Journelles x Esprit Home: Homestory & Interview mit Mareike Münder

Wir freuen uns sehr: Zusammen mit Esprit Home stellen wir euch an dieser Stelle ab sofort die schönsten Homestories rund um den Globus vor. In den vergangenen Jahren wurden die Home-Kollektionen von Metropolen wir New York, London, Amsterdam oder Barcelona inspiriert, aber nun geht es hinaus in die Natur: Den Anfang der Serie macht unser

Wir freuen uns sehr: Zusammen mit Esprit Home stellen wir euch an dieser Stelle ab sofort die schönsten Homestories rund um den Globus vor. In den vergangenen Jahren wurden die Home-Kollektionen von Metropolen wir New York, London, Amsterdam oder Barcelona inspiriert, aber nun geht es hinaus in die Natur:

Den Anfang der Serie macht unser Hausbesuch bei Mareike Münder. Einige von euch werden sie als Gründerin des Hamburger Interior-Shops Liv bereits kennen. Außerdem betreibt sie das Papeterie-Manufaktur Papier Ahoi und hat sich vor kurzer Zeit mit ihrem zukünftigen Mann den Traum von einem Leben auf dem Land erfüllt – und zwar mit allem, was dazu gehört:

Eine alte Scheune umbauen, selber den Spinat fürs Baby im Garten anbauen und jeden Morgen die frische Landluft um die Nase wehen lassen! Das passt hervorragend zur „Lakeside“-Kollektion von Esprit Home, die inspiriert von der morgendlichen Frische eines verwunschenen Sees mit allem spielt, was Flora und Fauna im Frühling zu bieten haben – die Farben der duftigen Blüten in frischem Schilfgrün und Türkis sowie in exotischem Rosé, Orange und Violett spiegeln sich darin wider.

Wie man sich Mareikes Alltag zwischen Deich und Feldern vorstellen kann und wie die neue Umgebung ihren Einrichtungsstil verändert hat, erfahrt ihr in unserem Interview:

Ein Leben auf dem Land ist für viele ein Traum: Was bedeutet er für dich persönlich?

In erster Linie die Ruhe. Wir haben vorher in Hamburg-Eppendorf gelebt und dort das komplette Gegenteil gehabt. Wir fahren trotzdem noch fast jeden Tag in die Stadt, aber das Landleben ist der totale Kontrast zu dem hektischen Berufsleben. Man braucht 40 Minuten in die Stadt, aber hier müssen wir nie einen Parkplatz suchen!

Du lebst ja direkt am Deich. Warum ausgerechnet diese Nähe zum Wasser? Was fasziniert dich daran?

Ich komme aus dem Sauerland. Als Kinder sind wir in den Ferien immer ans Meer oder Wasser gefahren – wahrscheinlich ist deshalb Hamburg meine Wahlheimat geworden. Dass auf dem elterlichen Hof meines Freundes zufällig noch eine alte Scheune stand, war reiner Zufall. Am Deich ist es so schön überschaubar: Erst kommt das Ortseingangsschild, dann drei Häuser und dann das Ortsausgangsschild. Außerdem haben wir einen Hund, der gerne schwimmen geht. Die Elbe liegt direkt vor der Tür, wir müssen nicht mehr hinfahren oder laufen.

Hast du dir das Leben so vorgestellt?

Jetzt ist es genau so, wie ich es mir vorgestellt habe – eigentlich sogar noch ein bisschen schöner! Ich bin selbst kein Großstadtkind und wusste, dass wenn ich eines Tages Kinder habe, dort leben möchte, wo ich nicht dauernd „Vorsicht, da kommt ein Auto!“ sagen muss.

Was nimmst du als erstes wahr, wenn du morgens das Haus verlässt?

Diese frische Landluft! Das merkt man schon, wenn man von der Autobahn runter kommt und das Fenster aufmacht. Es riecht ganz anders als in der Stadt.

