instagram und Blog quasi als IT-Girls ohne tieferen Markenkern. Aber sie studiert auch noch BWL. Da finde ich es fast schon lustig, dass das Impressum auf ihrem Blog abwahnwürdig ist.

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.