Gesprächsstoff: Was ist ein „Online Influencer“?

Vielleicht seid ihr über den Begriff auch schon gestolpert: Viele Modeblogger nennen sich plötzlich nicht mehr „Modeblogger, sondern „Online Influencer“. In den Agenturen ist ebenfalls verstärkt von „Influencern“ und „Charakteren“ die Rede. Einen eigenes Blog braucht man übrigens nicht, um Online Influencer zu sein. Ein hübscher Instagram-Account und lustige Videos auf Snapchat reichen. Zählt der

Vielleicht seid ihr über den Begriff auch schon gestolpert: Viele Modeblogger nennen sich plötzlich nicht mehr „Modeblogger, sondern „Online Influencer“. In den Agenturen ist ebenfalls verstärkt von „Influencern“ und „Charakteren“ die Rede.

Einen eigenes Blog braucht man übrigens nicht, um Online Influencer zu sein. Ein hübscher Instagram-Account und lustige Videos auf Snapchat reichen.

Zählt der redaktionelle Inhalt jetzt gar nicht mehr, sondern nur nur die schönen Bilder? Gilt also: Je mehr Follower, desto größer der Einfluss und damit die Relevanz einer Seite, auch wenn sie keinen richtigen Content bietet?

Wer ist die Zielgruppe dieser 500 K+ Mädels (und Jungs!)? Sind das wirklich Frauen wie wir zwischen 20 und 30 – oder alte Säcke, die auf ein neues Bikini-Fotos mit Schmollmund warten? Schließlich ist das Konzept „Sex sells“ längst auch in den Sozialen Medien angekommen.

„Momentan wird so viel Geld und Werbebudget in Instagram gesteckt, dabei kann man den Erfolg eines Bildes/einer Kampagne noch nicht einmal wirklich messen, denn nach wie vor kann man von Instagram aus nicht auf eine Website verlinken. Den Traffic bzw. auch die Verkäufe, die von einem Blog aus kommen, können klar gemessen und von der Marke ausgewertet werden“, schreibt Sarah von Josie loves in ihrem Artikel Wie Instagram die Blogs zerstört.

Interessant in diesem Zusammenhang auch dieser Artikel von Masha über Snapchat in diesem sie sagt: „Ich bin zu viel Blogger – und zu wenig Influencer. Für mich ist mein Blog mein Baby und mein Social Media benutze ich nur begleitend. Und mittlerweile frage ich mich, ob dieses Konzept nicht längst überholt ist. Ob ich nicht doch weniger Arbeit in meinen Blog und mehr Arbeit in mein Social Media stecken sollte.“

Wie bewerten wir uns eigenes Verhalten auf Instagram und Snapchat? Von wem lasst wir uns „beeinflussen“ – oder sind wir gegen die Dauerbeschallung der Chanel-Boy-Bag-Malediven-Coachella-Gucci-Mules-Fotos immun und braten uns unsere Trends lieber selber? Bei welchen Bildern empfinden wir einen sofortigen Kauf-Impuls oder googeln nach der Website?

Ein neuer Gesprächsstoff für Team Journelles. Los geht’s:

Alexa: Ich finde, das klingt schon mal ziemlich bescheuert: „Ich bin Online Influencer“. Würdest du das jemals von dir behaupten, Jessie?

Jessie: Natürlich gibt es viele Arten, ein Online-Influencer zu sein und vieles davon hat absolut seine Berechtigung. Die Frage ist doch eher: Wer entscheidet, wann man ein Online-Influencer ist? Und was soll uns das genau sagen? Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, mir diesen Titel einzuverleiben, obwohl Journelles sicher ein meinungsmachendes Medium ist und wir, nicht zuletzt durch trackbare Links und die Presse über uns wissen, ob wir mit bestimmten Themen, Interviews oder Shopping-Anregungen einen gewissen Einfluss verbreiten.

Der Begriff wird inflationär und ohne Maßstab benutzt – früher Modeblogger, heute Online Influencer. Ich finde das größenwahnsinnig und muss leider allen Leuten entfolgen, die sich so was auf die Fahne schreiben.

Linda Tol ist ein gutes Beispiel, denn sobald man sie im echten Leben agieren oder posieren gesehen hat, kann man eine solche Begrifflichkeit erst recht nicht nachvollziehen. Da sind für mich persönlich Babytier-Accounts inspirierender.

Kerstin: Da hast du Recht Jessie. Ach, und ich liebe Babytier-Accounts.

Tine: Word. Kennt ihr World of Labs? Achtung, man möchte danach unbedingt einen Labrador.

Alexa: Ihr kommt vom Thema ab! Also, ich würde dich schon als Infuencer sehen, Jessie. Wenn du ein schönes Foto postest will ich auch immer wissen, wo du da bist und was du trägst. Aber wenn man sich selber so nennt ist es ein bisschen peinlich. Vor allem ist ja weder Journalist, noch Blogger geschweige denn Online Influencer eine geschützte Berufsbezeichnung.

Jeder Depp kann sich „Modeblogger“ nennen. Vielleicht wollen sich Linda Tol & Co. auch bewusst von der Masse abheben, in dem sie sich „Online Influencer“ nennen. Quasi Elite-Blogger, die wirklich in der Front Row sitzen dürfen und nicht nur vor der Tür Streetstyles machen.

Ari: Oh Gott, ich weiß ja nicht mal wer Linda Tol ist. Nachdem ich sie gegoogelt habe, sieht das für mich aber nach dem typischen durch kuratierten 08/15 Account aus, den man heute so haben muss, um vermeintlich erfolgreich zu sein. Solchen Accounts folge ich aber nicht mehr bewusst, denn da fühle ich mich als Mama von bald zwei Kindern so gar nicht inspiriert.

Kerstin: Ich finde, es gibt viele Arten ein Online Influencer zu sein. Dabei finde ich es nicht verwerflich keinen Blog zu haben. Ich würde es von außen betrachtet eher als verschiedene Businesskonzepte betrachten, einen Blog zu pflegen oder nur auf Bilder zu setzen wie beispielsweise bei einem starken Instagram-Account.

Inhalte in einen Blog zu bringen ist sehr aufwendig und Full-Time-Job, aufwendig zu shooten und zu stylen und die Bildbearbeitung zu machen, ist aber ebenso zeit- und kostenintensiv.

Ich persönlich pflege meinen Instagram-Account, um meinen Store zu unterstützen und den Lifestyle zu zeigen. Dabei shoote ich aber selten aufwendig, es sind Schnappschüsse. Wenn ich mir allerdings einen gestylten Instagram-Account wie Maja Wyh ansehe, bin ich begeistert.

Ein von Maja (@majawyh) gepostetes Foto am

 

Das ist aber für mich nicht vergleichbar wie ein Online-Magazin zu lesen wie Journelles. Ich lasse mich nur von wenigen Instagram-Accounts fangen wie Maja Wyh, weniger jedoch von den flachen immer gleichen Bildchen der beispielsweise sogenannten #ChloéGirls. Da vergeht mir eher die Lust an den Sachen.

Zum Beispiel war ich angetan von der neuen Hudson Bag mit Regenbogenfransen. Nach reifer Überlegung des doch sehr stolzen Preises legte ich sie in den Warenkorb. Als ich jedoch auf 10 verschiedenen Instagram-Accounts die gleiche Tasche baumeln sah und sie offensichtlich nicht wie bei mir, aus eigener Tasche bezahlt wurde, sondern aggressiv als Marketingprodukt verteilt wurde, hatte ich auch keinen Bock mehr 2000 € auszugeben.

Deshalb finde ich die Marketing-Markenpolitik auf Instagram teilweise zu aggressiv. Damit wird alles sehr beliebig. Da schaue ich lieber auf Online-Magazine, die mir mehr Inhalt bieten und Variation. Da habe ich auch Spaß die Sachen mal nachzukaufen, weil mir nicht immer eine Tasche vor die Nase gehalten wird.

Ein von Chloé (@chloe) gepostetes Foto am

 

Alexa: Früher hätte ich Online Influencer vielleicht mit „Meinungsmacher“ übersetzt, aber heute geht es nur noch darum, tumbe Kauf-Impulse auszulösen. Manchmal finde ich die Inhalte genauso gut/schlecht wie einen Nachmittag HSE24 mit Sarah Kern.

Kerstin: Haha! Ja, besonders sieht man jede Woche: Ah, Chloé hat die Hudson Bag verteilt und alle Top 10 Instagram Influencer tragen sie. Und oh, schau: Chanel hat den neuen Schuh versandt. Irgendwie könnte das spannender gestaltet werden. Kaufimpulse zu setzen will gelernt sein. Veräppeln lässt man sich der Kunde nicht.

Bildschirmfoto 2016-05-04 um 12.16.16

Alexa: Was? Chanel und Chloe verschicken die Sachen? Ich dachte, die kaufen sich die Sachen selber, um am Ball zu bleiben also quasi weiterhin Influencer zu bleiben und zu hoffen, dass man irgendwann etwas umsonst geschickt bekommt, was man dann promoten darf.

Tine: Ich folge auf Instagram inzwischen keiner der 500 K+ Mädels mehr. Ich glaube auch, dass sich das Phänomen auf längere Sicht von selbst erledigen wird. Es wird immer unrealistischer, inszenierter und so unglaublich austauschbar. Wir werden mit Instagram bald an den Punkt kommen, an dem die Modemagazine waren, als die ersten Blogs interessant wurden.

