Gesprächsstoff: Instagram Stories versus Snapchat

Und plötzlich war da Instagram Stories: Ruhestörung im Urlaub, Aufregung über das vermeintliche Plagiat, das Ende von Snapchat? Dass unser Gesprächsstoff „Ist Instagram tot?“ im März so flott an Aktualität verlieren würde, hätte ich ehrlicherweise nicht gedacht, denn die Karten wurden soeben neu gemischt. Mit der Erweiterung um die Live-Videofunktion, die 24 Stunden abrufbar ist,

Und plötzlich war da Instagram Stories: Ruhestörung im Urlaub, Aufregung über das vermeintliche Plagiat, das Ende von Snapchat? Dass unser Gesprächsstoff „Ist Instagram tot?“ im März so flott an Aktualität verlieren würde, hätte ich ehrlicherweise nicht gedacht, denn die Karten wurden soeben neu gemischt.

Mit der Erweiterung um die Live-Videofunktion, die 24 Stunden abrufbar ist, hat Snapchat gehörige Konkurrenz bekommen – oder vielleicht auch nicht? Im heutigen Gesprächsstoff besprechen wir im Team Journelles die Neuerung und sind vor allem auf eure Meinungen gespannt!

Ari: Also ich habe es zwar erst vor zwei Tagen getestet, da ich vorher noch im wifi-freien Urlaub war, aber finde es jetzt schon super. Habe direkt mal Snapchat gelöscht. Upsi. Denn damit bin ich irgendwie nicht so recht warm geworden. Das war nur noch eine App mehr, die Zeit gekostet hat und ich war immer zu faul, die ganzen Namen der Leute, die mich interessiert haben, zu suchen. Da wird es mir doch jetzt viel einfacher gemacht. Außerdem werde ich dann dort vielleicht wieder mehr Schnappschüsse posten, die ich so in letzter Zeit nicht mehr in meinem Feed gepostet hätte…

Tine: Man sich jetzt natürlich darüber aufregen, dass Instagram die Snapchat-Idee geklaut hat. Andererseits war es nur eine Frage der Zeit und ich begrüsse das. Ich würde mir sogar eine „App für alles“ wünschen und ich denke, dass auch das nur noch eine Frage der Zeit ist. Denn mal ehrlich: hat ernsthaft jemand die Zeit, sich den ganzen Quatsch auf allen Kanälen anzuschauen? Ich hatte eine kurze Phase der Snapchat-Begeisterung, weil man endlich die Stimme zum Gesicht hörte und das Gefühl hatte, mehr von der jeweiligen Person kennenzulernen. Inzwischen geht es mir ähnlich wie Ari, ich habe weder Zeit noch Lust, mir fünf Minuten lang das Geplapper einer mir fremden Person anzuhören. Die schenke ich lieber meinen Freunden.

Jessie: Ich denke auch, dass sich die Aufregung über die offensichtliche Kopie schnell legen und die Vorteile der „All in 1“-App irgendwann ein Totschlagargument sein könnten.

Für mich sprechen jedoch zwei Punkte gegen Stories und für Snapchat: Ich möchte gern auswählen, wem ich im Videoformat folge und da Instagram Stories alle Inhalte anzeigt, ist es schwieriger, die für mich passenden Accounts zu suchen. Die Snap-Listenansicht ist effizienter und übersichtlicher.

Zum anderen sind die Filter und Möglichkeiten auf Snapchat weitaus grösser und ich mag den direkten Kontakt mit anderen Snappern. Instagram Stories hakt noch, ist nicht so schnell und hübsch – und es fehlt der absolute Mehrwert gegenüber Snapchat, sowohl für den Nutzer als auch den Zuschauer.

Tine: Da ich das Videoformat dennoch grundsätzlich interessant finde, bin ich über die herrlich unaufdringliche Lösung sehr erleichtert, die Instagram mit dieser kleinen, dezenten Stories-Leiste gefunden hat. Man kann sie nämlich so schön ignorieren, sie stresst mich, im Gegensatz zu Snapchat überhaupt nicht.

Ari: Dito. Und eine App für alles wäre ganz groß!

Alexa: Geht mir auch so. Bei Snapchat war ich vielleicht 2x in meinem Leben drauf und habe den Hype nie kapiert. Heute habe ich ein paar der Instagram-Stories reingeschaut. Alles in einer App zu sehen finde ich auch viel praktischer und klar, wollen die sich bei Instagram nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. An sich finde ich die Idee auch gut, dass die durchgestylten Insta-Accounts so noch einen persönlichen Touch bekommen. Aber vom Hocker reißen tut mich das nicht, was ich da sehe.