Wann war der Punkt, an dem du dich bewusst für ein Leben in der Natur entschieden hast? Gab es einen bestimmten Auslöser?

Wir haben eigentlich sehr schön gewohnt, sehr grün am Isebekkanal und direkt am Wasser. Es waren nur fünf Minuten zur Arbeit, aber als das Thema Familienplanung immer häufiger zur Sprache kam, habe ich gemerkt, dass ich gerne wieder so leben möchte, wie ich früher als Kind gelebt habe.

Was macht dich täglich glücklich, dieses Leben zu führen?

Das schönste ist der Ausblick morgens auf die Felder, wenn mein Freund mit dem Hund unterwegs ist. Dem Tier tut das Landleben auch gut: Maja hat ein ganz anderes Fell und ist viel mehr draußen als früher.

Wie hat das Leben auf dem Land dich verändert? Gibt es Werte, die dir seitdem bewusster sind oder gibt es Dinge, für die du dir bewusster Zeit nimmst?

Ich bin viel ruhiger und entspannter geworden. Wenn man in der Stadt lebt, geht man immer noch mal kurz da hin oder muss hier und dort noch etwas erledigen. Bei uns gibt es noch nicht mal einen Bäcker um die Ecke. Wenn wir zuhause sind, dann herrscht einfach Ruhe und das macht mich tatsächlich entspannter. Außerdem haben wir jetzt einen Garten. Anfangs wollten wir ganz romantisch selbst den Spinat für unser Kind anbauen – das ganze Gemüse ist jetzt allerdings einen Meter hoch gewachsen, weil wir noch keine Zeit hatten es zu ernten. Letztes Jahr hatten wir viele Kürbisse, die wir alle gegessen haben. So versorgt sich die ganze Nachbarschaft selbstangebauten Gemüse: Die Uroma baut Gurken und Tomaten an, der Nachbar schenkt Kohlrabi, der andere Kartoffeln.

Wendebettwäsche Maci

 

Was vermisst du aus der Stadt?

Nichts! Ich würde dieses Leben gegen nichts mehr auf der Welt eintauschen. Man kann nicht so leben wie hier und nur fünf Minuten Arbeitsweg zu einem super gut bezahlten Job haben. Die 30 bis 40 Minuten Fahrt in die Stadt nutze ich zum Telefonieren und Arbeiten.

Vermisst du nicht mal morgens deinen Coffee To Go?

Wir haben sowohl im Laden als auch mittlerweile zuhause eine vernünftige Siebträgermaschine. Also nein: Ich vermisse wirklich nichts!

Was war stilprägend für die Einrichtung eures neuen Hauses? Spielt die Liebe zur Natur dabei eine Rolle?

Unsere Eichrichtung in dem neuen Haus ist das komplette Gegenteil zu dem, was wir 15 Jahre lang in der Stadt hatten: Es gibt keine alten Holzdielen, keinen Stuck und auch keine Flohmarktfunde. Wir haben fast alle Sachen aus der alten Wohnung verkauft und wohnen jetzt ganz clean. Ich mag den skandinavischen Einrichtungsstil und habe auch ein paar Designklassiker, die mir schon immer gefallen haben. Statt Vasen mag ich jetzt Weckgläser viel lieber!

 Offene Wohnküche. Hier gibt es die Kissen mit Digitalprint.

Wie lange hat die Renovierung der Scheune gedauert und was war dabei die größte Herausforderung?

Alles, was ich haben wollte, so wie die Betontreppe, habe ich vorher aufgemalt und den Handwerkern erklärt. Es gab zwei Bauabschnitte, insgesamt hat der Umbau sieben Monate gedauert. Der große Vorteil war, dass alle Handwerker aus dem Dorf schon einmal auf dem Hof gearbeitet haben und meine Schwiegereltern in spe sich untereinander kennen. Da wird Hand in Hand gewerkelt und jeder kommt pünktlich – nur deswegen ist das Haus so schnell fertig geworden. Es war ein riesiger Spaß! Nur einmal kam der Bau ins Stoppen, als zwei Tage, bevor die Küche geliefert werden sollte, der falsche Fußboden kam. Aber da haben die Männer alle in die Hände gespuckt! Immerhin war ich damals im neunten Monat schwanger.