Es ist einfach zu abgehoben und oberflächlich. Nett anzuschauen, aber gähnend langweilig. Ich bin der Meinung, der Leser hat nach wie vor das Verlangen nach echten Inhalten, intelligenten Beiträgen. Das kann so ein Instagram-Account nicht leisten.

Ari: Dito. Ich entfolge auch immer mehr von diesen Accounts, da es ein totaler Einheitsbrei geworden ist und überall die gleichen Statussymbole auftauchen. Ich kann mich dem als Blogger natürlich nicht ganz entziehen und bin sicherlich auch mit einem Bein selbst im Boot, aber mich schreckt ein Kauf von einer Tasche oder einem Schmuckstück eher ab, wenn ich es an 10 anderen Frauen in meinem Feed sehe. Bei anderen Mädels funktioniert das aber genau andersrum sehr gut, je öfter sie etwas sehen, desto begehrlicher wird das Teil. Und deshalb sind diese Ladies mit ihren Accounts womöglich schon Influencer bzw. Kaufanreizer.

Alexa: Wen findest du denn gut auf Insta, Tine? Und wir dürfen Snapchat nicht vergessen!

Ari: Ich gehe gerade zum Beispiel mal durch meine Abo-Liste und finde vorwiegend Freunde, Bekanntschaften, Labels, Redakteure, Agenturen und wenige ausgewählte internationale Blogs, Models oder Persönlichkeiten. Hier mal meine Top5, die mir spontan einfallen: Erschreckend, es sind fast nur Schwangere oder Familien dabei, mit denen ich mich auf eine Art identifizieren kann oder die mir gute Gedanken beim Anschauen machen.

Courtney Adamo für Family-Road-Trip-Perfection, Emma von We make it last ist meine Lieblingsbloggerin von früher und zeitgleich mit mir schwanger und bloggt nun im Auftrag der Nachhaltigkeit. Immer noch Elin Kling (und ihre schwedische Gang) gerade weil sie sich in letzter Zeit so rar macht und man nachvollziehen kann, dass sie sich mehr ihrer kleinen Tochter und ihrem Label widmet. Flippa Berg – noch eine schwedische Schönheit und Beautyredakteurin. Fehlt noch Amelia Fullarton: Family Photography vom Feinsten!

 

Kerstin: Oh, Snapchat! Ich folge 10 Leuten und zwei sind interessant. Ich nenne keine Namen. Aber das ist meist der Gipfel der Belanglosigkeit. Bitte klärt mich auf. Wem soll ich folgen, der spannend ist?

Jessie: Mir!

Kerstin: Ja, du bist eine der zwei! Shini Park finde ich auch ganz witzig.

 

Ari: Bitte klärt mich auch auf. Ich folge 25 Accounts – Jessie, einer Handvoll Freundinnen, Kim Kardashian, Chiara Ferragni, drei Beautyredakteurinnen, ein paar Blogs und Instagram-Bekanntschaften und einigen Empfehlungen, die ich leider wieder löschen muss, da ich mich beim Anschauen fremdschäme. Meistens kann ich es mir sogar nur ohne Ton anschauen oder klicke direkt weiter. So richtig kickt mich das nicht, weshalb ich es auch nach wie vor nur sporadisch selbst nutze.

Tine: Es mag ja sein, dass diese Accounts einen gewissen Einfluss haben (auch wenn ich das wie Jessie sehe: woran will man diesen letztendlich messen?). Diese Frauen mögen Models sein, aber sicherlich keine Role Models.

Die Frauen, an denen ich mich orientiere, können visionär denken, sich ausdrücken und vor allem sich gegenseitig unterstützen und vernetzen! Das ist auch so ein Unterschied zwischen Blogs und Instagram. Niemand schafft es, ein gutlaufendes Blog aufzubauen ohne Netzwerk und gegenseitige Unterstützung. Dieser Gedanke fehlt mir bei den Einzelkämpferinnen von Instagram.

Ich folge neben den Leuten, die ich persönlich kenne und mag, vor allem Accounts aus der Kunst- und Designszene oder Fotografen. Der Illustratorin Eve Vogelein zum Beispiel oder Britt Mccamey, Fashion editor von i-D.

Ein Besuch auf Instagram kann so fast wie ein kleiner Gang durch eine Galerie oder eine Ausstellung sein. Und um ein vielfaches inspirierender als das 20. Foto der vorhin erwähnten Hudson Bag. Ich weiß, wie die aussieht, egal um wessen Schulter sie diesmal hängt. Ich schaue mir ja auch nicht zehnmal hintereinander dasselbe Gemälde an, nur aus unterschiedlichen Perspektiven abfotografiert.

Ein von Eden Works (@ciao_eve) gepostetes Foto am

 

Alexa: Das Stichwort „Role Models“ finde ich interessant. Influencer sind also keine Vorbilder, sondern einfach nur die, die ständig auf Sendung sind oder wie? Kerstin: Wenn du jemanden tolles auf Snapchat findest, sag‘ mir Bescheid.

Tine: Oh und ich gestehe, ich folge der Royal Family auf Instagram. Achtung, man möchte danach unbedingt einen Prince George.

Alexa: Ist Prince George auch ein Online Influencer? Der Bademantel, in dem er Barack Obama getroffen hat, ist ausverkauft.

 

Tine: Meiner Meinung nach hat ein Online Influencer, wie der Name schon sagt, sicherlich Einfluss. Ob er allerdings gleichzeitig auch wirklich ein Vorbild ist, möchte ich stark bezweifeln. Das wäre ein ziemlich fragwürdiges Vorbild: einfach gut aussehen und Markenklamotten tragen? Überspitzt gesagt: Prince George ist ein Online Influencer, weil wir alle dahinschmelzen, wenn er im Bademäntelchen durchs Weiße Haus rennt. Aber deshalb will niemand Prince George sein.

Jessie: Ich glaube, es gibt nicht den einen Online Influencer. Heutzutage folgen wir so vielen Menschen, Brands, Moodboards, sind auf Reisen oder begegnen spannenden Leuten. Es ist eher der Einfluss von vielen – oder vielmehr pickt man sich ja seinem Gusto entsprechend die Dinge raus, die man inspirierend (übrigens auch so ein doofes Wort) findet.

Alexa: Kann ein Online Influencer dann auch schlichtweg ein Sympathieträger sein? Ich glaube, das ist die große Kunst.

Kerstin: Ja, das kann sein. Obwohl man auch gerne mal guckt, was welche machen, die man eigentlich nicht sehr sympathisch aber eher spannend findet. Meistens wird ja da besonders gerne geguckt. Bei der superreichen russischen Modelady zum Beispiel. Und wenn die ein neues Kleid hat, das toll ist, will man das auch, obwohl man nicht ihre Freundin sein möchte.

Ari: Für mich ist das auf jeden Fall so. Ich folge den Adamos auf Instagram, auch wenn ich noch nicht so ganz weiß, wie ich es finden soll, dass die Kinder so im Mittelpunkt auf Instagram stehen. Ich kann aber auch nicht wegschauen und freue mich über jedes Bild und jede kleine Anekdote aus dem Leben der sechsköpfigen Familie. Influencer sind sie mit ihren 170K auf jeden Fall und da ist auch einiger Content gesponsert, aber bei ihnen stört es mich nicht, da es alles sehr organisch, echt und wahnsinnig sympathisch rüberkommt.

 

Jessie: Vielmehr muss ein Online Influencer auch Sympathieträger sein, denn das ist die Voraussetzung, wieso man ihm/ihr folgt. Oder? Deshalb ist es ja so absurd, denn wer sich das auf die Fahne schreibt, könnte genauso gut sagen: Ich bin super sympathisch, heiß geliebt und dein Vorbild! Insofern stoße ich mich wohl vor allem an der Selbstverständlichkeit des Begriffs, wenn man ihn für sich selbst wählt.

 

So, jetzt seid ihr dran: Was denkt ihr über den Begriff „Online Influencer“, welchen 10 Accounts sind eurer Meinung nach wirklich die wichtigsten auf Instagram und Snapchat und – überhaupt: Wie wird es eurer Meinung nach mit den Abermillionen Modeblogs in Zukunft weitergehen? Auf welchen Kanälen werden Trends gesetzt und Meinungen gemacht? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!

Von Alexa

Ich liebe schreiben, bloggen und schöne Dinge zu entwerfen, also mache ich all das.

Als Journalistin habe ich für Magazine und Zeitungen wie Business Punk, Fräulein, Gala, FTD/how to spend it, Instyle, Lufthansa Magazin, Stern, Tagesspiegel, Vanity Fair und zitty gearbeitet. Meine Online-Erfahrungen habe ich u.a. Stylebook und styleproofed gesammelt. Mein Blog heißt Alexa Peng, mein Schmuck-Label vonhey. Ich komme aus dem Rheinland und bin in einem Dorf am Waldesrand aufgewachsen, wo nur einmal in der Stunde ein Bus fuhr. Da muss man sich was einfallen lassen, um sich nicht zu langweilen. Meine Tante hatte in der Stadt eine Boutique und einen Schrank voller Kleider, Schuhe und Taschen, mit denen wir Kinder verkleiden spielen durften. Wir haben Modenschauen im Hobbykeller veranstaltet und die ganze Nachbarschaft eingeladen. Dass ich mal was mit Mode machen würde, war also klar. Nach dem Abi habe ich an der AMD in Hamburg Mode-Journalismus studiert und später an der UdK in Berlin einen Master of Arts in Kulturjournalismus gemacht. In Zukunft will ich mein Label weiteraufbauen, die Welt sehen und gute Geschichten schreiben.