Jessie: Meine Snapchat-Aktivität habe ich im Urlaub komplett eingestellt und ich komme nun schwer wieder rein. Ein paar Bilder auf Insta Stories zu veröffentlichen schien mir leichter, aber auch wahlloser. Reichweitentechnisch ist Instagram Stories im Vorteil – im Nu hatte ich dieselbe Zuschauerzahl der Stories wie bei Snapchat erreicht. Und die Snap-Reichweite baue ich mir seit Ende 2015 mühsam auf.

Wenn ihr nun alle nicht mehr bei Snapchat seid, frage ich mich natürlich: Bin ich da noch richtig? Guckt ihr schon jetzt lieber bei Insta Stories rein?

Kerstin:
Ich schaue immer noch in Snapchat nach neuen Stories, benutze aber mit meinem eigenen Kanal nur noch Instagram Stories. Da ich Social media als Marketing-Werkzeug für meinen Store Hayashi beruflich nutze, macht es mir Instagram nun sehr leicht. Meine Kundin ist hauptsächlich auf Instagram und kaum auf Snapchat zu finden. Das liegt besonders am Alter. Snapchat ist doch eher jünger und ich erreiche meine Zielgruppe nur bedingt. Auf Instagram kann ich alles toll vereinen: ich mache einen Outfit-Post und kann bei Instagram Stories mal eben schnell durch den Store führen und die Neuigkeiten zeigen und kommentieren. Ein Geschenk für mich! Privat mag ich beides Snapchat und Insta Stories. Ich habe noch das Gefühl, dass mir bei Instgram viele Geschichten durch die Lappen gehen, bei Snapchat hat eine etwas bessere Übersicht, aber das kann auch an der Gewöhnung liegen. Toll finde ich, dass ich bei Instagram viele Stories zufällig sehe. Bei Snapchat war das Neuentdecken von Accounts zu schwierig.

Zudem ist wie, wie du sagtest, Jessie, die Reichweite bei Instagram viel höher. Ich hatte bei Snapchat immer das Gefühl, kaum jemand guckt zu. Bei Instagram Stories habe ich sehr viel Feedback. Das gefällt mir.

Jessie: Absolut nachvollziehbar! Ich fürchte aber, ich muss mich auf eine der beiden Apps fokussieren – denn beides funktioniert rein zeitlich betrachtet nicht nebenher. Entweder Snapchat. Oder Instagram Stories.

Kerstin:
Auf längere Sicht (meint in ein paar Wochen) denke ich, wird Snapchat eine Wüste sein. Ich werde mich nur noch auf Instagram konzentrieren. Ich gucke Snapchat nur noch aus Interesse an manchen privaten Kontakten, die dort noch posten. Memo an diejenigen: Schluss damit, dann kann ich meine App auch endlich löschen!

Jessie: Unsere Perspektiven sind natürlich eng an unsere Jobs geknüpft – daher interessiert uns jetzt brennend: Was nutzt ihr? Wo geht die Reise hin: Snapchat oder Insta Stories??

Von Jessie

Ich bin Jessie Weiß, 32 Jahre jung, lebe verheiratet in Berlin, bin Mama von Levi (1), schwanger mit dem zweiten Kind sowie Gründerin von Journelles. Ich liebe Phoebe Philo, Stella McCartney und Isabel Marant, kann aus anatomischen Gründen nicht auf hohen Schuhen laufen, habe einen Céline-Taschentick, tanze und höre leidenschaftlich gern Hip Hop, kann mir selten Ironie verkneifen, leider immer noch kein Französisch sprechen, obwohl ich Paris für die schönste Modestadt der Welt halte, gucke am liebsten Jimmy Fallon, Jan Böhmermann, Game of Thrones oder entspanne beim Serienmarathon auf Netflix, bin ein kleiner Workaholic mit Multitaskingtalent, professionelle Instagram-Durchscrollerin, in jeder Lebenslage tollpatschig, habe ein Faible für skandinavisches Interior und einen Kissen-Tick, bin groß im Wellness machen und wäre daher noch lieber professionelle Hoteltesterin. Mode ist meine grosse Liebe, aber meine Kohle investiere ich eher in Reisen und Essen – und neuerdings fast ausschliesslich in mein Kind.