 

Wie stark ist dein Do-it-yourself Talent ausgeprägt und was machst du gerne selber?

Bei Do-it-yourself bin ich leider raus. Ich freue mich darauf, eines Tages mit meiner Tochter Kastanienschweine zu bauen und eine Wimpelkette würde ich auch noch hinbekommen. Wir bereiten gerade unsere Hochzeit vor und ich bewundere Menschen, die sonntags hinsetzen und etwas basteln. Mir fehlt im Moment leider die Zeit dazu.

 

Was ist dein Lieblingsort in deinem Zuhause? 

Zum einen der große Tisch im Wohnzimmer mit Blick nach draußen, an dem wir essen und arbeiten. Zu anderen die Decke meine Tochter, die so gross ist, dass mein Freund und ich auch noch darauf liegen können.

Hast du Lieblingsmöbelstücke, an denen du besonders hängst? 

Ich habe alles gerne. Mein Freund und ich haben alles zusammen ausgesucht, deshalb sind beides „wir“. Die Küche haben wir in nur 15 Minuten gefunden. Einzig und allein für das bodentiefe Fenster an der Betontreppe musste ich kämpfen. Aber ich wollte viel Licht!

Was sind im Moment deine 3 liebsten Deko-Gegenstände?

Vasen von Ferm Living, die Decke in der schönen Flamingofarbe und ein Holzruder aus Finnland, das von Hand bemalt wurde. Andere Leute kaufen sich Kunst, wir ein Ruder.

Woher kommt deine Liebe zu Grau?

Grau ist eine schöne Farbe, zu der viel passt. An anderen Farben sehe ich mich schnell satt. Ich liebe Weiß, Schwarz und Grau und tausche lieber schnell Kissen und Vasen in pastelligen Farben aus.

Kissenhüllen in Petrol, Lime und Türkis – Farbverläufe wie aus dem Malkasten eines Bergsees!

Flamingofarbenes Kissen und die dazugehörige Decke aus einem Baumwollmix

 

Was ist der Bestsellers deines Papier-Labels „Papier Ahoi“?

Die Postkarte „Du bist toll“. Das Design ist ganz schlicht: weiße Karte, schwarze Schrift und ein kleines Herz. Ich habe das irgendwann mal zu meinem Freund gesagt. So sind viele der über 40 Postkarten-Motive entstanden, zum Beispiel auch „Du fehlst“.

Warum verschickst du im Zeitalter von Emails gerne handgeschriebene Post?

Als ich nach Hamburg gezogen bin, habe ich eines Tages Post von meinem Opa bekommen. Der ganze Briefkasten war voll mit Rechnungen, Zeitungsabonnements und Werbung  – dazwischen lag eine klassische Ansichtskarte aus dem Sauerland mit fünf Fotos. Ich habe mich so gefreut! Eine Postkarte kostet nicht viel, es zählt die Mühe, die sich der Absender gemacht hat. Daraufhin habe ich die ersten Postkarten entworfen und sie an meine Freunde verschenkt. Inzwischen führen über 300 Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz „Papier Ahoi“.

Deine Top3-Einrichtungsadressen? 

Liv in Hamburg, 3 Zimmer Küche Bad in Essen oder Kauf’ dich glücklich. Ich kaufe auch gerne in Museumsshops und liebe Blumenläden.

Hast Du favorisierte Materialien oder Farben, mit denen Du Dich gerne umgibst?

Ich liebe Baumwolle und Wolle. Auf der Esprit Home Kollektion gibt es eine Decke und die Kissen, die gut in unsere Sofa-Welt passen. Außerdem ein Badezimmerteppich, der gut zu unserem grauen Badezimmer und dem neonkorallefarbenen Schrank passt. Unser Esstisch ist mit Linoleum beschichtet – wie früher in der Schule!