(Foto: Sandra Semburg)

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73 Antworten auf „Gesprächsstoff: Was ist ein „Online Influencer“?“

Also ich finde den Post wirklich sehr interessant. Ich lasse mich auch viel von Instagram beeinflussen das beste Beispiel hierfür ist die Kardashian-Jenner Familie. Ich folge allen jedoch weiß ich gar nicht so genau was ich von ihnen halten soll. Ich glauben wir lassen uns alle schnell vom Internet beeinflussen jedoch glaube ich lassen sich viele schneller von einem Bild beeinflussen auch wenn es nur ein Modetrend ist wir lassen uns beeinflussen! Texte können auch sehr gut beeinflussen anders als auf eine Bild kann man dort seine Meinung viel besser zeigen aber Instagram ist einfach angesagter, Leute machen sich nicht mehr so viel Mühe etwas zu lesen sondern scrollen lieber ihre Bilder runter.

Mädels ihr sprecht mir aus der Seele!! Online Influencer- wer sich das selber in den Account schreibt, finde ich auch einfach nur peinlich. Für mich ist es ein Begriff, der dir zugesprochen wird, vielleicht von Magazinen oder von Anna Wintour selbst aber ich käme nie auf die Idee mir das selber in meine Bio zu schreiben! Die großen Blogger langweilen mich leider auch mehr und mehr… Sie tragen die gleichen Sachen, sie gehen auf die gleichen Events, mit kleineren Bloggern unterhalten sie sich eh nicht daher sieht man auch auf Snapchat die gleichen Stories. Ich blogge selber und wie jedes anderen Mädchen träume ich eben auch davon auf tolle Events eingeladen zu werden, aber es passierte nicht und warum – naja mir fehlen die 500K +, ich trage nicht ständig die neueste Chloé, aber mein Blog hat Traffic…bekomme viele Kommentare unter meine Posts, aber wer sieht das schon ? Denn über Instagram ist es viel einfacher zu sehen ob jemand Follower erreicht oder nicht. Sehr schade, denn es gibt viele tolle Blogs, die super Content bieten aber leider nicht die entsprechende Followerzahl bietet. Dank guten Kontakten zu PR Leuten zu größeren Firmen, höre ich auch immer wieder interessante Geschichten wie sich dann die großen Blogger auf Events verhalten…traurig! Daher hoffe ich, das sich da bald was ändert und mehr auf Qualität des Blogs geachtet wird als auf den stereotypischen Instagram- Account in schwarz weiß und ganz viel Marmor 😉 Liebste Grüße, Verena

Bei euch kipp ich regelmäßig aus den Heels… ähh Latschen! Toll geschrieben und unglaublich vielseitig und inspirierend.

Ich würde mich selbst nie und nimmer als Online Influencer beschreiben. Ich habe einen Blog, ich liebe es zu schreiben und zu recherchieren und nutze Instagram und Co. nur als nettes Begleitprogramm um ab und an einen zusätzlichen Einblick hinter die Kulissen zu geben. Instagram steht aktuell nicht im Vordergrund und wird es auch nie – ich möchte mich nicht auf 2 Zeilen und 10 Hashtags beschränken wenn ich meinen Lesern etwas vermitteln möchte.

Was die Luxusbrands und deren Ausschlachtung angeht sehe ich das ganz ähnlich – es entwickelt sich langsam ein übel riechender Einheitsbrei der mir kein Spaß mehr macht und mich definitiv nicht zum Kauf animiert. Da könnte man allerdings mal die Frage nach der Zielgruppe stellen, denn ich habe das Gefühl, dass bei vielen „Influencern“ die Zielgruppe weit jünger ist als wir. Vielleicht zieht der ganze Schmarrn bei denen noch? Who knows.

Liebe Grüße,
Leonie

Ich glaube die Sache mit den „10 wichtigsten Accounts“ habt ihr in eurem Dialog schon selber beantwortet: Gibt es nicht.

Jeder Mensch hat eigene Interessen und identifiziert sich mit anderen Typen oder Themengebieten. Für alle, die nicht Teil des Modezirkus sind (egal ob auf Agentur-, Marken oder „Influencer“-Seite) mag das ganz unterschiedlich aussehen. Und ganz ehrlich: Welche Privatperson schaut sich schon einen Stream mit Accounts an, die er langweilig oder repetitiv findet? Keiner! Da rutschen wir als Markenberater, Blogger oder PR-Frau nur rein, weil wir wissen müssen, was auf dem Markt los ist: Konkurrenzbeobachtung, Clippings, Recherche. Tatsächliche Relevanz oder Nachrichtenwert und Erfolg steht im Raum von Social Media in keinem Verhältnis.

Die Perspektive als Privatperson ist erfrischend. Und definitiv inspirierend. Von daher kann ich auch gut verstehen, dass Ari vor allem Family Content mag und Tine Kunst. Seitdem ich nicht mehr ausschließlich als Beraterin tätig bin, hab ich erst einmal vom Unfollow Button gebrauch gemacht.

Snapchat: Die Auflistung fand ich ganz interessant. Viele der gehypten Kanäle gefallen mir zwar nicht, aber wenn man sich mal durchklickt findet man definitiv seine Richtung. Von Kunst bis Comedy ist da alles dabei. Es muss nicht immer DJ Khaled sein. http://nymag.com/selectall/2016/04/the-snapchat-101-the-best-coolest-smartest-weirdest-accounts.html

Dem stimme ich zu! Finde es eigentlich recht interessant, wie sich die Wahrnehmung von uns – ich nenne es mal – „Modemenschen“ komplett von dem einer Privatperson unterscheidet.

100%ige Übereinstimmung. Ich folge fast nur Accounts die surfen, reisen oder Kunst machen … und denen die ich „in echt“ kenne. Was mich eben auch offline betrifft und interessiert.

Dazu denke ich, was mein Opa noch nicht kennt, kann nicht sooo superwichtig sein. Dem ganzen so viel Wichtigkeit beizumessen ist zu verschenkt.

P.S. Linda Tol ist so eine langweilige Snapchatterin. Frag mich, über was man sich mit ihr unterhalten soll …

„Als ich jedoch auf 10 verschiedenen Instagram-Accounts die gleiche Tasche baumeln sah und sie offensichtlich nicht wie bei mir, aus eigener Tasche bezahlt wurde, sondern aggressiv als Marketingprodukt verteilt wurde, hatte ich auch keinen Bock mehr 2000 € auszugeben.“ würde man als Leser so etwas schreiben, hätte man sofort den Stempel Hater bzw. Neidhammel weg.
Richtig agressiv finde ich die Uhrenmarke Daniel Wellington.
Ich glaube es gibt weltweit keinen Blogger, an den sie nicht versandt wurde.

Same here, haha! Auf den Einheitsbrei hatte ich keine Lust und habe abgelehnt.

Großartig, dass ihr dieses Thema aufnehmt und ganz authentisch debattiert.

Ihr habt wirklich viele interessante Punkte angesprochen! Mit dem Wort „Influencer“ hatte ich auch erst so meine Schwierigkeiten. Jedoch ist es eine einfache Möglichkeit, die Menschen zu benennen, die eben NICHT NUR Blogger sind. Ein Influencer ist (in meinen Augen) heutzutage meist mehr als nur Blogger. Er ist Blogger und Instagrammer. Oder Instagrammer und Model. Oder Youtuber und Blogger. Oder Blogger und Instagrammer, aber kein Model (wird zwar für Fotostrecken etc. gebucht, ist aber trotzdem kein Model 😉 ). Für mich steckt in dem Wort keine Wertung im Sinne von „nur jemand mit >xy Follower darf sich Influencer nennen“ oder dass ein Influencer immer auch qualitativ hochwertigen Content bringt.

Ich habe vor etwas mehr als einem Jahr einen Artikel von einer Bloggerin – ich meine, es war eine Australierin – gelesen. Dort ging es darum, dass sie sich nicht mehr Blogger sondern Influencer nennt, da die Bezeichnung „Blogger“ mehr und mehr ein negativ behaftetes Wort geworden sei und immer mit einem Augenrollen verbunden wird. Eigentlich schade.

Das stimmt. Leider ist das Ansehen vieler Modebloggerinnen so negativ bewertet, dass ich jedesmal eine Menge richtig stellen muss. Das ist fremdschämen par excellence, weil vieles angreifen wollen. Da tummeln sich viele Unseriöse und Unprofessionelle. Das ist leider auf dem freien Markt so. Umgekehrt erhalte ich auch die haarsträubendsten Anfragen.. als klar bin ich Modebloggerin, aber ü40 lässt sich keine erwachsene Frau mit Bildchen abspeisen. Da zählt der Text und die persönliche Interaktion im Blog. Sie kommen zu mir, weil ihnen gefällt, was ich mache. Instagram erweiterte meine Zielgruppe, hat mir neue Leser gebracht. Und wenn eine etwas kauft oder sich für ein Reiseziel durch meine Posts entscheidet, dann hab ich Einfluss genommen. Influencer ist halt so ein neues Marketing Wort. Deutschland ein ganz spezieller Markt und daher sehe ich das in meiner Sparte entspannt. Schönen Feiertag! LG Sabina

Ich kann Influencer auch nicht mehr hören! Finde es vor allem aus dem Grund lustig, sich so zu nennen, weil es doch wirklich total abschreckend ist – wer will schon einem ‚Influencer‘ folgen? Niemand will beeinflusst werden, jeder will einfach nur mögen – egal, was da nun genau passiert.