Als alter Bloghase – 2007 habe ich LesMads mitbegründet – ging im Oktober 2012 mein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich habe mich mit "Journelles" selbstständig gemacht. Das Blogazine ist mein digitales Zuhause, News-Plattform, Modetagebuch und tägliche Anlaufstelle für spannenden Content rund um die Themengebiete Interior, Reisen, Beauty und sowohl High Fashion als auch Contemporary Labels und Highstreetmode.

Nebenbei habe ich die Modesendung It's Fashion auf EinsPlus von der ARD moderiert, berate Firmen im Social-Media-Bereich, halte Vorträge und reise um die Welt, um euch täglich den schönsten Content zu präsentieren. Im Juni 2015 habe ich mein eigenes Modelabel JOUUR. gegründet.

2016 ist mein Sohn Levi auf die Welt gekommen. Baby-Themen werden seither auf Mini Journelles behandelt und das nun auch wieder intensiver, da unser zweites Kind unterwegs ist.

Journelles ist inzwischen gewachsen: Wir sind ein sechsköpfiges Redaktionsteam im Berliner Prenzlauer Berg und haben im Sommer 2018 unseren ersten temporären Concept-Store, den Journelles Marché, eröffnet.

Mein Credo: Mode muss Spaß machen, auf Augenhöhe funktionieren und sollte sich nicht so ernst nehmen.

Mehr über mich findet ihr im Presse-Bereich, auf Instagram und ab und an auf YouTube. Subscribe!

Aktuelles Presse-Feature:

VOGUE.DE: "Influencer im Portrait: Jessica Weiß - Alles, nur kein Stillstand"

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13 Antworten auf „Gesprächsstoff: Instagram Stories versus Snapchat“

Meine erste Reaktion auf InstaStories war „nein bitte, ich kann nicht auch noch all diesen Quatsch anschauen!“ Schon auf Snapchat hatte ich nach wenigen Tagen den Overkill und sagte – wie Tine – „ich habe weder Zeit noch Lust, mir fünf Minuten lang das Geplapper einer mir fremden Person anzuhören“ – auch nicht das von euch, sorry 🙂 Aber auch das war – im Vergleich zum für mich definitiv spannenden Content hier und auf Instagram – einfach viel zu viel und zu lang und auch zu banal, und ich hab irgendwann nur noch entnervt weitergeskippt.

Die Filter in Snapchat sind sehr lustig und unterhaltsam. Aber die Inhalte sind mir in der Flut auf den alltäglichen Kanälen, die es eh schon zu bewältigen gibt, einfach zu überflüssig.

Bevor ich „The Circle“ gelesen habe, hätte ich mich auch noch nach „einer App für alles“ gesehnt und das bequem und cool gefunden. Aber jetzt kommt mir das ein bisschen unheimlich vor..

Vielleicht liegt es an meinem Alter (Anfang 30), aber mittlerweile mich nerven diese ganzen Filter auf Snapchat – vor allem der mit der Hundezunge :D. Wenn ich den sehe wische ich direkt weiter.
Auch ansonsten finde ich Snapchat eher unübersichtlich und nutze Insta Stories (sowohl passiv als auch aktiv) jetzt mehr.

Ich sehe die Vorteile von ‚all in one‘ natürlich und ich möchte auch nicht zwingend rummotzen.. aber irgendwie finde ich es dann doch ein wenig störend, dass ich da jetzt oben diesen neuen Balken habe. Wie ihr bereits erwähnt habt, finde ich an Snapchat ausserdem so praktisch, dass ich mir eben die Stories selber zusammenfügen kann – manchen folge ich gerne auf Insta, kann sie aber gesprochen einfach nicht gut ertragen. Das sollte man lösen können, dann wäre ich auch ganz schnell überzeugt – weniger ist ja bekanntlich mehr 🙂

Danke für den ehrlichen Beitrag. Snapchat habe ich über die vergangenen Wochen mehr und mehr aus dem Augenwinkel verloren. Die App langweilt mich zunehmend, die Stories sind einfach nicht spannend und ich fange mit meiner ohnehin schon begrenzten Zeit lieber sinnvolleres an. Instagram Stories finde ich eine nette Abwechslung, wenn gleich ich sie auch nicht nutze. Mein Herz schlägt einfach für schöne Bilder und ruhige Feeds – insights aus dem Leben interessieren mich bei den meisten einfach nicht.