 Wendebadezimmerteppich Kaleidoskop

Flamingofarbenes Kissen und die dazugehörige Decke aus einem Baumwollmix

 

Vielen Dank für das Interview! 

Hier geht es zur gesamten Lakeside Kollektion im Onlineshop.

Noch mehr Bilder seht ihr in der Galerie:

 

– In Kooperation mit Esprit Home –

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

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4 Antworten auf „Journelles x Esprit Home: Homestory & Interview mit Mareike Münder“

…kommt wieder, die Sehnsucht nach dem Stadtleben. Jungen und älteren Leuten gibt die Stadt mehr. Die mit Kindern, also in der Mitte, profitieren vom Landleben…

Meine Erfahrung: Das Leben auf dem Land oder im Vorort ist mit (jüngeren) Kindern toll, wenn man das Glück hat, sich entsprechend logistisch aufstellen zu können. Wir konnten das auf Dauer leider nicht und haben das Landleben im letzten Jahr wieder aufgegeben, vor der Einschulung unserer Ältesten. Solange ich nur halbtags gearbeitet und die Kids klein waren, war das Landleben (wenn man den Vorort Sülldorf/HH denn als Land bezeichnen will) eine schöne Sache!

PS. Mit ein paar Minuten Abstand denke ich, dass ich erklären sollte, was ich meine.Vom alten Zuhause zu meinem Büro fuhr ich vom ländlich-vorstädtischen Idyll bei gutem Verkehr (zb mittags) freundliche Minuten, bei Berufsverkehr waren es schon mal 50. Da ich morgens die Kinder zur Kita bringen musste, die nicht direkt auf dem Arbeitsweg lag, musste ich morgens 70 Minuten einplanen. Mein Mann hatte zwar einen kürzeren Weg zur Arbeit, und ist SBahn gefahren, muss aber schon vor 8 da sein, daher blieb der Kindertransport stets bei mir hängen. Pro Woche habe ich mindestens zehn Stunden im Auto verbracht. Dazu kamen nachmittägliche Fahrten zu Kindergartenfreunden, die leider alle nicht ums Eck lebten. Unsere nette Wohnstraße hatte zwar eine Schafsweide ums Eck, aber keine gleichaltrigen Kinder in der Nachbarschaft. Jede Verabredung war also mit Fahrerei verbunden.

Das haben wir 5 Jahre lang praktiziert, dann haben wir beschlossen, dass das Autofahren zu sehr auf unsere Lebensqualität geht und sind wieder in unser altes Stadtviertel gezogen. Jetzt liegt die Kita keine 10 Gehminuten entfernt, ebenso die Grundschule, in die meine Tochter bald eingeschult wird. Ins Büro radle ich unter einer Viertelstunde und in unserem Viertel gibt es zig Spielplätze und viele Kinder. Ich muss also nicht mehr Mama-Taxi spielen, wenn die Kids sich verabreden wollen.

Wir haben jetzt einen Schrebergarten mit Schlafmöglichkeit, der eine halbe Stunde entfernt liegt. Dorthin zieht es uns, wenn wir den alten Garten vermissen.
Statt 10 Stunden/Woche im Auto sitze ich jetzt 30 Minuten pro Tag auf dem Rad, das Auto ist abgeschafft. Dadurch sparen wir ein paar hundert Euro im Monat, die wir bewusst in die teurere Miete für die Stadtwohnung stecken – mit gutem Gefühl! Bin gespannt, ob die nette Mareike aus dieser Homestory in ein paar Jahren noch happy mit dem Modell ist. Das Haus ist toll und entschädigt sicher für vieles!

Ein wunderschönes Haus … Dort könnte ich mich auch wohlfühlen! Um ein wenig Stimmung zu uns zu holen – woher sind denn die 3Laterbfb auf dem Balkon? Könnte man das heraus finden? Lieben Gruss!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.