Finde auch sehr schade, dass alle Feeds so gleich werden und auf Mainstream getrimmt sind – wenn ihr schon die kleinen Accounts ansprecht, vielleicht wollt ihr mal tolle vorstellen? Ich bin immer auf der Suche nach kleinen, interessanten – Stars, Brands und einheitlichen ‚Influencern‘ folge ich nicht, einfach weil es mich irgendwie nervt.

Ich muss kurz hinzufügen, dass mir das mit Pandora auch ein wenig negativ aufgefallen ist – die ganze Mama Story wirkt irgendwie ätzend, wenn man sie mehrmals an verschiedenen Stellen sieht.

Euch lese/höre/folge/sehe ich auf jeden Fall sehr gerne – weil einfach inhaltlich viel mehr Fleisch am Knochen ist 🙂

Jaaa danke! Diese Pandora Sache wäre bei EINEM guten Blogger 1a rübergekommen. Aber da einfach ALLE damit eingedeckt wurden, kann man nur drüber lachen. Sie ’schenken‘ das ja nicht ihrer Mama, sondern bekommen es gestellt und vermarkten ihre Mütter auch noch für Geld. Unmöglich.

wo genau ist denn der Unterschied von zB den Chloegirls und dem Instagram Channel von Journelles? Zeigt Jessie nicht auch ihr gefiltertes Essen, Luxusreisen und Latte Macchiato neben einer neuen Luxus Handtasche? Finde es schwierig, da mit dem Finger auf andere zu zeigen, wo man doch selbst sehr dicht an diesen belanglosen Inhalten (Mamor Tablett!!;)) dran ist. Die 500k Mädels haben vielleicht noch ein bisschen schönere Filter und sind eher Size 0 als Journelles, aber ansonsten ist das doch der selbe Content der da produziert wird.

Hi Nina, ich finde Du hast Recht. Ich folge Journelles gerne auf Instagram. Aber dort begegnen mir auch die berühmten Gucci Loafer und Dior Shades. Ist auch ok. Wundere mich, dass andere Mädels dafür kritisiert werden. Hmmm!

Na klar! Aber Instagram ist nicht mein Hauptchannel, sondern Beiwerk. Eine Unterstützung und visuelle Welt zu dem, was auf Journelles passiert. Und hier wird eben nicht derselbe Content produziert.

naja, jessie. aber die Nasen die dir die Sachen schicken, wissen auch, dass du sie bei Instagram zeigen wirst.

letztens hab ich mich mal wieder dabei ertappt dass ich genervt war, als du diese rote Tasche mit deinen initialen geschenkt bekommen hast, nike auch, und diverse andere blogger auch.
mich als Leser nervt sowas.

Wenn ich alles zeigen würde, was ich zugeschickt bekomme – Sample oder Geschenk – dann wärst du genervt! 😉 Ich zeige prozentual vermutlich nicht mal 10 Prozent von den Dingen, die ich bekomme. Aber Gegenfrage: Wieso nervt dich das?

Hi Jessie,
nerven ist vielleicht zu viel gesagt. Aber Ihr habt doch grad selbst oben angeführt, dass es sich kontraproduktiv auf die Guck- und Kauflust auswirkt, wenn man dieselbe Tasche auf zig Instakanälen angucken darf/kann/muss. So ein Hauch von Austauschbarkeit und übersichtbarem Marketing eben. Und das Phänomen is ja dann bei Euch kein anderes – trotzt wunderbarem und sehr geschätztem Blog im Hinter- bzw. Vordergrund. Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass die großen Insta-Influencer auch nur einen Bruchteil dessen zeigen, was sie geschickt bekommen. Und hast Du nicht auch gelegentlich über Rewardstyle o.Ä. Affiliatelinks von Insta zu Shops? Oder nutzt den Muttertag für eine Pandora-Werbung? Ist ja auch alles wirklich nicht tragisch. Geht halt ums Geldverdienen. Aber Ihr hebt Euch nun mal nicht in allen Punkten von den Zigtausend-Follower-Mädels ab.

Wenn ich mich einklinken darf: Mich nervt das auch, wenn ich bei ganz vielen dieselben Artikel sehe. Einfach weil ich mich inspirieren lassen will. Von Modemenschen, die Mode verstehen, interpretieren, leben.
Und nicht total banal das Sprachrohr der Marketingabteilungen sind.
Ich will Leute sehen wie ich, die sich für eine Tasche eventuell mal ordentlich was absparen und damit dann coole Looks kreieren, auf die ich selbst nicht kommen würde.
Aber nicht so, dass sowieso in 3 Wochen die Gucci Bag schon wieder out ist und auf jeden Fall eine Chloé neu im Schrank liegt. Weil Chloé, Gucci und Co. das so wollen und alle wie die Hündchen hinterher rennen.
Wo bleibt da der Reiz?
Dann folge ich doch gleich der entsprechenden Marke.

Ich lese gerne Blogs oder Online-Magazine wie Journelles, in denen es wirklich etwas zu lesen und entdecken gibt. Blogs oder IG-Accounts mit reinen Outfit/Produkt/Ego-Präsentationen öden mich an. Snapchat löst bei mir nach wie vor Scham aus, auch bei Frauen, die mir sympathisch sind, wie du, Jessie. Mich befremdet einfach der Gedanke, dass Menschen sich dort inszenieren.

Egal ob Blog, IG oder sonstige Kanäle: ich folge prinzipiell niemandem, der sein Kind durchgängig oder häufig zum Inhalt von Sozialen Medien macht. Was Courtney Adamao tut, ist für mich Missbrauch. Solltet ihr Kinder bekommen, dann folgt diesem Beispiel bitte NICHT!

PS: Influencer kann man sich per se nicht selber nennen, das ist eine Bezeichnung, die nur von außen kommen zulässig ist.

Vielleicht muss man eher von INFLUENZA sprechen *gig*

Hallo ihr Lieben, vielen Dank für diesen super interessanten Eintrag. Damit seid ihr so vielen, so weit voraus. Ich folge euch vor allem, da ich weiß, dass ihr nicht einfach mit dem Strom schwimmt, eine Meinung habt und nicht scheut sie zu teilen.

Ich habe auch eine Internetseite (‚Blog‘), auf der ich Fotos hochlade und den Raum nutze um verschiedenste Themen anzusprechen. So bin auch ich inzwischen darauf gekommen, dass die ursprüngliche Idee des Blogs mehr und mehr flöten geht. Früher war es das miteinander Teilen, was so viel Spaß gemacht hat. Man hat an anderen Leben teilgenommen, hat Interessen geteilt, konnte Kontakte knüpfen. Heute scheinen viele vor allem für das Geld (Werbedeals) zu bloggen.
Sie schreiben sie seien gespannt auf unsere Meinungen, antworten aber auf keinen einzigen Kommentar. Es kommt keine Kommunikation zustande und das besonders bei den ‚Influencern‘. Sie verraten dir auch nicht mehr woher die Bluse ist, wenn du dich nicht auf liketk.it anmeldest. Diese Entwicklung macht mich als eigentlicher Instagram Fan wirklich traurig. Als Modeblogger (ohne Content) hat man es mit den Social Media Kanälen in der Tat nicht leicht. Ein Outfit ist schnell überblickt, Detailsufnahmen braucht eigt. niemand. Ich denke ein Blog kann nur bestehen, wenn er Content mit sich bringt. Maja hat einen coolen Feed, ja. Ist dabei aber auch null persönlich oder erreichbar für den Follower. Die Mischung macht’s. Kann man Photoshop und Persönlichkeit nicht verbinden? Weil ich besonders gut Bilder retouschiere, kann ich nicht mehr auf Kommentare antworten? Ich finde eins sollten die Influencer nicht vergessen: dass sie von ihren Followern leben. Und da reicht ein DankeBild zu jeder neuen Million einfach nicht.

Bester Satz: „Die Frauen, an denen ich mich orientiere, können visionär denken, sich ausdrücken und vor allem sich gegenseitig unterstützen und vernetzen! Das ist auch so ein Unterschied zwischen Blogs und Instagram. Niemand schafft es, ein gutlaufendes Blog aufzubauen ohne Netzwerk und gegenseitige Unterstützung. Dieser Gedanke fehlt mir bei den Einzelkämpferinnen von Instagram.“

Was ist aus der Gruppendynamik von früher geworden? Treffe ich heute live auf „die Neuen“ habe ich das Gefühl mitten in einer Challenge zu stecken bei der keiner gewinnen kann. Abgescanne von oben bis unten, oberflächliche Gespräche bis hin zur Ignoranz.

Leider ertappe ich mich selbst immer wieder dabei wie ich mich „anpasse“ und Dinge kaufe die ohne meine Instagram „Freunde“ nie in meinem Kleiderschrank gelandet wären. Damit reicht es mir aber so langsam und ich versuche nur noch meinem wahren Modeherz und Freunden zu vertrauen. So richtig oldschool eben.

Super Beitrag, danke dafür!