LIebe Grüße,
Leonie

Ich finde die Sachlage ganz klar:
Stories ist elegant gelöst und verwässert meiner Ansicht nach den Rest der App gar nicht. Wenn ich möchte, kann ich oben in der Reihe auswählen, was ich sehen will. Wenn nicht, lass ich’s. Mir gefällt auch das „Umschlagen“ zwischen den einzelnen Geschichten. Kleinigkeit, aber sehr charmant. Nutzen tue ich das eh nie… deshalb sind mir Filter etc. egal, ich bin mir aber sicher, dass Instagram nachrüsten wird.

Snapchat, damit bin ich nie warm geworden. Die Bedienung ist der Horror, die Banner auch, und das Logo allein ist zum weglaufen… Aber vielleicht ist es wirklich eine Altersfrage. Nur: Muss man alles mitmachen, um up to date zu bleiben? Machen wir dann demnächst alle music.ally…?
Ich finde, Journelles gehört zum Instagram, da warst du Jessie eine der ersten und bist nun eine der stärksten. Das reicht doch 🙂

Liebe Jessie, du warst die erste, die ich auf Snapchat mal angeschaut hab und ich konnte damit nichts anfangen. Journelles hat für mich Relevanz, deine Snapchatbeiträge waren mir zu banal und selbstdarstellerisch. Das liegt nicht an dir, sondern an dem Format. Daher habe ich Snachchat nach ein paar Wochen wieder ignoriert. Auch haben mich die Teenie-haften Extras genervt.

Insta-Stories sind inhaltlich natürlich ähnlich banal, aber für mich fühlt sich die Sache dort irgendwie organischer an.

Also ich habe auch einen Blogpost darüber geschrieben, Pro und Contra sozusagen, und nutze im Moment beides, sowohl zum anschauen als auch aktiv. Und ja, ich habe bzw finde die Zeit dafür 😉
Aber auf Dauer wäre mir eine App natürlich lieber, als 2… Wird dann wahrscheinlich Insta sein 🙂
lg
Esra

Am Anfang fand ich die Snapchatstories noch sehr interessant und habe mir vieles angeschaut, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich die App seit Wochen nicht mehr geöffnet. Genau aus den genannten Gründen. Selbst nutze ich die App nie… Instagramstories hingegen nutze ich auch selbst aktiv, sofern etwas spannendes passiert 🙂 Und ich denke, dass sich die Benutzerfreundlichkeit etc. auch mit der Zeit noch verbessern wird. Ich bin auf jeden Fall für eine App, denn Zeit um mehrere Apps aktiv sowie inaktiv zu bedienen habe ich leider nicht.
Liebst Kathi

Ich nutze Snapchat jetzt gar nicht mehr, weil ich Instagram eh lieber mochte und jetzt beides zusammen habe. Ich muss nicht nach Leuten suchen und die Filter brauchte ich nicht wirklich.
Ich bin also klar ein Stories Verfechter und nutze es auch für meinen Blog.

Liebe Grüße
Claudine

Hallo, ich finde Snapchat ungleich besser und hoffe, dass es weiter von euch genutzt wird! Durch Instagram Stories bekomme ich plötzlich öde Geschichten von Leuten aufgebrummt, von denen ich lieber nur Bilder sehen möchte, z.B. von Tommyton, der sich über seine Pizza freut. Das nervt total!

Ich finde den Content auf Snapchat spannend, liegt natürlich aber auch an meinen Interessen. Den Schmink- und Modedamen zuzusehen ist manchmal was für mich (get ready with…), das 945 unpacking oder die immer gleichen Bloggerreisen mit Yachtbesuch spule ich dann vor. Wer sich, wie ich für Storytelling interessiert, kann ziemlich guten Content bei Snapchat erwarten (dann sind auch die Filter und Emojis sehr hilfreich). Selbiges gilt für Einblicke in den Alltag von Journalisten wie @dorktordab (btw: schade, dass Richard Gutjahr nicht mehr dabei ist). Macht der jetzt eigentlich Instastories? Außerdem reise ich gerne in andere Länder und das geht mit Snapchat hervorragend. War gerade mit @lulufalafel in Sizilien und @heimatPOTT ist für mich die Königin der StorytellerInnen. Instastories habe ich noch nicht probiert, vielleicht mache ich das, vielleicht nicht–muss ja aber auch meine Kohle nicht mit bloggen verdienen. Ich bin #teamsnapchat. Große Liebe!

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.