Das ist noch mal ein anderes spannendes Thema, die Vernetzung untereinander. Ich vermeide ohnehin gern solche Aufläufe 😉 Aber du hast Recht: Ich muss auch manchmal überlegen, ob ich ein modisches Statement nun unbedingt brauche, nur weil ich es im Netz für toll empfunden habe.

Ich stimme dem zu. Ich finde Euren Account bei Instagram und Snapchat auch sympathisch und nicht so glatt gebügelt wie bei den „Großen“ aber Posts mit porchierten Eiern, Avocado Toast und Gucci Tasche etc. sind ziemlich nah dran, an dem was ihr doch selbst kritisiert oder? P.S. die Tatsache, dass Ihr bspw Chloe Taschen bei so vielen Bloggern seht und die Tasche dadurch uninteressant wird, kann ich nachvollziehen. Allerdings ist mir dies auch bei Journelles, TIJW, LM, Josie loves etc. aufgefallen, wenn ihr bspw. alle einen sehr identischen „persönlichen“ Post über Rituals macht. Da wird man als Leser auch ziemlich bombardiert sobald man mehr als einen Blog liest. Da würde ich mir durch die Marken (und auch die Blogs?) eine bessere Auswahl wünschen.

Hey Anna, da hast du recht! Ich hatte es auf Snapchat gesagt, dass ich mich auch immer mal wieder dabei erwische, dass jetzt noch mal ein Food-, Interior,- Selfie,- oder Blumenfoto „gut wäre“, um dem common sense und auch den Followern gerecht zu werden. Das ärgert mich manchmal genauso, dass man angetrieben wird von Klischees, weil sie funktionieren. Ich würd gern wieder mehr das „hier und jetzt“ knipsen. So wie Instagram angefangen hat.

Stichwort Kooperationen: Da gibt es für mich auch Grenzen und ich arbeite immer noch an einem guten Maß und werde immer wählerischer. Ich glaube auch nicht an die „grosse Streuung“, sondern individuelle Kooperationen. Das ist viel Arbeit, besonders bei den Marken. Dort herrscht oftmals noch der „viel hilft viel“-Gedanke.

Danke Jessie für die Ausführung und dass Du Dir an einem Feiertag so viel Zeit genommen hast, hier so vielen zu antworten.

instagram Liebling: Kirbyjenner

Snapchat: Itsnikkifresh

(Wär es jetzt frech zu behaupten, dass ich mich selbst unterhaltsamer auf Snapchat finde, als viele andere?)

Und nein, auch ich habe keine Daniel Wellington Uhr geschenkt bekommen (Skandal!)…

Hahaha, das ist schon ok! Her mit deinem Snapchat-Namen! Und: Ich habe eine Daniel Wellington Uhr abgelehnt 😉

Spannendes Thema – und ich war gespannt, was ihr so dazu sagt / schreibt.

Auch wenn für mich ehrlich gesagt nichts „richtig dabei rumkommt“, außer der Tatsache, dass keiner „Influencer“ sein will, sich nicht als diesen betrachtet – mehr noch, man diesen „500+ K“ Damen entfolgt – man dieses Medium dann aber eben doch entsprechend nutzt. Ob begleitend oder verkaufsfördernd für den eigenen Laden / das eigene Lable.

Ich musste schmunzeln:
Geistern nicht gerade diverse Gucci Loafer und Pandora Schmuckstücke so derart penetrant über die mediale Bildfläche?!

Den Zeitpunkt des Artikels finde ich daher amüsant.

Manchmal muss man Themen einfach gar nicht erst zu Themen machen. Ich bin Journelles-Leserin, folge jeder von euch auf Instagram. Und das habe ich mir so ausgesucht. Differenziere dabei, dass ich keine Loafer, keine neuen Schmuckstücke brauche. Sondern den Blick ins Online Magazine, hinter die Kulissen und euer Berufsleben mag.

Denn es ist euer Beruf. „Content is King“, nich liebe Jessi?! Dat habt ihr. Weitermachen! Und nicht an Themen aufhalten, die dem treuen Leser dann doch plötzlich unauthentisch vorkommen.
Wir sind verwöhnt – zeigt uns (weiter) Inhalt Inhalt Inhalt. Gerne auch ohne Rechtschreibfehler. (Auch wenn ich sicherlich auch welche reingehauen habe. Aber: es ist eben auch nicht mein Job.)

Merci.

Letzte 12 Instagram Bilder von journelles: 1 Spiegelselfie, ok, aber irgendwas wird in die Kamera gehalten, Gucci Loafer, Chaneltasche unter Kirschblüten, sehr schöne Kirschblüten, gesponserter Tisch, irgendein Video, gucke ich nicht, gesponserter Schmuck zum Muttertag, gesponserte Möbel, gesponsertes Frühstück, gesponserter Anzug mit Handtasche, Chaneltasche und gesponserte Reise.
Wo ist da bitte der Unterschied zu den von Euch kritisierten anderen Bloggern, Intagramern etc blabla.??
Die sind erfolgreicher. Und kriegen anscheinend die schöneren Handtaschen.
Aber ansonsten sind deutsche Blogs, die professionell betrieben werden doch auch ziemlich ähnlich. Ich mag Euch und die Janes, aber egal ob der legendäre Weekday Blazer, die Ballytasche, die Closed Werbung, irgendwelche sinnfreien Tanzerein- ganz vergessen, wofür das stand, habe ich vergessen oder nicht richtig gelesen, liest man wenn man denn möchte in diversen Varianten. Das wird langweilig. Klar muss irgendwoher Kohle kommen, aber der Heiligenschein der „ehrlichen“ sympathischen Mädels von nebenan steht Euch nicht. Auch wenn bisher nur Prozente beim Erwerb teurer Handtasvhen rübergekommen sind;-). Kann ja noch kommen…..die geschenkte Chloé.

Ich denke der Unterschied besteht vor allem darin, dass Journelles sich traut das Thema überhaupt anzusprechen. Ich habe Jessie nicht auf dem Coachella oder in Dubai gesehen. Stattdessen nutzen die Mädels von Journelles ihre Zeit um richtigen Content zu erfassen. Chloé und Chanel gehören zum Business. Was dahinter steckt ist bedeutend. Und das ist bei Journelles wesentlich mehr als bei vielen anderen hübschen Mädchen mit Fotografenfreund.

Das liegt wohl eher daran, dass Jessie nicht eingeladen war, wobei ich da ehrlich gesagt auch hingeflogen wäre…..Keine Ahnung, was in Dubai war by the way;-).
Generell möchte ich Instagram aber nicht nur schlecht machen. Pochierte Eier neben Gucci, da spart man Lebenszeit, wenn man nicht noch einen lahmen Text dazu lesen muss. Und ganz ehrlich, auf viele Blogs kann ich textlich wirklich gut verzichten. Einige Accounts sind schon gut gemacht und die Fotos sind schön zum Scrollen auf dem iPad . Texte lese ich dazu eher selten und die Lobhudeleien der Abonnenten sind eh langweilig. Es gibt auch noch ein paar private gute Accounts. Aber die muss man hüten wie Augäpfel, sonst versinken die auch alle im Sponsorenbrei.

Ich mag ja deine Kommentare irgendwie, Sabina, nicht nur die von heute, sondern auch aus den letzten Jahren. Nachvollziehbar kritisch, irgendwie amüsant – bis die unterschwellige Bösartigkeit durch kommt. Muss eine Art Hassliebe sein – aber hey, du weisst offenbar wie der Hase läuft, wer wohin eingeladen ist, welche Kooperationen man gerade macht und wie ehrlich und sympathisch man in Wirklichkeit ist.

Mein Tipp: Annas Kommentar weiter oben ist durchaus kritisch, aber nicht so allwissend zickig. Diesen Inhalt nehme ich mir dann auch zu Herzen und antworte darauf, damit weiter eine Diskussion entstehen kann.

Genau das ist ja der Unterschied, Sabina, von Journelles zu anderen Blogs. Hier sind die Texte nicht lahm oder schlecht geschrieben, wie bei vielen anderen Blogs – wenn sie nicht sogar ganz auf Text verzichten. Liebe Jessie, ich finde deine/eure Texte ganz großartig, cool und witzig geschrieben. Ihr versteht etwas von Eurem ‚Handwerk‘. Guter Content ist King! Ich mag, dass Journelles mehr wie ein Magazin ist. Dieses ‚Habe mal wieder einen sehr sehr persönlichen Beitrag über mich und mein Leben und meinen neuen Freund geschrieben‘ kann ich nicht mehr sehen. Das ist so verkrampft authentisch, da verkaufen Leute Ihr Privatleben um Klicks zu bekommen. Deinen Snapchat Account finde ich übrigens auch super, auf den ich erst vor ein paar Tagen durch Masha gestoßen bin. Und ja sie hat recht, dein Snapchat macht dich noch sympatischer! Danke, dass du kein Englisch sprichst und dich nicht beim Autofahren mit Musik filmst:-DD Mein Snapchat-Tipp: ItsAlix.com – sehr amüsant!!

Ich kenne Dich nicht und weiß nicht, ob Du ehrlich, sympathisch oder sonst was in natura bist. Bist Du aber sicher in der realen Welt. Das tut für mich auch nix zur Sache. Ich kenne nur Dein Produkt, das Du verkaufst. Persönlich möchte ich Dich überhaupt nicht angreifen.
Ich finde Katjas Kommentar weiter unten sehr schön, das trifft vielleicht auch mein Unbehagen und warum mich Blogs immer weniger interessieren. Die manchmal anarchistische Kreativität der Anfangszeiten ist futsch. Genauso die Andersartigkeit zu klassischen Frauenzeitungen. Vieles hat bei Profi-Blogs nun Infomercial-Charakter. Oder bei Outfits wird einmal die aktuelle Website von Shop xyz vorgeführt. Dazu passt auch Deine „Empörung“ im Text oben, dass ja bei Instagram noch nicht einmal direkt verlinkt werden kann.
Irgendwie fehlen nur noch ein paar Kochrezepte, Erziehungstipps und Beziehungsratgeber und man hat die klassische Brigitte, Lisa, Lena oder wie die sonst alle heißen …..nur eben digital, quasi im 2xxxer-Format und präsentiert von Frauen, die nicht so anonym sind wie Printjournalisten. Und die natürlich für besonders authentisch und ehrlich gehalten werden sollen…..;-). Keine Belehrung….das halte ich auch für einen Bestandteil Deines Geschaftsmodells.
Vielleicht ist die nächste Evolutionsstufe, dass auf Texte komplett verzichtet wird. Die Welt dreht sich weiter. Gestern Lisa, Lena, Petra&Co, heute Blogs, morgen nur noch Bilder, auf welchem Medium auch immer. Mir langen ehrlich gesagt bei Outfits die Bilder. Schnell durchgescrollt, interessiert mich/oder nicht, abgehakt, nächster Account.
Thema jetzt auch abgehakt. Sonne scheint, auch in good old England, raus geht’s, Zeit für Avocados oder Eier Benedict.

Sind nur mir die Fehler im Text aufgefallen oder wurden diese bewusst eingebaut?

Bei „Online Influencer“ denke ich an solche, die gerne etwas bewirken und beeinflussen wollen, ob dies dann auch geschieht ist eine andere Sache.

Ich finde es auch albern, sich selbst als [Social] Influencer zu bezeichnen.
Dennoch sind einige Personen, die eine hohe [echte!] Followerzahl haben, egal ob durch ihren Blog, durch Instagram, Snapchat oder Youtube, eben interessant für Firmen, Marken und Agenturen. Viele sind inzwischen sowas wie Personen des öffentlichen Interesses, ähnlich wie Popstars. Hier ist für mich dann der Content entscheidend, also was wird gezeigt, wofür wird die Popularität der „Influencer“ genutzt, etc.
Jessie, dich würde ich auf jeden Fall als Social Influencer bezeichnen!
Und genau deshalb freue ich mich, wenn du auf Snapchat auch mal das Buch von Sheryl Sandberg in die Kamera hältst und das Thema Gleichstellung anreißt. Die Tatsache, dass man seine Follower mit dem Inhalt seiner Beiträge, auf welchem Kanal auch immer, gezielt beeinflussen kann, ist ja nicht zwangsläufig schlecht. Influencer zu sein, birgt aber auch immer eine gewisse Verantwortung. Und wenn dieser Einfluss nicht nur den Absatz eines bestimmten Produktes fördert [was für Unternehmen und Marken allerdings nun mal nicht unerheblich ist], sondern wenn man seinen Bekanntheitsgrad nutzen kann, wichtige Themen wie z.B. Gleichberechtigung, Bodyshaming und ähnliches anzusprechen und damit vielleicht im Kopf einiger Menschen was anstößt, dann finde ich das toll.

Von welchem „content“ ist die Rede? Wenn dies das entscheidende und besondere Merkmal sein soll, was die echten und wahren Blogger von den profitgesteuerten und von der Industrie instrumentalisierten Influencern unterscheiden soll.
Es ist gut, dass hier ein Diskurs stattfindet und etwas aufgegriffen und kommuniziert wird, was wohl vielen, die selbst bloggen/influencen und den vielen, die gerne Blogs anschauen/lesen/sich influencen lassen, immer mehr sauer aufstößt, drastisch formuliert.
Dass das was bloggen ursprünglich war, in seinem Pioniergeist und seiner naiven Form des sich nach außen bemerkbar Machens, sich offen und frei zu zeigen oder zu präsentieren, die Vorlieben und Interessen in Bildern und durch kleine Texte zu dokumentieren, das ist verschwunden. Am Anfang waren das junge Frauen mit einer Passion für Mode, des sich selbst ausdrückens durch Kleidung. Sie präsentierten stolz ihre neuen Errungenschaften von H&M, die sie mit Stücken vom Flohmarkt oder Mamas alter Jeans kombinierten und dadurch zu etwas Eigenem machten, was Charme hatte und wirklich inspirieren konnte. Jede einzelne Bloggerin hatte ihre eigene Handschrift, ihren eigenen Style. Es war einfach ehrlicher, erfrischender und auch unterhaltsamer. Diese Bloggerinnen sind nun erfolgreiche und viel beschäftigte Geschäftsfrauen, die ihr Business mit viel Aufwand pflegen müssen um am Ball zu bleiben und überhaupt eine Rolle zu spielen. Jetzt sind es meist uniformierte Looks, die immer gleichen It-Pieces, Handtaschen, eine schreckliche Omnipräsenz von Luxus in Form von Kleidung, Reisen, ja genau, pochierten Eiern.
Ihr macht sicher einen guten und ernstzunehmenden Job, ihr steckt nach wie vor sehr viel Arbeit und Herzblut in Eure digitale Präsenz, aber dadurch gerät das, was euch zu Pionieren und wirklichen Einflussträgern gemacht hat etwas ins Hintertreffen: Die Kreativität! Und damit das Erzeugen von Inhalten. Inhalte, die informieren, inspirieren und zum Diskurs anregen. Kunstvoll-künstliche Editorials und gestylte Looks schau ich mir nach wie vor lieber in der VOGUE an. Ihr seid echte Frauen, das macht euch interessant und sympathisch und letztlich auch das, was ihr mit dieser Echtheit an Inhalten generiert. Und warum nicht mal was Neues wagen und wenn dies nur bedeutete zu den Wurzeln zurückzukehren im Wissen um das Heute. Schon klar, dass Outfit Posts mit dem neusten Shit von H&M Trend eigentlich nicht mehr gehen für die gestandene erwachsene Blogger-Businessfrau, auch klar, dass ihr von irgendwas leben und dafür eben hässlichen Pandora-Schmuck als zuckersüßen Muttertags Post verkaufen müsst. Kann man (muss man) irgendwie verstehen. Aber zeigt auch hin und wieder Ecken und Kanten in euren Beiträgen, eurer Bildsprache, eurem Sein. Um einen Schritt weiter zu gehen, sich abzugrenzen von diesem stereotypen uninspirierten Instagram 500k+ Einheitsbrei. Das braucht wirklich kein Mensch.

Hi Katja, danke für deinen Kommentar. Sehr interessant. Ein klein wenig angerissen hatte ich ein paar deiner Punkte in meinem Editor’s Letter 2016. Du schreibst es ja selbst, als Businessfrau gleichzeitig immer persönlich zu bloggen oder gar zu den Wurzeln zurück zu kehren ist kaum möglich. Man muss irgendwie eine Balance finden und die Interessen vieler bündeln. Dabei gehe ich in erster Linie aber von meinen eigenen aus (oder sagen wir vielmehr: einem Teil meiner eigenen Interessen, dreht sich nicht alles um Mode) und dann gibt’s Monate, in denen ist man besonders kreativ, in anderen wieder nicht. 365 Tage im Jahr können weder mein kleines Team noch ich das sein. Für mich gibt es auf Journelles die Inhalte, die informieren, inspirieren oder zum Diskurs anregen (wie du schreibst) und ich denke, wir zeigen hier Ecken und Kanten und haben eine eigene Bildsprache. Nur: Wir können damit logischerweise nicht jedem gerecht werden. Diese Woche beispielsweise habe ich wieder mal sagen können: Toller, abwechslungsreicher Content – da geht man mit einem super Gefühl aus dem Büro raus. Und von den Tagen, an denen man dieses Gefühl nicht hat, lernen wir.

Hi Jessie, danke für deine Antwort! Was Du und Dein Team an Arbeit investiert sieht man und das möchte ich auch nicht anzweifeln oder in Frage stellen. Gerade mit dieser Kategorie „Gesprächsstoff“ beweist Journelles eben nicht nur ein reines Fashion- und Lifestyle (zum Konsum verleitendes) Online Format zu sein. Eure Gedanken und Statements zu bestimmten Themen, wie eben diesem Online-Influencer-Quatsch, sind wichtig, weil sie Eure Sicht der Dinge und die Eurer Leser in einen konstruktiven Austausch führen und im besten Sinne Einfluss ausüben auf weitere Entwicklungen. Kreativität braucht Muße und geschieht nicht auf Knopfdruck, davon kann ich als Designerin ein Lied singen 😉 Aber ich denke diese Diskussion gibt sehr viele kreative Impulse, wie man manches eben neu denken und in Form von Beiträgen illustrieren könnte um GENAU!! Es eben nicht jedem Recht zu machen! Liebe Grüße

Ich muss euch wirklich zustimmen, dass die gezielte Vermarktung und Produktplazierung so langsam echt nervt auf Instagram. Ich glaube trotzdem, dass es auch Leute gibt, denen es Spaß macht ihre Accounts zu kuratieren. Ich bin zum Beispiel sehr Fotografiebegeistert und drücke dies und meinen persönlichen Stil eben nicht nur auf dem Blog sondern auch auf Instagram aus. Ob da zwischendurch mal die ein oder andere Kooperationsanfrage kommt, ist dabei für mich erstmal zweitrangig. Es macht einfach Spaß und ich denke, dass es für manche nur ein weiteres Medium ist, genauso wie es verschiedene Blog Ausrichtungen gibt, gibt es auch verschiedene Account Ausrichtungen bei Instagram. Ich lese eure Artikel zum Beispiel genauso gerne, wie ich durch den Feed meiner Lieblingsaccounts scrolle.
Trotzdem gefällt mir eure Diskussion sehr gut und ich sehe es an einigen Stellen wirklich genauso!
Liebe Grüße
Viviane

Ich beobachte die Blogosphäre schon lange, meine beiden Lieblingsblogs sind seit Jahren Journelles und This is Jane Wayne. Seit einiger Zeit beobachte ich jedoch auch die „neuen“ Mädchen wie Caro Daur, Farina, Leonie von Ohhcouture und und und. Ich muss ehrlich sagen, dass ich allen bei Instagram mittlerweile nicht mehr folge, weil ich die Bilder ewig gleich fand und sie für mich einfach keinen Mehrwert haben. Versteht mich nicht falsch: Das sind bestimmt liebe, nette Mädchen und ich folge ihnen auch noch auf Snapchat (mein guilty pleasure zum Abschalten), was auch größtenteils in Ordnung ist und manchmal sogar Spaß macht. Ihre Blogposts sind allerdings größtenteils qualitativ nicht gut – und das macht mich wütend. Es gibt so viele tolle, gut geschriebene (!), clevere BloggerInnen, deren Blogs so viel weniger Aufmerksamkeit und Follower haben, dass es mich richtig ärgert. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich als Journalistin, die mit Mitte / Ende Zwanzig ist, auch nicht die Zielgruppe der Girls bin und meine Ansprüche utopisch sind. Aber wie kann jemand so viel Erfolg haben, frage ich mich? Macht das nur ein niedliches Gesicht, das man dauernd in die Kamera hält, hemmungslose Selbstvermarktung und das richtige Netzwerk? Die desillusionierende Antwort ist wohl ja. Letztes Jahr habe ich mit einer Freundin während einer langen Reise auch einen Blog gestartet, weil wir Leute, die auch so eine Reise planen wie wir, informieren und auch unsere Lieben zu Hause auf dem Laufenden halten wollten (also ziemlich nah am Blog-Ursprungsgedanken).
Meine Freundin fotografiert professionell, ich schreibe professionell – ihr könnt euch also vorstellen, dass auch unser Blog mit ziemlich viel Herzblut, aber auch Expertise betrieben wurde. Trotzdem hielt sich der Erfolg in Grenzen – meines Erachtens, weil wir nicht aggressiv auf Insta und anderen Blogs Kommentare à la „Tolles Outfit! Liebst, XX von XX.de“ da gelassen haben. Für so etwas fehlte uns, ähnlich wie ihr es oben selbst geschrieben habt, schlicht die Zeit (und auch die Lust, weil so etwas m. E. ziemlich albern ist). Content ist demnach leider nicht immer King – denn wie sollen die Leute auf den Content aufmerksam werden, wenn nicht durch aggressive Eigenwerbung? Ein Teufelskreis, sowohl auf Insta als auch in der Blogosphäre, der uns diese schnell verleidet hat (was nicht schlimm ist, weil wir durch unsere Jobs eh eingespannt sind und die Sache temporär angelegt war).
Trotzdem möchte ich eine Lanze brechen für all die unbekannteren Blogs, die deswegen nicht weniger toll sind – vielleicht wäre das eine Idee, diese hier auch mal vorzustellen oder zumindest so ein Mädel mal im Closet Diary zu zeigen.
Ganz liebe Grüße & einen schönen Rest-Feiertag!

„Influencer“-Profile haben für mich was von Fast Food: schnelle Kost mit wenig Gehalt. Diese ganzen durchgehippsterten Insta-Mädels, die für ein Bild 3 Tage auf ein gutes Licht warten und 500 Dekoartikel zufällig dahin drapieren, langweilen mich nicht erst seit gestern. Ich liebe es zwar, mir schöne Bildchen anzusehen – ist ja auch nett, wenn es sonst in der Welt nicht so heiter ausschaut. Aber die stete Wiederkehr des immer Gleichen treibt mich noch viel mehr an, mich um meinen Blog zu kümmern und mich mit Inhalten auseinanderzusetzen, die mich als Frau und Mutter beschäftigen. Mir ist im Übrigen auch meine Zeit mit meiner Familie zu kostbar, als den ganzen Urlaub auf Snapchat zu dokumentieren. Ich glaube, dass viele die Mitte nicht finden und den Bogen überspannen, bis man sich an ihnen satt gesehen hat. Deswegen lese ich euch, liebes Journelles-Team. Bei euch fühle ich mich, als würde ich mit jeder von euch mehr als ein 2-Minuten-Gespräch führen können. Also, weiter so!

Ich muss sagen, dass ich die neue Kombination von IG und Snapchat teilweise schon ganz interessant finde. Denn wenn ich einen mehr oder weniger interessanten IG Account folge und dieser dann auch per Snapchat erreichbar ist, ist es mir nicht nur einmal schon passiert, dass ich diese Person im Anschluss aus meiner Snapchat, IG und Blogliste komplett gelöscht habe – denn Snapchat gibt irgendwie noch mehr Auskunft, wie eine Person tickt und das ist manchmal so richtig peinlich. Jessie, dir folge ich noch nicht so lange, aber du bist lustig und hast Köpfchen. Also gratuliere, du bist vielen dieser Mädels meilenweit voraus!!!!! Was im Moment mit Instagram passiert ist nicht normal – und der Hype wird schneller vorbei sein, als man denkt. Das Bloggen jedoch bestimmt nicht. Qualität ist beständig. In Real-life und auch auf www. That’s it. Liebe Grüße Jen

Liebes Journelles Team,

ich habe euren Beitrag mit Begeisterung gelesen und mich persönlich selbst einmal hinterfragt – auch ich zeige meine Liebe zur Mode sehr gerne bei Instagram. Für einen Blog jedoch fehlt mir die Zeit, da ich meinen Job sehr ernst nehme und diesen niemals aufgeben würde. Aber auch ich bemerke wie pingelig ich mit meinen Bildern umgehe, je mehr man sich damit beschäftigt desto weniger spontan (oder in meinem Falle unbearbeitet) sind die Bilder… Eigentlich schade!
Ihr steckt hier viel Herzblut rein & den Finger in die Wunde, gefällt mir! Auch die Frage wer oder was bestimmt ob man ein Influencer ist finde ich spannend und ja, sie muss gestellt werden. Ich gebe Jessie vollkommen Recht, sich selber einen solchen ‚Titel‘ zu geben geht einfach nicht. Ich nenne mich auch nicht Doktor der Medizin 😉

Trotzdem sollte man nicht allzu kritisch sein, denn im Endeffekt geht es um die Liebe zur Mode und um Inspiration. Wem zu viel es nicht gefällt, der sollte einfach nicht folgen.

Kurz – danke für den Beitrag, er regt zum nach-/umdenken an!

Kathrin

Ich finde Aris Einwurf sehr interessant: „Solchen Accounts folge ich aber nicht mehr bewusst, denn da fühle ich mich als Mama von bald zwei Kindern so gar nicht inspiriert.“
Ich kann das an meinem eigenen Instagram/SM-Verhalten absolut nachvollziehen. Eine zeitlang beeinflussten mich auch die Accounts mit dem Standardcontent, den gängigen Keypieces. (Print)Magazine interessierten mich Null. Inzwischen, als Mutter, gucke ich mir diese Account vielleicht noch an, inspiriert werde ich aber von richtigen „Charakteren“ statt Markenmarionetten; solchen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind wie ich und/oder deren Lebensstil für mich erstrebenswert (und erreichbar) erscheint. Solchen, die neben hübsch angerichtetem Essen (schaue ich mir gern an!) auch Persönlichkeit zeigen. Auch das Magazin-Format entdecke ich wieder für mich. Es bedarf wohl einer groß angelegten Studie, um herauszufinden, ob es nur Ari, mir und einer Handvoll anderen so geht. Oder ob es tatsächlich so ist, dass sich mit einer so eingreifenden Veränderung, wie der Mutterschaft, auch das Influenced-werden ändert. Und wenn dem so ist, müssten sich die schreibenden Blogger_Innen wohl wirklich nicht ins Hemd machen.

Also das ist ja mal totaler Quatsch. Als ob sich erst durchs Mutter-Werden der Blick für die „wirklich wichtigen Dinge“ öffnet, der endlich die Oberfläche durchdringen kann. Ich guck mir den Schrott auch nicht an, und ich bin keine Mutter. Ist wohl eher eine Frage des Geschmacks oder des Willens/der Fähigkeit, Dinge zu hinterfragen.

Wow, tolle Lektüre! Da kommt man echt ins Grübeln, was das alles überhaupt für einen Sinn hat… speziell bei Snapchat frage ich mich mittlerweile wohin das alles führen soll – Nasen OP hier, Lippen aufspritzen da, 2x im Monat Friseur und Nagelpflege… super wie hier Einfluss auf junge Mädchen genommen wird, ganz grosse Klasse! 1A Vorbilder, wohin man blickt 🙁

Viele liebe Grüße
Ina

Ich lese gern Blogs mit gut geschriebenen Texten und mag daneben genauso gern Instagram, auch die oberflächlichen Blumen-, Taschen-, und Interiorbilder. Da ich seit einem dreiviertel Jahr Mutter bin, mag ich inzwischen auch Mütterblogs wie little years, gleichzeitig lese ich aber genauso gern weiter Modeblogs, auf denen Elternthemen überhaupt keine Rolle spielen. Das eine schließt das andere doch überhaupt nicht aus. Das einzige, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, wie man die eigenen Kinder medial dauervermarkten kann (Courtney Adamo). Das finde ich auch bei Isabel von little years etwas schade. Der Blog ist so toll, da muss eigentlich nicht ständig der kleine Sohn in die Kamera gehalten werden.

Ich arbeite als Art Direktorin in einer Werbeagentur und bei uns ist es einfach ein Business mit den Influencern. Der Kunde sagt, was er mit seiner Website erreichen will und der digitale Content Stratege schaut dann, wie und mit wem der Kunde am besten fährt, um sein Ziel zu erreichen. Das sind dann aber auch immer mehr oder weniger die selben Namen, die fallen. Eben die 500+K Mäuse, die nicht zu edgy sind. Die Kunden bzw. Marken möchten sich auch nie zu weit aus dem Fenster lehnen und trauen sich recht wenig. Es gibt aber inzwischen auch schon neue Begriffe, die von den Strategen erfunden werden, z.B. neustens die „Momfluencer“.

Journelles sieht sich doch selbst als „Daily Dose of Fashion, Beauty + Interior“, meiner Meinung nach eine Mission, die nicht dermaßen komplex ist, dass sie nicht allein über Instagram oder Snapchat funktionieren könnte. Ist ja nicht DIE ZEIT oder sowas.

Wenn es jungen Mädchen gelingt über welchen Kanal auch immer eine Große Gruppe von Gleichgesinnten zu erreichen, die offensichtlich einen Mehrwert davon haben, ist es doch schön für sie. Warum habt ihr es nötig euch darüber aufzuregen?

[…] Die neue Social Media Generation. Nach Sarahs Artikel über den Werteverfall von Blogs folgte ein Gespräch der Journelles-Girls über den Begriff und die Daseinsberechtigung der neuen „Online Influencer“, woraufhin […]

Hammer Post und coole Sichtweise! Ich habe auch manchmal so mein Problem mit dem Begriff Influencer… Täglich flattern Mails in mein Postfach mit der Anrede „Lieber Influencer,…“ Ich frage mich dann jedes mal, was ich denn bitteschön getan hab, um plötzlich so bezeichnet zu werden 😀 Denke es dauert einfach noch eine Weile bis das alles seinen festen Platz gefunden hat und lasse mich überraschen 😛

Liebe Grüße,
Franziska

Manchmal denke ich auch: Das wirkt sehr unecht, man merkt, dass da Geld für geflossen ist. Und das ist absolut okay, ihr müsst alle Miete und Co. zahlen. Und es gibt sicher auch Vorgaben von Marken und Agenturen, die etwas eingrenzen, wie ein Post zu Produkt xy aussehen sollte, könnte, müsste. Dazu muss es dann eventuell auch noch einen Post bei Insta geben, da kann man Produkt xy auch nicht einfach in die Ecke werfen und schnell knipsen. Das muss alles Hand und Fuß haben, es ist letztendlich einfach ein Geschäft. Diverse Leute wollen damit Geld verdienen. Und schlecht läuft das alles ja nicht. Ich glaube, man hat als Leser das gute Recht, das Alles manchmal leid zu sein. Egal, ob man den ganzen Content auf allen Kanälen freiwillig und umsonst konsumieren kann, oder nicht. Jedoch sollte man sich dann unter Kontrolle haben und nicht wild und böse unter den Artikeln oder auf Instagram kommentieren. Und eben immer im Kopf haben, dass es hier nicht bloß um ein lustiges und buntes, privates Tagebuch geht, sondern schlicht und einfach auch ums Verdienen von Kohle. Geschenke und etc. werden auf Blogs gekennzeichnet, man kann es nachvollziehen. Klar, Kritik darf (und soll ja sicher auch) geübt werden. Die Frage ist nur immer: Wie wird sie geübt. Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass hinter den meisten Blogs professionelle Geschäfte stehen. Ich ertappe mich manchmal dabei, wie ich das auch vergesse. Lustiges, buntes Modetagebuch. Ist es ja auch irgendwie. Aber dahinter steckt mehr und das sollte meiner Meinung nach nicht in Vergessenheit geraten. Bei den großen Online-Influencern ist es nicht anders, die zahlen Miete eben im übertragenen Sinne mit Insta-Bildern. Und manchmal zahlen eben mehrere bekannte Blogger oder Online-Influencer die Stromrechnung praktisch mit einer Kampagne von Rituals oder oder oder. Ich finde, wenn man da kein Interesse dran hat, kann man da aber durchaus auch gut differenzieren. Ich lasse mich nicht nur berieseln, ich denke schon noch nach, wenn ich mich durch sämtliche Kanäle klicke. Machmal, wie gesagt, gerät der Background mal kurz in Vergessenheit, das legt sich aber schnell. Ich würde nie jemandem entflogen oder aufhören einen Blog zu lesen, weil mir da eine Chloe Tasche zu viel auftauchte. Ebenso schlägt sich das in meinem Kaufverhalten nieder. Wenn ich eine Tasche, einen Schuh oder das Avocadobrot auch hunderte Male sehe: Wenn ich das Teil mag, dann kann ich es nicht oft genug sehen! Ich mag Mode und alles, was dazugehört, da hört die Sympathie für Marke x nicht auf, wenn ich die Tasche überall sehe. In der InStyle und der Vogue sind auch ständig die Taschen. Weil sie einfach gerade gut laufen, gerade die Modebranche prägen. Und es ist auch spannend, was z.B. Jessie oder Nike mit der gleichen Jacke von Weekday anfangen.

Als Leser, als Konsument des ganzen Contents auf sämtlichen Kanälen wäre es doch super, wenn man einfach mal entspannt bleibt und sich über das freut, was man sieht. Und das, was man nicht so mag, einen nicht interessiert oder einen gerade mal nervt, sollte man dann einfach da stehen lassen und sich über das nächste Bild, den nächsten Artikel freuen, der dem persönlichen Geschmack wieder besser schmeckt. Ich kündige auch nicht meine Zeitung, weil ich den Sportteil nie lese. Hinkt der Vergleich? Kam mir spontan gerade in den Sinn.
Einen sonnigen Tag wünsche ich noch! 🙂

Wenn eine Marke eine Foto bezahlt und diese für Marketing braucht, verlangt das Gesetz in vielen Ländern einen Hinweis – da es zum „Native Advertising“ wird.

Das definieren was ein Influencer ist ist sehr schwierig. Ob viele Twitter Followers und Instagram Likes oder Followers bedeuten, dass ich Einfluss habe könnte man noch bezweifeln.

Für den Blog kann ich dies definieren und messen. Ich habe versucht dies zu definieren und zu zeigen wie Forscher dies messen hier:
http://blog.drkpi.de/definition-und-methodik-1/

Schwierig ist es, doch Blogging bringt langfristig mehr für die Marke wie auch das Unternehmen, dass einen Influencer unterstützt, als Instagram… Gemäss zahlen der Kunden.
Grüessli
Urs

Sehr cooler Artikel!
Unabhänig davon, ob man Leute beeinflusst oder nicht, finde ich es immer ein wenig peinlich, wenn man sich selbst als Influencer bezeichnet. Wirkt auf mich bei einigen auf jeden Fall so, als ob diese sogenannten Influencer Angst haben, dass andere gar nicht merken, dass sie Influencer sind, und es deshalb zur Sicherheit nochmal sagen und schreiben.

Hallo zusammen, ich danke euch sehr für diese Diskussion! Sie hat mich angeregt, motiviert, gerüttelt und zu einem eignen Beitrag gebracht…. Aus der Sicht einer über 50-Jährigen. Die doch in manchen Punkten ganz nah bei euch ist. Und: Ja, auch mit „50plus“ wird noch über Mode gebloggt…. http://unruhewerk.de/mode50plus/
Es gefällt mir sehr, wie nachdenklich ihr werden könnt. Manchmal guck ich aber auch ganz leichtfüssig und gut gelaunt einfach nur auf eure Inspirationen… Danke dafür!
Herzliche Grüße
Maria

Netter Beitrag NUR frage ich mich ernsthaft wie all das mit dem INSTAGRAM FOLLOWERKAUF von Euch (journelles) im August 2015 zusammenpasst? Einerseits ist das Bildernetzwerk aus eurer Sicht nicht messbar (keine Ahnung wie ihr darauf kommt), andererseits gönnt ihr euch einfach mal ca. 50.000 Follower (http://socialblade.com/instagram/user/journelles/monthly), weil… Ja, warum eigentlich?

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Journelles ist das grösste unabhängige Mode-Blogazine in Deutschland und wurde 2012 von Jessie Weiß gegründet. Die 37-jährige Unternehmerin legte 2007 den Grundstein für die Modeblogosphäre mit dem Netz-Urgestein LesMads und arbeitet seither als Journalistin, Moderatorin und Kreativdirektorin.